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My love bite on your neck

von

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Love bite 44 - Herz aus Marzipan (Ohne Adult)

;____; Jetzt hinke ich mit den Kapitel doch schon wieder hinterher. Vor lauter Arbeit vergesse ich euch ständig >_< Aber ich habe mir fest vorgenommen, dass es jetzt erstmal jeden Tag ein neues Kapitel für euch gibt. Bis ich alle aufgeholt habe und wieder auf Stand bin xD Nicht, dass Weihnachten zu spät kommt O_O
 

Trotz allem, so langsam schlittern wir auf das Ende zu. Ob ich die 50 Kapitelmarke noch knacke? Lasst euch überraschen ;-)

Drückt Niclas jedenfalls schon mal die Daumen, dass ihn seine Schwiegereltern ins Spe auch gut leiden können, denn die tauchen sicher auch bald auf. ^^
 


 

Love bite 44 - Herz aus Marzipan (Ohne Adult)
 

Was ist denn jetzt los?!

Erschrocken reiße ich die Augen auf. Alles dunkel. Dafür klingelt mein Handy Sturm, weshalb mein Herz panisch gegen die Rippen schlägt.

Noch im Halbschlaf suche ich nach dem Scheißding, und überlege, dass es eigentlich nur einer sein kann, der mich nachts aus dem Schlaf klingelt. Wehe, es ist doch wer anders! Dann werde ich sauer.

Mein Handy gefunden (es lag auf dem Boden unter einer Socke. Wie es da hingekommen ist, weiß ich auch nicht), hebe ich ab, schließe aber die Augen wieder, weil das grelle Licht vom Display mich beinahe erblinden lässt. "Ja?"

/Habe ich dich geweckt?/ Logisch ist es Meilo, der mich aus dem Schlaf geläutet hat.

"Hast du", krächze ich müde und leicht mürrisch. "Und wenn ich jetzt vor lauter Schreck graue Haare habe, bist du auch dran Schuld." Dieser Schuft lacht auch noch! "Was ist? Ist etwas passiert?

/Nein./

"Wieso rufst du dann an? Kommst du gerade von einem Auftritt zurück? Wie spät ist es eigentlich?" Fragen über Fragen.

/Es ist halb vier./

"Halb vier? Spinnst du? Es ist noch mitten in der Nacht!" Fuck! Warum weckt er mich? Ich freue mich ja immer, wenn er mich anruft, aber nicht, während meiner Tiefschlafphase! Dabei hatte ich einen so schönen Traum ...

/Ich kann auch wieder gehen, wenn du mich nicht sehen willst/, sagt er mit einem schmollenden Unterton in der Stimme.

"Wir telefonieren morgen, ja? Leg dich hin und schlaf."

/Ja aber .../

"Nacht Meilo. Lieb dich." Ich lege auf. Was ist nur in ihn gefahren? Halb vier! Manchmal spinnt er wirklich! Ich lege das Handy wieder hin. Dieses Mal auf meinen Nachttisch, wo es auch hingehört.

Müde kuschle ich mich ins Kissen und döse dahin. Ob ich jetzt noch mal einschlafen kann? 'Ich kann auch wieder gehen, wenn du mich nicht sehen willst', höre ich in Gedanken Meilos Stimme. Mein armer Meilo. Ich hätte ihn vielleicht nicht so abwürgen soll... Moment mal!

Ich springe auf und starre in die Dunkelheit. "Wenn ich ihn nicht sehen will?" Hat er das wirklich gesagt? "Scheiße!" Ich greife zu meinem Handy, das just in diesem Moment piepst. Eine MMS von Meilo. Ein Foto von unserem beleuchteten Klingelschild. Meine Müdigkeit ist mit einem Schlag wie weggeblasen. "Scheiße!", rufe ich ein zweites Mal und falle halb aus dem Bett, als ich aufstehe, gehetzt in meine Hausschuhe schlüpfe und hinaus in den Flur rase, nachdem ich mein Handy noch schnell auf den Schreibtisch geworfen habe. Dort laufe ich leise weiter, stehle mich durch die Wohnungstür und tapse die Stufen nach unten, bis ich vor der Haustür stehe und sie aufreiße.

"Na endlich! Willst du, dass ich hier draußen erfriere?"

"Meilo! Wie kommst du denn hier her?" Total baff starre ich meinen Schatz an.

"Mit dem Auto", lacht er und zieht mich an sich.

"Kalt!", hauche ich. "Du bist schweinekalt!"

"Das ist nur deine Schuld."

"Sorry. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass du hier bist. Komm schnell rein." Ich lasse ihn an mir vorbeilaufen und schließe die Tür wieder eilig, damit die eisige Luft draußen bleibt. "Gehen wir erstmal hoch. Sei aber leise. Die schlafen alle." Meilo nickt und geht vor.

Noch immer leicht fassungslos über seine plötzliche Anwesenheit, laufe ich hinterher.

In meinem Zimmer stelle ich ihn schließlich zur Rede. "Du bist einen Tag zu früh hier."

"Schlimm?" Meilo lächelt verschmitzt.

"Nein! Gar nicht, aber du hättest mich auch mal eher Bescheid geben können, anstatt mich einfach so mitten in der Nacht zu überrumpeln!"

"Warum nicht? Das tust du doch auch öfter." Punkt für Meilo.

