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The Name of the Game - Love

von

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Trips and plans

Warnung: Das Ende könnte ein wenig "kitschig" ausfallen, aber es hatte so beim Schreiben irgendwie gepasst.
 

*-*-*-*
 

Die Glocke an der Tür von Sugoroku Mutos Laden verkündete die Ankunft eines neuen Kunden. Sugoroku hob den Blick und wollte mit einem freundlichen Lächeln und einem ‚Guten Tag‘ den Neuankömmling grüßen, als er seinen besten Freund Arthur Hopkins mit seiner Enkelin Rebecca auf sich zukommen sah.
 

„Ah, Arthur, alter Freund, was für eine wundervolle Überraschung! Willkommen in meinem Laden!“ Er lächelte die beiden herzlich an und wandte sich an Rebecca. „Schön dich wieder zu sehen, junge Rebecca. Du bist aber groß geworden!“
 

„Guten Tag, Großvater Muto“, grüßte ihn Rebecca zurück, hielt aber Ausschau nach jemand anderem, wodurch sie nicht auf seinen Kommentar bezüglich ihrer Größe einging.
 

„Guten Tag, alter Freund. Wie ich sehe bist du immer noch fleißig am Arbeiten. Wie geht es dir?“ Arthur ging um den Trensen herum, um Sugoroku herzlich zu umarmen und ihn dann prüfend zu mustern.
 

„Mir geht es bestens, ich bin fit wie ein Turnschuh!“ Der alte Mann lächelte selbstbewusst. „Und du alter Freund? Du hast gar nicht erwähnt, dass du uns besuchen kommst.“
 

„Fit wie ein Turnschuh, ich sehe schon.“ Arthur neigte seitlich den Kopf und grinste leicht. „Ach, ich dachte mir, ich mache ein paar Tage Urlaub im sonnigen Japan und könnte nach dir und deinem Enkel sehen. Ist er hier?“
 

„Na, ich hoffe das schöne Japan tut deinen Knochen gut, alter Freund.“ Sugoroku stellte den Karton weg, in dem er vorhin ein paar alte Spielfiguren einsortiert hatte. „Yugi? Er sollte hier sein, ja.“
 

„Yugi ist daheim?“, kam es hoffnungsvoll von Rebecca, die sich nicht gerade viel über das Gespräch der beiden alten Freunde interessierte.
 

„Oh, ja. Er müsste hinten in der Küche sein. Ich kann ihn gleich holen, wenn du magst.“
 

Rebecca strahlte vor Freude. „Keine Sorge, ich mache das selbst!“
 

„Gut. Gehe durch diesen Gang durch, er führt dich direkt ins Haus rein. Die Küche ist die erste Tür rechts nach dem Treppengeländer.“
 

„Super, danke!“
 

Rebecca huschte schnell in den Gang in Richtung Haus. Ihr Herz klopfte aufgeregt gegen ihre Brust, je näher sie der Wohnung der Mutos kam. Sie freute sich tierisch Yugi wieder sehen zu können und konnte es kaum erwarten mit ihm alleine zu sein.

Die Tür am Ende des Gangs stand leicht offen und sie schielte in den Flur der Mutos herein. Im ersten Moment wirkte es so, als wäre keiner da, also schritt sie in Richtung Küche, wo Sugoroku seinen Enkel vermutet hatte. Tatsächlich stand er da vor dem Tisch mit dem Rücken zu ihr und packte gerade eine weiße Thermosflasche in einen schwarzen Rucksack ein. Er trug eine schwarze enganliegende Hose mit zwei schwarzen Ledergürteln mit rhombischen Nieten und ein ärmelloses rotes Oberteil. Sie standen ihm gut. Das Adrenalin rauschte wild durch ihre Adern und die Euphorie ihn wieder zu sehen, machte sie trunken. Er schien etwas gewachsen und etwas kräftiger geworden zu sein seit dem letzten Mal, wo sie sich gesehen hatten. Das aber, spielte keine große Rolle. Er war immer noch ihr Yugi.
 

„Yuuugiii, mein Darling! Ich hab dich so vermisst!“ Mit einem Satz sprang sie auf und umarmte überfreudig ihren Schatz, der sich, auf Grund des lauten Ausrufes, umgedreht hatte. Kurz kam dieser aus dem Gleichgewicht, doch er schaffte es stehen zu bleiben und sie sicher zu stützen, während sie sich hochstreckte und ihm einen Kuss auf die Wange aufdrückte.
 

