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After all these Years

von

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Epilog

Kari strich sich durch ihr schulterlanges braunes Haar und entfernte die letzte Haarspange aus ihrer wunderschönen Hochsteckfrisur. Etwas mehr als über ein Jahr war mittlerweile seit der Hochzeit von Matt und Sora vergangen. Ein trauriges Lächeln zierte ihre Lippen, als sie an ihr Ende mit Takeru dachte, an diesen einen Brief, der damals vor fünf Jahren das Ende bedeutet hatte.
 

„Mein liebe Hika,

ich wünschte, ich könnte dich noch einmal sehen, aber was würde das bringen? Eben nichts, es änderte nichts, nichts an meinen Gefühlen für dich, nichts an deinen Gefühlen für mich. Ich muss weitermachen und dies werde ich tun. Ich habe mich in Amerika beworben und ein Sportstipendium bekommen. Ich bin sehr stolz, dass ich diese Möglichkeit habe und werde sie nutzen. Mich hält hier ja nichts. Ich wünsche dir alles Gute und das du mit deinem Studium glücklich und zufrieden bist. Geh deinen Weg und vielleicht denkst du gelegentlich an mich. Ich würde mich freuen. Ich werde dich sicher nicht vergessen. Ich werde uns nicht vergessen. Verzeih mir meine Schwäche, und dass ich dir nicht weiter als diese Zeilen hinterlasse, aber ich kann derzeit nicht anders mit der Situation umgehen, auch wenn es feige und peinlich ist. Bleib wie du bist.

In liebe dein Keru“
 

Schnell schüttelte sie ihren Kopf, lange war es her, dass sie diese Zeilen gelesen hatte und was hatte sich nicht alles im letzten Jahr getan. Sie wollten es versuchen. Sie und Takeru als Paar - nicht als beste Freunde. Takeru hielt sein Wort und kam drei Monate später wieder zurück. Für immer. Kari nahm sich eine Haarbürste und kämmte sich die Haare durch und lockerte so immer mehr ihre Frisur. Unwillkürlich dachte sie, an ihre erste Begegnung nach vier Jahren mit Takeru zurück.
 

Er drehte etwas seinen Kopf und gleich sahen die dunkelbraunen Augen Hikaris in die ozeanblauen Augen von Takeru. Er nickte den Kopf in ihre Richtung und drehte sich wieder nach vorne um. Kari schluckte mühsam ein Kloß im Hals runter. Das war es? Der Moment auf den sie solange gewartet hatte und bekam nichts als ein Kopfnicken? Konnte er nicht mal `Hallo´ sagen? War das etwa zu viel verlangt?
 

Sie wusste noch genau, wie genervt sie deswegen war, dabei hatte sie genau genommen kein Recht mehr zu erwarten oder überhaupt etwas zu erwarten, aber das war ihrem Herz in diesem Moment ganz egal gewesen und selbst dieses kurze Nicken in ihre Richtung war nach all der Zeit etwas Besonderes für sie. Kari legte ihre Haarbürste zurück und nahm sich ein Abschminktuch heraus. Sie fuhr sanft über ihre Stirn, schloss ihre Augen, rümpfte mit ihrer Nase und vollzog die Bewegung über ihren Mund, als sie leise kichern musste und an die ersten unbedeutenden Worte mit Takeru zurück dachte, die sie mit diesem gesprochen hatte…
 

Sie ging auf den Blonden zu und drängte sich an ihm vorbei. „Ich an deiner Stelle würde den nicht essen.“

„Warum hat ihn deine Mutter gebacken?“, fragte er scherzend nach, sah Kari aber noch nicht in die Augen, dennoch musste Kari Lächeln. „Nein, die durfte nicht. Matt hatte es ihr verboten, aber da sind Rosinen drin und die magst du doch nicht so gerne“, erwiderte sie, während sie sich ein Stück Käsekuchen nahm. „Hast du dich jetzt vorgedrängelt?“, rief er ihr noch nach, dann drehte sich Kari um und sah ihn erstmals länger als nur flüchtige drei Sekunden an. „Ich habe dich gerettet, das ist meine Belohnung!“, argumentierte sie sachlich und ging weiter.
 

Sie schmiss ihr Abschminktuch in den Mülleimer unter ihr Waschbecken und nahm sich die Zahnbürste aus dem Spiegelschrank heraus, sie gab etwas Wasser auf die Bürste, dann folgte die Zahnpasta und begann ihre Zähne zu putzen. Wieder musste sie schmunzeln als sie an das Hochzeitsspiel dachte. Sie bildeten Team Pfirsich. Noch heute könnte sie ihre Freundinnen dafür ohrfeigen, offensichtlicher ging es wirklich nicht, aber auf der anderen Seite hatte das Spiel seinen Zweck erfüllt und die Beiden näher zusammengebracht. Sie sollte sie wohl eher drücken, statt zu schlagen. Drücken - oh weia, wie sie Takeru damals gedrückt hatte.
 

Takeru folgte jeder Bewegung von Kari, wie sie den Stift auf das Papier drückte, sanft Linien zog, sie angestrengt das Gesicht verzog und sich konzentrierte. Er schüttelte seinen Kopf und sah was Kari zeichnete. Ein Mensch? Da waren Flügel. „Ein Liebesengel?“, fragte Takeru nach. „Nicht ganz“, erwiderte Kari. „Kari nicht dabei reden“, unterbrach Mimi die Beiden streng.

„Bist du fertig?“, fragte Mimi nach. Kari nickte und legte den Stift ab. „Oh mir fällt noch etwas ein.“

„Zu spät! Kommt Takeru auch so darauf?“, fragte Mimi nach und sah zum Blonden. Dieser sah sich erneut das Bild an. Mensch, Engel, Flügel, Hochzeit, Liebe. „Amor?“, nuschelte er unsicher.

„Ja“ kreischte Kari los und warf sich Takeru begeistert in die Arme, dieser stolperte dabei ein paar Schritte zurück und etwas verlegen und mit roten Wangen ließen sie voneinander ab.
 

Kari spülte ihren Mund mit Wasser aus, säuberte ihre Zahnbürste und legte diese zurück in den Becher, dann nahm sie ihre Gesichtscreme und cremte sich mit sanften und massierenden Bewegungen ein. Der Tag war lange, aber sicher der schönste Tag den sie bisher erleben durfte. Ein weitere schöner Moment den sie mit Takeru teilte, war sicher ihr Tanz den sie kurz darauf auf der Tanzfläche hingelegt hatten. Als er nach ihr Griff und sie gleich das Gefühl hatte, genau hierhin zu gehören.
 

„Darf ich bitten? Allerdings auf eigene Gefahr.“ Kari lächelte ebenfalls und legte ihre Hand auf seiner ab. Es war so vertraut... „Dieses Risiko werde ich wohl eingehen“, nuschelte sie und ein leichter Rotschimmer schlich um ihre Nase. Der junge Mann zog die Braunhaarige näher zu sich. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und eine Hand an ihrem Steißbein ab, während Kari einfach beide Hände um seinen Hals schlug. Sie schloss ihre Augen, während sie an seiner Brust ruhte und tanzte. Obwohl die Musik um sie ohrenbetäubend laut war, hörte sie nichts anderes als seinen Herzschlag, der ähnlich wie ihrer schnell gegen den Brustkorb hämmerte...
 

Kari fasste sich mit ihren Händen an ihren Brustkorb und konnte noch immer seinen Herzschlag wahrnehmen, der sich gerade auf ihrem Körper breitmachte und sie wieder an den heutigen Tag zurückdenken ließ. Sie lächelte, griff um ihren Hals, öffnete die weiße Schleife und das Kleid fiel von ihren Schultern auf den Fußboden. Sie dachte an den Moment draußen vor dieser atemberaubenden Kulisse zurück, als sie zusammensaßen und ein lang ersehntes Gespräch führten.
 

Langsam löste sich die Braunhaarige von Takeru. Sie schielte zu ihm hoch und wieder legte sich ein leichter Rotschimmer um ihre Nase. „Ich will nicht wieder so viele Jahre ohne dich sein“, wimmerte sie. Takeru schüttelte seinen Kopf. „Ich auch nicht, aber es hat sich vieles verändert“, sprach er leise. Kari nickte, sie wusste ja, dass er nun in Chicago lebte und arbeitete, aber sie wollte, dass er bei ihr blieb. Auch er wusste, was zwischen ihnen stand, was auch bei ihm Magenschmerzen verursachte. „Kannst du nicht hierbleiben?“, fragte sie nach und wieder musste Kari sich konzentrieren, dass sie das Atmen nicht vergaß.
 

Sie legte das weiße Kleid beiseite und sah sich im Spiegel an. Sie trug weiße Dessous und hoffte, dass Takeru sie so hübsch fand. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen um das weiß-blaue Strumpfband herum und ließ es dann doch an Ort und Stelle, war es schließlich Takerus Aufgabe ihr dieses Stück Stoff auszuziehen. Ihre Wangen wurden wärmer und leuchteten rot auf, als sie daran dachte, wie sie sich an diesem Abend näherkamen und die Nacht miteinander verbracht hatten.
 

Kari half Takeru aus der Krawatte, dem Hemd, der Hose, während der Blonde ihr das Kleid über den Kopf auszog. Sie erreichte die Sofalehne und ließ sich nach hinten fallen, während Takeru nicht lange darüber nachdachte und über sie stieg. Er lächelte sie liebevoll an, bevor er sie erneut küsste. Kari machte ein Hohlkreuz und war sich sicher noch nie in ihrem Leben das Gefühl zu haben einen anderen Menschen so zu begehren. Es dauerte nicht lange ehe die Beiden sich vereinten und den jeweils anderen ganz nah bei sich spürten. Es war nicht wie damals, als sie beide noch jung waren und nicht wussten was sie da eigentlich taten. Es war ihnen mehr als bewusst und sie machten gerade keine Erfahrungen um mitreden zu können. Nein, sie zeigten sich die Gefühle die sie tief in ihrem Herzen füreinander empfanden.
 

Sie nahm sich nochmal ihr Lieblingsparfüm aus dem Schrank und sprühte sich kurz ein. Immerhin wollte sie das heute alles perfekt war. Genauso perfekt wie den Moment als Takeru ihr sagte, dass er bei ihr bleiben würde, dass er zu ihr zurückkehren und sie nie wieder alleine lassen wollte. Der Moment in dem sich ihre größte Hoffnung, ihr sehnlichster Wunsch und ihre Gebete erfüllt hatten.
 

Er sah ihr tief in die Augen und lächelte sie sanft an. „Ich liebe dich Hika, habe ich immer und werde ich immer.“ Langsam wurde auch Kari wieder Herr ihrer Sinne und erwiderte das Lächeln des Blonden. „Ich liebe dich auch Keru, daran bestand auch niemals ein Zweifel und es tut mir so leid, dass ich es damals nicht gleich erkannt habe.“ Takeru beugte sich zu ihr herunter „Alles im Leben hat seinen Grund, auch das wir damals nicht zusammengekommen sind. Vielleicht war damals nicht unserer Zeit, aber jetzt ist sie da und eines hat mir die letzten Jahre klar gezeigt, meine Liebe zu dir ist stärker als alles andere und ich werde dich nie wieder hergeben.“
 

