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Superheld? Nope!

von

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Zeitfenster

Mit flacher Atmung sein Ziel genau im Blick habend, spähte Clint aus seinem Versteck hinunter zur Lobby und beobachte die Schritte der Entführer sowie der beiden Geiseln. Stetig bereit um einzugreifen, ging er in Gedanken seine Optionen erneut durch als er seine Position minimal verändern musste um alles weiterhin im Blick zu haben.

Er war keine fünf Sekunden hier und schon ab der ersten, erkannte er das auch hier etwas nicht stimmte.
 

Wo zum Teufel war das ganze Personal?

Die Lobby war verlassen und stellte daher keine Hindernisse für die Entführer parat, die ihren Weg fortsetzten und dabei eine Variante einschlugen die ihm überhaupt nicht gefiel.

„Barton hier! Paket verlässt den Sektor. Verfolgung nicht weiter möglich.“ Gabe er via Funk an alle weiter und löste sich aus seiner Position. „Welchen Weg nimmt es?“ Fragte er ungeduldig nachdem Salli und ihr Vater in den Aufzug traten und er nicht wusste in welche Richtung er sich nun begeben musste.

„Paket begibt sich zu Sektor 4. Jap! Angekommen. Paket befindet sich in Sektor 4.“ Wurde er von Skye auf den neusten Stand gesetzt, als er sich längst wieder auf den Weg gemacht hatte.

„Sektor 4! Wie ist Ihr Status?“ Forderte Clint und rannte so schnell er konnte um sein nächstes mögliche Zeitfenster zu erreichen.
 

„Paket ist angekommen und wird...“ Der Agent sprach sehr leise, aber immer noch deutlich genug das Clint sofort heraushörte das etwas nicht stimmte. „Paket wird verladen! Wiederhole Paket wird verladen!“ Setzte der Mann nach und ließ Clint sein Tempo steigern. „An alle! Paket befindet sich in schwarzer Limousine!“ Gab der Agent durch, als Clint gerade seine nächste Position erreicht hatte und den Bogen spannte.

Salli befand sich in der Tiefgarage und würde mit Sicherheit von dort weggeschafft werden. Seine Position ermöglichte ihn nun einen genauen Blick auf den einzigen Ausgang der Garage. Aber wenn Salli hier heraus kam, dann war das der Zeitpunkt wo er seinen Blick von ihr verlieren würde.

In einem Wagen war sie zu schnell unterwegs für ihn. Er musste sich also komplett auf das Außenteam verlassen und das passte ihm gar nicht.
 

„Ahm!“ Meldete sich Skye und ließ Clint nicht den Blick abwenden. „Ahm verflucht!“ Gab sie erneut von sich und wirkte plötzlich sehr nervös. „Paket verloren! Misst was zum Teufel! Das... Das Paket es... Verflucht das Signal ist weg!“ Rief sie regelrecht in die Leitung und ließ Clint innerlich durchdrehen.

„Wiederholen Sie!“ Forderte er mit tiefer Stimme und ließ unterdessen sein Ziel nicht aus den Augen.

„Keine Ahnung! Ich hab hier kein Signal mehr. Gerade war es noch da und jetzt! Irgendwas muss...“

„Sektor 4 Meldung! Wo ist das Paket?“ Unterbrach Clint die Agentin und erlaubte sich nicht auch nur eine Regung auf diese Neuigkeit zu zeigen.
 

„Paket ist unterwegs. Schwarze Limousine! Wiederhole! Paket ist unterwegs!“

Sprach der Agent und ließ Clint sofort erkennen wie sich ein schwarzer Wagen seinen Weg aus der Tiefgarage machte.

„Was geht das vor?“ Flüsterte er zu sich selbst und rannte ein kurzes Stück um den Wagen besser im Blick zu haben. „Bodenteam! Paket ist...“
 

„Wir sind dran!“ Meldete sich Bobbi die zusammen mit Trip in einem Wagen vor dem Hotel nur darauf warteten loszulegen. „Nehmen Verfolgung auf. Was ist mit dem Signal? Wir bekommen hier nichts rein?“ Meldete sie sich erneut, während Clint beobachtete wie sich ein zweiter Wagen in Bewegung setzte.

„Signal ist nicht vorhanden! Keine Ahnung! Die müssen es irgendwie unterbrochen haben!“ Klang die Hackerin teilweise erschüttert, während Clint nichts weiter tun konnte als zuzusehen wie der Wagen sich immer weiter von seinem Standpunkt entfernte.