"Ach verdammt! Komm schon her!" Ich ziehe ihn an mich und ignoriere seine kalte Kleidung. Wie ein Süchtiger auf Entzug stürze ich mich auf seinen Mund. Selbst seine Lippen sind frostig, weswegen der Kuss kürzer ausfällt, als geplant. "Zieh dir schnell was Warmes an. In der Zwischenzeit mache ich dir einen Tee", schlage ich vor.

"Das hört sich gut an." Noch ein Kuss, dann schleiche ich mich in die Küche und setze Wasser auf. Ich glaub's nicht! Meilo ist da! Ist das nicht wahnsinnig schön?
 

Bewaffnet mit zwei Tassen Tee und eine Packung Schokoladenkekse, die ich unter meinen Arm geklemmt habe, gehe ich zurück in mein Zimmer. Meilo hat es sich in meinem Bett bequem gemacht. "Richtig kuschelig warm bei dir", sagt er und lächelt mich breit an.

"Gleich wird dir noch wärmer."

"So?"

"Jepp. Das ist Wintertee. Für gemütliche Stunden vor dem Karmin. Steht jedenfalls auf der Packung."

"Du hast einen Karmin?"

"Habe ich", kichere ich und rutsche zu Meilo unter die Decke. "Soll ich ihn dir zeigen?"

"Unbedingt ... Aber erst nach dem Tee", spricht's, mopst sich eine Tasse Tee sowie die Kekse und trinkt einen Schluck. "Lecker! Der wärmt von innen."

Ich nippe ebenfalls an meiner Tasse. "Erzählst du mir jetzt, was du schon so früh bei mir machst? Du wolltest doch erst morgen kommen." Ich rücke noch ein Stück dichter an Meilo ran und lehne mich gegen seinen Oberkörper.

"Mein Termin für heute Mittag wurde gecancelt. Da konnte ich einfach nicht mehr warten, habe meine Sachen gepackt und bin losgefahren."

"Weise Entscheidung", lobe ich ihn und stelle meine Tasse ab. Danach ist seine an der Reihe, die Kekse folgen.

"Ey! Die wollte ich noch essen!"

"Nachher", wispere ich und lösche das Licht meiner Nachttischlampe. "Jetzt begrüße ich dich erstmal ordentlich." Meilo schmunzelt, während ich mich auf ihn schiebe und mir einen innigen Kuss raube. Ein heißes Prickeln setzt in meinem Bauch und meiner Leistengegend ein.

"Begrüßt du jeden so, der euch besucht?", möchte Meilo nach dem Kuss belustigt wissen.

"Nur die, die es verdienen. Bis jetzt bist das nur du."

"Bis jetzt?"

"Sei brav, dann bleibst du der Einzige, der in den Genuss meiner Begrüßung kommt", gluckse ich und ziehe mit einem festen Ruck die Bettdecke über uns.
 

*
 

Stoßweise trifft mich Meilos schneller Atem an der Schulter. Mir rinnt der Schweiß über die Haut und ich fühle mich immer noch wie in einem Backofen gefangen. "Oh Mann!", rufe ich, ziehe meine Hand zwischen uns hervor und werfe die Bettdecke von uns. Wohltuend legt sich die Raumluft kühlend auf unsere Haut. "Ist dir auch ... so heiß?" Meilo nickt, bewegt sich aber nicht. Er schnauft einfach nur weiter. Wenn ich nicht so KO, und es nicht vier Uhr am frühen Morgen wäre, würde ich Meilo jetzt mit unter die Dusche schleppen. Hm ... Aber wieso eigentlich nicht? Wenn wir leise sind, hört uns keiner.

"Meilo? Steh auf."

"Nee."

"Komm schon. Du wirst schwer." Wird er nicht, aber das muss er ja nicht wissen.

Widerwillig schiebt er sich von mir runter. Ich setze mich auf und schwinge die Beine aus dem Bett. "Kommst du mit?"

"Wohin?"

"Ins Badezimmer."

"Jetzt?"

"Ja, jetzt. Ich muss duschen."

"Jetzt?" Lachend schüttle ich den Kopf und stehe auf.

"Bitte Meilo. Bei dem Wetter sollte man nicht verschwitzt im Bett herumliegen." Einladend halte ich ihm die Hand hin.

"Na schön. Aber nur, wenn du eine Flasche Wasser organisierst. Ich bin am Verdursten."

"Das lässt sich einrichten", verspreche ich ihm, ziehe ihn aus dem Bett, nachdem er mir seine Hand gereicht hat, und laufe mit ihm in den Flur hinaus. "Geh vor. Ich komme nach", flüstere ich. "Und sei leise!"

"Ja, ja."

"Ich geb dir gleich ja, ja."

"Hier und jetzt? Ich dachte, ich soll leise sein."

"Witzbold!", schnarre ich flüsternd und schubse ihn leicht in Richtung Badezimmer. "Bin gleich wieder bei dir."

"Beeil dich." Darauf kannst du wetten. Ich habe nämlich keinen Bock, mich von jemanden aus meiner Familie erwischen zu lassen, während ich nackt auf Wassserflaschenjagt gehe.

Ich tapse leise in die Küche, stibitze mir eine volle Flasche Wasser, die wir immer hinter der Tür in einem kleinen Schrank bunkern, und komme ungesehen im Badezimmer an. Meilo steht schon unter der Dusche, hat sie jedoch noch nicht angeschaltet.

"Hier."

"Die Firma dankt." Mit wenigen Schlucken hat er die Hälfte der Flasche geleert.

"Bekomme ich auch noch was ab?"

"Wenn du lieb bitte, bitte sagst."

"Bitte, bitte." Ich mache Kätzchenaugen und ziehe einen Schmollmund. Grinsend gibt Meilo mir die Flasche wieder zurück.

