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Masquerade, Masquerade

Ahh!! It’s Halloween …
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier bin ich wieder! Halloween ist zwar vorbei - aber ich wünsche dennoch viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Komplett anzeigen

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Heat and fever in the air tonight

Yolei starrte mit offenem Mund auf all die Kostüme, die sich ihren Augen boten. Viele waren unglaublich fantasievoll und detailliert gemacht. Das Halloween-Fest war ein Hit. Die Herzen vieler Cosplayer schlugen wahrscheinlich höher – in der Tat waren einige Leute auch als düstere Anime- und Mangafiguren verkleidet. Es war schon seltsam – üblicherweise gab es neben all diesen Bösewichtern immer auch ein paar Helden, sodass das Kräfteverhältnis annähernd ausgeglichen war. Heute überwogen eindeutig die hässlichen, furchteinflößenden, zweifellos bösartigen Ungeheuer.

„Leute, die ist proppenvoll“, stöhnte sie, als die nächste Straßenbahn die Haltestelle erreichte.

„Stell dich nicht so an, war doch klar, dass heute einiges los ist“, sagte  das hässliche, furchteinflößende, zweifellos bösartige Ungeheuer neben ihr. Was genau Davis darstellte, wusste er wohl selbst nicht so genau. Jedenfalls musste er unter der zotteligen Fellbekleidung furchtbar schwitzen. Die Maske mit der Monsterfratze hatte er auf die Stirn geschoben, und die beiden gewaltigen Hörner standen nun in komischem Winkel von seinem Kopf ab. Aus seinem Rücken – zu hoch, um realistisch zu wirken – wuchs ein Schwanz wie von einer Kuh; wie ein nasser Lappen schleifte er über den Asphalt.

„Wir könnten auch einfach zu Fuß gehen. So weit ist es ja nicht mehr, und die anderen wissen, dass wir später kommen“, schlug Ken vor. Er hatte ein recht stilvolles Kostüm, fand Yolei, wenn auch das einfachste von ihnen dreien: einen grauen Mantel, bestickt mit Spinnennetzen. Schwarze Spinnennetzmuster in Kens Gesicht rundeten das Ganze ab.

„Kommt schon, wollt ihr wirklich bis zur Hauptstraße latschen?“, stöhnte Davis.

„Du würdest in der Hitze da drin sowieso gebraten werden“, sagte Yolei. Sie beobachteten, wie die Straßenbahn abfuhr, mit Massen von Leuten, die von innen gegen die Scheiben gepresst werden.

„Es war nur ein Vorschlag“, meinte Ken. „Andererseits könnten unsere Kostüme schmutzig werden.“

„Das werden sie doch sowieso. Also – auf geht’s, Gruseltrio! Gehen wir!“, kommandierte Yolei, und auch Davis fügte sich seufzend.

Kens Sorge um ihre Kostüme war eindeutig Yolei geschuldet gewesen. Sie hatte sich irre Mühe mit ihrer Verkleidung gegeben und obwohl sie nicht die Geschickteste im Nähen war, hatte sie alles selbst gemacht. So kreativ und gut die Kostüme der anderen Leute ausgefallen waren, sie sah sich selbst als die Königin des Halloween-Spektakels – oder eher, als die Hexenkönigin. Denn das war sie: eine Hexe mit breitkrempigem, spitzem Hut, einem schicken, engen Kleid – das nun zugegeben nicht ganz so hexenhaft aussah, aber dafür unglaublich cool –, hochhackigen Stiefeln – dank derer sie mühelos auf beide Jungs herabsehen konnte – und einer magischen Brille – dem einzigen zugekauften Accessoire –, durch die sie alles in wundersamen Farben schillern sah. Die Krönung ihres Outfits waren ihre Haare, die sie sich extra für heute gebleicht hatte, sodass sie fast greisinnenweiß waren. Sie fand, sie passten gut zu Kens schwarzem Haarschopf.

Während sie also durch die lichterverwaschenen Straßen stapften, sinnierten sie schon über die Verkleidungen der anderen nach. Tai, Sora, Matt, Kari und T.K. würden gemeinsam unterwegs sein, Izzy und Mimi würden auch irgendwann zu ihnen stoßen. Joe hatte leider mal wieder Besseres zu tun – Lernen – und Cody war sogar außer Landes.

„Seht mal.“ Sie waren bereits nah der Hauptstraße, auf der in Kürze das Hauptevent starten würde, und Davis deutete auf die Menschentraube, die sich vor einer Seitengasse gebildet hatte. Das Blaulichtblitzen war ihnen schon von Weitem aufgefallen, aber hier wurde es dank Yoleis Falschfarbenbrille richtig verstörend. Zwei Polizeiwagen standen neben der Gasse, ein Beamter bewachte grimmig die Absperrbänder, die den Zutritt in die schmale Häuserschlucht verunmöglichten. Kürbisköpfe, Geister und Vampire verrenkten sich schier die Hälse, um einen Blick in die Gasse werfen zu können, aber nicht einmal Yolei konnte von ihrer heute etwas höheren Warte aus Einzelheiten erkennen. Das Blaulicht flackerte gespenstisch über die Hausmauern.

Unbewusst waren sie stehen geblieben. „Was da wohl los ist?“, überlegte Ken.

„Was wird schon los sein – eine Alkoleiche, oder da vorn haben sich ein paar Betrunkene geprügelt“, meinte Yolei. „Heut‘ ist schließlich Ausnahmezustand.“

„Würden sie dann die ganze Gasse absperren?“, hielt Ken dagegen. Darauf wusste Yolei keine Antwort.

„Da ist sicher ein echter Geist aufgetaucht und hat alle Leute erschreckt“, witzelte Davis. „Und jetzt stehen die Bullen vor einem unerklärlichen Fall. Oder ein Werwolf hat sich dort sein Abendessen geholt!“ Er begleitete seine Fantasien mit einem schaurigen Heulen und hob die Arme, als wollte er über Ken herfallen.

