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My love bite on your neck

von

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Love bite 13 - Love bite mit Apfelgeschmack (Ohne Adult)

Love bite 13 - Love bite mit Apfelgeschmack (Ohne Adult)
 

Eine sanfte Singstimme. Leise Gitarrentöne. Nur kurz, dann wird es wieder still. Bis das alles wieder von vorn beginnt.

Langsam werde ich immer wacher. Der Traum vor meinen Augen verblasst, und mir wird immer bewusster, wo ich gerade bin. In Meilos Hotelbett.

Ich krame all meine schon wachen Hirnzellen zusammen und denke nach. Samstag Morgen. Das heißt, heute ist der letzte Tag, den ich gemeinsam mit meinem Schatz verbringen kann, ehe er weiterzieht und ich wieder nach Hause muss.

Wehmütig drehe ich mich auf den Rücken. Wieder höre ich die leise Gesangsstimme. Hört sich an, als komme es von neben an. Sicher ist es Meilo, der da singt. Wer auch sonst? Einer der Hotelangestellten? Eher nicht. Würde der so singen, müsste er keine Hotels putzen. Oder er würde es zumindest nicht mehr lange machen.

Mir entschlüpft ein leises Seufzen und ein gedehntes Aufwachknurren. Ich strecke mich und stemme die Augenlider nach oben. Guten Morgen! Die Sonne lacht! Ich schaue neben mich. Bis auf meine Wenigkeit ist das Bett logischerweise leer.

Ich fläze noch eine Weile im morgendlichen Tran im Bett herum, dann schäle ich mich aus der Bettwäsche. Meilo singt immer noch. Gähnend stehe ich auf, suche mir eine frische Unterhose heraus und verschwinde im Bad. Nachdem ich mich erleichtert, und mir die Shorts angezogen habe, schleiche ich aus dem Schlafzimmer und spitze die Ohren.

Grinsend folge ich der Musik und siehe da, Meilo sitzt auf der Couch, eine Gitarre in der Hand, und schreibt etwas auf einen Block, den er auf den Tisch vor sich liegen hat. Ich wusste gar nicht, dass er Gitarre spielen kann. Ich bin richtig beeindruckt. Meilo ist total in seiner Welt und ich traue mich kaum ihn anzusprechen. Deswegen laufe ich leise auf ihn zu, schleiche an die Hinterseite der freistehenden Couch, und lehne mich mit den Ellenbogen auf die Rückenlehne. Mein Schatz bemerkt mich immer noch nicht.

Ich höre ihm einfach eine Weile lang dabei zu, wie er scheinbar an einem neuen Song arbeitet. Immer wieder singt er eine Passage, spielt ein paar Takte und schreibt dann die Noten auf. Als tastete er sich an das Lied heran. Es ist spannend, ihn dabei zu beobachten und vor allem ihm dabei auch zuzuhören. So entsteht also Musik.
 

Zuerst läuft es ganz gut, und Meilo schreibt wie ein Irrer seinen Block voll, doch dann hält er inne, kaut auf seinem Stift herum und überfliegt stirnrunzelnd die soeben notierten Noten. Ich denke, langsam sollte ich mich bemerkbar machen. Anstatt ihn anzusprechen, lege ich meinen Arm von hinten um seine Brust und küsse seinen Nacken. Meilo zuckt furchtbar zusammen, schmunzelt dann jedoch, als er bemerkt, dass ich es bin. "Habe ich dich geweckt?", fragt er und dreht seinen Kopf zu mir.

"Nicht direkt." Mit geschlossenen Augen schmuse ich durch sein Haar. Es duftet nach Shampoo. "Du warst schon duschen?"

"Ja."

"Wieso hast du mich nicht geweckt?"

"Weil du gepennt hast wie ein Stein." Ich brumme enttäuscht. "Murre nicht. Wir haben doch noch den ganzen Tag für uns." Meilo stupst mich mit der Nase an.

"Aber auch nur, wenn Niklas uns nicht wieder stört."

Mein Schatz lächelt mich an. "Darum habe ich mich schon gekümmert."

"Echt? Wie?" Hört sich so an, als hätte er seine Füße in Beton gegossen, und ihn als neue Sensation neben die Bremer Stadtmusikanten gestellt.

"Ich habe ihm eine SMS geschrieben, dass du heute den letzten Tag bei mir bist, und ich den mit dir alleine verbringen möchte."

Das erstaunt mich jetzt aber. "Wirklich? Ist das nicht ziemlich offensichtlich?" Hoffentlich hat er keinen Fehler gemacht.

"Du machst dir Sorgen, dass er ahnt, dass wir ein Paar sind?" Ich nicke, wobei mir bei dem Wort Paar ein angenehm süßer Schauer durch den Körper rinnt. "Wie will er uns das denn beweisen? Du bist einer meiner Freunde. Da ist es doch logisch, dass wir Zeit für uns brauchen, solange du bei mir bist. Bei meinem Job bin ich viel unterwegs und muss jede Chance nutzen, meine Freundschaften zu pflegen." Guter Einwand, doch wäre ich Niklas, also Knilch-Niklas, ich würde daraus sehr schnell meine Schlüsse ziehen. Doch vielleicht hat Meilo recht. Was will er uns schon anhaben, solange er uns nicht in Flagranti erwischt?