Nachdem ich auch davon trinken durfte, stelle ich mich zu ihm unter die Dusche. Das Wasser tut gut, auch wenn ich es nur ganz leicht aufgedreht habe. Wir beeilen uns, trocken uns ab, und schleichen mit je einem Handtuch um die Hüften wieder zurück in mein Zimmer. "Mission geglückt", lache ich und werfe mich aufs Bett. "Au!" Ich lande auf etwas Hartem. Die Geltube!

Sauer pfeffere ich sie aus dem Bett. "Na na na. Nicht so stürmisch. Vielleicht brauchen wir die noch."

"Ach ja?"

"Klar", gluckst mein Liebling, lässt das Handtuch fallen, und krabbelt zu mir ins Bett. Auch ich zupfe das Handtuch unter meinem Hintern hervor und werfe es über Bord. "Aber erst nachher. Jetzt will ich unbedingt schlafen." Kann ich verstehen.

"Warst du die ganze Nacht unterwegs?" Er nickt sichtlich erschöpft. "Du Armer. Komm her." Ich ziehe ihn an mich heran und lege die Arme um ihn. Sanft streichle ich durch sein noch nasses Haar, während er sich schnurrend an mich kuschelt. "Es ist so schön, dass du schon heute Nacht hergekommen bist."

"Hmhm."

"Dann haben wir einen ganzen Tag mehr. Nur für uns."

"Hmhm ..."

"Was hältst du davon, wenn wir nachher schön frühstücken gehen? Wir schleichen uns raus und düsen in die Stadt."

"Hm ..."

"Ich könnte uns auch was vom Bäcker holen. Du bleibst solange in meinem Zimmer und dann essen wir hier."

"Hm ..."

Ich drücke meine Nase in seinen Haarschopf. "Ich liebe dich."

"Hn ..." Hn? Mehr nicht?

"Schläfst du schon?"

"..." Ich lache leise. Antwort genug, würde ich sagen.

"Schlaf gut Schatz." Immer noch grinsend schließe ich die Augen. Schlafen hört sich gut an.
 

***
 

Draußen beginnt es zu dämmern. Trotz der kurzen Nacht sind wir bereits wach, liegen uns seitlich gegenüber und lassen unsere Finger verspielt miteinander rangeln. Dabei lächeln wir uns mit müden Augen an, schmusen hin und wieder miteinander und küssen uns. Aufwachen mit seinem Liebsten an der Seite kann ja so schön sein!

"Hey", kichere ich, weil Meilos Daumen plötzlich meinen gefangen hält. "Loslassen."

"Ich denk ja nicht dran", grinst er.

"Wenn du nicht loslässt, beiße ich dich."

"Das traust du dich nicht."

"Oh doch! Wetten?"

"Mit dir wette ich nicht."

"Feigling."

"Sprücheklopfer." Boha! Na warte!

Ich ziehe seinen Arm Richtung meinen Mund. Bevor Meilo reagieren kann, habe ich seinen Daumen schon zwischen meine Zähne genommen. Nicht fest natürlich, doch er soll sehen, dass ich es ernst gemeint habe.

Meilo gluckst vergnügt, und versucht seine Hand zu befreien, aber er hat keine Chance. Ich halte sie fest umschlossen. "Gnade!", fleht er. "Ich gebe auf!" Das wollte ich hören.

Ich lasse von ihm ab und beschaue mir das Ergebnis. Meilos Daumen ist feucht und leuchtet zart rosa. Man kann zwei kleine Halbmonde erkennen, die meine Zähne hinterlassen haben. Hm. So fest habe ich doch gar nicht zugebissen. "Autsch!", brummt mein Schatz. "Das war fies."

"Gar nicht ...", antworte ich und schaue unsere Hände an. So umschlungen, berühren sich die Tattoos an unseren Handgelenken, was mich auf eine Idee bringt.

Ich lasse Meilo los, klettere über ihn hinweg und springe aus dem Bett. "Nic?"

"Bleib so liegen! Bin gleich wieder da!" Mein Ziel ist der Schreibtisch, auf dem mein Handy liegt. Mit ihm in der Hand steige ich wieder über Meilo hinweg und lege mich an meinen Platz. "Hand her." Ich wedle mit meinen Fingern. Meilo reicht sie mir. Mit der anderen wähle ich die Kamerafunktion aus und stelle auf Automatik.

"Was wird das?"

"Ein Foto von unseren Tattoos. Das hatte ich schon lange vor", erkläre ich.

"Cool."

"Jepp." Sogar Obercool. Hypermegasupergeilocool. Gott! Haben wir früher wirklich so gesprochen?

Es gestaltet sich etwas umständlich, doch ich bekomme es hin, unsere Arme so auf die Matratze zu legen, dass unsere Hände noch miteinander verschlungen, und die Tattoos beide gut zu sehen sind. Die komische Verrenkung schmerzt zwar, aber egal. "Mach hin. Mein Arm wird taub", grantet Meilo.

"Moment ... Hab's gleich." Gar nicht so leicht. Da ich auf der rechten Seite liege, den Oberkörper halb aufgerichtet, meine linke Hand auf die Matratze drücke, und mit der Rechten versuche das Foto zu machen, muss ich erst einmal ein paar Probebilder schießen, aber dann habe ich es. "Geschafft!", freue ich mich und präsentiere Meilo das Ergebnis. "Noch einen Filter drauf und BAM! Ich habe endlich einen gescheiten Bildschirmhintergrund für mein Handy."