Yolei fand die Sache nicht so witzig. Diese Absperrbänder erinnerten sie stark an die, mit denen in Krimis immer Mordschauplätze abgeriegelt wurden.

 

Weder Mimi noch Izzy sagten ein Wort.

In ihrem Kopf drehte sich alles. Was war denn da gerade passiert? Sie waren in Izzys Wohnung gewesen, einer ganz normalen Wohnung, in der er seit einiger Zeit jeden Tag war – und auf einmal waren überall Kerzen aufgetaucht, und vorher waren auch merkwürdige Sachen passiert … Der vernünftig denkende Teil ihres Bewusstseins stand vor einem Rätsel, während der andere es mit einem Schulterzucken abzutun versuchte. Vergiss es, flüsterte er ihr zu. Heute ist Halloween, da ist sowas ganz normal …

„Izzy, nur damit wir uns richtig verstehen“, sagte sie, ihr Stimme immer noch ein Keuchen.

„Hm?“, machte er mit einiger Verspätung, und auch sie ließ sich mit ihren nächsten Worten Zeit.

„Das da drin war kein Scherz von dir, oder?“

„Hm.“

„Was, hm? Sag schon, war es ein Scherz oder nicht?“, fragte sie heftig.

„Natürlich nicht!“

„Und auch nicht von jemand anderem? Ich meine, deine Eltern sind doch fort, oder? Und die würden so etwas auch nicht machen?“

„Ich weiß es nicht!“ Er raufte sich die Haare. „Wie könnte irgendjemand einfach Kerzen in die Wohnung zaubern, die vorher nicht da waren? Und anzünden, während wir nicht hinschauen?“

Mimi schwieg. Das wäre ihre nächste Frage gewesen: ob sie sich diese Kerzen nicht nur eingebildet hätte. „Meinst du, da steckt ein … Digimon dahinter?“

Izzy starrte sie an, als hätte er noch gar nicht darüber nachgedacht – ausgerechnet er. „Das … Nein, wieso sollte ein Digimon so etwas tun?“

„Wieso nicht?“, versetzte sie. „In der DigiWelt haben wir doch einige merkwürdige Erlebnisse gehabt, oder?“

„Das war in der DigiWelt. Hier ist das was ganz was anderes …“

„Und wieso? Vielleicht huscht ja ein Bakemon durch die Wohnungen in diesem Block. Wer kann das schon wissen?“

Izzy zögerte, dann holte er sein Handy aus der Hosentasche, und sein DigiVice. Mit einem Kabel, das er wohl selbst gebastelt hatte, verband er die beiden Geräte. Prüfend schwenkte er das DigiVice durch die Luft.

„Was tust du da?“

„Ich versuche, das Digimon zu orten.“

Sowas kannst du?“

„Ich hab ein wenig mit den Funktionen des DigiVices rumgespielt und es mit meinem Handy verbunden.“ Stirnrunzelnd musterte er das Display. „DigiVices speichern die Daten der Digimon, denen wir begegnen, und mit dem Handy suche ich einerseits ihre Signale und visualisiere andererseits, was das DigiVice dazu ausspuckt … Hier ist nichts.“

„Vielleicht ist es schon wieder weg“, murmelte sie. Izzy streckte die Hand nach der Türklinke aus. „Bloß nicht!“, herrschte sie ihn an.

„Das ist meine Wohnung!“, meinte er verzweifelt. „Soll ich mich etwa davor fürchten, in meine eigene Wohnung zu gehen?“

Sie packte sein Handgelenk. „Mach dir darüber später Sorgen, ja? Komm, wir bringen uns auf andere Gedanken. Gehen wir zum Festival. Vielleicht wissen ja sogar die anderen Rat.“

„Ich hab eigentlich die Nase voll von Geistern.“ Er lächelte gequält.

„Ich auch“, gab sie zu, „aber selbst wenn das hier echte Geister waren, bei dem Umzug kannst du dir sicher sein, dass nur falsche Geister herumlaufen. Garantiert.“

Schließlich gab er nach.

 

Was war passiert? Wo war er?

In seinem Mund hatte sich Blut gesammelt, der metallische Geschmack zog sich quer über seinen Gaumen. Er hustete und spuckte es aus.

Sein Kopf dröhnte. Es fühlte sich an, als hätte er einen kleinen, teuflischen Kobold an der Stirn kleben, der im Rhythmus seines Herzschlags gegen seinen Schädel klopfte. Stöhnend wollte er die Hand heben und die Stelle betasten. Es ging nicht. Er lag auf seinem Arm.

Unter größter Anstrengung wälzte er sich herum. Eisiger, feuchter Stein unter ihm, regelmäßige, glatte Rillen. Kopfsteinpflaster. Wo war er?

Nun erreichten seine Finger seine Stirn, befühlten den Stoff des Wolfskopfes, den er immer noch aufhatte. Der Stoff war feucht. Er zog die Kapuze in den Nacken und betastete die wunde Haut, die langsam anschwoll. Auch etwas Nasses fühlte er. Blut.

Da wusste es T.K. wieder. Ein Bild blitzte vor seinem inneren Auge auf, von dem eisernen Haltegriff, der auf ihn zugesaust kam. Und dann war da der Druck in seinem Nacken gewesen, den er durch seine Wolfskapuze hindurch gespürt hatte … die Erinnerung kam in umgekehrter Reihenfolge zurück. Plötzlich war etwas hinter ihnen gewesen, jemand hatte ihn gepackt und mit dem Gesicht voraus gegen den Griff gedonnert, und Kari …

Er fuhr in die Höhe. Ein stechender Schmerz fuhr durch seine Schädeldecke, als würde ein Speer darin stecken. „Kari!“, schrie er krächzend.