"Wie schön", schnurre ich und lasse meine Hand tiefer gleiten. "Aber mir ist es eindeutig lieber, wenn du, anstatt der Freundschaft, deine Liebschaft zu mir pflegst."

"Ist es das?", gluckst mein Schatz.

"Hmhn." Ich nicke. "Wo wir schon mal den ganzen Tag, nur für uns haben ..." Ich überlege kurz. "Was treiben wir denn den lieben langen Tag über?" Eigentlich wüsste ich da schon was ...

"Wie wäre es mit den Spa-Angeboten? Das Hotel bietet Massagen an und hat einen Pool unten. Eine Sauna gibt es auch." Wen interessiert denn ein schnöder Pool? Mich nicht! Jedenfalls nicht, wenn ich stattdessen mit Meilo das Bett unsicher machen kann. Mehr Spa brauche ich nicht.

"Meiner Meinung nach, sind wir hier drinnen viel besser aufgehoben", raune ich ihm zu und mogle mich an der Gitarre vorbei. Fest drücke ich meine Handfläche gegen Meilos Schoß.

"Hm ... Dabei hatte ich mich so darauf gefreut, dich in der Badehose durchs blaue Nass gleiten zu sehen." Da werde ich jetzt aber hellhörig. Badehose? Wasser? Er in einer knappen Badehose hätte definitiv auch etwas für sich. "Und wer weiß ... Vielleicht haben wir ja Glück, und wir sind alleine im Pool. Nur du und ich, das warme Wasser zwischen uns, schlüpfrige Hände, die an feuchter Haut reiben ..."

"Oh Gott! Hör auf, oder ich schleife dich gleich zurück ins Bett!"

"Ins Bett?", fragt Meilo glucksend. "Wieso Zeit verlieren?" Er legt die Gitarre auf den Tisch und macht sich auf der Couch lang. "Komm doch einfach hier her, wenn du was von mir willst." Uhwaa!

"Attacke!!!" Ich springe über die Rückenlehne und rutsche direkt auf Meilo drauf. Dieser lacht laut auf und schlingt Arme und Beine um mich. Das nenne ich mal einen guten Morgen!
 

***
 

"Die hier geht doch."

"Ich weiß nicht ..." Skeptisch beäuge ich das Teil, welches in Meilos Augen als Badehose durchgehen soll. "Das ist gar nicht mein Fall."

Mein Schatz seufzt und wirft mir das Höschen zu. "Probiere es doch mal an." Grummelnd gebe ich nach und steige in die Pantie. "Passt!", jubelt er und strahlt wie 10 Atomkraftwerke.

"Wie man es nimmt. Sitzt etwas stramm." Ich zupfe am Gummibund in meinem Schritt.

"Ich sehe es", schnurrt Meilo und legt seine Hände auf meine Hüftknochen. "Sexy." Er beißt sich auf die Unterlippe und grinst mich lüstern an. Ich glaube, die Hose wird gerade noch ein klein wenig strammer.

"Du findest das also sexy, hm?" Meilo nickt und zeichnet mit den Daumen kleine Kreise auf meinen Bauch. "Und da willst du, dass ich das Ding in aller Öffentlichkeit trage?"

"Warum nicht?", kichert er. "Es kann ruhig jeder sehen, mit was für einem heißen Gerät ich planschen gehe."

Lachend schüttle ich den Kopf. "Nur, dass es keiner sehen darf", erinnere ich ihn.

"Quatsch! Wir müssen nur anständig bleiben."

"Und genau dabei liegt das Problem." Meilo legt den Kopf schief und lässt eine Augenbraue nach oben wandern. "Du in einem knappen Höschen, ich in einem knappen Höschen ... Da geht schnell mal die Libido mit einem durch." Besonders bei mir.

"Falls das passiert, sind wir im Nullkommanichts wieder hier oben." Stimmt schon ... "Los! Zieh dir den Bademantel über und dann nichts wie in den Pool!" Meilo rauscht mit offenem, wehenden Bademantel davon. Dann werde ich wohl oder übel dieses umfunktionierte Höschen von meinem Meermann als Bademode tragen müssen. Wenigstens muss ich mit dem engen Teil nicht über die Hotelflure huschen.
 

Ich ziehe mir eilig den Mantel über, knote ihn vorn gut zu und rase hinter Meilo her, der hibbelig vor der Hotelzimmertür auf mich wartet. Gemeinsam laufen wir über den Flur bis zum Fahrstuhl. Keine Menschenseele zu sehen, auch der Aufzug ist leer. Meine Fingerspitzen kribbeln. Wie gern ich unter Meilos nun ebenfalls zu geknoteten Bademantel schlüpfen würde! Aber ich tue es nicht. Was, wenn die Kameras im Aufzug haben? Oh Fuck! Wir hätten das Hotelzimmer nicht verlassen dürfen! Ich mutiere mich hier zu einem liebeshungrigen Teenie zurück, und muss um jedes bisschen Beherrschung kämpfen. Frisch verliebt zu sein, hat nicht immer nur Vorteile. Wenn die Hormone einen überfallen, spielt das Alter keine Rolle. Da zählt nur das rollig sein an sich. Und wie ich feststellen muss, rollt sich bei mir da unten gerade so einiges. Und zwar nach außen. Die Badehose wird wieder ein Stückchen enger.

