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Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein

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Das Leben in Bruchtal

10. Das Leben in Bruchtal
 

Von Lord Elrond wurden wir zum Essen eingeladen. Dieses mal sprach er in Westron. Ich freute mich darauf, weil ich dann wieder die Chance haben würde, mit einen dieser Elben zu sprechen. Wir wurden in diese Villa hinein geführt. Es sah alles so prachtvoll aus. Fast kam ich mir so vor, als würde ich eine Schlossbesichtigung machen. Zur Abendmahlzeit gab es zwar nur Salat, aber da wir nur zu Besuch sein würden, störte es mich nicht besonders. Auch hier schienen die Zwerge keine Essmanieren zu besitzen. Das es kein Fleisch gab, störte sie sehr und so verursachten sie nach einer Weile eine richtige Essensschlacht. Darüber hinaus schien ihnen die Musik hier nicht zu gefallen, sodass sie dann ein flottes Lied sangen. Ich hielt mich da raus. Mir war dass einfach nur peinlich. Hätte man mich in diesem Moment gefragt, ob ich zu ihnen dazu gehöre, hätte ich das zu 100% verneint. Es gab eine Besprechung, wo sie planten, was zu tun sei. Dabei bemerkte ich noch einen weiteren Streit zwischen Thorin und Gandalf. Scheinbar stritten sie sich andauernd. Bei diesem Streit der beiden ging es um die Karte mit den Geheimnisvollen Runen. Thorins wie auch dessen Berater Zwerg Balin gefiel der Gedanke überhaupt nicht, den Elben diese Karte zu zeigen. Letztendlich gab unser Anführer trotz Bedenken seines Beraters nach, was mich etwas wunderte. Thorin hasste doch die Elben. Wie kam es, dass er vor Balin nachgab? Ich wanderte noch etwas in Imladris herum. Am liebsten würde ich hier bleiben, aber ob die Einwohner dieses Ortes das zulassen würden? Immerhin bin ich eine Zwergin. In dieser Nacht schlief ich sehr gut. Es lag daran, weil ich wieder in einem Bett schlafen konnte und ich mir keine Sorgen machen musste, plötzlich in der Nacht angegriffen zu werden.
 

Am folgenden Tag erfuhr ich, dass die Zwerge weiter reisen wollten. Ich hörte, wie meine Gefährten darüber sprachen sich Waschen zu wollen. Dafür wollten sie die Elben vorher nicht darum bitten, also zogen sie sich nach dem Frühstück nackt aus und planschten im Brunnen herum. Ohne es zu wollen starrte ich sie an. Ich musste schon zugeben. Sie sahen trotz Bart nicht schlecht aus. Alle von ihnen hatten echt viel Muskeln, bis auf Bombur. Der sah einfach nur verboten fett aus. Hochrot wandte ich mich davon ab. Ich bemerkte, wie der Herr dieser Lande mit einen Bediensteten diese Szene kopfschüttelnd betrachtete.

„Lord Elrond!“, rief ich und trat auf ihn zu. „Was gibt es?“, erkundigte sich dieser höflich.

„Ich wollte fragen ob es hier Bäder gibt, wo man sich waschen kann.“

„Es gibt Bäder, wo man sich reinigen kann“, bestätigte er, aber fügte noch hinzu. „Wollt ihr nicht mit euren Gefährten da baden?“ Ich sah ihn beleidigt an.

„Also wirklich. Ich bin eine Zwergenfrau und würde mich niemals so in der Öffentlichkeit entblößen“, motzte ich herum.

„Verzeiht, ich wollte euch nicht beleidigen“, entschuldigte er sich.

„Schon gut“, kam ich ihm entgegen.

„Also wo ist das Bad?“ Dieser Elb sprach kurz mit dem anderen neben sich, welchen ich folgte.

„Wie heißen sie?“, erkundigte ich mich neugierig bei ihm, während wir liefen.

„Ich heiße Talan, Sohn von Caldir“, antwortete er mir.

„Was machen sie so?“, bohrte ich weiter nach und musterte ihn interessiert. Er war wie jeder Elb hochgewachsen und Gutaussehend. Ich musterte seine blaue Robe, wie seine grauen Augen. Auch wenn ich ihm nicht mal bis zur Schulter reichte konnte ich sein Gesicht sehen.

„Wie ihr seht, ist es meine Aufgabe, mich um die Gäste zu kümmern“, erzählte er mir bereitwillig. Wir erreichten unser Ziel und betraten ein Badezimmer. Es sah alles sehr komfortabel aus. Er ging. Kurz darauf erschien eine Elbenfrau, welche das Wasser einließ. Während das Wasser eingelassen wurde holte ich Wechselsachen. Als sie weg war, zog ich mich aus und tauchte in das warme Wasser ein. Es war einfach herrlich. Ich erkundete die Seifen, welche es hier gab. Neugierig schnupperte ich an jeder Seife. Letztendlich entschied ich mich für Rosenseife. Erfrischt trat ich aus dem Wasser und trocknete mein rotes lockiges Haar, an das ich mich langsam gewöhnte.
 

