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Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein

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Aufbruch zu den Menschen

31. Aufbruch zu den Menschen
 

Mit der Hilfe von meiner Freundin Nenya schlich ich mich davon. Ich saß auf einen der Wagen mit Hilfsgütern für die Menschen. Von dort beobachtete ich meine Elben Freundin welche neben mir her lief. Ich kontrollierte mein Schwert. Dank ihr hatte ich es wieder. Bei mir trug ich die neue Kleidung, welche ich mit Idhril genäht hatte und einen Apfel, sowie meine Zeichnungen. Nach einer Weile schlief ich ein und wachte erst auf als wir an Esgaroth vorbei fuhren. Der Anblick dieser Seestadt erschreckte mich zutiefst. Alles war zerstört. Was mich besonders erschreckte waren die ganzen verwaisten Menschen, welche sich in Thal breit gemacht hatten. Sie alle hatten ihre alte Heimat verloren, sowie geliebte Mitmenschen. Ich half so gut ich konnte die Güter der Elben zu verteilen. Dabei wurde ich des öfteren gefragt, ob ich zu den Zwergen aus dem Bergen dazu gehören würde. Ich gab ihnen keine Antwort. Was ging es ihnen auch an?
 

„Vielen Dank dass sie helfen“, bedankte sich ein dunkelhaariger Mann. Er wirkte wie ein Fischer auf mich.

„Ich helfe doch gerne, wo es mir möglich ist“, erwiderte ich freundlich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Diese Arbeit war richtig anstrengend.

„Ich heiße Bard.“

„Und ich heiße Hannah. Es freut mich Euch kennen zu lernen.“ Ein schwarzhaariger dürrer Mann kam herbei. Er wirkte sehr zwielichtig auf mich.

„Mein Herr, die Güter der Elben sind nun alle ausgeladen. Sie sagten, dass sie bald wieder kämen um noch mehr zu bringen“, berichtete er beflissen.

„Das ist sehr gut Alfrid“, lobte er ihn. Die Aufmerksamkeit des Untergebenen kam auf mich.

„Ist das einer der Zwerge aus dem Berg mein Herr? Wollen sie nun verhandeln?“ „Schön wäre es Alfrid.“ Bard wirkte plötzlich sehr erschöpft. Jetzt wurde mir klar, wer das vor mir war. Es war Bard der Drachentöter. Das neue Oberhaupt dieser Menschen.

„Vater macht doch mal eine Pause und esse mit uns“, sprach ein kleiner Junge auf ihn ein.

„Wollt Ihr auch bei uns essen Hannah?“, lud er mich unerwartet ein. Unsicher hielt ich meinen Blick nach Nenya aus, doch diese war nirgends zu sehen.

„Warum nicht“, willigte ich zögerlich ein. Ich folgte ihm und aß mit ihm und seiner Familie. Er lebte in einem recht herunter gekommenen Haus. Von seinen Kindern erfuhr ich, was den Zwergen widerfahren war als sie dort angekommen waren in Esgaroth. Diese Zwerge waren, laut ihnen, vor einigen Tagen im Weinkeller des Bürgermeisters gefunden worden. Man beschuldigte sie die ganze Weinlieferung ausgetrunken zu haben. Man wollte sie schon umbringen aber dann entschloss man sich dagegen. Die Zwerge entschuldigten sich für ihr Verhalten und bezahlten den Alkohol. Das glättete alle Streitigkeiten. Besonders als der Zwergenkönig versprochen hatte ihnen mehr Geld zu geben, sobald sie den Berg erobert hätten. An den Tag wo sie aufbrachen um zum Berg zu gelangen wurden sie von Orks angegriffen. Zum Glück wurde keiner schwer verletzt. Sie reisten ab und erweckten darauf den Drachen. Nur dank Bard, ihrem Vater, wurde der Drache besiegt. Leider konnte er nicht verhindern, dass die Stadt niederbrannte und so viele Menschen starben. Nach dem Zusammenbruch der Stadt wurde er zum Oberhaupt ernannt. Der letzte starb während des Drachen Angriffes.
 

