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Das fünfblättrige Kleeblatt

von

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Kapitel 2

~Angelette~
 

Ich starrte aus meinen Fenster, schade nur das man da kaum was sah, außer die große Terrasse die von den Patienten zum rauchen genutzt wurde.

Die Sonne schien, doch irgendwie fehlte mir der Antrieb das Zimmer zu verlassen. Mein Spiel war schon durch, im Fernsehen kam nichts und mein Buch war schon aus gelesen. Zum Glück brachte mir meine Schwester heute ein neues mit.

Ich würde mich wohl nie an den Krankenhausrhythmus gewöhnen, egal wie viel Zeit ich hier auch verbrachte.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das Ottilie bald hier sein würde, meine Schwester war immer pünktlich!

Seufzend nahm ich mir meinen altmodischen Disc-man, setzte meine Kopfhörer auf und drehte die Musik auf volle Lautstärke. So würden die Minuten wenigstens vergehen.

Im Takt trommelte ich auf das Bettgitter herum und summte leise mit, Musik war die beste Medizin gegen jede Krankheit!
 

Erst als man mich antippte ließ ich die Kopfhörer auf meine Schultern sinken und sah in das strenge Gesicht meiner älteren Schwester.

Ich empfing sie mit einen Lächeln und stellte die Musik aus. "Hay Ottilie, hast du meine Bücher?" "Ja hab ich und Batterien für deine Musik.", meinte sie, stellte einen Stuhl neben meinen bett und setzte sich.

Ihr volles, mittellanges Haar hatte sie zusammen geflochten und hing ihr über die rechte Schulter runter. Man sagte uns oft das wir uns äußerlich ähnelten, aber dies konnte ich weniger bestätigen. Okay vielleicht hatten unsere Haare und Augen die selbe Farbe, aber sonst?

Ihre Puppennase passten perfekt zu ihren schmalen, ruhig wirkenden Augen die umrandet wurden von dichten, langen, schwarzen Wimpern, die sie nie schminken musste. Ihre Haut hatte einen südlichen, caramelgleichen Farbton und bei ihren langen, schlanken Händen fragte man sich, warum sie nicht Klavier spielte.

Der einzige Knackpunkt bei meiner Schwester: Sie war verdammt spießig! Eine Perfektionistin und immer darauf bedacht nichts verrücktes oder gewagtes zu tun. Also nein, ich fand wir sahen uns in keinster weise ähnlich!
 

Sie packte mir alles in den Nachtischschrank der neben meinen Bett stand und sah mich seufzend an. "Wie gehts dir heute?" Ich zuckte mit den Schultern, immer die selbe Frage.

"Nicht anders als gestern." "Warst du schon mal draußen? Das Krankenhaus hat doch einen wunderschönen, kleinen Garten. Solange es die Ärzte erlauben solltest du etwas raus gehen."

Der Garten... Das ließ mich wieder an Jade denken... Warum hatte ich ihn nur nicht nach seiner Nummer gefragt? Ich wusste nur auf welche Schule er ging... Aber da konnte ich ja kaum hinrennen!

"Nein, nach Garten ist mir nicht." "Wirklich nicht? Da wächst auch Klee, du suchst doch ständig nach einen Vierblättrigen." Ich schüttelte nur den Kopf und lächelte. "Die such ich nur um daraus Lesezeichen zu machen. Ich trockne sie immer in einem Buch, kleb sie auf ein schönes Papier und laminiere sie, aber langsam hab ich genug.", erklärte ich und holte ein paar aus dem Fach meines Schrankes. "Siehst du! Hübsch oder?"

Meine Schwester nahm eines und lächelte flüchtig. "Spinnerin...", meinte sie nur und packte sie wieder weg. "Übrigens kommt gleich eine Schulfreundin von dir vorbei. Kim heißt sie glaub ich... Sie kam gestern vorbei und hat gefragt in was für einen Krankenhaus du liegst."
 

Meine Augen strahlten, Kim war eine der Wenigen in meiner Schule mit denen ich engeren Kontakt hatte. Es war nicht so als wäre ich zurückgezogen oder so, nur da ich so selten in der Schule war, fiel es schwer Freunde zu finden.

Eigentlich redete ich nur mit Kim und Viola und es wäre das erste Mal, das ich einen Krankenhaus von einer Freundin hätte.

Aufgeregt wippte ich hin und her. "Und du glaubst sie kommt heute her?" "Ich weiß nicht, ich vermute es." Und gerade als Ottilie diese Worte aussprach, öffnete sich die Tür und Kim trat rein.
 

Leicht aus der Puste schloss sie die Tür hinter sich und runzelte die Stirn. "Man das ist hier ein Irrgarten! Ich hab mich mindestens drei mal verlaufen!" Ich kicherte und stieg aus dem Bett, rannte zu ihr und viel ihr um den Hals.

"Du bist daaaa.", sagte ich freudestrahlend und Kim streichelte meinen Kopf. "Hay steh nicht so schnell auf, sonst kippst du mir noch um.", erwiderte sie grinsend.

Meine Schwester stand auf, stellte noch einen Stuhl zum Bett und strich ihr Kleid glatt.

"Ich rede mal kurz mit dem Arzt, du hast ja jetzt Gesellschaft.", sagte sie lächelnd und verließ den Raum.
 

Kim setzte sich auf den Stuhl und ich mich aufs Bett. Aufgeregt spielte ich mit meinen Schulterlangen Haaren und grinste. "Na was gibts neues? Kommt Viola auch her? Was ist in der Schule so los?"

Kim kramte in ihrer Tasche und holte einen Zettel hervor. "Das wichtigste zu erst! Hier, das ist Jades Handynummer. Er kam extra zu mir und bat mich sie dir zu geben.

Mein Herz schlug schneller, langsam nahm ich das Stück Papier an mich, klappte es auf und sah in sauberer Schrift seinen Namen und eine Anreihung von Zahlen darauf stehen. Ich konnte mit ihn in Kontakt treten!



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