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A slightly different story

von

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Seeing some troubles

Dass es Yakov auch nicht gefiel, merkte Yuri daran, dass er nicht so erfreut war, als er eine Matratze in das Zimmer dazu brachte. Wie Yuri ihm erklären sollte, dass er keinerlei Klamotten besaß, war er sich nicht sicher. Er könnte von Viktors Geld shoppen gehen, aber es war ja nicht viel. Aber gut, da er jetzt bald professioneller Eisläufer wurde, musste er sich um das Geld nicht mehr lange Sorgen machen.
 

„Hab nix da, kann ich was von deinen Sachen anziehen?“, fragte er Viktor direkt und betrachtete sich die Sachen im Schrank. Die Sachen, die er heute Morgen angehabt hatte, hätte er im Eisstadion im Spind gelassen. Es wäre sonst zu sehr aufgefallen.

„Ja, klar“, sagte Viktor und lächelte leicht. Yuri war sich nicht sicher, wie er sich jetzt fühlte, wo er einfach bei ihm einzog, aber es war ihm auch egal. Es war in seinem Kopf irgendwie immer noch sein Zimmer, sein Trainer und seine Medaille. Er würde Viktor schon aus dem Weg räumen. Wahrscheinlich war das ja seine Bestimmung. Ganz einfach. Er nahm sich etwas aus dem Schrank und überlegte für einen Moment, ob er sich vor Viktor umziehen sollte.

„Was ist denn? Du kannst es ruhig einfach anziehen“, sagte Viktor und lächelte leicht. Yuri dachte sich Scheiß drauf, und zog die Sachen an.

„Du hast sogar die gleiche Unterwäsche wie ich, ich fass es nicht“, sagte Viktor etwas überrascht.

„Hast du mir gerade auf den Arsch geguckt? Kannst du bleiben lassen, du Idiot“, erwiderte Yuri und atmete tief durch. Wahrscheinlich hatte er es nicht mal deswegen getan, aber Yurio wollte einfach nicht auffliegen, dass er die Sachen genommen hatte, deswegen hatte er ihn so angemotzt.

„E-entschuldigung“, sagte Viktor und blickte weg, während er sichtlich rot wurde. Yuri sah ihn einfach nur perplex an. Was sollte er jetzt machen? Das war so unheimlich. Ein junger Viktor, der wahrscheinlich gerade merkte, dass er Männer hübsch fand und Yuri… der das schon lange wusste.

„Du bist schwul, alles okay, das macht nichts“, erwiderte er und klopfte Viktor auf die Schulter, breit grinsend. Das machte Spaß, zugebenermaßen. Vor allem Viktors Blick daraufhin war einfach nur köstlich.

„Ich bin…was? Nein, nein, bin ich nicht… n-nicht, dass du das jetzt denkst“, sagte Viktor und lachte verlegen, während er immer noch ziemlich rot war.

„Doch. Doch, bist du“, erwiderte Yuri und grinste, während er sich weiter anzog. Es war wirklich lustig, wie verwirrt Viktor ihn ansah und auch teilweise beschämt.

„Nur weil ich lange Haare habe? Das hab ich schon mal gehört. Aber hör auf mich zu beschimpfen. Vor allem hast du doch selber lange Haare!“, sagte Viktor schließlich etwas zickig, nachdem er sich gefangen hatte. Yuri blickte ihn für einen Moment verwundert an.

„Das ist etwas Anderes. Es gefällt mir halt. Und ich habe dich nicht beschimpft, das war eher eine Feststellung. Du bist einfach schwul, leb halt damit“, sagte Yurio etwas ungeduldig und verdrehte die Augen.

„…Woher weißt du das? Also dass ich angeblich schwul sein soll?“, fragte Viktor verwundert und Yuri zuckte zusammen. Verdammt, er hatte einen Fehler gemacht und es fiel ihm erst jetzt auf. Er konnte ja Viktor schlecht von seinem zukünftigen Freund erzählen.

„Ich weiß es nicht, ich habs mir halt gedacht. Und ich bin komisch. Vergiss es“, nuschelte er und atmete tief durch, während er sich auf die Matratze setzte.