Es war finster.

Leise hörte er das Rattern von Rädern. War es ihr eigener Geisterbahnwaggon? Oder der von Sora und Tai, der auf dem Rückweg war? Als er sich um seine eigene Achse drehte, fühlte er sich nicht mehr wie in einer engen Gasse. Eher wie in einer riesigen, weitläufigen Gegend, in der nichts war außer purer Schwärze … einer Wüste aus quellender Dunkelheit. Ich hasse die Dunkelheit. „Kari!“, rief er erneut. Sein Atem ging rasch und stoßweise. Der Kopfschmerz war so durchdringend, dass ihn schwindelte.

Sie konnte doch nicht verschwunden sein! Vielleicht lag sie nur einen Schritt neben ihm, schwer verletzt und bewusstlos oder … Nein, er durfte nicht daran denken! Fieberhaft versuchte er zu begreifen, warum er plötzlich neben den Gleisen aufgewacht war. Jemand hatte sie beide angegriffen, ohne Zweifel …

Zu dem Schlägen, mit denen der Kobold in seinem Kopf ihn traktierte, gesellte sich etwas anderes: das Gefühl, plötzlich nicht mehr allein zu sein in dieser gähnenden Leere. T.K. hielt den Atem an. Da war ein schleifendes Geräusch, ganz in der Nähe … und knirschte da nicht etwas? Als würden scharfe Krallen über den Boden gezogen … „Wer ist da?“, fragte er laut und erkannte seine Stimme kaum wieder. War es das fehlende Echo in dieser unendlichen Wüste, das sie so hoch und substanzlos klingen ließ?

Als Antwort spürte er einen warmen, feuchten Atemstoß im Nacken. Erneut fuhr er herum. Das Gefühl, etwas Großes, Schreckliches wäre direkt vor ihm, wurde unerträglich.

Etwas sauste durch die Luft, traf seine Schulter. T.K. schrie auf, glaubte sein Schlüsselbein knacken zu spüren. Hart landete er auf dem Boden, diesmal stieß er sich den Hinterkopf. Etwas packte ihn am Knöchel, die dicken, wulstigen Finger einer übermenschlich starken Hand. Ehe er sich’s versah, wurde er über den Boden geschleift, fühlte die Fugen der Steine über seinen Hinterkopf wandern. Der Stoff seiner Kapuze bildete ein Geschwulst in seinem Nacken. Laut brüllend trat T.K. nach dem Schatten, der ihn hinter sich her zerrte, sein Stiefel prallte gegen etwas, das hart war wie Holz.

Es wurde beständig heller, denn er wurde in Richtung Innenhof gezerrt. Im infernalischen Licht des schlagenden Herzens sah er wieder die Gleise, das Dämonenmaul darüber, die mit Stoff verkleideten Häuserwände. Er war immer noch in der Geisterbahn, aber er konnte sich darüber nicht freuen.

Das Spinnennetz mit der zerstückelten Puppe kam in Sicht und zog seinen Blick wie magisch an, aber obwohl sich dort oben noch etwas anderes, Dickes, Schwarzes zu bewegen schien, zwang er sich, nicht hinzusehen. Er wäre am Ende nur in Panik geraten, und das konnte er sich nicht leisten. Denn er hatte Kari entdeckt.

Sie lehnte an den Holzstreben, die das große Maul formten. Ihr einst so farbenfrohes Hexenkostüm war von dem düsteren Licht zu einem schmutzig-grauen Fetzen ausgewaschen worden. „Kari!“, schrie T.K. aus Leibeskräften und erreichte damit, dass ihre Gestalt zusammenzuckte. Der breitkrempige Hexenhut fuhr in die Höhe und ruckte dann herum, als hätte er sie aus einem tiefen Schlaf befreit.

„T.K!“, keuchte sie.

Das Wesen vor ihm grunzte und ließ seinen Fuß los. T.K.s Rutschpartie endete abrupt. Er stolperte bei dem Versuch, auf die Beine zu kommen, aber beim zweiten Mal klappte es. Mit weit ausholenden Schritten hastete er an dem großen, haarigen Schatten vorbei, den er mittlerweile vor sich ausmachen konnte, und auf Kari zu.

„Kari! Ist alles in Ordnung mit dir?“

„Was ist passiert?“ Sie streckte ihm verwirrt die Hände entgegen, verschränkte ihre Finger mit seinen. Er zog sie in die Höhe, versuchte zu erkennen, ob sie ebenfalls verletzt war, doch die Finsternis ließ ihn nur ihr blasses Gesicht klar erkennen.

Wie nett, dasss du mir die beiden sssogar herbringssst. Ich war etwasss beschäftigt.

Die Stimme ertönte so plötzlich, dass ihm das Blut in den Adern gefror. Sie kam von schräg oben und war eindeutig nicht menschlich, eher ein markdurchdringendes Fauchen, sodass T.K. erst einen Moment später begriff, dass sie tatsächlich Worte gebildet hatte.

Er und Kari hoben die Köpfe und blickten mitten in das gigantische Netz, in dem nun eine riesige, fette Spinne hockte. Ihr behaarter Leib verdeckte die blaugewandete Puppe zur Hälfte, und ihre teuflischen Beißwerkzeuge waren in dem Dämmerlicht nur allzu gut auszumachen. Zwei Reihen glühender Augen starrten auf sie herab.

„T.K, ist das …“, hauchte Kari.

Ihm war derselbe Gedanke gekommen, doch ehe er antworten konnte, stöhnte die Puppe im Spinnennetz leise auf und drehte den Kopf. Und mit einem heißkalten Schauer, der über seinen ganzen Körper lief, wurde T.K. klar, dass es gar keine Puppe war. Galle brodelte in seiner Kehle hoch. Er presste die Hand vor den Mund und zwang sein Abendessen wieder nach unten. Vielleicht hatte es Kari noch nicht bemerkt, vielleicht hatte sie nur die Spinne angesehen … Bitte, mach, dass es so ist!