Meilo lacht. "Du nun wieder."

"Was denn?"

"Manchmal bist du echt wie eins meiner Fangirlies."

"Wer?! Ich?!" Hat der sie noch alle?

"Ja, du", lacht er, stiehlt mir einen Kuss und nimmt mir das Handy ab.

"Ey!" Ich versuche es ihm wieder abzunehmen, doch er hält es aus meiner Reichweite.

"Ich will das Bild nur an mich weiterschicken."

"Mach dir selbst eins! Gib her!"

Lachend rangeln wir miteinander, bis es von irgendwoher leise Piepst. "Hab es." Triumphierend übergibt er mir mein Handy wieder. Ich lege es auf den Nachttisch. "Jetzt will ich es nicht mehr", schmolle ich. Meilo schmunzelt und drückt mich an der Schulter nach hinten, bis ich auf dem Rücken liege. Im Nullkommanichts thront er über mir.

Er beugt sich hinab zu mir und schmust mit seinen Lippen über meinen Hals. Ich schließe die Augen und seufze wohlig. "Nic?", haucht Meilo mit sexy dunkler Stimme. Meine Bauchgegend fängt an, sanft zu kribbeln.

"Hm?" Das Schmusen endet. Ich sehe es zwar nicht, aber ich spüre, dass Meilo über mir aufragt und auf mich hinabblickt. Deshalb öffne ich die Augen wieder, und behalte recht. Meilos grüne Iriden fixieren mich. Das Kribbeln wird stärker und es zieht kräftig in meinem Schoß. "Was ist denn?", frage ich nochmal nach. Eigentlich kann ich mir schon denken, was er mir gleich sagen wir...

"Ich habe Hunger. Machst du mir Frühstück?"

Ich blinzle irritiert. Daran habe ich aber nicht gedacht. "Frühstück?"

"Ja. Du hattest mir heute Nacht versprochen, zum Bäcker zu gehen. Oder hast du das schon wieder vergessen?"

"Das habe ich nicht vergessen", sage ich. "Aber ..."

"Super! Ich nehme zwei Sesambrötchen und irgendwas Süßes. Mit Pudding oder Quark wäre toll! Oder etwas mit Früchten."

Das Bett wippt auf und ab. Meilo steigt wieder von mir runter und geht zu meinen Schrank rüber. Dort nimmt er sich eine meiner Shorts und zieht sie sich an. "Erst Durst, dann Hunger und nun mopst du dir auch noch meine Unterwäsche. Du bist ja ganz schön pflegebedürftig", murmle ich, stehe ebenfalls auf und trete an ihn heran.

"Meine Koffer sind noch im Auto", erklärt er mir. "Außerdem brauchen schöne Männer Pflege und Zuwendung. Deswegen kümmere ich mich immer so gut um dich." Meilo lacht und umarmt mich von hinten.

"Und wieso muss ich dann zum Bäcker?"

"Da gibt es mehrere Gründe", meint er.

"Und die wären?"

"Erstens: Du bist hier zuhause und ich dein Gast." Klingt logisch. "Zweitens: Du hast mir gesagt, dass du Brötchen holen willst." Stimmt. Das habe ich. "Und drittens: Du hast mir verboten dein Zimmer zu verlassen." Oh.

"Oh."

"Ja, oh. Du willst mich ja immer vor deiner Familie verstecken, also lebe mit den Konsequenzen und hol mir was zu Essen." Ich bekomme einen Kuss in den Nacken, dann werde ich wieder losgelassen. "Beeilst du dich? Mein Magen knurrt." Mit einem entspannten Ächzen legt sich Meilo wieder in mein Bett und tippt auf seinem Handy herum. Püüh! Irgendwie gemein, aber da ich ihm ein Frühstück versprochen habe, schlüpfe ich in meine Klamotten, sammle etwas Geld vom Schreibtisch und tigere los.
 

Im Flur höre ich Geräusche aus der Küche. Meine Family ist auch schon wach. Kein Wunder eigentlich. Papa ist sicher schon zur Arbeit, und Nicole muss bald zur Schule aufbrechen. Ich schaue auf die Uhr. Soweit ich weiß, hat sie heute zur dritten Stunde, das kleine Glückskind. Noch fünf Minuten, bis sie losmarschieren muss. "Nicole?" Ich stecke meinen Kopf durch den Kücheneingang. "Soll ich dich fahren? Ich will noch zum Bäcker."

"Öhm. Klar!" Sie steht auf. "Ich hole nur meine Tasche." Und weg ist sie.

"Wieso willst du zum Bäcker?", will meine neugierige Mutter auch gleich wissen.

"Nur so. Hab Hunger auf Brötchen."

"Ah so", grinst sie. Oh, oh. Ich ahne Fürchterliches. "Und das hat zufällig nichts mit dem Auto zu tun, das gegenüber auf Eds Hof steht?" Mist! Sie hat es spitz gekriegt!

"Zufällig nein", schnaube ich und sehe zu, dass ich Land gewinne.

"Lügen kannst du genauso schlecht wie dein Vater." Hey! "Bring ein großes Bauernbrot mit, ja?"

"Mach ich", rufe ich ihr zurück.

"Wir können", strahlt Nicole mich an. Weiß sie es auch? Wohl eher nicht, sonst wäre sie nicht so erpicht darauf, gleich mit mir zum Bäcker und zur Schule zu fahren, sondern würde mit Mama darum feilschen, heute doch mal krank machen zu dürfen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht Mamas Spürnase geerbt hat, und Meilos Auto erkennt.
 