Schuld überschwemmte mich. Ich hätte ihnen sicher helfen können, den Drachen zu besiegen. Zwar wusste ich nicht genau, wie, aber das spielte keine Rolle. So entschuldigte ich mich für meine Gefährten.

„Zumindest ist der Drache endgültig getötet worden und wir brauchen keine Angst mehr haben, dass unsere Jungfrauen entführt werden“, kam mir Bard entgegen. „Wie Bitte?“, stotterte ich.

„Nachdem der Drache den Erebor erobert hatte, überfiel er Thal sehr häufig und verspeiste Jungfrauen. Später, als wir weg zogen, geschah es nur noch sehr selten. Aber es geschah“, erklärte er mir ausführlicher. Seine Tochter Tilda meldete sich zu Wort.

„Deshalb sagt er immer. Geh früh ins Bett, damit der Drache dich nicht frisst.“ Ich schluckte hart. Oh Man, oh man. Die Menschen hatten es echt nicht leicht gehabt unter der Tyrannei dieser Bestie.

„Meine Eltern haben mir dass nie gesagt aber wir hatten auch nie Probleme mit Drachen gehabt“, erzählte ich ihnen.

„Warum trägst du ein Kleid?“, erkundigte sich Bards Sohn. Soweit ich mich erinnerte hieß er Bain. Also fast so wie mein Bein.

„Na weil ich eine Zwergin bin.“

„Bist du eine Zwergenprinzessin?“, fragte mich das Mädchen Sigrid ganz aufgeregt und sah mich dabei so erwartungsvoll an. Ich räusperte mich verlegen.

„Sie kann unmöglich eine Prinzessin sein. Prinzessinnen sehen viel schöner aus und tragen eine Krone“, klärte Bain seine Schwester auf.

„Redet nicht so über unseren Gast“, ermahnte Bard sie streng.

„Es tut mir schrecklich leid“, entschuldigte er sich für seine Kinder.

„Ist schon gut. Ich weiß ja, wie ungewöhnlich bärtige Frauen für euch Menschen sind. Ich weiß es, immerhin lebte ich fast mein ganzes Leben bei den Menschen“, kam ich ihm entgegen. Ich konnte ihm nicht böse für die Neugier seiner Kinder sein. „Und bist du eine Prinzessin? Ich finde dass du ein richtig schönes Kleid an hast. Ich mag es.“ Ich errötete leicht.

„Nun ja…“

„Bringt sie doch nicht in Verlegenheit“, mischte sich Bard wieder ein. Ich bedankte mich für das Essen und verließ das Haus.
 

Meine Schritte führten mich zu der Unterkunft der Elben. Sie hatten ein Zeltlager errichtet. Auf den Weg dorthin dabei blieb ich auf dem Weg stehen und blickte sehnsuchtsvoll zum Berg hinauf. Dieser lag nun vor mir. Er war gewaltig. Ich verglich ihn mit dem Fichtelberg einem Berg in Deutschland und versuchte herauszufinden, welcher Berg größer war. Als ich zu keinem wirklich Ergebnis kam, dachte ich an die Zwerge. Ob es ihnen gut ging? Ich hoffte es sehr.

„Geh zu ihnen. Du gehörst an ihre Seite“, riet mir Nenya. Ich zuckte zusammen. Elben waren wirklich gut darin sich leise zu bewegen. So ganz anders als die Zwerge. Diese hörte ich meist, wenn sie auf einen zukamen.

„Sag bitte Idhril, dass es mir leid tut einfach gegangen zu sein. Es ist mir aber sehr wichtig. Ich muss sie beschützen und darf nicht zulassen sie durch Azog dem Schänder und dessen Sohn Bolg zu verlieren.“ Ihr Blick wurde sanft.

„Mach dir keine Sorgen. Sie wird deine Beweggründe schon verstehen. Ich tue es.“



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