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Als du gingst

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Kapitel 4

~Nathaniel~
 

Der Bus fuhr weiter und ich sah mich um. Diese Ortschaft schien wirklich nicht groß zu sein. Viele, kleine Häuser, deren Hof von hohen Mauern und Zäunen verdeckt war. Die Kirche befand sich gleich neben der Bushaltestelle und machte einen alten Eindruck. Der Glockenturm war aus dunklem Holz und die Kirche selbst hatte eine eher bescheidene Größe, die Ursprüngliche Farbe des Gebäudes war nicht mehr zu definieren und war jetzt nur noch eine Ansammlung an verschiedenen Grautönen.

Mein Blick ging zu meinen Füßen, auch die Straße hatte schon mal bessere Tage gesehen. völlig schief und die Steine wackelten schon, wenn der Wind nur wehte, wenn ich nicht wüsste das hier Menschen lebten, hätte ich diesen Ort als "Geisterstadt" bezeichnet.

Ich warf nochmal einen Blick auf die Adresse. "Dorfstraße 11...", las ich laut für mich vor und sah mich kurz um. Nirgends war ein Straßenschild zu sehen. Das Dorf war zwar nicht groß, aber trotzdem würde ich ohne einen Straßennamen lange brauchen um das richtige Haus zu finden.

Der alte Mann war auch schon weg, der war doch flinker als erwartet. Seufzend begab ich mich auf den Weg und sah auf die Hausnummern, in der leisen Hoffnung das dort die Straße dazu stand. Doch nichts, nur Nummern und die vielen bei fast jedem Haus fast herunter. Wie alt war dieser Ort? Ich traf nicht mal jemanden den ich fragen konnte!

"Hay Fremder!"Überrascht drehte ich mich um und suchte nach der Person, die mich angesprochen hatte.Eine Frau mittleren Alters, mit bis zum Nacken reichenden, braun gelockten Haaren stand vor einen offenen Haustor und musterte mich prüfend. "Was mast denn hier? Suchste jemanden?", fragte sie neugierig mit einen Dialekt, den ich nicht kannte. "Ähm guten Tag... Ich suche das Haus der Familie Desens, können Sie mir sagen wie ich dahin komme?" "Nun... Zu Fuß würd ick sagen. Aber was willst denn von denen? Is eh kaum einer da, nur manchmal die Jüngste von denen."

Die Frau sah mich immer noch skeptisch an, warum tat sie so als wäre ich auf einer Anklagebank? "Nun ich wollte zu Bian, ich geh mit ihr zur Schule." "Zu der kleinen Bian also ja? Biste ihr Freund?", fragte die Frau und grinst, irgendwie war mir der alte Mann lieber gewesen.

"Nein ich... Ich geh nur mit ihr in die gleiche Schule, aber ich wollte mit ihr über etwas sprechen. Wissen sie wo das Haus ist?", drängte ich sie um das Gespräch so schnell es geht zu beenden. "Sicher weiß ich wo das Haus is, wohn ja schließlich schon lang genug hier.", gab sie mir grinsend zur Antwort und lehnte sich an die Mauer.

"Aber wenn de keen Freund bist, wird se dich nich rein lassen. Scheinst se nich gut zu kennen, was?" "Warum sollte sie mich nicht rein lassen?", fragte ich irritiert und betete das endlich noch jemand vorbei kam der mir sagen konnte wo ich das Haus finden konnte.

"Jans einfach Junge, Bian hasst Fremde, wenn de nichts zu Essen für sie bei hast, dann wird se ihren besten Kumpel auf dich losschicken wenn de versuchst das Grundstück zu betreten.", erklärte sie mir, aber das verwirrte mich nur noch mehr. "Was zu essen? Und welchen besten Freund?" Die Frau lachte und schüttelt dabei den Kopf. "Gehste sicher mit ihr zur gleichen Schule? Du scheinst se ja rein GAR NICHT zu kennen. Did Mädel isst mehr als ein Bauarbeiter und wenn se Essen sieht wird se Handzahmer, wien Tier. Und wenn du ihren besten Kumpel nich kennst, nun Junge dann wirste ihn kennenlernen. Aber ick bin ja nich so, wart nen Moment, ich geb dir wat mit."