„Hä? Was soll das heißen?“, grunzte eine zweite Stimme. Die menschenähnliche Gestalt, die T.K. mit sich geschleift hatte, war nähergetreten. T.K. wich mit Kari rückwärts unter das Dämonenmaul zurück und versuchte gleichzeitig, sie hinter sich zu manövrieren. Nun, da das Licht das Ungeheuer von vorn beleuchtete, erkannte er es.

Das heißt, er erahnte immerhin, worum es sich handelte. Die gebückte Statur, die gewölbten Muskeln, die langen Hauer und die zottelige Haarmähne – er würde nie das Aussehen jener Kreatur vergessen, die ihm als Allererstes aus freien Stücken den Tod versprochen hatte, und die sich am Ende sogar auf seiner Seite wiedergefunden hatte. Was das Wesen vor ihm jedoch von Ogremon unterschied, war die Hautfarbe, die von einem brachialen Karmesinrot war. Doch das ließ das Digimon in ihrer gegenwärtigen Lage nur umso furchterregender erscheinen.

„Wasss wohl?“, zischelte die Spinne. „Die beiden sssind meine Beute, Fugamon!“

T.K.s Pelzkostüm juckte ihn am ganzen Körper. Kalter Schweiß war ihm ausgebrochen. Das Spinnennetz raschelte, als das Dokugumon mit langen Beinen darüber stakte. „Digimon“, murmelte Kari. „Hier sind Digimon aufgetaucht!“

 

„Hör auf mit dem Scheiß! Du lässt uns sofort da rein!“, knurrte Matt.

„Bedaure“, sagte der Mann nasal und zog geräuschvoll die Nase hoch. „Wer fahren will, muss vorne rein.“

„Wir wollen verdammt nochmal nicht fahren!“ Tai packte den Geisterbahnmitarbeiter an seinem blauen Overall und zog ihn zu sich herab. Der Mann war über einen Kopf größer als er, aber Tai war so in Rage, dass er sich davon nicht einschüchtern ließ. „Meine kleine Schwester war genau hinter mir, und auf einmal kommt ihr Wagen leer heraus, mit einem verdammten Blutfleck darauf!“

Sora versuchte fieberhaft in den dunklen Schlund der Geisterbahn zu spähen. Ihre Gedanken rasten. Jede Sekunde war kostbar, so schien ihr, aber dieser Kerl stieß die beiden Brüder jedes Mal einfach zurück, wenn sie in die Bahn laufen wollten.

„Kein Grund, sich so aufzuregen, es ist alles in Ordnung“, sagte der Mann zum wiederholten Male und schien nicht im Mindesten schockiert. „Es ist schließlich eine Geisterbahn.“

Gar nichts ist in Ordnung, verdammt!“, schrie ihn Tai an.

Während er ihn noch gepackt hielt, wollte Matt sich an ihm vorbeischieben, aber mit seiner schaufelartigen Pranke schob der Mann ihn zurück. „Lass mich sofort durch!“, zischte er.

„Bedaure.“

„Du verfluchter …“ Tai holte aus und verpasste ihm einen mächtigen Schlag auf die Nase. Sora zuckte zusammen, doch der Mann zeigte gar keine Regung. Er war der perfekte Türsteher für ein Tor, das direkt aus der Hölle führte.

„Hey, wir können das sicher ganz friedlich lösen, und es gibt sicher auch eine ganz logische Erklärung für das Verschwinden der beiden“, mischte sich Takumi diplomatisch ein.

„Du hältst den Mund“, fuhr Matt ihn.

„Ich mein‘ ja nur. Vielleicht wollen sie euch ein bisschen erschrecken? Und der Blutfleck könnte eine Show sein, die die Betreiber hier abziehen. Kein Grund, sich so aufzuregen.“

Soras Kiefer schmerzte. Sie hatte die ganze Zeit über die Zähne zusammengebissen. Das klammernde Gefühl um ihren Brustkorb, das sie seit dem Verlassen der Geisterbahn verspürt hatte, ließ langsam nach, und je mehr der Nebel aus Panik und Furcht aus ihren Gedanken wich, desto sicherer war sie, dass sie hier einen großen Fehler begingen. Tai und Matt waren zu aufgebracht, um es zu bemerken, und Takumi einfach zu sorglos, aber eigentlich war es doch so offensichtlich …

Ein Schrei ertönte aus der Geisterbahn und riss den flüchtigen Gedanken erneut auseinander. T.K.s Stimme …

„Geh – zur – Seite!“ Tai ließ weitere Schläge folgen, und der letzte brach dem Typen knirschend die Nase. Obwohl ihm Blut über die Lippen lief, verzerrte er das Gesicht zu einem tückischen Grinsen.

„Bedaure. Ich sage doch, es ist alles in Ordnung.“ Seine Zähne waren hässlich von seinem eigenen Blut beschmiert.

Tai stieß ein animalisches Knurren aus, als Sora schrie: „Tai, geh weg von ihm! Siehst du nicht, dass mit ihm etwas nicht stimmt?“

Ihr Freund wirkte, als erwache er aus einer Trance. Er schaffte es noch, ein tonloses „Hä?“ auszustoßen, ehe ihn plötzlich zwei Hände an den Schultern packten, von denen niemand gesehen hatte, woher sie gekommen waren. Das Grinsen des Geisterbahnmitarbeiters wurde noch breiter, breiter als eigentlich möglich war, und das blutige Rot wurde zu hässlichem, faulendem Zahnfleisch.

