Zum Inhalt der Seite

Erhelle die Finsternis

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 5

Ich stand am Strand von Cairns und hatte den Blick auf das weite Meer. Langsam kniete ich mich runter und strich mit der Hand über den Sand. Eine Muschel, in sanften Rosatönen offenbarte sich vor meinen Füßen und ich griff danach.

Plötzlich zuckte ich zusammen und sah mich um. Das Meer schlug Wellen, aber ich hörte es nicht. Völlige Stille... Dake stand auf einmal neben mir und redete, doch ich vernahm keinen Ton.

Warum höre ich nichts? Langsam ging ich mit den Händen zu meinen Ohren und berührte sie mit den Fingerspitzen, doch ich spürte meine eigene Körperwärme nicht.

Was war hier los? Die Sonne verschwand, doch der Mond tauchte nicht auf. Alles war in völlige Finsternis gehüllt. Irritiert drehte ich mich um mich selbst. Diese Situation war fremdlich und doch irgendwie vertraut...
 

Der Klingelton meines Handyweckers riss mich mit einen Schlag aus dem Schlaf. Verwirrt sah ich mich in den Raum um in dem ich mich befand. Alles so fremd. "Wo bin ich...?", nuschelte ich verschlafen und legte mir den Arm über die Augen als es mir wieder einfiel. "Ach ja... In Frankreich..."

Umgezogen und fertig für die Schule kam ich in die Fremde Küche, in der mein Vater verzweifelt in einen Karton kramte. "Wo ist nur die Kaffeemaschine?", jammerte er rum und bemerkte mich erst, als ich schon am Tisch saß und mir einen Apfel klein schnitt.

"Oh du bist schon wach? Scheinst die Zeitverschiebung besser zu vertragen als ich.", scherzte er und hatte tiefe Augenringe. Ich nickte und fing an mir die kleinen Stücke in den Mund zu schieben. "Musst du heut arbeiten?" "Klar. Sie meinten ich soll so schnell es geht Anfangen... Verdammte Versetzung!", murrte mein Vater und strahlte, als er endlich die Kaffeemaschine fand.

"Wo ist Mom?" "Hm? Im Badezimmer, macht sich fertig." Sie würde mich wahrscheinlich zur Schule fahren, sonst wäre sie noch nicht wach.
 

Und genau wie ich es vermutet hatte, saß ich mit ihr im Auto. Schweigend starrte ich aus dem Fenster und ließ die Umgebung an mir vorbei ziehen. Ob die Schule weit weg war? Irgendwie hoffte ich das ich hinlaufen konnte und nicht an den öffentlichen Verkehr gebunden war.

"Und... Hat Dakota dir schon geschrieben?" "Nö... Ich ihn aber auch nicht.", nuschelte ich uns lehnte mich seufzend zurück. "Ist die Schule weit weg?" "Wir sind gleich da.", meinte meine Mutter sanft und runzelte bei den Straßenschildern die Stirn, wahrscheinlich war sie es gar nicht mehr gewöhnt das diese in ihrer Muttersprache verfasst waren. "Sooooo.", zog sie das Wort unnötig lang, fuhr um die Kurve und bremste. "Da sind wir! Das Sweet Amoris Gymnasium!", verkündete sie und ich blickte zu den Gebäude. Ich-Will-Nicht!
 

Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und ging rein. Überall standen Schüler herum und redeten als hätten sie den anderen Jahrelang nicht gesehen. Der erste Schultag war immer der schlimmste... Kaum kam ich an eine kleine Gruppe vorbei, starrten die mich an wie ein Zootier und tuschelten leise. Ja ich bin Neu, noch nie gesehen? Wollen die vielleicht noch ein Foto haben?

Endlich hatte ich das Lehrerzimmer gefunden, denn jemanden fragen wollte ich auch nicht danach. Ich klopfte und wartete, bis mich eine Stimme rein bat. Eine leicht pummelige Frau mit weiß-grauen Haaren, die sie zu einen Dutt zusammengebunden hatte, stand aus ihren Bürostuhl auf und ging zu mir hin.

"Du bist sicher Hermia Nuit oder?" Ich nickte nur und starrte auf den Boden. Ich will nach Hause... "Gut, geh bitte zur Schülervertretung und lass dir da den Stundenplan geben." Zur Schülervertretung? Sie ließ die Schüler alles regeln? Wofür bezahlte der Staat diese Frau?
 

Nachdem ich mit den Schulsprecher alles geklärt hatte, klingelte es zur Stunde und ich begab mich lustlos in mein Klassenzimmer. Hoffentlich gab sich der Lehrer damit zufrieden mich nur kurz namentlich vor zu stellen und verzichtete auf eine Kennenlernrunde.

Als der Unterricht begann, stand ich vorne bei den Lehrer und sah lustlos in die Runde. "So, Ruhe Leute! Ruhe bitte! Wir haben ab heute eine neue Schülerin. Hermia Nuit, sie ist gerade erst aus Australien hier her gezogen. Hermia möchtest du der Klasse noch was sagen?", fragte der Lehrer hoffnungsvoll und ich sah ihn nur kurz skeptisch an. "Eigentlich nicht...", meinte ich dazu nur und suchte mir schnell einen freien Platz.

Ein Mädchen mit braunen, langen Haaren und typischen Brave-Mädchen Sachen saß neben mir und lächelte ganz höflich. "Hallo, ich bin Melody." "Aha...", erwiderte ich und packte meine Sachen aus. "Ich bin hier Klassensprecherin, also wenn du eine Frage hast, ich helf dir gern." Ja so sah sie auch aus...

Schweigend rückte ich meinen Stuhl zurecht. Wie lange wollte die mich noch zureden? "Ähm... Hast du noch Probleme mit unserer Sprache?", fragte sie dann zögernd und ich schüttelte den Kopf. "Ich spreche es fließend..."

"Oh, ach so. Dann ist ja gut.", sagte sie lächelnd während ich begann den Text von der Tafel ab zu schreiben. "Ähm, Hermia ist ja ein ungewöhnlicher Name! Du solltest unbedingt mal Lysander kennen lernen." Ich drehte mich zu ihr um und sah sie genervt an. "Der Witz ist alt... Wollt ihr jeder Jasmin nen Aladin andrehen? Und jeder Julia nen Romeo? Hast du nichts besseres zu tun?", fragte ich säuerlich und das Mädchen riss erschrocken die Augen auf. "Nei-Nein so war das nicht gemeint! Tut mir leid... A-Aber wir haben wirklich einen Lysander in der Klasse... Ich fand den Zufall nur so witzig."

Mein genervter, wechselte zu einen überraschten Blick. "Ach wirklich? Wer denn?", fragte ich irritiert und folgte mit den Augen der Richtung, die sie mir zeigte, direkt auf den Jungen von gestern: Lys.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück