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Briefe an Sora

(Eine Taiora-Geschichte)
von

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Schwesterherz

Schweren Herzens stürmte Tai zurück nach Hause und knallte die Einganstür zu seiner Wohnung hinter sich zu.

Er sank zu Boden, den Kopf und den Rücken gegen die Türe gelehnt. Seufzend lehnte er den Kopf nach hinten, sodass sein Blick gen Zimmerdecke gerichtet war.

In ihm brodelte es. Sein Blut war am überkochen, und er wusste kaum, wie er dagegen ankämpfen konnte.

Tai war bloß froh, dass seine Eltern in jenem Moment nicht zu Hause waren. Kari allerdings war noch da, und sowie sie die lauten Geräusche vernommen hatte,

kam sie auch schon von ihrem Zimmer ins Wohnzimmer geeilt.

Und dann sah sie ihn - den Anführer, den Träger des Wappens des Mutes - er war nur noch ein Häufchen Elend, und doch war er immer noch ihr großer Held.

Natürlich bemerkte Tai seine kleine Schwester, aber er würdigte sie keines Blickes.

Kari kniete sich neben Tai auf den Boden und ergriff seine Hand. Kari war die Einzige, die Tai seine Hand in solchen Momenten halten ließ. Sie war die Einzige, die er nicht von sich stieß.

"Tai...", sagte diese fast flüsternd; und alleine, zu wissen, dass es Kari wichtig war, dass es ihm gut ging, veranlasste Tai dazu, sich ein wenig besser zu fühlen.

Schon lange hatte Tai aufgehört, seine Gefühle für Sora vor Kari verbergen zu wollen, denn sie war einfach zu feinfühlig, sie nicht zu bemerken.

"Es tut einfach....so weh, weißt du?", meinte Tai schließlich und blickte dabei tief in Karis große, warme, dunkle Augen.

"Ja, ich weiß.", erwiderte diese. Daraufhin konnte Tai nur schmunzeln und den Kopf schütteln. "Das tust du nicht.", verkündete er sanftmütig.

"Du müsstest nur etwas sagen, Kari. Mach nicht den selben Fehler wie ich." Kari lauschte Tais Worten, schenkte ihnen jedoch keine Antwort.

"Denkst du, ich habe nicht bemerkt, wie du ihn ansiehst?" /IHN/. Tai musste den Namen nicht einmal aussprechen, denn es war klar, dass es um T.K. ging.

"Du siehst in genau so an, wie ich Sora ansehe. Und genau so sieht T.K. dich auch an." Karis normalerweise so besorgtes Selbst schien sich für einen Moment von allen Sorgen zu lösen,

und sie konnte nicht anders, als Tai ein weiteres Lächeln zu schenken. "Meinst du?", antwortete sie schließlich, und konnte fühlen, wie ihre Wangen leicht erröteten.

Tai nickte mit einem neckischen Grinsen auf den Lippen. "Sag mir eins....was fühlst du denn, wenn du T.K. ansiehst und in seiner Nähe bist?", fragte er.

"Wenn T.K. in meiner Nähe ist, dann fühlt es sich so an, als wäre einfach alles gut. Als wäre die Welt heil und frei von jeglichen Sorgen.

Wenn T.K. bei mir ist, dann habe ich so einen Knoten im Magen. Aber keinen, der weh tut. Und wenn er mich ansieht, ist es so, als stünde die Welt still.

Manchmal kann ich ihn nicht direkt ansehen, weil ich fürchte, mich in seinen wunderschönen, himmelblauen Augen zu verlieren. Ab und zu bilde ich mir sogar ein, ich könnte Sterne darin funkeln sehen.."

Kari geriet so sehr ins Schwärmen, dass sie kaum mehr aufhören konnte. Und je mehr sie darüber sprach, was sie an T.K. so sehr liebte, umso mehr merkte sie, wie sehr sie ihn, als Ganzes, als Jungen, liebte.

Sie liebte seine ruhige, besonnene, und verantwortungsvolle Art. Sie liebte es, wie er es immer schaffte, sie zum Lachen zu bringen. Sie liebte seine wunderschöne, sanfte Stimme.