Matt prallte zurück, als hätte ein Hammerschlag ihn getroffen. Takumi stieß einen Schrei aus und landete auf dem Hosenboden. „Wa-was ist das?“, rief er zitternd.

Der blaue Overall zerrann vor ihren Augen wie Wasser in einem Farbkübel. Ein zerfetzter, weißer Lakenkörper wurde sichtbar, die Beine des Mannes verschwanden komplett. Riesige Augen glotzten Tai an, während sich das Fleisch auf den Händen, die ihn gepackt hielten, auflöste und nur blaue, glatte Muskeln übrigblieben.

„Alles in Ordnung. Und jetzt bin ich dran“, verkündete der wohl realistischste Geist der gesamten Halloween-Parade.

Tai stöhnte auf, als sich blaue Krallen in seine Schultern bohrten und sich sein Papierkostüm mit seinem Blut vollsog, doch es war das Stöhnen eines verwundeten Tiers, das sein Rudel zu verteidigen hatte. Obwohl seine Arme vor Schmerzen schier in Flammen stehen mussten, packte er die Geisterarme und versuchte, die Klauen aus seinem Fleisch zu reißen.

Mit einem Fluch sprang Matt heran und hämmerte dem Bakemon den Ellbogen in sein Geistergrinsen. Der Lakenkörper war weich und gab einige Zentimeter nach, doch dem Digimon schien der Stoß nichts auszumachen, es hielt Tai weiter eisern fest.

Sora kam ihre erste Begegnung mit den Bakemon in Erinnerung. Ein Sutra, damit könnten sie es vielleicht bezwingen … Doch es war zum Wahnsinnigwerden, ihr Kopf war wie leergefegt.

Tai schlug und trat um sich, als das Digimon ihn höhnisch grinsend einfach hochhob. „Du bist der Erste“, sagte es nasal.

Matt schlug indessen auf die blauen Arme ein und keuchte auf, als er wie auf Stein traf. Und damit nicht genug, ließ Bakemons rechter Arm Tais Schulter plötzlich los – nur um sich anschließend um seine Kehle zu klammern. Sora kreischte laut seinen Namen.

 

„Ich hab mich wohl verhört“, schnarrte das rothäutige Ogremon und wiegte eine Knochenkeule in der Hand. Fugamon hatte das Dokugumon es genannt. „Ich bin dran!“

„Du hast den vorletzzzten Wagen bekommen“, säuselte Dokugumon und schüttelte seine Mähne. Kari brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass es in eine bestimmte Richtung nickte. Dort war nichts als quellende Schatten zu sehen, eine schwarze Wand … aber was bedeutete das schon? Hier in dieser Geisterbahn, in der sogar Digimon aufgetaucht waren, konnte alles Mögliche versteckt herumliegen … Sie selbst war auch plötzlich an diese Holzkonstruktion gelehnt aufgewacht, nachdem jemand sie brutal aus dem Wagen gerissen hatte. Vielleicht lehnte dort in der Finsternis noch ein Körper? Aber warum würden diese Digimon … Und worüber stritten sie überhaupt?

Noch war ihr Verstand ganz neblig. Fürs Erste war sie froh, T.K. dicht bei sich zu haben, das struppige Fell seines Kostüms zu spüren. Sogar sein leicht muffiger Geruch war irgendwie beruhigend. Es waren keine Geister, die sie bedrohten … Es waren Digimon, und damit hatten sie eine ganze Menge Erfahrung.

„Einer für dich, einer für Bakemon, einer für mich. Dasss war die Abmachung“, fuhr Dokugumon fort. Es war mittlerweile die Wand heruntergeklettert. Kari musste schlucken, als sie seine Größe sah. Sie hatte noch nie ein so riesiges Dokugumon gesehen. Der Hinterleib allein stellte jeden Minivan in den Schatten. „Die letzzzten zzzwei waren für Bakemon, die hier sssind wieder für mich!“

„Zum Teufel, du hast doch das allererste Opfer gekriegt!“, greinte Fugamon und nickte hektisch auf die Gestalt im Spinnennetz. Jetzt erst fiel Kari die unheimliche Ähnlichkeit der Puppe mit den blau uniformierten Mitarbeitern der Geisterbahn auf … Sie sog erschrocken die Luft ein und suchte T.K.s Blick. Er wusste Bescheid.

Ihre Knie gaben nach und sie sackte zu Boden. „Nein“, hauchte sie. „Das kann doch nicht … Sie können doch nicht …“

„An dem issst nichtsss dran“, zischelte Dokugumon. „Ich hab ihn nur verwahrt, damit Bakemon seinen Platzzz einnehmen kann! Aussserdem habt ihr beide zzzwei auf einmal bekommen! Dasss issst nicht fair!“

„Erzähl mir nichts von fair! Wessen Idee war’s denn, nach Waggons aufzuteilen, hä?“

T.K. rüttelte Kari an der Schulter, die sich so benommen fühlte, als hätte man sie eben aus einem jahrelangen Schlaf geweckt. „Kari, schnell“, wisperte er. „Das ist unsere Chance, lass uns verschwinden, solange sie streiten!“

„T.K, sie haben … Sie haben diesen armen Menschen …“, hörte sie sich sagen.

„Ich weiß, aber komm endlich! Wir können nichts mehr für ihn tun!“

„Nein“, murmelte sie. „Nein! Wir müssen ihm helfen!“ Die letzten Worte waren auch für die beiden Digimon gut hörbar.

„Ich stopf mal eben dem Fressen das Maul“, sagte Fugamon und lachte, als hätte es einen besonders lustigen Scherz gemacht. Es stapfte auf sie zu und wackelte dabei bedrohlich mit der Keule.

„Kari!“, schrie T.K. und riss sie in die Höhe, doch sie machte sich los und rannte direkt zu dem Spinnennetz. Sie wusste selbst, dass für den Mann wahrscheinlich jede Hilfe zu spät kam, doch sie konnte es nicht ertragen, ihn hier zurückzulassen.