„Hika? Wie lange brauchst du noch?”, hörte sie ihren frischgebackenen Ehemann nach ihr rufen. Sie drehte sich freudestrahlend zu ihm um und erkannte ihn gleich an der Türe zum Badezimmer. „Bin gerade fertig geworden”, murmelte sie und ging auf ihren Ehemann zu. Sie stellte sich etwas auf ihre Zehenspitzen und gab dem Blonden einen Kuss, dieser wurde gleich erwidert und intensiviert. Sie ließ kurz von ihm ab und sah ihm in seine blauen Augen, die sie immer wieder verzauberten. „Ich brauchte nur einen Moment um alles nochmal zu verinnerlichen”, schmunzelte sie. Takeru nickte verstehend. „Ja, das letzte Jahr ist wie ein einzelner Rausch an mir vorübergegangen. Es war die beste Entscheidung meines Lebens zu dir zurückzukommen und ich könnte nicht glücklicher sein. Ich liebe dich Hika, heute und für immer”, murmelte er und küsste sie erneut. „Ich liebe dich auch, Keru”, flüsterte sie mit bebender Stimme, ehe sie sich von dem Älteren führen und in ihr gemeinsames Bett fallen ließ. In eine Zukunft die für Beide bestimmt war, zusammen Seite an Seite. Ein Leben lang.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja... Ich habe es tatsächlich geschafft, dieses FF doch noch dieses Jahr zu beenden :) Ich hoffe, sie hat euch allen gefallen :) habe mir nochmal besonders vie Mühe gegeben und hoffe euch alle mit dem Epilog glücklich machen zu können.

Danke an die fleißigen Kommentarschreiber :)

Danke an phean fürs betean :)

und Danke für Tasha88, die mir das Paar näher gebracht hatte, sodass ich gar nicht anders konnte, als dir eine Geschichte zu schreiben... :) Ich hoffe du bist mit dem ende zufrieden.

Vielleicht schreibe ich mal wieder eine... wer weiß, wer weiß ;)

Danke an euch alle und vielleicht bis bald mal :*

Euer Linchen Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tasha88
2016-12-07T14:39:14+00:00 07.12.2016 15:39
Meine Süße,

Lieblingskapitel *___*
wobei ich gestehen muss, alle Kapis sind meine LieblingsKapis ;) also die ganze Geschichte

und hier mit dem Epilog hast du dich wieder übertroffen. Es war perfekt, wie du all die "vergangenen" Momente wieder gebracht hast - und dann sind sie am Ende tatsächlich verheiratet *-*
es war einfach wunderschön und ... ach *seufzschmacht* einfach perfekt

ich danke dir für diese Geschichte, die ich sicherlich noch ganz oft lesen werde :***

ich hab dich sehr lieb - danke dir für alles ♥
Antwort von:  Linchen-86
08.01.2017 08:51
Ja... mein liebes Einhorn eine Takari für dich :)

Und am Anfang wusste ich gar nicht genau wie ich das alles gestalten soll. Nur sie Grundidee, die dann immer erwachsen ist ;)

Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Was hätte es sonst für einen Zweck gehabt???

Und wer weiß vielleicht schreibe ich ja nochmal eine ;)

Hab dich lieb und gerne :***
Von:  phean
2016-12-07T11:28:41+00:00 07.12.2016 12:28
Hallo Liebes :)

das hab ich gern für dich gemacht :)
auch wenn ich ein paar Mal etwas länger gebraucht habe :'D
war ja nie Absicht xD

Ich fand deine Geschichte sehr süß und bin mir sicher, dass sie auch Tasha gefallen hat :)

Ein anderes Ende hätte man hier nicht erwartet und ein anderes Ende hätte sie auch nicht glücklich gestimmt ;D
also gut getroffen und gerne wieder :)

Liebe Grüße und Küsschen :**
Antwort von:  Linchen-86
08.01.2017 08:48
Hallo Liebes,

Habe ganz vergessen zu antworten.
Es freut mich, dass die Geschichte dir und hoffentlich auch noch ein paar anderen Lesern gefallen hat ;)

Nein, sie mussten sich einfach am ende lieb haben, sonst hätte Tasha mir das wohl nie verziehen :P

Liebe Grüße und Küsschen zurück :****


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