„Wo warst du Hannah?“, fragte mich Kíli, neugierig entgegen kommend. An seiner Seite lief Fíli. Sie schienen immer zusammen unterwegs zu sein, wenn man sie sah. „Ich habe im Gegensatz zu euch in einer Wanne gebadet. Also wirklich. Ihr glaubt doch nicht tatsächlich, dass ich mit euch im Brunnen gebadet hätte, oder?“

„Warum denn nicht?“, neckte mich Fíli.

„Also wirklich ich bin doch viel zu alt dafür. Okay als ich noch eine kleines Mädchen war hatte ich noch mit meinen Brüdern gebadet, aber jetzt würde ich das garantiert nicht mehr machen“, motzte ich herum.

„Du hast Brüder?“, fragte Fíli mich. Ich nickte.

„Das habe ich euch doch schon erzählt. Ich habe insgesamt vier Brüder. Drei große und einen kleinen“, antwortete ich ihnen und Wehmut schwang mit.

„Wie kommt es, das deine Familie dich alleine ziehen ließ um bei den Hobbits zu leben?“ Ich biss mir auf die Lippen.

„Ich möchte darüber nicht sprechen“, wisch ich ihm aus und wollte an ihnen vorbei gehen, doch Fíli hielt mich auf.

„Das mit Gestern tut uns leid“, entschuldigte er sich unerwartet.

„Was meinst du damit Fíli?“

„Na das wir dich einfach zurück gelassen haben, als wir verfolgt wurden von den Wargen“, erklärte er angespannt.

„Das macht doch nichts. Wärt ihr zurückgekommen, hätte es nur unnötig euer Leben gekostet. Etwas, was ich mir nie verziehen hätte. Thorin hat richtig entschieden. Die Mission ist wichtiger als mein Leben.“ Der Berg musste zurück erobert werden. Soweit ich mich erinnerte, wollte Sauron ihn haben, um von dort die freien Völker zu überrennen. Das durfte unter keinen Umständen geschehen. Ich lächelte leicht. Wenn das Abenteuer vorbei wäre, würde ich dann wieder zu meiner Familie kommen. So lief das doch immer. Die Heldin geriet in eine fremde Welt, half den Helden und am Ende durfte sie wieder in ihre heile Welt zurück. Es sei denn, diese verliebte sich unsterblich in jemanden und entschied sich gegen ihre Welt. Etwas, das ich mir niemals vorstellen könnte. Seine Familie aufzugeben für die wahre Liebe. Ich könnte mir niemals eine Fernbeziehung vorstellen. Denn es könnte heißen, wenn du mit ihn zusammen leben willst, musst du bei ihm einziehen und wirst deine Familie höchsten ein bis zwei mal im Jahr sehen, wenn überhaupt. Hier könnte ich sie nie wieder sehen.
 

Ich war so stolz den Helden helfen zu dürfen. Nur Scham kam auf. Da reiste ich nun mit den Helden und war ihnen keine große Hilfe. In diesem Moment verfluchte ich mich, dass ich nicht trainiert hatte, mit einer Waffe umzugehen. Da war ich schon seit einem Jahr hier und konnte immer noch nicht kämpfen. Jedes andere Mädchen aus meiner Welt, wäre spätestens jetzt eine unglaubliche Kriegerin geworden. Nur ich nicht.

"Das einzige was ich getan hatte, war für Bilbo zu arbeiten und in den Tag hinein zu leben", dachte ich verächtlich.

„Sag doch so etwas nicht Hannah“, schnauzte Kíli mich an.

„Aber es ist doch wahr. Die Mission ist nun einmal wichtiger als alles andere.“ Nun blickte ich sie direkt an. Sie sollten sehen, das ich es ernst meinte. Dann wandte ich den Blick ab. Ich wollte einfach nur noch alleine sein und ging weg, dabei begegnete ich einen gewissen Hobbit.

„Hey Bilbo, wie findest du Bruchtal?“, fragte ich ihn und änderte meinen Entschluss, alleine sein zu wollen.

„Es sieht sehr schön aus“, sprach er ruhig und wirkte sehr entspannt.

„Das finde ich auch“, erwiderte ich. Mit ihm lief ich noch etwas durch die Gegend. Mit Bilbo herum zu gehen, war viel angenehmer als mit diesen Zwergen. Auf die Dauer wurden sie echt anstrengend.



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