Draußen die Erleichterung. Sie achtete gar nicht auf irgendwelche Autos in unserer Nähe. Sie plappert munter mit mir, erzählte was von ihrer Klassenlehrerin, die angeblich hundsgemein ist, und immer viel zu viele Aufgaben verteilt. Wie auch immer. Ich sagte nur, dass sie da durch müsse. Mussten wir doch alle, nicht?

Ich bin jedenfalls froh, als wir beim Bäcker ankommen, und Nicoles Schimpftirade über ihre Lehrerin endet.

Die Warteschlange ist nicht lang, doch die beiden Bedienungen sind nicht mehr die Jüngsten, weshalb wir geduldig vor der Auslage warten müssen, bis wir an der Reihe sind. In der Zwischenzeit suche ich gedanklich schon mal alles zusammen, was ich gleich bestellen werde. Zwei Quarktaschen für meine Quarktasche Meilo, ein paar Brötchen, Mamas Bauernbrot nicht zu vergessen, und für mich zwei Laugen-Croissants. "Weißt du schon, was du nimmst?", frage ich meine Schwester.

"Jepp." Braves Kind.

Da immer noch eine ältere Dame und zwei kleine Schulkinder vor uns sind, schaue ich mich gelangweilt in der Bäckerei um. Außer Brötchen, Brot und Stückchen bietet man hier auch Getränke, eine kleine Auswahl an Tageszeitschriften und anderen Süßkram an. Darunter auch in Cellofan eingepackte Pralinen. Handgefertigt, steht über dem Regal, auf dem sie angeboten werden. Darunter gibt es auch eine einzige Packung mit Marzipanherzchen. Mit weißer Schokolade und kleinen Verzierungen aus rotem Zuckerguss.

Hm. Soll ich? Marzipan ist ja eigentlich gar nicht mein Ding. Ganz zu schweigen in Herzform. Wie kitschig! Wie ekelhaft klischeehaft! Wie furchtbar unoriginell! "Nic? Wir sind dran." Meine Schwester piekst mir in die Seite.

"Oh ... ja!" Ich wende mich von dem Pralinenregal ab. Soll wer anders diese kitschigen Liebesbekundungen kaufen.

Ich bestelle alles, was ich mir zuvor auf meine imaginäre Bestellliste geschrieben habe. Danach ist Nicole dran. Ich höre nur mit halben Ohr zu, denn wieder irrt mein Blick zu den Herzchenpralinen. Himmel-Herr-Gott-nochmal! Warum gehen mir die Dinger nicht aus dem Sinn?! Wozu soll ich die kaufen? Ich weiß ja noch nicht mal, ob Meilo Marzipan mag! Ich könnte ihm eine SMS schreiben und fragen ... Sonst noch was?! Jetzt ist mal Schluss! Ich will diese Mistdinger doch gar nicht!

"Oh Mann! Kauf sie doch, wenn du schon als draufglotzt!", blökt meine Schwester.

Verwirrt starre ich sie an. "Was? Redest du mit mir?"

"Mit wem denn sonst? Du guckst die Pralinen an, als würdestt du sie gleich auf der Stelle auffressen wollen. Kauf sie endlich und bezahl. Andere wollen auch noch Brötchen kaufen." Zu meiner Verwirrung gesellt sich leichte Wut. Nicole hat bemerkt, dass mir die Pralinen nicht aus dem Sinn gehen. Jetzt fühle ich mich auch noch ertappt! "Och!", macht sie genervt, läuft zum Pralinenregal, zeigt auf die mit den Herzen, sieht mich fragend an, nickt dann (wobei ich nicht erinnere, ihr mit irgendeiner Geste bestätigt zu haben, dass ich ausgerechnet die will) und greift sie sich. "Die auch noch dazu", sagt sie zur Verkäuferin.

"Das macht dann 21,85 Euro bitte", trällert die Verkäuferin. Was für ein Glück, dass ich einen Zwanziger vorhin eingesteckt habe, und dass Nicole das Kleingeld beisteuern kann. Hätte ich jetzt diese dämlichen Pralinen nicht bezahlen können, wäre es nur umso peinlicher geworden. Ich könnte mir selbst eine klatschen!

Als wir endlich aus der Bäckerei sind, sehe ich Nicole aus den Augenwinkeln grinsen. "Hör auf zu grinsen", knurre ich. "Ich wollte die Pralinen eigentlich gar nicht."

"Und wieso hast du sie dann angestarrt, als hinge dein Leben davon ab?"

"Hab ich nicht!"

"Hast du wohl."

"Und wenn schon", zische ich. "Das heißt trotzdem nicht, dass ich sie wollte."

"Und ob du sie wolltest. Für Meilo. Gib's zu! Du willst ihn damit überraschen, wenn er morgen kommt." Ja genau. Wenn er morgen kommt.

"Denk doch was du willst." Sie kichert und bekommt von mir postwendend einen bösen Blick zugeworfen, bevor wir uns wieder ins Auto setzen.

Wenigstens auf dem Weg zur Schule ist sie ruhig und spielt schweigend auf ihrem Handy herum. Da fällt mir ein: "Wie läuft es mit deinem Schwarm?"

"Da läuft gar nichts", seufzt sie. "Und wird es auch nicht."

"Immer noch nichts unternommen?"

"Was denn? Dein supertoller Vorschlag, ihn anzurempeln?"