„Dann machen wir es auf die altmodische Tour!“ Meldete sich wieder Bobbi, während Clint wieder auf den Weg zurück machte. „Wir sind dran! Aber wir bräuchten etwas Unterstützung hier. Wenn das Signal dauerhaft weg bleibt verlieren wir zu viel Zeit!“ Setzte sie nach und löste darauf den Kontakt mit den anderen Agenten.
 

„Natasha?“ Fragte Clint über Funk an die rothaarige gewandt als er wieder die Lobby im Auge hatte.

„Hab´s mitbekommen! Wo steckst du jetzt?“

„Sektion 2“

„Was machst du dort?“ Zweifelte sie und ließ den Bogenschützen stutzten. „Verschwinde und folge dem Paket. Wir kommen hier schon klar!“

„Tasha?“ Zweifelte nun er und ließ seinen Blick zurück zu der Eingangstür wenden.

„Nichts da! Jemand konnte die Polizei informieren und in ein paar Minuten ist hier alles voller Zaungäste. Folge dem Paket Barton! Los!“ Drängte sie nun regelrecht was sich der Avenger nicht zweimal sagen ließ.
 

Mit gesenktem Blick war das Atmen alles auf das Salli sich gerade konzentrieren konnte.

Seit geraumer Zeit saß sie jetzt schon neben ihrem Vater der wie sie den Kopf gesenkt hatte.

Die Angst nicht zu wissen was als nächstes geschehen würde, saß sehr tief in der blonden und wie bei ihrer ersten Entführung stellte sich ihr Körper wieder vollkommen auf das Geschehen ein.

Die Sauerstoffversorgung und somit die Selbsterhaltung musste gesichert werden, was allerdings auch dazu führte das Salli ihre Kontrollfähigkeiten immer mehr vergaß.

Öfters als ihr lieb war, hörte sie daher die Gedanken der Personen um sie die sie trotz der unterschiedlichen Art zur Verzweiflung trieben.

Da war ihr Vater der immer wieder daran dachte was hier los war, was die Männer wollten und warum man Salli ebenfalls mitgenommen hatte.

Dass man sie beide gezielt ausgewählt hatte, verdeutlichte ihm das man etwas speziell von ihnen wollte. Den Grund dafür konnte er aber nicht nennen.

Immer häufiger hörte Salli auch die Gedanken des Anführers der mit Waffe in den Händen direkt neben ihr saß. Seine Blicke auf ihrem Körper waren schon deutlich genug, aber was er sich in Gedanken ausmalte war einfach nur ekelerregend.

Salli wagte es nicht in irgendeiner Form etwas von sich zu geben. Still dasitzen wartet sie einfach nur auf den Moment an dem die Fahrt vorüber ging.
 

Das diese sich ohne Ankündigung sehr rasant fortsetztet, ließ Salli sich lediglich fester zusammenziehend und bei einem kurzen Blick zu dem Fahrer, erkannte die blonde das er plötzlich sehr angespannte war.

„Ich weiß nicht!“ Murmelte er gedankenversunken zu sich selbst und sah immer häufiger in den Rückspiegel.

„Was ist?“ Fragte der Anführer der ebenfalls gemerkt hatte das etwas nicht mit dem Fahrer stimmte.

„Ich kann mich da auch täuschen! Aber ich denke der dritte Wagen hinter uns folgt uns!“ Brummte er und ließ den Mann neben Salli sich umwenden.

„Die Bullen?“

„Denke ich nicht! So bald schon? Vor allem woher den? Der Wagen ist abgeschirmt!“

„Egal häng ihn ab!“ Knurrte er und wand sich wieder nach vorne.

Sallis Puls hatte sich erneut in die Höhe geschraubt als sie hörte was die Männer für einen Verdacht schöpften.

Jemand folgte dem Wagen in dem sie saß, aber das war eigentlich nicht das was sie so erschreckte.

Es war das was der Fahrer gesagt hatte.

Der Wagen ist abgeschirmt!

Die Luft fest und tief einatmend wollte Salli nicht in die Richtung denken in die sie gerade dachte, aber sie konnte nicht anders.

Wenn der Wagen abgeschirmt war, bedeutet das, das man ihr nicht folgen konnte?
 

Sich immer mehr in ihre eigenen Gedanken verfangend, wurde Salli von Mal zu Mal unruhiger sowie der Wagen schneller wurde.

Erst als ihr Vater ihr seine gefesselten Hände auf ihre legte, zog Salli den Blick zu ihm und fasste sich etwas.

~warum haben die sie mitgenommen?~ Hörte sie ihren Vater erneut fragen worauf Salli die Lippen trotz Klebeband zusammenpresste.