"Nic? Geht es dir nicht gut?"

"Doch, doch!" Uhwa! Bloß nichts anmerken lassen! Wenn Meilo mitbekommt, wie rattig ich bin, und mich dann mit diesem ganz speziellen Grinsen angrinst, dann hält mich nichts mehr.

"Red doch keinen Unsinn! Du hast ein total rotes Gesicht." Er stellt sich vor mich und mustert mich genau. "Du hast dich doch hoffentlich nicht bei mir angesteckt?"

"Sicher nicht", winke ich ab. "Ich mag nur keine Fahrstühle." Gut gelogen! Bravo! And the Oscar goes to ...

"Sag jetzt nicht, du hast Angst?"

"Nein! Ich mag sie nur nicht." Meilo kichert und nimmt meine Hand in seine. Toll! Jetzt glaubt er, ich hätte Schiss davor, einen Aufzug zu benutzen! Dabei sind wir doch schon so oft zusammen in diese Dinger gestiegen! Aber wenigstens ist das besser, als ihm zu sagen, dass ich am liebsten gleich hier und jetzt über ihn herfallen möchte.

"Gleich hast du es geschafft", kichert er und setzt damit noch einen drauf.

Ich drehe langsam meinen Kopf zu Meilo herum und schaue ihn genervt an. "Ich habe keine Angst vor Aufzügen", wiederhole ich deutlich.

"Sicher nicht." Er grinst verschmitzt. Okay, das reicht! Ich habe es mir anders überlegt. Besser, er hält mich für einen notgeilen Fahrstuhlvergewaltiger, als für einen Angsthasen!

Ich ziehe an seiner Hand, drängle ihn jedoch sofort in die Ecke. Überrascht keucht mein Schatz auf und macht große Augen. "Ich sage es nochmal: Ich habe keine Angst vor Aufzügen."

"Ist ja gut", brummt er. Ich sehe ihm an, dass er mir noch immer nicht glaubt. Deshalb lasse ich ihn den Inhalt meines Höschens spüren.

Ungläubig huscht sein Blick nach unten, dann wieder hoch in mein Gesicht. "Oh", meint er lapidar und grinst. "Keine Angst. Ich verstehe." Ha! Es geht doch. Muss man immer gleich mit der Latte drohen?

Es macht Pling, und noch bevor die Aufzugtür auf geht, sind wir wieder auseinander. Ein prüfendes Auge Richtung Schritt. Nichts zu erkennen. "Hoffentlich ist das Wasser im Pool auch kalt genug", gluckst Meilo und verlässt die Kabine. So ein frecher ...!
 

Wir betreten einen kleinen Flur. Durch eine Glastür direkt vor uns kann man schon den Pool erkennen. Meilo und ich haben Glück. Sieht leer aus. Anstatt in eine der Umkleiden zu gehen, die es hier gibt, gehen wir sofort zum Pool. Ein paar Liegen stehen parat. Auf ihnen jeweils zwei zusammengefaltete Handtücher. Unsere Bademäntel wandern auf jeweils zwei der Liegen, dann laufen wir zu den wenigen Brausen am Beckenrand, um uns kurz abzuduschen. "Wie gut, dass niemand hier ist", schmunzelt Meilo. "Die Beule da erkennt man sicher noch vom Weltraum aus."

"Ha ha. Mach dich nur lustig. Du bist doch schuld daran."

"Ich? Ich hab doch gar nichts gemacht."

"Das musst du auch nicht", brumme ich dunkel und schenke ihm einen verführerischen Augenaufschlag. "Es reicht schon, wenn du nur in meiner Nähe bist ..."

"So ...?"

"Hmhm ..." Wird der Raum kleiner, oder spielen Meilo und ich gerade Magneten? Letzteres scheint plausibler. Der unausweichlich folgende Kuss ist viel zu kurz und viel zu ... uhm ... trocken für meinen Geschmack. "Wir hätten oben bleiben sollen", schmolle ich und stelle die Brause ab.

"Lass uns noch ein wenig hier bleiben. Ist doch irgendwie heiß."

"Heiß?" Ich finde es eher nervig. Ich will Meilo küssen und berühren!

"Na ja ... Es turnt mich schon an, dich direkt vor meiner Nase zu haben, aber nichts mit dir anstellen zu dürfen." Das turnt ihn an? "Als dürfte man bloß am Hauptgang schnuppern, ihn aber erst vernaschen, wenn man kurz vorm Verhungern ist."

Ich lege den Kopf schief. "Manchmal bist du echt ein Idiot", lache ich und sprinte auf den Pool zu, ehe er mir weitere solche 'Weisheiten' um die Ohren hauen kann.