„Vielleicht… hast du nicht so falsch gedacht…“, gab Viktor schließlich zu und Yuri seufzte. Verdammt, er wollte nicht mit Viktor über das Thema reden. Allgemein nicht über verliebt sein und Beziehungen ob mit Männern oder mit Frauen, es ging ihm sonstwo vorbei. Okay, eigentlich nicht, aber es widerte ihn an.

„I-ich finde manche Männer anziehend, aber…aber verrat‘s niemand, bitte!“, sagte Viktor und versteckte sich hinter der Decke, während er trotzdem lächelte. Der hatte Nerven. Er vertraute IHM… einfach so, obwohl er ihn nicht kannte… Yuri war unerwartet überfordert mit der Situation mit Viktor auf einem Level zu sein. Es war schon seltsam, jetzt wo Viktor ein Teenager war und er das miterleben musste. Furchtbar. Was hatte er sich da nur eingebrockt.

„Gut, ich verrat’s niemand. Bitte steh‘ bloß mal nicht auf mich, ich bin vergeben“, erwiderte Yuri und lächelte leicht. Otabek hatte bisweilen schon öfter als sein Alibi herhalten müssen, weil Yurio es lustig fand, Viktor und sein Anhängsel zu ärgern. Dass er das ja auch konnte und so. Nur dass es jetzt in dem Fall kontraproduktiv war, fiel Yuri erst im Nachhinein auf.

„Oh, du hast eine Freundin? Wie heißt sie?“, fragte Viktor und Yuri war im Moment überrascht. Er überlegte, ob er Mila zu seiner Alibifreundin machen könnte, aber er überlegte zu lange.

„Ohh nein, einen Freund? Du hast einen Freund?“, fragte Viktor dann sichtlich aufgeregt und setzte sich zu ihm, während er ihn an der Schulter packte, „wie ist das so? Wie ist das einen Mann zu küssen und naja… ihm noch näher zu kommen, oh bitte, du musst mir alles erzählen!“

Yuri blickte ihn geschockt an und wusste überhaupt nicht mehr, was er jetzt machen sollte. Das nahm eine ganz ungünstige Richtung.

„…ähh… gar nicht“, quetschte er überfordert heraus, woraufhin Viktor ihn enttäuscht ansah.

„Ich hab das nur so gesagt“, legte er schließlich die Wahrheit auf den Tisch. Was hätte er auch sonst tun sollen. Ihm blieb ja keine andere Wahl.

„Aber warum?“, fragte Viktor etwas pikiert. Anscheinend war er beleidigt, weil er ihn angelogen hatte.

„Weil es das einfachste war“, erwiderte Yuri und rückte ein Stück weg. Jetzt war Viktor sauer, das merkte er an seiner Reaktion wie er aufstand und die Haare zurückwarf. Aber es war ihm egal. Eigentlich war es ihm nicht egal, aber was sollte er schon dran machen? Eben, nichts… grimmig starrte er an die Decke, während Viktor nicht mehr mit ihm sprach.
 

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Yuri war sich nicht bewusst, dass das einen ganzen Tag andauern konnte. Bis auf die oberflächliche Kommunikation beim Abendessen redete Viktor den ganzen Tag kein Wort mehr mit ihm. Aber da Yuri keine Lust hatte, einen Streit zu beenden, sagte er eben auch nichts. Nach seinen Begriffen hatte er nichts Schlimmes gemacht. Ganz einfach. Sich zu entschuldigen sah er halt gar nicht ein. Er wusste schon, warum er keine Freunde hatte, außer Otabek. Andere Menschen waren manchmal viel zu kompliziert. Dass Viktor früher komplizierter gewesen war, damit hatte er nicht gerechnet. Er wollte nach Hause. Zu Beka. Er vermisste seinen besten Freund jetzt schon. Mit Viktor würde er nie beste Freunde werden. Er war sein Rivale. Vielleicht, wenn er einschlief, würde er morgen wieder ganz normal in seinem Bett aufwachen. Dann wäre Viktor nicht beleidigt und alleine, dann wäre zwar Yuuri da, aber sein bester Freund auch… sodann schloss er die Augen… konnte aber nicht einschlafen, weil er Viktor im Hintergrund in die Decke schniefen hörte. Mit einem genervten Seufzen zog er sich die Decke über den Kopf.



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