"Unter anderem. Du könntest ihn auch in der großen Pause ausrufen lassen, er möge sich doch bitte bei dir melden. Oder du gibt einem Klassenkameraden von ihm einen kleinen Zettel auf dem steht, dass ihr euch nach der Schule hinter der Sporthalle trefft." Hach, der Platz hinter der Sporthalle. Was dort früher immer alles geschehen ist. Wenn die alten Mauern sprechen könnten ... Gut, dass sie es nicht können.

"Du spinnst doch! Als ob ich das machen würde."

"Dann mach's auf die altmodische Art. Sprich ihn an."

"Das ist ja noch schlimmer!" Ich stürze die Lippen. Immer diese unerfahrene Jungend heutzutage. Kennen sich angeblich in allem aus, nur wie sie zueinander finden, dass bekommen sie nicht auf die Reihe. Daran ist nur das Internet schuld! Jawohl! Früher war es die Rockmusik und Drogen. Obwohl die uns so manches mal ziemlich nahe zusammen gebracht haben ... Ich schweife ab.

"Weißt du was?", frage ich sie rein hypothetisch. "Gib ihm doch einfach die Herzchenpralinen, schreib deine Handynummer hinten drauf und das war's. Das wäre doch mal ein Plan!" Ich trete auf die Bremse. Wir sind da.

"Du hast sie echt nicht mehr alle", grunzt meine Schwester eingeschnappt, legt die Tüte, in der die Pralinen sind, demonstrativ auf meinen Schoß und steigt aus. "Tschau und danke fürs Fahren." Wumms. Die Beifahrertür knallt laut zu.

"War mir wie immer eine Freude", lache ich, hupe nochmal und winke freundlich. Nicole zieht den Kopf ein. Jetzt sagt nicht, ich bin meiner Schwester peinlich! Sicher beneidet sie jeder, dass ihr supercooler, heißer Homo-Bruder sie zur Schule fährt. Ich würde es an ihrer Stelle tun.
 

Auf dem Nachhauseweg gebe ich Vollgas. Nach dem ganzen Herzchenkram, geile Typen und Rummachen hinter der Sporthalle, habe ich richtig Sehnsucht nach meinem Mann. Hoffentlich komme ich nicht zu spät, und meine Mutter hat ihn sich inzwischen unter die Nägel gerissen. So wie ich sie kenne, hat sie sicher schon einen Blick in mein Zimmer riskiert, oder Meilo war so Lebensmüde, und musste mal das Bad aufsuchen. Wenn ich mich beeile, kann ich ihn vielleicht aus ihren Klauen befreien. Also los!

Ich schaffe den Rückweg von der Schule bis zu uns in meiner persönlichen Bestzeit. Bleibt nur zu hoffen, dass ich nicht geblitzt worden bin.

Eilig steige ich die Stufen hoch, schließe auf und stolpere in den Flur. "Mama?" Atemlos komme ich in der Küche an.

"Ja?" Verwundert blickt sie von ihrer Zeitschrift auf. Sie ist allein!

"Hier. Dein Brot." Ich lege ihr die Tüte auf den Tisch. Die anderen lege ich auf die Küchenzeile. Dann beginne ich ein Tablett mit allerlei Frühstücksleckereien zu füllen.

"Wollt ihr nicht hier essen?", fragt meine Mutter.

"Nö. Heute essen wir im Bett."

"Im Bett?" Ich nicke. "Du isst nie im Bett. Wegen der Krümel."

"Muss eh neu bezoge..." Ich kneife die Augenlider zu. Verflucht!

"So so", kichert meine Mutter. "Gut, dass ich vorgewarnt bin. Ich leere schon mal die Waschmaschine. Stopf die Laken einfach rein, wenn ihr fertig gefrühstückt habt, ja?"

"Mach ich", murmle ich verlegen. Vor dem Frühstück schon so viele Schlamassel. Ob es noch schlimmer wird? Wenigstens verlässt meine Mutter die Küche, und ich kann in Ruhe alles für unser Frühstück vorbereiten.
 

Bepackt mit einem vollen Tablett, betrete ich kurz danach mein Zimmer. "Bin da", verkünde ich laut, halte dann jedoch die Klappe. Meilo telefoniert und er sieht nicht glücklich dabei aus.

"Ja, ich weiß ... Dann müssen wir nochmal darüber sprechen. ... Nein, das werde ich auf keinen Fall, und das weißt du." Soll ich raten, um was es geht?

Leise stelle ich das Tablett ab, schleiche wieder hinaus, schnappe mir die Tüten vom Bäcker und die Kanne Tee, und gehe wieder zurück. Meilo legt gerade auf, als ich die Tür mit meinem Hintern zudrücke. "Die Plattenfirma?", frage ich.

"Gerd", brummt Meilo und fällt auf's Bett. Für mich das Gleiche. Alles Gauner und Banditen.

"Was war denn?", frage ich besorgt nach.

"Niklas ist weg." Hä?

"Hä?"

Meilo seufzt. "Gerd wollte wissen, ob ich weiß, wo er ist." Ich runzle die Stirn. Der Knilch ist also verschwunden? Kann nicht behaupten, dass mir das etwas ausmachen würde. "Jemand aus der Truppe hat gesagt, Niklas hätte gestern überstürzt gekündigt und gemeint, er müsse was wichtiges erledigen. Deshalb sind einige Leute leicht angepisst."

Ich grinse schräg. "Hm … Irgendwie passt das zu ihm", überlege ich laut. "Und das war alles was Gerd wollte?"

"Nein", meint Meilo und schüttelt den Kopf. Wäre ja auch zu schön gewesen. "Wir sind uns noch uneinig, wie wir meinen Weggang erklären sollen."