„Ssso issst’sss brav, nur weiter“, zischelte Dokugumon, als sie prüfend an den Strängen des Netzes zog. Sie waren so klebrig, dass sie die Hände regelrecht davon fortreißen musste, und es tat ähnlich weh, wie sich ein Pflaster von der Haut zu reißen. Ob sie nach oben klettern und den Mann losmachen konnte? Glasige, blutunterlaufene Augen musterten sie, das Gesicht rot von dem Blut, das ihm in den Kopf gestiegen war. Sein abgerissenes Bein baumelte direkt über ihr … Kari drehte sich der Magen um. Sie beugte sich vornüber, heiße Flüssigkeit schoss ihre Kehle hoch und spritzte gleich darauf über die Kopfsteine.

„Kari!“, hörte sie T.K. erneut rufen. Fugamon und Dokugumon mussten ganz in der Nähe sein. Schwer atmend, aber entschlossen zog sie an den Spinnenfäden.

„Oh nein, du kommst in meine Sammlung!“, grollte Fugamon. Die Knochenkeule sauste rotierend heran und prallte so knapp vor Kari gegen die Wand, dass sie mit einem Aufschrei zurückzuckte. Schnalzend rissen die Fäden, nach denen sie eben hatte greifen wollen.

Jemand packte sie am Arm. „Komm schon!“, keuchte T.K. in ihr Ohr. Sie versuchte sich zu wehren.

Ein roter Schatten sprang meterweit durch die Luft. Fugamon krallte sich in den unteren Teil des Netzes, sein Schwung zerriss weitere Fäden. Dann ließ es sich direkt vor Kari zu Boden fallen. Schmutzig grüne Augen starrten sie an. „Du siehst aus, als würdest du gut schmecken“, stellte es fest.

„Wasss fällt dir ein!“ Acht Beine raschelten über den Pflasterboden. Kari war so erstarrt von Fugamons Anblick, dass es T.K. endlich gelang, sie mit sich zu reißen. Ihr Hexenhut flog ihr vom Kopf, und als sie sich instinktiv herumdrehte, sah sie, wie Dokugumon gegen Fugamon prallte und es gegen die Wand stieß.

„Nein!“, schrie sie, mit Tränen in den Augen. „T.K! Er lebt noch! Wir müssen ihm helfen!“

Ihr Freund antwortete nicht, sah nicht einmal in ihre Richtung. So schnell, dass sie beide stolpern würden, sollte sie nicht aufpassen, und mit einem Griff, hart wie ein Schraubstock, zog er sie mit sich, dem Ausgang entgegen.

 

In Tais Blickfeld kämpften schwarze Flecken um die Vorherrschaft. Die eisig kalten Krallen des Bakemons schienen ihn gleichermaßen in eine Bewusstlosigkeit und in einen Kältetod katapultieren zu wollen, denn wo sie seine Haut berührten, schien Raureif darüber zu kriechen. Seine Lungen lechzten nach Luft, schrumpften schier zusammen auf die Größe von Kidney-Bohnen. Weit entfernt hörte er Sora rufen, dumpf spürte er Matts Schläge auf den Geisterkrallen. Seine Beine berührten den Boden nicht mehr, hilflos baumelten sie in der Luft, doch selbst zu strampeln wurde zu anstrengend. Sein ganzer Brustkorb brannte indessen, als wäre er mit flüssigem Feuer gefüllt.

Schließlich ein etwas heftigerer Schlag, dann noch einer. Ein schwarzer Schemen flog durch Tais körnige Sicht. Noch ein Schlag. Noch einer. Dann ein Fauchen, ein Schaben und Splittern, und der Griff um seine Kehle lockerte sich. Tai plumpste zu Boden und begriff im ersten Moment gar nicht, dass er nun frei war. Erst als er sich die Ellenbogen auf dem Asphalt aufschürfte und kleine Steinchen in seine Haut stachen, erinnerte er sich, dass er atmen wollte, seit Minuten schon, wie es ihm vorkam. Das erste Luftholen war schmerzhafter, als er es sich je erträumt hatte. Röchelnd ließ er eisige Oktoberluft in seine Kehle strömen, seine Lungen schienen sich erst wieder zu ihrer vollen Größe entfalten zu müssen. Tai hustete qualvoll.

Die tanzenden Flecken vor seinen Augen wurden im ersten Moment mehr statt weniger. Als er wieder etwas erkennen konnte, sah er Takumi, den Jungen mit der Fuchsmaske. Er hatte den Mopp des Geisterbahnmitarbeiters in der Hand und den Stiel direkt in das geifernde Maul des Bakemons gerammt. Dessen scharfe Zähne hatten sich in das harte Holz gegraben wie eine Säge und es splittern lassen, doch die zahllosen Späne schienen dem Bakemon nun doch Schmerzen bereitet zu haben – entweder das, oder es war einfach unangenehm, den Mund voller Sägemehl zu haben, während man seine eigentlich Mahlzeit noch zu erwürgen versuchte.

Erst jetzt bemerkte Tai, dass Sora zu ihm gestürzt war und ihn an beiden Schultern gepackt hielt. Ihre Finger lagen auf den Wunden, die Bakemons Krallen ihm zugefügt hatten, doch sie schien es gar nicht zu bemerken. Sie redete auf ihn ein, aber es klang wirr. Irgendetwas davon, ob es ihm gut ginge, durchsetzt mit schockierten Ausrufen … Dann sagte Matt etwas, und seine Worte klangen genauso wirr, also musste es an Tais Verstand liegen, der momentan nicht voll funktionstüchtig war. Irgendwo läutete ein Handy, oder bildete er sich das auch nur ein?