„Was denkst du dir, dass du da machst?“
 

Mit dieser männlichen Stimme, die scharf hinter ihr erklang, hatte sie nicht gerechnet. Sie ließ von Yugi ab und drehte sich erschrocken um, um Kaiba hinter sich stehen zu sehen, der sie gerade mit einem Blick ansah, bei dem man vermuten würde, sie hätte versucht ihm Kaiba Corp. wegzunehmen. Ihr lief es unwillkürlich eiskalt über den Rücken.
 

„Kaiba? Was machst du denn hier?!“
 

„DAS könnte ich DICH auch fragen.“ Seine Worte waren so kalt, wie sie sie nie von ihm gehört hatte. Sie konnte sich keinen Reim daraus machen, warum er plötzlich so aggressiv ihr gegenüber war.
 

„Schön dich auch wieder zu sehen, Rebecca.“
 

Diese Worte, ausgesprochen von der Person neben ihr, ließen sie entsetzt zurückweichen. Als sie sich umdrehte, erkannte sie, dass derjenige, den sie für Yugi gehalten hatte, der alte Pharao war, der mit Yugi vor einiger Zeit einen Körper geteilt hatte. Sie hatte ihn nicht erkannt, weil er mit dem Rücken zu ihr gestanden hatte. Außerdem war sie davon ausgegangen, dass er wieder ins Jenseits zurückgekehrt war, wo er auch hingehörte. Jetzt aber stand er sehr lebendig vor ihr, wie eine erwachsene Kopie von Yugi, und sah sie mit seinen violettroten Augen ruhig an. Ein amüsiertes Lächeln umspielte dabei seine Mundwinkel.
 

„Der namenlose Pharao?!“ Ihre Augen wurden groß und sie nahm etwas mehr Abstand zum alten Geist. „Aber wie?“
 

„Ich heiße in dieser Welt Yami.“, erklärte er ihr ruhig. „Mir wurde die Chance auf ein zweites Leben gegeben, deshalb bin ich hier. Ich bin Yugis älterer Zwillingsbruder.“
 

Die Aussage ließ sie sprachlos dastehen. Sie brauchte einen Moment, um die Neuigkeit zu verarbeiten.
 

Plötzlich erinnerte sie sich an den letzten Brief von ihrem Darling, wo ihr dieser über die Rückkehr des alten Geistes berichtet hatte. Sie hatte diese Information komplett verdrängt, weil sie die ganze Zeit mit den Gedanken an Yugi gehangen hatte. Gerade wurde es ihr sehr unangenehm die beiden verwechselt zu haben, wo sie sie sonst klar auseinanderhalten konnte.
 

Kaiba war zu ihnen gestoßen und stellte sich neben Yami, wobei er sie immer noch mit Blicken anstarrte, die töten konnten. Ihr fiel auf, dass er nicht wie sonst gekleidet war – er trug dunkelblaue Jeans und ein dunkelgrünes Polo-T-Shirt ohne den langen Mantel, der sonst sein Markenzeichen war. Stattdessen hielt er eine dunkelblaue kurze Jeansjacke in der Hand. Er stand noch dazu etwas vor dem Pharao, ihr zugewandt und so, dass sie mit Sicherheit nicht ohne weiteres den alten Geist erreichen konnte.
 

Sie verstand das nicht ganz. Versuchte Kaiba den anderen vor ihr zu schützen?
 

Leicht schüttelte sie den Kopf.
 

„Wo ist mein Yugi?“, wollte sie dringend wissen, wobei ihr ernster Blick auf Yami lag.
 

Dieser setzte gerade zur Antwort, als aus der Tür Yugis Stimme erklang: „Haben wir Besuch? Oh… hallo Rebecca.“
 

„Yugi! Mein Darling!“ Jetzt konnte sie den Richtigen umarmen, was sie mit großer Freude tat. Yugi versuchte ihr auszuweichen, was nicht gerade vom Erfolg gekrönt war. Sie drückte sich überglücklich an ihn. „Ich hab dich so vermisst!“
 

„Ich hab dich auch vermisst, Rebecca, aber könntest du bitte loslassen?“ Yugi wurde die Situation sehr unangenehm und er versuchte sich von ihrem bestimmenden Griff zu befreien.
 