Die Gedanken ihres Vaters waren besorgt wenn auch ängstlich, aber seine Sorge galt ihr und das war etwas das ihr etwas Halt gab.

Das war alles was sie so oft hören wollte!

Sie wollte von ihrem Vater nie etwas anderes als bestätigende Worte die ihr zeigten, das sie ihm nicht vollends gleichgültig war.

Es so und in dieser Situation zu finden war nicht das was Salli sich immer Erträumt hatte, aber es war besser als gar nichts.

„Festhalten!“ Meldet sich der Fahrer wieder mehr zu sich selbst, als er im selben Moment das Lenkrad verriss und mit angezogener Handbremse den Wagen in Drehung versetzte.

Gegen ihre Fesseln keuchend konnte Salli sich auf diesen Ruck nur an ihrem Vater festhalten so wie er sich bei ihr festhielt, als der Wagen wieder stoppte und weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit sich seinen Weg bahnte.
 

Sallis Ängste waren berechtigt wie sie sich immer mehr zugestehen musste.

Sie saß in einem Wagen der das Signal ihrer Halskette abschirmte, während man versuchte einen anderen Wagen abzuhängen der ihnen folgte.

War das Clint?

Diese Frage schlich sich zwangsweise in ihren Kopf während der Fahrer sich immer wieder in den Rückspiegel wand und nach einigen Momenten einen erleichterten Blick in den Augen bekam.

Am ganzen Körper zitternd, schloss darauf Salli die Augen und presste die Luft stoßweise hervor während ihr Tränen übers Gesicht liefen.

Alleine!

Die Reaktion des Mannes war deutlich genug gewesen um diesen Gedanken in Salli aufblühen zulassen.

Er hatte den Wagen abgehängt und nun war sie ihren Entführern vollkommen schutzlos ausgeliefert.
 

Sich gerade in einen der Wagen schwingend mit derer das Team angerückt war, hatte Clint bereits die Zündung betätigt als er laute Sirenen und Blaulicht aus einer der Seitenstraßen erkennen konnte. Natashas Informationen waren zutreffend gewesen und bei der menge an Geiseln in dem Hotel war es abzusehen das schnell jemand die Polizei informierten würde. Das war aber auch eine Tatsache, die die Geiselnehmer wissen mussten! Also warum blieben so viele zurück und riskierten einen Kampf?

Nur für Salli und ihren Vater?

„Paket ist weg! Ich wiederhole! Paket befindet sich außer Reichweite!“ Bekam er plötzlich die Nachricht von Bobbi, worauf sein Herz für eine Sekunde stehen blieb. „Scheiße verdammt! Die haben uns abgehängt!“ Fluchte die Agentin deutlich gereizt und ließ Clint sich am Lenkrad festklammern.

„Was!“ Zischte er nachdem er sich wieder gefangen hatte und lenkte den Wagen so schnell er konnte in die Richtung in der die schwarze Limousine gefahren war.

„Der Wagen hat uns abgehängt! Verflucht und ich hab noch gesagt der hat uns gesehen!“ Murrte sie über ihr Versagen was Clint deutlich heraushören konnte.

„Skye! Haben wir ein Signal?“ Fragte er die Hackerin die sich gleich darauf wieder zu Wort meldete.
 

„Nein!“ Gab sie schlicht von sich und ließ Clint mit den Zähnen knirschen.

Er hatte es versprochen!

Er hatte Salli versprochen das er ein Auge auf sie haben würde, das er sie beschützte sollte ihr etwas zustoßen und jetzt?

Jetzt wusste niemand wo sie sich überhaupt aufhielt!

Dieser ganze Plan wurde in seinen Augen von mal zu mal Irrationaler und er alleine trug die Schuld daran.

Wie konnte er nur denken es wäre eine gute Idee Salli als Köder einzusetzen?

Das war eine saublöde Idee und eine Variante die nur Agenten zugemutet werden durfte. Keinem Zivilisten und vor allem nicht Salli!

„Verdammt!“ Brüllte er plötzlich und schlug auf das Lenkrad ein.

„Bis sie den Wagen nicht verlässt tappen wir im Dunkeln. Ich such zwar gerade nach Überwachungskameras. Satellitenbildern und allem was mir zur Verfügung steht, aber das kann dauern!“ Meinte Skye und klang sehr gedrückt. Im Angesicht das man gerade das Zielobjekt verloren hatte gut zu verstehen.

„Verdammt!“ Brüllte Clint ein weiteres Mal und brauchte ein Ventil für seine Wut und all die Anspannung die er besaß, das er nicht einmal mitbekam wie schnell er überhaupt durch den laufenden Verkehr fuhr.



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