Eine blaue Faust traf Takumis Magengrube und er ging ächzend in die Knie. Bakemon spuckte Holzsplitter und spreizte in einer eindeutig wütenden Geste die Krallen. Tai hustete immer noch und zog sich instinktiv an Soras Schulter in die Höhe. Er konnte kaum aufrecht stehen, so sehr hatte sich seine Lunge verkrampft.

„Verdammt, wir müssen an ihm vorbei!“, knurrte Matt.

In dem Moment ertönte ein markerschütterndes Brüllen aus der Geisterbahn. Die Stoffstreifen vor dem Schlauch flatterten in einem plötzlichen Luftstoß, glitzernde Silberfunken wehten darunter hervor. Dahinter waren undeutlich zwei Schatten zu erkennen. Im nächsten Moment stürmten Kari und T.K. aus der Geisterbahn, mit springenden, holprigen Schritten. Seiner Schwester schien es gut zu gehen. Tai fiel ein Stein vom Herzen.

Das verdutzte Bakemon reagierte zu langsam. Die Szene hatte eine gewisse Komik, als die beiden ihre Hände losließen und links und rechts an dem Geistdigimon vorbeiliefen, als wäre es eine Straßenlaterne. Jetzt erst bemerkte Tai den Terror, der in ihre Gesichter geschnitzt war. „Lauft!“, brüllte T.K. aus Leibeskräften.

Im nächsten Moment wallten die Stoffstreifen wieder auseinander, und als wollte ein Dämon die Flüchtenden knapp hinter dem Höllentor aufhalten, sauste das größte Dokugumon hervor, das Tai je gesehen hatte.

Und trotz seiner Masse war es unglaublich schnell.

Bakemon wandte sich nun nach ihm um, als es sein Fauchen hörte, und wurde von der Riesenspinne einfach davongestoßen. Im nächsten Augenblick war das Dokugumon direkt über den beiden Flüchtenden, die ihre Freunde fast erreicht hatten.

Mit einem grässlichen Fauchen schnappten seine weiten, zähnebewehrten Insektenkiefer zu.

 

Von dem Moment an, als sie den Windhauch in ihrem Nacken spürte, erlebte Kari alles wie in Zeitlupe. Sie erinnerte sich hinterher daran, wie T.K. ihre Hand losgelassen hatte, als vor ihnen etwas Helles aufgetaucht war, ein Hindernis – ein Bakemon, wie sie erst später erkannte. Sie erinnerte sich daran, die Gesichter von Sora, Matt und Tai vor sich zu sehen, deren Augen sich erschrocken weiteten.

Und dann war da der Windhauch, und das Biest, das ihn erzeugt hatte. Dokugumon rauschte in einem gewaltigen Sprung heran, war in einer Sekunde direkt neben ihr. Sie sah, wie T.K. den Mund zu einem Schrei aufriss, wie sein Oberkörper kippte, wie seine ausgestreckte Hand ins Leere griff, zu weit von Kari entfernt, als dass sie sie hätte erreichen können. Dann hatte Dokugumon die Zähne um seine Hüfte geschlossen und katapultierte sich mit einem gewaltigen, achtbeinigen Sprung auf die nahe Hauswand.

Kari bekam gar nicht mit, wie sich ihre Beine verhedderten. Sie hatte entsetzt den Kopf in Richtung des grausigen Spinnenungetüms gedreht und zahlte nun den Tribut dafür. Selbst ihr Sturz schien ewig lange zu dauern, während Dokugumon über die Häuserfront krabbelte, T.K. im Maul wie eine leblose Puppe mit schlenkernden Gliedmaßen.

Der haarige Spinnenleib huschte über die Dachkante, fünf oder sechs Stockwerke über ihr, und Kari prallte hart auf dem Asphalt auf. Sie schrie, doch auch wenn ihre Lippen seinen Namen formten, verließ nur ein undefinierbares Krächzen ihre Kehle.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Juju
2018-07-21T08:56:57+00:00 21.07.2018 10:56
Irgendwie habe ich gestern eine Meldung auf Animexx bekommen, dass du dieses Kapitel hier veröffentlicht hast, aber das kann doch nicht sein? Es ist doch schon lange on? :D Oder hast du irgendwelche grundlegenden Änderungen vorgenommen?
 