Meilo ruft mir ein gelachtes "Hey!" nach, aber da bin ich schon am Abheben.

"ARSCHBOME!!!" Kawusch! Das Wasser schlägt über mir zusammen.

Pustend tauche ich wieder auf und wische mir die Haare aus dem Gesicht. Meilo hält sich den Bauch vor lachen. "Dafür, dass du gar nicht hier runter wolltest, scheint dich der Pool aber ganz schön anzumachen." Meilo hockt am Beckenrand und lässt mich sehr tief blicken. Ich wette, er hat sich extra so positioniert. Von wegen, anmachen und so.

Mit drei kräftigen Schwimmzügen bin ich bei ihm und verberge dabei meine Blicke erst gar nicht. "Du glaubst nicht, wie sehr", flüstere ich, was sich hier unten dennoch laut anhört, da meine Stimme von den hohen Wänden widerhallt.

"Oh, ich denke schon." Freches Glitzern in seinen grünen Pupillen. Langsam frage ich mich wirklich, ob es überhaupt noch möglich ist, mich noch mehr in ihn zu verlieben, als ich es sowieso schon bin. Es fühlt sich jedenfalls so an. Als würde ich ihm mit jeder Sekunde noch mehr verfallen. Nein. Nicht, als würde ich, sondern ich tue es. Hier und jetzt. In dieser Sekunde und in jeder darauffolgenden auch.
 

Ich strecke einen Arm aus, lege die Hand auf die Innenseite von Meilos Oberschenkel und streichle ihn sanft. Meilo grinst schief. "Komm rein", fordere ich ihn auf und wage mich weiter vor. Kurz vor dem Bund seines Badehöschens stoppe ich jedoch, stoße mich vom Beckenrand ab und schwimme rückwärts davon.

Meilo stürzt die Lippen und steht auf. Er streckt die Arme nach oben, was seine Muskeln hervorragend betont, schaut nach oben und springt vom Beckenrand ab. Alle Achtung. Wie ein Olympiaschwimmer.

Das Wasser spritzt bis zu mir rüber, als er eintaucht und unter Wasser auf mich zu schwimmt. Kurz vor mir taucht er wieder auf. Tropfen rinnen von seinen Haaren und seinem Gesicht. "Bin da", japst er und packt meine Hüfte. Ich umarme ihn und senke meine Lippen auf seine. Wie gut, dass niemand hier ist ...

Nur ungern löse ich mich wieder von meinem Schatz, aber leider löst unser Geknutsche das Problem meiner engen Hose kein Stückchen, macht es eher noch schlimmer. "Wer zuerst da vorn an dem Ausstieg ist", schlage ich vor und schwimme auch schon los.

"Das ist geschummelt!", ruft mir Meilo hinterher. Wasser spritzt hinter mir auf.

"Dann beeil dich!", lache ich und gebe alles.

Meilo holt schnell auf, das heißt vielmehr, er packt mich am Fuß und zieht mich unter Wasser. Als ich mich prustend an die Oberfläche kämpfe, sehe ich nur noch seinen Rücken. "Sabotage!" Meilo lacht nur japsend.

Zum Schluss bin ich der Verlierer und komme nach ihm an. "Du bist gemein", schmolle ich und halte mich am Ausstieg fest.

"Du hast zuerst geschummelt. Sogar zwei mal." Er hält mir Zeige- und Mittelfinger vor die Nase.

"Kannst du das beweisen?"

"Ich werde ja wohl wissen, was ich gesehen habe!", empört sich mein Schatz, lächelt aber.

Unter Wasser packe ich ihn an der Hüfte. "Okay, okay", raune ich ihm zu. "Nachher bekommst du eine Entschädigung dafür."

"Erst nachher?" Seine Stimme ist dunkel und rau und sein Blick sagt schon alles. Binnen Sekunden baut sich das unverkennbare Knistern zwischen uns aus, das nur auf eins hinausläuft.

"Hier?", frage ich atemlos.

"Wo denn sonst?", schmunzelt Meilo und reibt sein Becken an mir.

Ich schaue mich um. Wir sind immer noch alleine, aber für wie lange? "Was, wenn einer der Gäste hier runter kommt? Oder das Personal?"

"Wir sind doch im Wasser. Sobald einer hier auftaucht, sind wir untergetaucht." Trotz des Wortspiels bin ich noch nicht ganz überzeugt.

"Also dann machen wir es jetzt? Hier? Im Pool?", frage ich ihn zur Sicherheit. Nicht, dass ich da jetzt was falsch verstanden habe.

"Wenn du willst." Ob ich will?

Wenn ich könnte, lägen wir jetzt schon erschlagen und völlig verschwitzt auf eine der Liegen dort hinten! Gäbe es da nicht ein klitzekleines Problem: "Wir haben nichts dabei", helfe ich meinem Wasserhasen auf die Sprünge.

Lachend schüttelt Meilo den Kopf. "Das brauchen wir auch nicht."