„Sie ist eine furchtbare Klette“, stellte Kaiba trocken fest und schaute zu seinem Freund. „Hast du alles eingepackt?“
 

Yami schmunzelte amüsiert, ehe er zustimmend nickte. „Das habe ich.“
 

„Gut. Dann lass uns gehen, bevor sie dich wieder mit Yugi verwechselt.“
 

„Ich bin mir sicher, das wirst du zu verhindern wissen.“
 

Die Neckerei des Pharaos kommentierte Seto mit einem Schnauben und kurzes Augenrollen, bevor er sich abwandte und die Tür ansteuerte. Rebecca hielt in ihrer großen Freude Yugi zu sehen inne, als der Firmenchef sie wieder beim Vorbeigehen scharf ansah und sich dann demonstrativ von ihr abwandte, als wäre sie nicht seiner Aufmerksamkeit wert.
 

„Was hat Kaiba auf einmal? War er immer so feindselig?“ Sie sah ihm nach, bevor sie fragend zu ihrem Darling blickte. Yugi blinzelte und zuckte hilflos mit den Schultern. Er hatte keine Ahnung was los war. Yami nahm seine Jeansjacke vom Stuhl und zog sie über, bevor er nach dem Rucksack griff, um ebenfalls die Küche zu verlassen.
 

„Verwechsle uns einfach nicht mehr mit einander, Rebecca, und er wird wieder freundlicher.“ Er schmunzelte und schaute zu Yugi. „Wir fahren los. Mokuba sollte irgendwann am Nachmittag von der Geburtstagsparty seines Freundes zurückkommen. Wir werden vermutlich etwas später Heim kommen.“
 

Sein Partner nickte. „Wir werden auf ihn warten. Viel Spaß euch beiden!“
 

„Danke, werden wir haben. Man sieht sich, Rebecca!“ Yami schaute zur jungen Duellantin, die ihn irritiert und verwirrt anblickte. Er war sich sicher, Yugi würde sie gleich aufklären.
 

Yami wandte sich ab und schulterte den Rucksack, um dann in den Flur zu verschwinden. Er hörte Rebecca hinter sich seinen Partner fragen, was die Sache mit den Kaiba Brüdern sollte, was ihn amüsiert lächeln ließ. Die Nachricht würde sie schocken, aber wohl noch mehr, dass Yugi bereits jemand anderen im Blickfeld hatte, als sie.
 

//Sie wird sich sicherlich tierisch aufregen.//
 

Er schüttelte leicht den Kopf und gelangte in den Eingangsbereich der Wohnung, wo er seine Schuhe anzog und sich sein Schlüsselbund schnappte, um nach draußen zu gehen, wo Seto auf ihn wartete. Dieser stand in der Einfahrt bei seinem weißen Motorrad mit vor der Brust verschränkten Armen und hatte genauso wie er seine Jacke angezogen. Zwei weiße Fahrhelme lagen bereit auf dem hinteren Sitz des Motorrades.
 

„Ich hoffe, sie hat dich in Ruhe gelassen.“
 

Yami schmunzelte. „Keine Sorge, ich bin nicht scharf drauf niedergeknuddelt zu werden. Zumindest nicht von ihr.“
 

„Als würde ich zu solch Übertreibungen neigen.“
 

„Nein, du bist nur im Bett kuschelig, was mir vollkommen reicht.“
 

„Hn.“ Sein Freund stieß sich vom Motorrad ab und löste die Haltung seiner Arme auf. Er griff nach einem der Helme und reichte ihm diesen. „Hier. Anziehen.“
 

Yami nahm den Helm und zog vorsichtig über, damit er bequem saß und er nicht das Gefühl hatte, jemand wollte seine Haare rausrupfen. Er stieg hinter Seto auf das Motorrad und legte die Hände an seinen Seiten, bevor der Motor anging und sein Freund aus der Einfahrt herausfuhr. Sie fädelten sich schnell in den Domino City Verkehr ein und steuerten eine der großen Straßen an, die in die Stadt ein- und ausführten, da sie einen Ausflug außerhalb von Domino für den heutigen Tag eingeplant hatten.
 