Mit diesen Worten verschwand die Frau in ihr Haus und ließ mich verwirrt zurück. Aber vielleicht gab sie mir ja endlich eine Wegbeschreibung, dann hatte dieses Gespräch endlich ein Ende.

Die Dame kam wieder raus mit einen Beutel in der Hand und gab ihn mir. "Hier, did wirste brauchen. Ne Leberkässemmel und nen paar Putenstückreste. Die Semmel gibste der Kleinen, dann haste 5 Minuten Zeit um mit ihr zu reden und die Pute gibste ihren Kumpel, dann lässt er dich am Leben. Zum Haus musste immer weiter dieser Straße folgen, bis zum Ende wo der Wald anfängt. Did allerletzte Haus is es, viel Glück Junge.", sagte sie mir und klopfte mir auf die Schulter.

Völlig verwirrt sah ich hier nach, als sie wieder in ihr Haus ging. Seltsame Frau, aber wenigstens wusste ich jetzt wo ich hin musste.
 

Wie sie es mir beschrieben hatte, folgte ich der Straße immer näher zum Wald. Ich blieb vor dem letzten Haus stehen. Es war nicht groß und in einen seltsamen Grau-Gelb gehalten. Das dunkle Dach war fast völlig von Moos bedeckt und das große Holztor, das grün gestrichen war, viel fast auseinander.

Hier wohnte wirklich jemand? Es sah alles so verlassen und unbewohnt aus. Doch dann zog ein schnauben meine Aufmerksamkeit auf sich. Durch ein kleines Loch, am Boden des Tores, guckte eine Hundenase hervor und versuchte mich zu erreichen. Erschrocken weichte ich zurück und vernahm ein verärgertes, hohes Bellen. "Ein... Ein Hund?" Aber er schien nicht groß zu sein. Versichtig schielte ich durch eins, der vielen Löcher und sah einen Hund, der nicht mal die Größe einer Katze hatte. War das der Beste Freund von den die Frau gesprochen hatte? aber der wirkte nicht gerade gefährlich, ganz im gegenteil. Schwanz wedelnd betrachtete das kleine Tier mich durch die Lücke durch die ich Blickte.

Ich zog mich wieder zurück, was mit einen frustrierten Bellen dokumentiert wurde, und suchte nach einer Türklingel. "Desens...", las ich laut vor als ich den leicht übersehebaren Knopf fand. Sie wohnte also tatsächlich in diesen Runtergekommenen Haus? ich klingelte, doch egal wie oft ich es tat, es öffnete mir niemand. War sie etwa nicht da?
 

~Bian~
 

Nachdem Zess und Saya sich im Wald ausgetobt hatten, machte ich mich auf den Rückweg. Ausnahmsweise führte dieser durchs Dorf, denn ich musste noch den Einkauf abholen, den eine Bekannte von meiner Mutter immer für mich tätigte.

"Ah Bian da biste ja!", begrüßte mich mein Einkaufsdienst und ich lächelte nur zur Antwort, da ich bloß kein Gespräch mit ihr Anfangen wollte. Sie war viel zu neugierig!

"Warte kurz, ick bring dir deinen Einkauf." "Danke...", nuschelte ich und krauelte Zess der mich die ganze Zeit anstupste. "Hier is er!", meinte sie und drückte mir meinen Einkaufskorb in die Hand. "Ach ja! Da war eben nen Junge, nen Hübscher mit blonden Haaren. Der hat dich gesucht, meinte er wäre von deiner schule. Haste nen freund oder haste was angestellt?"

Klasse, sie hatte ein Gesprächsthema gefunden auf das sie sich stürzen konnte. Ich runzelte die Stirn. "Ein blonder Junge? Keine Ahnung, kenn ich nicht..." Ich zuckte mit den Schultern und ging in meiner Erinnerung jeden Jungen in meiner Klasse durch, aber keiner von denen hatte blonde Haare und hübsch waren sie alle nicht. Wer war das? Und was wollte der?



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