"Ja aber …"

"Nic? Glaubst du im Ernst, ich würde jetzt hier mit dir eine Nummer schieben?" Er wartet erst gar nicht meine Antwort ab, sondern schnappt mich und bugsiert mich zur Treppe, die aus dem Becken hinausführt. "Hinsetzen, entspannen und mich einfach machen lassen", bekomme ich gesagt, und lande auch schon auf meinem Hintern. Na schön. Dann lasse ich ihn mal machen, wie er so schön gesagt hat.
 

*
 

Ich küsse sanft Meilos Mundwinkel. "Wahnsinn", japst Meilo und lacht dabei.

"Dito." Mit Meilo ist es immer der pure Wahnsinn, nur mal so nebenbei angemerkt. "Ich habs vorher noch nie in einem Pool gemacht."

"Das meinte ich nicht. Du bist der Wahnsinn", grinst er und küsst mich.

"Schön, das zu hören, aber womit habe ich das verdient?", möchte ich von ihm wissen, den Mund noch immer ganz dicht an seinem.

"Weil du es nun mal bist", flüstert er und legt seine Arme um mich. "Ich liebe dich von Sekunde zu Sekunde mehr." Habe ich das Selbe nicht auch schon einige Male gedacht?

"Dito", wiederhole ich noch einmal und lächle ihn dabei verliebt an. "Ich liebe dich auch." Ein viel zu kurzer Kuss, aber es gibt noch was zu erledigen, ehe wir weiter herumknutschen können. "Gibst du mir bitte das Handtuch?", bete ich ihn.

"Aber gerne doch, Sexy." Ich verdrehe die Augen.

"Wehe, es kommt auch nur ein weiterer Kommentar."

"Bin schon ruhig", gluckst mein Meilolein und reicht mir das Handtuch.
 

Uns gesäubert, gleiten wir wieder ins Becken.

Meilo schwimmt voran, ich hinterher. Mit ein paar kräftigen Zügen habe ich zu ihm aufgeschlossen und halte ihn fest. "Warte doch mal", schnaufe ich. "Hau mir doch nicht immer ab."

"Tue ich doch gar nicht", meint er und dreht sich zu mir.

Ich lande in seinen Armen. "Ich habe noch was für dich", grinse ich ihn an.

"Du hast was für mich?" Ich nicke. "Und wo hast du das versteckt? Wohl kaum in deiner kleinen Hose ..." Hände fummeln an meinem Hintern.

"Nein, da nicht", hauche ich und verschließe seinen frech-plappernden Mund.

Knutschen ist angesagt. Langes, ausgiebiges, feuchtfröhliches Knutschen ... Vorhin mussten wir ja leider abbrechen.

Allerdings nimmt mein Vorhaben ein abruptes und jähes Ende, als ich mich plötzlich unter Wasser wiederfinde. Meilo hat mich einfach unter Wasser gedrückt! Sauer tauche ich wieder auf und suche ihn. Er ist inzwischen ein paar Meter weit weggeschwommen. "Hey! Willst du, dass ich ersaufe?" Das war gar nicht lustig!

"Stell dich nicht so an", meint er doch tatsächlich und ähm ... winkt? Warum winkt er denn? "Hallo Niklas." Mir fällt alles aus dem Gesicht. Niklas? Er kann unmöglich mich meinen. Das bedeutet ...

Vorsichtig drehe ich den Kopf herum und da kommt doch tatsächlich dieser Knilch angelatscht! In einer Badeshorts, komischen Badelatschen und einem Handtuch über der Schulter. Schnell kontrolliere ich mein Höschen, ob auch ja wieder alles da ist, wo es hingehört und tauche bis zum Kinn unter Wasser. Au Backe! Wäre Meilo nicht gewesen, hätte dieser Knilch uns erwischt!

"Hallo ihr zwei. Ich wusste gar nicht, dass ihr hier seid." Ausnahmsweise glaube ich ihm das mal, denn der Knilch sieht unsicher aus. Er hat Meilo ja versprochen, uns heute nicht zu belästigen. "Ähm ... Soll ich wieder gehen?" Knilchilein wirkt richtig verloren, wie er so vorm Becken steht, und Meilo anstarrt.

"Quatsch. Komm schon rein. Wir wollen eh bald gehen", antwortet mein Schatzi ihm und krault wieder rüber zu mir. "Hast du Wasser geschluckt?", möchte er von mir wissen.

Ich schiele rüber zum Knilch. Der breitet gerade sein Handtuch auf einer der Ligen aus. "Nein. Hab mich bloß erschrocken."

"T'schuldige." Grüne Hundeaugen flehen um Verzeihung.

"Schon gut", grinse ich. "Du hattest ja einen Grund für deine gemeine Attacke." Wie gern würde ich ihn jetzt küssen! Hach, Wunschträume. Aufgeschobene Wunschträume.
 

***
 

Meilo und ich haben noch ein wenig miteinander geplanscht, doch um den wieseligen Augen des Knilch-Niklas zu entgehen, haben wir uns nach kurzer Zeit wieder vom Acker gemacht. Nicht zuletzt wegen den vielen Knutschflecken, die wir beide spazieren tragen. Wir konnten uns erfolgreich von dem Knilch fernhalten, beziehungsweise, er kam uns nicht zu nahe und hielt Abstand. Wohl wegen Meilos Bitte.