Der Tag war warm und sonnig. Seto hatte für ihr Date einen ruhigen und abgelegenen Ort etwa 30-40 Kilometer von Domino entfernt ausgesucht, wo große und mächtige Klippen die Küstenlinie bildeten, umzingelt von dicht bewachsenen Wäldern mit ein paar schönen Pfaden für enthusiastische Wanderer. Sie kamen von der Hauptstraße ab und fuhren einen alten Waldweg entlang, der in der Vergangenheit von Holzfällern benutzt wurde, bevor man diese Gegend, auf Grund ihrer besonderen Fauna, zum Schutzgebiet ernannte. Ab einer Stelle, wo dieser Weg endete, mussten sie vom Motorrad absteigen und das Stück zu ihrem Ziel zu Fuß zu laufen. Das Ziel selbst war eine große Lichtung am westlichen Rand des Eichenwaldes, die man gern als Ausruhort benutzte. Er wurde sorgsam gepflegt: das Gras war frisch gemäht und der Rand der Klippe vor ihnen mit einem dunklen Holzgeländer abgesichert.
 

Vor ihnen breitete sich das weite Meer aus. Eine leichte Brise strich über Yamis Gesicht, als er sich dem Geländer näherte und die Aussicht vor ihm mit einem sanften Lächeln betrachtete. Das war ein friedlicher und schöner Anblick. Die Möwen schrien aufgeregt und flogen über das glitzernde Wasser auf der Suche nach Fisch. Wie sie sich wie professionelle Taucher von der Luft in Richtung Wasser stürzten, war beeindruckend.
 

„Wie immer übertriffst du dich selbst“, sagte Yami mit einem Schmunzeln, der seinen Freund aus den Augenwinkeln an sich herantreten sah.
 

„Ich mache keine halben Sachen.“ Seto blieb neben ihm stehen und folgte seinem Blick zum Meer.
 

„Ich weiß.“
 

Sie blieben still nebeneinander und genossen die wunderbare Aussicht für den Moment. Yami schloss die Augen und atmete tief die frische Luft ein und langsam wieder aus. Er blickte nach vorn und wandte sich dann ab, um ein Stück zurück zu gehen und den Rucksack abzunehmen. Er hockte sich hin und holte eine große cremefarbene Decke heraus, die er auf das grüne Gras nebenan ausbreitete. Er spürte deutlich die Wärme und da er nicht schwitzen wollte, zog er seine Jacke aus, welche er beim Rucksack ablegte. Seto war zu ihm gekommen und folgte seinem Beispiel mit der Jacke, bevor er sich auf die Decke niederließ. Yami schmunzelte und holte die Thermosflasche und zwei Becher heraus, in denen er dann grünen Tee eingoss. Den einen Becher reichte er seinem Freund.
 

„Hier.“
 

Seto nahm ihn an und Yami ging davon aus, dass er sich hinsetzen würde, stattdessen fühlte er einen fordernden Griff an seinem Kinn. Er blickte verwundert auf, bevor drängende Lippen seine einnahmen. Der Kuss war kurz, aber intensiv. Yami blinzelte, als sein Partner sich nach ein paar Atemzügen von ihm löste und erst dann hinsetzte.
 

„Gleich so fordernd? Ein Danke hätte auch gereicht.“
 

„Ich nehme mir nur das zurück, was mir gehört.“
 

Er runzelte fragend die Stirn, bis ihm Setos Haltung auffiel und er an die Szene in der Küche erinnert wurde. Er schmunzelte. „Das war nur ein Kuss auf der Wange gewesen.“
 

Der Blick, der ihm begegnete, war voller Feuer. „Das war eindeutig ein Kuss zu viel. Sie könnte auch aufhören jeden anzuspringen, der ihrem ‚Darling‘ ansatzweise ähnelt.“
 

Yami schüttelte amüsiert den Kopf. „Sie hat mich aus Versehen mit Yugi verwechselt. Glaub mir, sie war genauso begeistert von der Situation wie du und ich. Außerdem… wer sagt, dass ich dein Eigentum bin? Viel mehr gehörst du mir.“
 

Die herausfordernden und intensiven Blicken, die sie in diesem Moment einander zuwarfen, erinnerten an dem Aufschlagen der Katana von erfahrenen Schwertmeistern. Das kitzelige Gefühl, das seine Haut überzog, brachte sein Herz aufgeregt zum Pochen. Er liebte diese stille mentale Kämpfe zwischen ihnen, die ihn geradezu mit Kraft und Leben auffüllten und er das Gefühl bekam, alles meistern zu können. Solch berauschenden Emotionen hatte Seto von Anfang an in ihm aufwecken können und er genoss dieses unendliche Spiel in vollen Zügen.
 