"Mit anderen Worten, sie wollen immer noch nicht einsehen, dass du aufhörst?" Ich setze mich neben ihn, lege die Tüten ab und stelle die Teekanne auf meinen Nachttisch.

"So ungefähr."

"Oh Mann", seufze ich und ziehe Meilo an mich. "Nicht mehr lange, dann hast du es geschafft."

"Ich weiß. Aber das wird noch eine harte Strecke bis dahin."

"Das schaffst du."

"Nein", sagt er leise, wovon mir fast das Herz stehen bleibt.

"Nein?"

Er lächelt leicht und nimmt meine Hand. "Wir schaffen das zusammen. Ohne dich wäre ich nämlich schon längst wieder eingeknickt."

"Sag doch sowas nicht!" Nicht schon wieder!

"Doch", beharrt er. "Es stimmt. Gäbe es dich nicht in meinem Leben, hätte ich nur Keith." Traurig blickt er vor sich.

"Das stimmt doch gar nicht", rede ich auf ihn ein. "Du hast noch deine Familie, deine Freunde."

"Schon, aber ..."

"Nichts aber! Du redest dir wieder Zeug ein, dass gar nicht stimmt! Und das weißt du auch."

Meilos Mundwinkel zucken. "Du kannst sagen was du willst, hätte ich dich nicht, sähe ich alt aus."

"Meilo! Hör aummm ..." Mein Mund wird plötzlich verschlossen. Einfach ausgetrickst! Mit einem Kuss! Wirklich clever, Herr Haug.

Meilo schmeißt sich auf mich, pinnt mich auf die Matratze und raubt meinen Lungen den Atem. Als die Attacke wieder endet, ist mir ganz schwindelig und mein Hirn wie leergefegt. Bei was für einem Thema waren wir gerade? "Lass uns essen. Ich verhungere!" Meilo rollt sich von mir und schnappt sich das Tablett.

Mühsam kratze ich meine letzten Gedankenfetzen zusammen. "Du hast nicht nur Keith", ergreife ich das Thema wieder und setze mich neben ihn. "Auch bevor du mich kennengelernt hast, gab es doch sicher nicht nur ihn in deinem Leben."

Meilo kramt sich eine Quarktasche aus eine der Tüten. "Natürlich nicht", antwortet er. "Aber es kam mir so vor. Und dann kamst du, und plötzlich gibt es für mich nur noch dich." Grinsend beißt er in das Gebäckteilchen.

"Hm. War das ein Kompliment?"

"Kam es etwa nicht so rüber?"

"Nachdem, was du über Keith gesagt hast, irgendwie nicht." Als hätte ich Keith abgelöst, und irgendwann bin auch ich ihm zu viel. Oh Gott! "Versprich mir, dass ich die niemals zu viel werde, und du mir einfach nach Ablauf des Vertrages kündigst!"

Meilo runzelt die Stirn. "Was für einen Vertrag?"

"Na du weißt schon! Nach der ersten Verliebtheitsphase. Wenn nicht mehr alles so rosig-rot ist, wie zu Anfang, und du deswegen unseren Vertrag kündigst. Bildlich gesprochen", erkläre ich, doch mein quarktaschenfutternder Freund zuckt bloß mit den Schultern. "Kennst du das nicht? Wenn der Alltag einen einholt, und man anfängt, die kleinen Schrullen des Anderen zu bemerken?

"Nein."

"Nein?" Das kann doch nicht sein! "Du hattest doch auch schon längere Beziehungen."

"Hatte ich."

"Und da gab es nichts, was dich früher oder später an dem Anderen genervt hat?"

"Schon, aber das ist doch nicht wichtig. Darüber kann man reden und auch mal hinwegsehen."

"Ha", mache ich perplex. "Dich hat es niemals aufgeregt, wenn dein Partner, sagen wir mal, morgens unter der Dusche gepfiffen hat?"

"Nö. Ich mache das doch selbst", grinst er.

"Du weißt, wie ich das meine", grummle ich.

"Schon, aber wie gesagt. Das ist nicht wichtig. Mich stört selten etwas."

"Dann bist du aber einer der wenigen Ausnahmen, die ich kenne." Ingo kommt heute noch manchmal zu mir und kotzt sich aus, wenn Ed mal wieder seine ölverschmierten Schuhe mit ins Haus schleppt, obwohl Ingo ihm schon tausend Mal gesagt hat, dass er sie draußen stehen lassen soll. Solche 'Kleinigkeiten' regen einen nach einer gewissen Zeit eben auf. Das ist doch ganz normal.

"Stört dich denn was an mir?", fragt mich Meilo plötzlich und sieht mich abwartend an.

Ich überlege. Stört mich was an ihm. "Eins gäbe es da", gebe ich zu.

"Echt? Was denn?" Jetzt sieht er doch tatsächlich leicht ängstlich aus.

"Es stört mich, dass du mir nichts von dem Quarkteilchen anbietest. Das sieht verdammt lecker aus." Ich will nach dem schon halb aufgegessenen Stückchen greifen, doch er hält den Arm außerhalb meiner Reichweite.

"Sag schon Nic! Was stört dich an mir?"

Seufzend lege ich den Kopf schief. "Das weißt du doch schon", antworte ich.

"Nein. Sag's."

"Keith. Dieser Typ stört mich. Aber das dürfte ja nichts neues sein."

"Nein." Meilo lächelt schmal. "Wobei wir wieder beim Thema wären."

"Der lässt uns nicht in Ruhe, hm?"