Jedenfalls konnte ich meinen Süßen diskret aus dem Wasser befördern, und ihn gleich in den Bademantel wickeln, damit die Knilch-Stielaugen keine der verräterischen Flecken erspähen konnten.

Wieder zurück im Hotelzimmer und in trauter Zweisamkeit, sprangen wir schnell unter die Dusche, wuschen uns das Chlor von den Körpern und lümmelten danach den ganzen Tag faul auf dem Bett herum. Der Zimmerservice hatte gut was zu tun, erfüllte uns jeden kulinarischen Wunsch und lächelte dabei fröhlich. "Ein Leben wie Gott in Frankreich", seufze ich wohlig und reibe mir den Bauch. Der knurrt inzwischen schon wieder. Kein Wunder. Es ist Zeit für das Abendessen. "Weißt du was? Wir sollten die Idee, in einem Hotel zu leben, doch nicht ganz außer Acht lassen."

Meilo gibt einen grunzenden Laut von sich und hört auf, meine Kopfhaut zu kraulen. "Ich habe genug in Hotels gelebt. Es geht nicht über das eigene Heim."

"Und die anfallende Arbeit? Kochen, waschen, putzen? Das müssen wir dann alles alleine machen."

"Das ist es wert, wenn man dafür seine Ruhe hat, seinen eigenen Rückzugsort." Er hat ja recht. Wenn ich mir vorstelle, zusammen mit Meilo zu leben, ohne dieses Versteckspiel ... Ich kann es gar nicht mehr erwarten!

"Einen Rückzugsort also ... Nur für uns?" Das klingt so wundervoll!

"Na klar nur für uns. Oder meinst du, ich will dabei gestört werden, wenn ich mich mit dir zusammen zurückziehe ...", raunt Meilo und begräbt mich unter sich. Das macht mich sofort wieder scharf.

Ich hebe mein Kinn an, was Meilo als die Einladung erkennt, die sie ist, und mich küsst. Zum wievielten Mal heute, kann ich gar nicht mehr nachzählen. Mein Kiefer schmerzt schon, und von meinen empfindlich geschwollenen Lippen will ich mal gar nicht anfangen zu reden, aber ans Aufhören ist überhaupt nicht zu denken!

Seufzend reibe ich mich an dem festen Körper über mir. Die Hitze kehrt zurück und klein Nic wird stärker durchblutet. Ich will ihn! Jetzt und hier! Auf der Stelle! "Zimmerservice!" Och nö!

Meilo weicht von mir und springt vom Bett. "Komme!" Jetzt liege ich da mit meinem Talent. Coitus interserverus, sozusagen. Dankeschön, Herr Kellner! "Bringen Sie es auf den Balkon", höre ich Meilo Anweisungen geben. Abendessen auf dem Balkon? Ui! Da will wohl jemand noch mal so richtig auftrumpfen, an unserem letzten Abend. ... Unser letzter Abend. Wehmut macht sich in mir breit. Wie lange werden wir uns hiernach nicht sehen? Ich mag mich gar nicht näher mit dem Thema befassen. Ich sollte mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Auf Meilo und die restliche Zeit, die wir noch gemeinsam haben.

Meilo wechselt noch ein paar leise Worte mit dem Typen, die ich jedoch nicht verstehen kann, dann kommt er zurück ins Schlafzimmer und schließt die Tür. "Das Essen ist gleich serviert", näselt Meilo und wirft sich neben mich auf die Matratze.

"Ich habs mitbekommen", seufze ich. Meine Laune ist noch immer auf dem Tiefpunkt.

"Was guckst du denn so traurig?" Sofort ist Meilo ganz nahe an meiner Seite und legt seine Hand auf meinen Bauch. Das fühlt sich gut an. So beruhigend.

"Ich will morgen nicht nach Hause fahren", erkläre ich ihm.

Jetzt blickt er ebenfalls traurig drein. "Das will ich auch nicht. Aber wir können es nicht ändern."

"Wohin fährst du als nächstes?" Irgendwo hatte ich seine Tourdaten abgespeichert, aber ich weiß es schon wieder nicht mehr. Alles verdrängt.

"Leipzig." Vor meinem inneren Auge erscheint eine Deutschlandkarte. Unmöglich, ihm auch noch bis nach Leipzig zu folgen. Das macht mein Konto nicht mit. Benzin ist teuer, und wie soll ich das dem Arbeitsamt erklären? Und wo wir schon mal beim Thema wären: Ich muss mich um weitere Bewerbungen kümmern.

"Scheiße", grante ich. Wenn sein nächstes Ziel in der Nähe gewesen wäre, hätte ich vielleicht doch noch ein, zwei Tage dranhängen können.

"Wir bekommen das hin", versucht mich Meilo aufzumuntern. "Sobald ich in deiner Nähe bin, melde ich mich bei dir. Und es sind noch ein paar Termine, die nicht ganz so weit entfernt sind. Plus deine Überraschungsbesuche bei mir, versteht sich." Meilo grinst.

