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Als du gingst

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Kapitel 1

~Nathaniel~

Ich hing über einen Stapel Papieren für die nächste Klassenfahrt der Aschlussklasse. Dies waren die Momente in denen ich mir wünschte kein Schulsprecher zu sein. Diese Arbeiten waren immer mühselig und zeitaufwendig, aer einer musste sie ja tun.

Gerade als ich mich voll und ganz meiner Aufgabe widmete, kammen zwei Mädchen aus meiner Parallelklasse rein. "Kim, Iris, was gibt es?" Die Dunkelhäutige lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte die Arme. "Schulsprecher, du musst dich um diese Bian kümmern! Sie fehlt jetzt schon seit einen Monat!" "Bian?", fragte ich nochmal nach und ging zu der Schülerliste. "Ja, Melody, unsere Klassensprecherin, wollte sich ja eigentlich darum kümmern... Aber jetzt ist sie auch krank. Deswegen dachten wir das wir einfach dich fragen.", erklärte Iris mit besorgtem Blick.

"Ist denn niemand aus der Klasse mit ihr befreundet? Oder hat kontakt mit ihr?", fragte ich nach während ich die Liste durch ging und den Namen »Bian Runa Desens« las. Kim schüttelte den Kopf und saufzte dabei laut hörbar. "Kein Schwein in der Klasse hat je mit ihr geredet. Sie ist... Eher der ruhige Typ. Soweit wir wissen hat keiner an dieser Schule etwas mit ihr zutun." Ich runzelte die Stirn. Solche Mädchen wurden oft von ihren Mitschülern gemobbt, vielleicht war das der Grund ihres Fehlens?

"Gab es... Irgendeinen Vorfall? Hatte sie Probleme mit der Klasse?" Erneut schüttelte die Schwarzharige den Kopf und zuckte mit den Schultern. "Keiner hat großartig mit ihr je geredet... Eigentlich viel sie nie auf. Auch deine Schwester hat sie inruhe gelassen. Wenn die Lehrer nicht immer die Anwesenheit überprüfen würden wäre es garnicht aufgefallen das sie überhaupt fehlt."

Das war seltsam, warum sollte das Mädchen dann vom Unterricht fern bleiben? Fühlte sie sich missverstanden? Ignoriert? "Danke ihr Beiden... Ich werd der Sache nach gehen." Die Mädchen nickten. "Danke Schulsprecher.", sagte sie noch bevor sie gingen und mich wieder mit meiner Arbeit allein ließen.

Ich versuchte mich auf den Papierkram zu konzentrieren, aber die Sache mit dem Mädchen ging mir nicht aus den Kopf. Nach einer Stunde halbherzigen durchplanen der Reise, schob ich die Formulare zur Seite und ging ins Lehrerzimmer. Erst musste ich etwas über das Mädchen wissen bevor ich zu ihr ging. Schließlich wollte ich nicht unvorbereitet sein. Doch ein Blick in ihre Akte bestätigte nur das, was Kim und Iris mir erzählt hatten: Dieses Mädchen war völlig unauffällig! Kein negatives Auffallen, durchschnittliches Zeugnis und das war auch schon alles was in der Akte zu finden war, außer den Standartdaten. Seufzend schrieb ich mir die Adresse und die Telefonnummer auf und packte die Akte zurück. Vielleicht war sie wirklich krank? Aber es gab keine Krankmeldung.

Nachdenklich tippte ich mit den Fingern gegen den Schrank und suchte in meinen Kopf mögliche Erklärungen. Aber es gab keine, keine die etwas mit der Schule zutun haben konnten. Erneut holte ich die Akte heraus und sah auf ihre kurze Familienstand. Sie lebte bei Beiden Eltern, ihr Vater war LKW-Fahrer und ihre Mutter arbeitete in einer Autobahntankstelle, das hieß sie war auch Zuhause oft allein, nicht nur in der Schule. Vereinsamung? Aber das war eher ein Grund mehr in die Schule zu gehen, um wenigstens unter Menschen zu sein.

Nachdenklich sah ich ihr Aktenfoto an. Man konnte nicht sagen das sie eine klassische Schönheit war, aber hässlich war sie auch nicht und trotzdem hatte ihr Gesicht etwas unverwechselbares. Ihre Wasserblauen Augen sahen müde gerade aus und ihre schwarzen Haare hingen ihr lieblos Strähnenweise über Gesicht und Schultern. Ein Bild als wäre sie gerade erst aufgestanden. Auffällig war auch ihre blasse Haut und die durch Schlafmangel gebildeten dunklen Ringe unter ihren Augen. Kein wirklich günstiger Schnappschuss. Aber wenigstens hatte ich jetzt ein Gesicht zu dieser dünnen Akte. Gedankenverloren packte ich sie entgültig zurück und schloss den Aktenschrank. Ich sah auf die notierte Adresse und runzelte die Stirn. Sie wohnte ein ganzes Stück weg, das konnte man nur mit den Zug erreichen.



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