„Ich gehöre also dir? Scheinbar müssen wir die Sache mit einem Duell klären, sobald wir wieder in der Stadt zurück sind.“

Ein breites, zufriedenes Grinsen erschien auf Yamis Lippen. „Drei von fünf. Ich bestehe darauf.“
 

„Hn.“ Seto grinste ebenfalls, ohne weiter darauf einzugehen. Sein Blick wanderte zum Meer. Er entspannte sich langsam wieder und das stolze Lächeln, was das Grinsen abgelöst hatte, ließ den Pharao wissen, dass er den richtigen Nerv getroffen hatte. Die Sache mit Rebecca war damit vergessen.
 

Yamis Blick wanderte zum Horizont, wo das Meer den Himmel traf. Weiße flauschige Wolken zogen über das helle Blau, während die Sonnenstrahlen die dunklen Wellen in Diamanten verwandelten. Er lächelte warm und nahm einen Schluck vom noch heißen Tee. Dieser friedliche Moment war ganz nach seinem Geschmack.
 

Minuten später hatten beide die leeren Becher bei der Thermosflasche neben dem Rucksack abgelegt und lagen entspannt auf ihrer Picknickdecke. Sie lagen auf der Seite, einander zugewandt und unterhielten sich über dies und jenes. Sie fanden immer Themen, die sie besprechen konnten, und selbst wenn sie grundsätzlich verschiedene Meinungen teilten, verliefen ihre Gespräche ohne Konflikte. Sie hörten einander zu, auch wenn es um Sachen ging, bei denen der eine Ahnung von hatte und der andere nicht. Dieser Umstand war etwas, was Yami sehr an seiner Beziehung mit Seto schätzte.
 

„Wann werdet ihr morgen fliegen?“
 

„Am späten Nachmittag gegen 16:00 Uhr. Übermorgen fängt auch die Spielmesse an. Die Konferenz der Kaiba Corp. ist am zweiten Messetag am Nachmittag, doch die Termine sind um einiges mehr. Ich treffe mich mit einigen Spieleentwicklern und wenn ich mich richtig entsinne, hat meine PR Abteilung vier Interviews zugestimmt. Nach der Messe werde ich zum HQ von Kaiba Corp. EU in Irland fliegen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Der Rückflug ist für den Samstag geplant.“
 

Yami wurde sich bewusst, dass das die erste richtige Trennung für sie beide war, nachdem sie vor fast zwei Monaten ein Paar geworden waren. Sie waren bereits so sehr daran gewohnt den anderen um sich herum zu haben, dass es sich sehr merkwürdig anfühlte, sich in den nächsten Tagen nicht sehen zu können. Natürlich war das für eine kurze Zeit, doch befremdend war es dennoch.
 

„Ein bisschen mehr als eine Woche“, bemerkte der Pharao nachdenklich und schaute zu seinem Freund. „Du wirst mit Mokuba den ersten Schultag verpassen.“
 

„Wäre nicht das erste Mal, zumal in den ersten zwei Tagen sowieso nichts Weltbewegendes passiert.“ Seto hielt inne und verfiel selbst in Gedanken. Sicherlich ging ihm dasselbe durch den Kopf wie ihn – sie würden ihr Jubiläum dieses Mal nicht gebührend ehren können.
 

„Ich werde sicherstellen, dass du nichts Wichtiges verpasst. Zumindest nichts, was das Ärgern von Katsuya mit einbezieht. Schließlich wollen wir nicht, dass, auf Grund der fehlenden Information, sich deine Noten verschlechtern.“ Yami warf dem Firmenchef einen neckischen Blick zu, was diesen nur amüsiert schnauben ließ.
 