"Und dann?", frage ich ihn.

"Was, und dann?"

"Dann hänge ich wieder in der Hotellobby fest, weil mich keiner zu dir lässt."

"Oh."

"Wir brauchen ein Codewort", finde ich.

Mein Schatz lacht auf. "Ein Codewort?"

"Ja! Lach nicht."

"Und wie soll ich das anstellen, wenn ich gar nicht weiß, ob du mich besuchst."

"Ist doch ganz einfach", erläutere ich ihm. "Du sagst einfach ... Ähm zum Beispiel ... 'Wenn sich mein sexy Abschlepper bei Ihnen für mich anmeldet, dann lassen Sie ihn unverzüglich zu mir. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.'" Ich fange nun auch an zu lachen, weil mich Meilo wie ein eierlegender Dinosaurier anglotzt. "Na ja, so ähnlich eben. Halt mit einem anderen Namen."

"Keine schlechte Idee", murmelt er. "Das müsste machbar sein. Bloß muss ich aufpassen, dass das niemand von der Plattenfirma herausbekommt. Oder mein Manager."

"Dann brauchen wir für mich nur noch so einen schnieken Pseudonamen. So einen, wie du hast." Ich werde ganz hibbelig. Ich bekomme einen Decknamen! Decken im zweideutigen Sinne. ... hehe ...

"Den überlegen wir uns beim Essen!", ruft Meilo und schwingt sich aus dem Bett. "Darf ich bitten?" Ja aber immer doch, mein Schatz.
 

Der Kellner hat ganze Arbeit geleistet. "Hast du das in Auftrag gegeben?", staune ich und setze mich an den kleinen, aber reichlich gedeckten Tisch, der mitten auf dem Balkon steht.

"Wer sonst?", lacht Meilo und setzt sich mir gegenüber.

In der Mitte des Tisches steht eine Kerze, die schon angezündet ist. Leider ist es noch zu hell, um ihren Schein richtig zu sehen. Aber so sehen wir wenigstens das gute Essen. Und uns, nur mal so am Rande. "Ich hoffe, ich habe richtig ausgewählt."

"Du weißt doch, ich bin pflegeleicht, was Essen angeht." Ich esse sogar Knoblauch.

"Dann einen guten Appetit."

"Ebenfalls", wünsche ich ihm und mache mich gleich über die Forelle her. Yummie!

Schweigsam vertilgen wir die ersten Bissen, bis Meilo einen Schluck Wasser trinkt und mich dabei nachdenklich anschaut. "Hm?" Habe ich was im Gesicht?

"Abschlepper wäre doch gar nicht mal so schlecht als Pseudonym", meint er und stellt das Glas ab.

Ich schlucke den Fisch runter. "Verarsch mich nicht!"

"Mach ich nicht", widerspricht er mir und scheint es wirklich ernst zu meinen. "Wie wäre es mit Mr. Towing?"

"Towing? Abschleppen auf Englisch?"

"Klar. Warum nicht?"

"Antonie Towing. Hört sich genial an!"

"Antonie? Nein!" Ich lasse Gabel und Messer fallen. "Das hört sich an wie ein Mafiaboss, der in Amerika ein Drogenlabor leitet."

Meilo fängt an zu lachen. "Gut, dann schlag du was vor."

"Hm ..." Ein guter Name ... "Towing ist gar nicht mal so schlecht", überlege ich. "Vielleicht Thomas Towing?"

"Langweilig", trötet mein Schatz.

"Dann vielleicht Nicolai!"

"Zu naheliegend."

Ich runzle die Stirn. "Naheliegend? Weiß doch eh jeder, dass es sich dabei um einen Fakenamen handelt!"

"Trotzdem ... Weiter!"

Ich sende Meilo kleine Blitze per Gedankenübertragung zu, überlege aber brav weiter. Lange dauert es nicht, da kommt mir selbst ein Blitz. Ein Gedankenblitz. "Ich hab einen!", rufe ich. Ed Towing!" Hört sich an wie ein Künstler. Gibt es nicht einen Ed Harding, oder so ähnlich?

"Ed? Wie kommst du denn darauf?"

"So heißt mein Nachbar. Du weiß noch? Der dir deinen Wagen wieder flott gemacht hat."

"Ach so?" Ich nicke. "Das passt ja wunderbar!"

"Sag ich doch."

Meilo erhebt sein Glas und hält es hoch erhoben. "Auf die Geburt deines Pseudonyms! Ed Towing! Den Mann, den ich zu jeder Stunde in mein Hotelzimmer lasse."

Ich erhebe ebenfalls mein Glas. "Auf Ed Towing!", proste ich Meilo zu. "Möge er auf ewig dein Hotelbett wärmen!"

Meilo grinst. "Nur mein Hotelbett?"

"In deinem eigenen Bett, oder in meinem, bin ich fürs Wärmen zuständig."

"Ah ja. Gut zu wissen. Cheers."

"Cheers." Mit einem leisen Klirren stoßen unsere Gläser aneinander.
 

