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Namida no mori

von

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Pain

Kiefernnadeln federten seine Schritte und kühle Luft umwehte ihn, als er zwischen den Tannen entlang ging.

Auf den Ästen lag eine dünne Schneeschicht, die im Licht der untergehenden Sonne feurig schimmerte und Tropfen fielen glitzernd zu Boden, doch der Mann stapfte ungerührt unter ihnen entlang. Wind zog an seiner Jacke, an den schwarzen Haaren.

Seine blauen Augen wanderten rastlos von Baum zu Baum, während die erste Fledermaus über seinem Kopf hinweg segelte.

Vor ihm bildete sich eine Atemwolke und entschwand nach oben zum glühenden Himmel.

„Koga!“, gellte plötzlich ein Schrei und der Mann wirbelte herum. Vor ihm rauschte ein tosender Fluss, das donnern des Wasserfalls dröhnte in seinen Ohren, Sturmböen zerrten an seiner Fellkleidung und der Rüstung.

Hinter ihm kreischte ein Dämon und Koga wusste, spürte fast schon, wie Inuyasha sein Tessaiga gegen die Brückenprinzessin, die Hashihime, erhob. Ein Blick über die Schulter und der Wolf beobachtete den Hanyou, wie er einer Frau mit den Flammen im nachtschwarzen Haar Diamantsplitter entgegen schleuderte.

„Koga!!!“ Sein Blick zuckte zurück zu einem Felsen im Wasser, wo vereinzelt noch Bretter der zerstörten Brücke lagen und Kagome sich dran festklammerte.

Durch den Wolfsdämon ging ein Ruck und er schüttelte den Kopf. Die Priesterin sah ihn aus flehenden Augen an, Wasser perlte von ihren Wangen.

Ihre Finger rutschten von dem glitschigen Stein ab.

In seinem Rücken konnte Koga Inuyashas Rufe hören.

Dann riss das Wasser Kagome mit und ihr Kopf wurde von den Fluten nach unten gedrückt.

Er schloss seine Augen, vernahm kaum noch das verzweifelte „Kagome!“, spürte nicht den Luftzug, als Inuyasha an ihm vorbei sprang, hörte nicht das triumphierende Lachen der sterbenden Dämonin.

Als Koga wieder seine Augen öffnete blendeten ihn die feuerroten Strahlen der Sonne und Kieferngeruch drang in seine Nase.

Mechanisch setzte er sich wieder zwischen den Tannen in Bewegung. Er zog seine Jacke enger, als der kalte Wind ihm Schauer über den Rücken jagte und knurrte missmutig.

„Wieso…“, ging es wie ein Wispern durch die Baumwipfel und Koga biss die Zähne zusammen. Er beschleunigte seine Schritte und lief schon bald um die Stämme herum.

„Wieso hast du…“ Inuyashas Stimme verfolgte ihn, trieb den Wolfsdämon zu einer immer höheren Geschwindigkeit. Er jagte um Tannen, sprang über einen Bach, hetzte weiter.

Um ihn herum wurde das Flüstern lauter, dringender: „Du hättest es verhindern können, wenn du schneller gewesen wärst.“

Schneller?

Seine Beine brannten und Äste peitschten in sein Gesicht, rote Striemen zogen sich darüber. Dennoch zwang er sich weiter zu laufen, nicht langsamer zu werden.

„Du warst zu langsam.“

Langsam?

Wind pfiff in seinen Ohren, die Mütze blieb irgendwo hängen und wurde von seinen schwarzen Haaren gezerrt. Koga fing an zu keuchen, das Brennen breitete sich weiter in ihm aus. Um ihn herum wurden Nadeln von den Ästen gerissen.

„Wieso?!“

Der Wolfsdämon stemmte die Füße in den Teppich aus Tannennadeln und blieb mühsam stehen, Adrenalin rauschte durch seine Adern. Vor ihm auf den Boden schien selbst sein Schatten ihn abwartend anzustarren.

Koga ballte die Hände zu Fäusten, hob den Kopf und blickte mit seinen wütend blitzenden Augen zum Feuerhimmel. „Ich weiß es nicht!! ES TUT MIR LEID!“

Ächzend ging er auf die Knie und atmete tief durch, senkte den Kopf. Ein kalter Wassertropfen traf seinen Nacken.

Einsam hallte sein Schluchzen zwischen den Tannen wider.



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