„Als wäre das möglich. Ist auch der einzige Grund, weshalb die Lehrer und der Direktor ein Auge für meine Abwesenheit zudrücken. Sie sind nicht dumm. Ich fördere genug ihr Image, wenn es heißt, dass ich als Präsident der Kaiba Corp. Domino High absolviert habe.“
 

„Wohl wahr. Sie verlassen sich wirklich darauf, dass du ihnen Ansehen bringst.“
 

„Man wird sehen, ob sie das halten können, wenn ich dieses Jahr mit der Schule fertig bin.“
 

„Mhm“, stimmte der Pharao zu und dachte über die kommende Zeit nach. Sobald die Schule wieder dazu kam, würde sich ihr gemeinsamer Alltag erneut verändern. Solch Ausflüge wie diesen würden nur an Wochenenden möglich sein, wenn nichts anderes dazwischenkam. Zumindest würde es nicht nötig sein ihre gemeinsame Zeit vor ihren Freunden zu verstecken.
 

„Wir werden seltener solch Tage wie den heutigen zusammen verbringen können“, kam es von Seto als würde er seinen Gedankengang ergänzen. Yami blinzelte und blickte zu ihm herüber. Sein Freund hatte sich auf den Rücken gelegt und schaute zum Himmel hinauf. Sein Gesichtsausdruck war nachdenklich und ernst. „Wenn die Schule wieder anfängt und mich die Arbeit wieder einholt… Du hast auch noch deine Basketballfreunde und Yugi und die anderen werden auch nicht Ruhe geben. Da bleibt nicht viel Zeit für uns.“
 

Das Stimmte allerdings. Zumal sie beide darauf achten mussten, dass die Öffentlichkeit nichts von ihrer Beziehung mitbekam und die Schule gehörte nun mal dazu. Es wäre nicht von Vorteil, wenn man sie morgens in der Schule zusammen kommen sah. Sie wollten sich nicht mit so etwas in dieser Etappe ihrer Beziehung auseinandersetzen. So gesehen brauchten sie das nicht, es reichte vollkommen, dass ihr engster Freundeskreis und ihre Familie hiervon wussten. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass die kommende Schulzeit schwieriger ausfallen würde. Sie hätten weniger Zeit miteinander und das hieß, dass sie sich umstellen mussten.
 

„Dann werden wir lernen müssen das Beste daraus zu machen.“
 

Seto drehte den Kopf zu ihm und Yami lächelte warm. „Es ist nicht so, dass wir das nicht können. Wenn wir das als eine Herausforderung annehmen, werden wir einen Weg finden den Sieg zu erlangen. Ich denke nicht, dass uns dabei etwas oder jemand aufhalten könnte. Wir müssen nur an uns glauben und unser Bestes geben.“
 

„Jetzt fehlt nur dein Glaube an das Herz der Karten und wir hätten den Salat.“
 

Yami lachte vergnügt. „Das ist eher mein Glaube an unser gemeinsames Schicksal.“
 

Seto schwieg für einen Moment, während er ihn still ansah. Da war etwas in den blauen Augen, was der Pharao nicht ganz entziffern konnte. „Das macht es nicht unbedingt besser.“ Sein Blick wanderte zurück zum klaren Himmel. „Aber wir werden das Kind schon schaukeln. Wäre gelacht, wenn nicht.“
 

Yami lächelte, sagte aber nichts mehr zum Thema. Er drehte sich ebenfalls auf den Rücken und schaute zum unendlichen Blau hinauf. Als er seine Hand neben seinem Körper ablegte, spürte er angenehme Wärme seine Finger streifen. Er musste nicht hingucken, um zu erkennen, dass es Setos Hand war, die er neben seiner fühlte. Ruhig hob er seine und legte sie auf die seines Freundes. Ihre Finger verhakten sich ineinander als wäre das das Natürlichste auf der Welt. Er drückte sanft die Hand, was sogleich erwidert wurde.
 

Ihre Bindung war stark und Yami wusste, sie werden es schaffen. Sie werden die Herausforderung des Lebens meistern, wie alles bist jetzt. Und dieses Mal werden sie als ebenwürdige Partner den gleichen Weg einschlagen.
 

Er schloss die Augen.
 

Ja, sie würden siegen. Gemeinsam.



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