Sie liebte einfach alles an ihm, und umso mehr sie sich das eingestand, umso mehr wurde ihr klar, wie sehr es sie schmerzen würde, T.K. in den Armen eines anderen Mädchens zu sehen,

oder gar in den Armen eines Mädchens, das ihr nahe stand. "Wenn du so für T.K. empfindest, dann sag es ihm, bevor es zu spät ist.", ermutigte Tai seine Schwester,

denn er wollte auf jeden Fall verhindern, dass Kari eines Tages so leiden müsse wie er, wenn es um Sora und Matt ging.

Vielleicht - wenn er sich seine Gefühle für Sora früher eingestanden hätte - wären sie beide nun ein Paar.

"Wenn du möchtest, dann bringe ich dich zu T.K.", schlug Tai vor. "Ich hab sowieso gerade nichts Besseres zu tun und würde gerne den Kopf frei kriegen." Endlich lächelte er wieder.

"Das wäre sehr lieb von dir, Tai.", antwortete Kari. Sie war plötzlich so nervös, dass sie ganz vergaß, Tai weitere Fragen bezüglich seines eigenen Problems zu stellen, doch genau dieses schien

im Moment für Tai ebenso unwichtig wie für Kari zu sein. Nachdem Kari sich eine Jacke übergezogen hatte, gingen die beiden nach draußen und schlenderten in Richtung der Wohnung der Takaishis.

Kari atmete noch einmal tief durch, bevor Tai für sie an der Wohnungstür klopfte und die beiden gebannt warteten, bis sie schlussendlich geöffnet wurde.

Zu Tais und Karis großer Verwunderung war es jedoch nicht T.K. selbst oder seine Mutter, die die Türe öffneten, sondern Matt.

Sofort hatte Tai einen wahnsinngs Klos im Hals, denn Matt war wohl der letzte Mensch auf dem Planeten, den er gerade sehen wollte.

"Hey...Matt...ist..T.K. da?", fragte Kari nervös, schenkte dem älteren der zwei blonden Brüder jedoch ein liebliches Lächeln. "Ja, er ist drin in seinem Zimmer. Geh ruhig rein.",

antwortete Matt. Es verblüffte Tai immer wieder, wie freundlich er doch sein konnte, wenn er mit Menschen sprach, die nicht er waren.

Die beiden sahen zu, wie Kari in T.K.s Wohnung verschwand, doch anstatt sich ebenfalls nach drinnen zu verziehen, kam Matt nach draußen und schloss die Tür hinter sich.

"Was hast du eigentlich für ein Problem?", fragte er danach Tai in strengem Ton und warf ihm einen finsteren Blick zu. "Sora ist am Boden zerstört."

Tai antwortete nicht, was Matt komplett zur Weisglut brachte. "Hörst du schlecht? Antworte gefälligst.", fügte er hinzu, holte dabei mit den Armen aus, und gab Tai einen kräftigen Schubs nach hinten.

Dies wiederum weckte mehr und mehr Wut in Tai. "Wenn du mich noch einmal anfasst, dann...", drohte er Matt erzürnt, dieser fiel ihm jedoch ins Wort.

"Dann was?", fragte Matt auf ziemlich provokante Weise und schubste Tai erneut. Wenngleich er auch nicht offen darüber sprach, so war es Matt mehr als bewusst, was Tais Problem war.

Tais Blut kochte in den Adern, und ganz urplötzlich holte er aus und donnerte seine geballte Faust gegen Matts Gesicht, was diesen rücklings auf den Boden prallen ließ.

"...dann wirst du dir verdammt nochmal wünschen, du hättest mich niemals kennengelernt!", verkündete er voller Zorn.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  anime_freak_3
2016-06-12T12:45:16+00:00 12.06.2016 14:45
Schöne FF. freue mich auf neue Kapitel.
Antwort von:  marla2412
12.06.2016 22:10
Vielen lieben Dank! ^_^
Ich freue mich sehr, dass dir die FF gefällt, und natürlich auch über deinen Kommentar. :)
Du kannst dich noch auf viel Drama freuen. haha


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