"Nicht wirklich."

"Aber nicht mehr lange!" Ich springe auf und greife mir Meilos Arm, der das Stückchen hält. Herzhaft beiße ich hinein. Puderzucker stäubt auf. "Lecker!", schmatze ich.

Meilo schüttelt lächelnd den Kopf und wischt mir mit dem Daumen über den Mundwinkel. "Sehr lecker", haucht er und küsst mich. "Aber wenn du mein Frühstück isst, brauche ich was anderes, an dem ich knabbern kann. Das ist dir hoffentlich klar."

Ich nicke eifrig. "Hab noch was für dich!" Die Herzchen kommen mir in den Sinn. Sie sind in eine Extratüte verpackt. Als ich sie nehme, kommen mir jedoch wieder Zweifel. Die kann ich ihm unmöglich geben! Das ist selbst mir eine Spur zu kitschig.

"Was hast du denn noch für mich?", fragt er allerdings schon und will in die Tüte spähen.

"Nichts! Hab mich getäuscht!" Jetzt halte ich meine Arm aus Meilos Reichweite.

"Das klang eben aber noch ganz anders. Zeig schon! Jetzt bin ich neugierig."

"Nein! Geh weg."

"Nix da!", lacht Meilo, überwältigt mich ein zweites Mal und lässt mich seitwärts aufs Bett fallen. Das Tablett schwankt gefährlich, bleibt aber stehen. "Her damit!"

"Nein!", lache ich und winde mich dabei wie ein Aal. Leider bringt mir das auch nichts, denn Meilo hat die Tüte erwischt, sie dabei unten aufgerissen und die in Cellofan eingepackten Marzipanherzchen fallen neben mir aufs Bett. Mist!

"Marzipanherzen?", kichert Meilo auch gleich und nimmt die kleine Packung in die Hand. "Du wolltest mir Marzipanherzen vorenthalten?" Meine Wangen werden heiß. Ist das peinlich! Das ist nur Nicoles Schuld! Ohne sie hätte ich die Dinger gar nicht gekauft! "So etwas Süßes hat mir noch niemand vom Bäcker mitgebracht", schmunzelt Meilo und öffnet die Folie. Das erste der sechs Herzen landet in seinem Mund. Mir ist das immer noch irgendwie peinlich. "Die sind gut! Auch eins?"

Ich schüttle den Kopf. "Ich esse kein Marzipan."

"Kein Marzipan?!" Wieder ein Kopfschütteln. "Wie bist du denn drauf? Das ist doch saulecker!"

"Ich mag es eben nicht. Außerdem sind die für dich."

"Für mich, ja?"

"Hmhm."

"Und warum wolltest du sie mir erst nicht geben?" Meilos Augen verengen sich. Ein weiteres Herz findet den Weg in seinen Mund.

Ich weiche seinem Blick aus. "Weiß nicht", lüge ich.

"Das kaufe ich dir nicht ab." Ich hab's geahnt! "Sag es, sonst musst du eins essen." Drohend schwebt plötzlich Herzchen Nummer drei vor meinem Gesicht herum. "Los! Oder sag ahhh."

"Es war mir peinlich!", japse ich und drehe das Gesicht zur Seite. Allein der Geruch lässt mich die Nase rümpfen.

"Peinlich?", lacht Meilo auf. "Wieso?"

"Na weil man so etwas nicht seinem schwulen Lover schenkt."

"Tut man nicht?"

"Nein. Das ist doch einfallslos und kitschig und überhaupt. Das schenkt man seiner Mutter, aber doch nicht seinem Freund."

"Hm", macht Meilo nachdenklich und isst das Herzchen, dass er mir eben noch in den Mund schieben wollte. "Einfallslos und kitschig ... Stimmt." Ich hab's gewusst! Er machst sich lustig darüber! "Aber schmecken tut es grandios!" Hä? Meilos Mund verzieht sich zu einem frechen Grinsen. Ich denke gerade, das kann nichts Gutes bedeuten, da schmecke ich auch schon Marzipan. Ihhh! Wie kann er mich nur küssen, solange er dieses Zeug im Mund hat?! Hilfe!
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Usaria
2016-11-30T20:32:34+00:00 30.11.2016 21:32
Wieder ein tolles Kapitel Fara.

Ich hab schon so etwas geahnt, dass wenn Meilo aus dem Vertrag ist dass du dann die Geschichte beendest. Das machst du meistens. Über die Verliebtheitsphase ist noch keine Geschichte hinaus gekommen. Außer im Zweiten Teil. Ich hoffe den gibts.

Armer Nic, bekommt Marzipan-Schoko-Herzchen-Küsse! Ich kann mir gut vorstellen wie er sein Gesicht verzieht. Macht mein Mann auch immer wenn ich ihm, a Bussal gib, und hab gerade Fisch gegessen!
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.12.2016 19:24
He he. Ein zweiter Teil steckt mir schon in den Fingern. Aber der muss noch warten und reifen. Außerdem will ich unbedingt weiter an meinen anderen Storys schreiben! Da gibt es noch so viel zu erzählen! So, so viel ... sooooo viel ;D
Ihhh Fisch! Da würd ich auch das Gesicht verziehen :-P Es sei denn, es ist Thunfischpizza mit Schafskäse, Zwiebeln und Oliven. Da bin ich dabei *lach*
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.12.2016 19:24
Und viel Käse. Ganz viel! xDDDD
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.12.2016 19:24
Okay. Jetzt habe ich hunger
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.12.2016 19:24
>_< Pizza will!


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