Auf jeden Fall wird es hier ja langsam wahnsinnig blutrünstig. O_O Mir hat der Teil mit T.K. und Kari am besten gefallen, weil man zum Glück sofort erfahren hat, was passiert ist. xD Die wurden ja ganz schön brutal attackiert. Ich muss zugeben, der Grusel ist verflogen, als klar wurde, dass Digimon dahinter stecken, die sich auch noch um ihre Beute streiten. xD Digimon kennen wir, auch wenn diese hier ganz schön mordlustig sind. Und T.K. und Kari schien es in Ansätzen ähnlich zu gehen, denn sie meinten ja, mit Digimon hätten sie viel Erfahrung. Und es ist wieder Ogremon/Fugamon dabei. :D Du liebst dieses Digimon, oder? Wärst du ein DigiRitter, wäre es bestimmt dein Partner.
Dass die Puppe im Spinnennetz gar keine Puppe ist, war ja klar. Das konnte man sich schon denken. Und natürlich bekommt man Mitleid und will dem armen Mann helfen, aber trotzdem hätte ich Kari gern geschlagen. Ihr Mitgefühl in allen Ehren, aber was zu viel ist, ist zu viel. xD In dem Fall finde ich, darf man ruhig seine eigene Haut retten bzw natürlich auch die seiner Begleitung. Für den Mann war es doch eh schon zu spät und wie hätte sie ihn da rausbekommen sollen, ohne selbst gefressen zu werden? Das hat doch keinen Sinn. T.K. hat völlig richtig reagiert, als er sie einfach gepackt hat und losgerannt ist.
Tai und Sora haben ja echt Schwein gehabt, dass sie nicht überfallen wurden. Sie waren also die Opfer für Bakemon. Die Szene, in der T.K. und Kari links und rechts an Bakemon vorbeirennen, "als wäre es eine Straßenlaterne", fand ich übrigens auch witzig. :D
Oh Gott und Tai stirbt fast. O_O Das war wieder mal super beschrieben, sodass ich mich gefragt habe, ob schon mal jemand versucht hat, dich umzubringen, dass du das so gut beschreiben kannst. :'D Ich hoffe doch nicht. Takumi rettet ihn also. Hm. Ich finde das immer noch sehr mysteriös. Wer steckt hinter Takumi? Ahhh. Vielleicht der Anführer der ganzen Digimonbande?
Und dann wird T.K. auch noch von Dokugumon geschnappt und es rennt auf und davon. O_O Um Himmels willen. ;_; Ich habe mich schon während des Lesens gefragt, ob sie es alle irgendwie schaffen, ihre Digimonpartner zu holen? Dann sollten die paar Digimon ja kein Problem mehr sein.
So und Yolei, Davis und Ken sind also auch mit von der Partie und kommen an einem Mordschauplatz vorbei. Wenn das mal nicht der aus dem Prolog ist. Ihre Kostüme fand ich übrigens auch sehr passend. Davis, bei dem keiner weiß, was er darstellen soll. xD
Izzy und Mimi bekommen auch noch einen kurzen Auftritt. Dass sie nach dem Schock noch aufs Fest gehen. Aber okay, was sollen sie sonst machen? Zurück in Izzys Wohnung würde ich auch nur über meine Leiche gehen. Wie Mimi noch fragt, ob das auch kein Streich von ihm oder seinen Eltern war. xD Das passt zu ihr. Aber vermutlich würde man sich das in der Situation wirklich fragen und an seinem Verstand zweifeln.
Antwort von:  UrrSharrador
21.07.2018 14:44
Danke mal wieder :) Freut mich, wenn das Kapitel so eine Wirkung hatte xD Bei der Szene in Izzys Wohnung hat's mich beim Schreiben selbst gegruselt, das war klasse :D
Nein, das stammt nicht aus eigener Erfahrung. Mein Vater ist auch Techniker ^^
Es wird sich noch zeigen, wer hinter den Kerzen steckt ;)
Grundlegende Änderungen eigentlich nicht. Als du die FF zu lesen begonnen hast, hab ich mir den Anfang auch nochmal selbst durchgelesen, damit ich wieder weiß, was überhaupt alles passiert^^ Dann hab ich eine Formulierung gefunden, die mir nicht mehr gefallen hat, und hab die geändert. War eigentlich nur ein Wort - als T.K. Kari packt, da habe ich "dem Griff" zu "einem Griff" umgeändert. Plötzlich hat animexx gemeint, das waren 7% Änderung an dem Kapitel oder so, und dass es neu geprüft/freigeschaltet werden müsse. Keine Ahnung, wie die das berechnen. Also keine Sorge, ich hab nicht schnell was geändert, bevor du es lesen konntest :D
Hm, Ogremon als mein Partner. Ich stell mir das gerade vor. Würde vielleicht wirklich funktionieren xD Himmel, ich wäre der am wenigsten vertrauenserweckende DigiRitter aller Zeiten :,D
Ja, ich hätte wahrscheinlich auch so reagiert wie T.K.^^ Nein, zum Glück hat noch niemand ernsthaft versucht mich umzubringen^^' Aber freut mich, wenn die Stelle realistisch wirkte xD
Von:  Votani
2017-02-04T20:19:35+00:00 04.02.2017 21:19
Jetzt kommt die Action! :D Wenigstens hat sich das Raetsel um TKs und Karis Verschwinden geloest. Der Auftritt der Digimon war klasse und sehr passend, genauso wie die Reaktionen der Charaktere. Matt und Tai, die um ihre Geschwister besorgt sind, und TK, der auf Kari aufpasst. Sehr niedlich. :) Jedenfalls tut mir TK leid. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird und werde mir hoffentlich diesmal nicht so viel Zeit bis zum Weiterlesen lassen. An fehlendem Interesse mangelt es jedem nicht, hoechstens an Freizeit. ;D
Antwort von:  UrrSharrador
09.02.2017 18:34
Danke für deinen Kommi :) O ja, das mit der fehlenden Zeit kenne ich :,D
lg
Von:  Blue_StormShad0w
2016-11-15T18:53:27+00:00 15.11.2016 19:53
Nabend.
Wui! Echt spannend!
Ein Bakemon, ein Fugamon und ein Dokugumon gehen also auf Beutefang. Und die Puppe im Spinnennetz ist keine Puppe … Uwa …
Und bestimmt sind es nicht die einzigen Virus-Typen, die sich in der realen Welt aufhalten.
Bin sehr gespannt, auf's nächste Kapitel.
So, 'nen schönen Abend noch!
Antwort von:  UrrSharrador
08.12.2016 17:12
Dir hab ich auch noch nicht geantwortet, oder? Muss ich nachholen^^ Also, danke für deinen Kommentar :D
Von:  EL-CK
2016-11-15T15:45:06+00:00 15.11.2016 16:45
Jetzt war ich schon auf die Kostüme von zwei meiner Lieblingscharas gespannt.... aber NEIN "Joe hatte leider mal wieder Besseres zu tun – Lernen – und Cody war sogar außer Landes" - schade....

aber ernsthaft das Kapitel war der Wahnsinn.... va das Ende...
Antwort von:  UrrSharrador
08.12.2016 17:11
Ich hab hier schon wieder zu kommentieren vergessen? O.o Sry^^ Danke für deinen Kommi! Ja, ich konnte diesmal leider nicht alle einbauen ;)
lg


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