Als wir gegessen haben, uns gegenseitig mit dem Nachtisch gefüttert haben (und wenn du glaubst, kitschiger geht's nicht mehr, kommt von irgendwo ein Meilo mit einem zuckersüßen Löffelchen her) und noch ein wenig den schönen Abend gemeinsam genossen haben, sind wir wieder rein und haben es uns zusammen vor dem Fernseher im Schlafzimmer gemütlich gemacht.

Aneinander gekuschelt liegen wir da, halten Händchen und interessieren uns eigentlich so gar nicht für das TV-Programm. Wieso ich das Teil überhaupt angemacht habe, frage ich mich selbst schon seit einer Weile. Egal. Es stört nicht, und ich werde einen Teufel tun, und jetzt die Fernbedienung suchen, wo es doch viel schöner ist, Meilos Mundhöhle zu erforschen.

"Nic?" Hatte ich gerade nicht gesagt, dass ich viel lieber mit Meilo weiter herumknutsche? Warum redet er denn jetzt? "Nic!" Lachend schiebt er mich von sich. "Ich rede mit dir."

"Ist das nötig?" Meilos linke Augenbraue wandert nach oben. "Was ist denn?", frage ich ihn ergeben, schmuse jedoch über seinen Hals.

"Ich gehe mir schnell etwas Obst holen. Magst du auch was?"

"Obst? Jetzt?"

"Klar. Obst ist gesund. Das hast du mir doch beigebracht."

"Küssen auch. Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen." Meilo schmunzelt und entzieht sich meinen Fängen. "Lass mich nicht zu lange warten", brumme ich und wickle mich in der Bettdecke ein.

"Würde ich nie machen!" Weg ist er.

Na gut, wenn Meilo Obst naschen möchte, guck ich mal, ob ich nicht einen gescheiten Musiksender finde. Munter drücke ich auf der Fernbedienung herum, nachdem ich sie unter meinem Hintern gefunden habe, und siehe da, das Teil hat sogar ein Radio. Dazu mit einer beträchtlichen Auswahl an Sendern. Ich suche einen mit 80er Jahre Musik raus und lege die Fernbedienung wieder weg. Diesmal auf den Nachttisch.

Depeche Mode erfüllt den Raum. Ich summe leise mit und wippe dabei mit dem Fuß im Takt. Wo bleibt Meilo denn nur? Es dauert ein paar Minütchen, dann beehrt er mich endlich wieder mit seiner Präsenz. "Musstest du den Apfel und die Banane erst noch pflücken gehen?", begrüße ich ihn.

"Nein", antwortet er und krabbelt wieder zu mir ins Bett. "Hier. Der ist für dich." Mir wird besagter Apfel entgegen gehalten.

"Ich wollte doch nichts."

"Nun nimm schon." Bevor ich mich schlagen lasse ...

"Und jetzt?" Meilo stöhnt und dreht den Apfel in meiner Hand einmal herum. "Was ist denn das?"

"Hab ich für dich gemacht."

Ich verkneife mir ein Lachen. "Du hast für mich schon den halben Apfel aufgefuttert?"

"Nein! ... Ach Mann!" Meilo stiert mich bedröbbelt an. "Das ist ein Herz! Ich hab dir ein Herz gemacht."

Es tut mir leid, aber ich kann mein Lachen nicht mehr zurück halten. "Mit den Zähnen?"

"Ja."

"Warum?"

"Keine Ahnung." Meilo legt sich auf den Rücken und popelt sichtlich beleidigt an der Bananenschale herum.

"Hey. Nicht schmollen", sage ich zu ihm und drehe mich zu ihm hin.

"Es war eine bescheuerte Idee. Vergiss es." Nicht lachen Niclas! Unter keinen Umständen!

Ich schaffe es, weitere Kicherlaute zu unterdrücken und beschaue den Apfel genauer. Er hat es tatsächlich geschafft, so etwas ähnliches wie eine Herzform in den Apfel zu knabbern. Sehr geschickt. Obwohl ich ja schon länger weiß, dass er sehr geschickt mit seinem Mund ist. Das beweisen die vielen Flecken und ... Oh! "Love bite?", rate ich ins Blaue. "Soll das dafür stehen?"

Unsicher schielt mich mein Schatz an. "Kindisch, ich weiß." Total kindisch! Und kitschig! Oberkitschig! Du meine Güte! Das ist echt schwul!

"Ich liebe es", grinse ich und rolle mich halb auf meinen heißgeliebten Knutschfleckenfetischisten. "Die Idee gefällt mir."

"Echt?" Ich nicke. "Das sagst du nicht nur so?"

"Ich habe keinen Grund dich anzulügen."

"Nein?" Ich schüttle den Kopf. "Außer einen."

"Und der wäre?"

"Damit du das hier bekommst", wispert Meilo, greift meine Hand, die den Apfel hält, beißt in die süße Frucht hinein und küsst mich.

Hm ... Ein zuckersüßer Apfel-Kuss. Die pure Versuchung, die sogar die Vertreibung aus dem Paradies wert ist. Und zwar für jeden einzelnen, wundervollen Bissen ...
 

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