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Blood on Snow

(RivaMika)
von

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I. Blutiger Schnee

Der Wind heulte durch die dunklen Gassen und wirbelte die dicken Schneeflocken auf. Sie tanzten in der Luft, ehe sie sich lautlos auf der Erde zur Ruhe legten. Dort verwandelte sich ihr reines, unschuldiges Weiß in kräftiges Rot. Das Blut des Mannes, den er eben niedergeschossen hatte, benetzte den Boden. Anscheinend hatte er eine Hauptschlagader getroffen, so schnell wie die Pfütze sich ausbreitete. Er sah noch einen Moment dabei zu, wie der Schnee sich verfärbte, dann blickte er dem Mann in die ängstlichen Augen.

„Es ist nichts persönliches“, sagte er und zielte auf die Stirn des Mannes. Dann drückte er ab.
 

Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln, während er sich allmählich von dem Tatort entfernte. Dabei hallten seine Worte in seinem Kopf nach. „Es ist nichts persönliches.“

Normalerweise sagte er nichts, bevor er abdrückte, doch heute hatte er das Gefühl etwas sagen zu müssen. Verweichlichte er nun?
 

Er bog um eine Ecke und der Wind blies ihm nun gnadenlos ins Gesicht. Es fröstelte ihn und er vergrub das Gesicht ihm Kragen seiner Jacke, die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt.

Gerade, als er die Tür einer Telefonzelle öffnete, vernahm er die Polizeisirenen. Er trat ein und schob eine Münze durch den Schlitz, als ein Wagen mit Blaulicht auf der Straße vorbeisauste. Wie die wenigen Menschen, die zu dieser Zeit noch unterwegs waren, sah er dem Wagen hinterher. Er hatte keine Angst erwischt zu werden. Dafür war er bereits zu weit vom Tatort entfernt und der dichte Schneefall hatte seine Spuren längst verwischt. Am anderen Ende der Leitung erklang die tiefe Stimme seines Chefs.
 

„Levi“, meldete er sich mit seinem Namen. „Alles erledigt, wie Sie es wollten.“
 

Sein Chef gab ein zufriedenes Geräusch von sich. „Komm morgen in mein Büro, ich habe einen weiteren Auftrag für dich.“ Dann legte er auf.
 

Levi legte ebenfalls den Hörer zurück auf die Gabel und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Es wunderte ihn, dass sein Chef bereits einen neuen Auftag für ihn hatte. Normalerweise gönnte er ihm nach jedem Auftrag etwas Ruhe.
 

Er trat wieder hinaus in den eisigen Wind. Er kramte eine Packung Zigaretten aus der Jacke und zündete sich diese an. Als er den Kopf wieder anhob und den blauen Dunst seinen Lungen entweichen ließ, sah er in den Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Petra stand hinter der Kasse und bediente die letzten Kunden für diesen Tag. Wie immer zierte ein Lächeln ihr freundliches Gesicht, während sie mit den Kunden redete. Nachdem diese gegangen waren, brachte sie die Kasse ins Hinterzimmer. In einen Safe, vermutete Levi und zog an seiner Zigarette, wobei der das Geschehen in dem Supermarkt nicht aus den Augen ließ.
 

Wenige Minuten später trat Petra, im dicken Mantel eingewickelt, aus dem Laden und verschloss dessen Türen. Levi wartete, bis sie einige Schritte gegangen war, ehe er ihr mit kleinem Abstand folgte, wie jeden Abend. Es war zu einem Ritual geworden, denn er wollte sicher gehen, dass ihr nichts geschah. Wusste sie überhaupt, dass er da war und acht auf sie gab?
 

Am nächsten Tag saß Levi im Büro seines Chefs und musterte diesen unbeeindruckt. Keith Shadis war ein beängstigend wirkender Mann, allein schon durch seine äußerliche Erscheinung. Seine Taten unterstrichen seine imposante Aura, von der sich Levi allerdings nicht einschüchtern ließ. Er hatte nicht nur den Frauenhandel unter seiner Kontrolle, sondern auch den Drogenmarkt. Und wie es so in dieser Branche üblich war, gab es einige Leute, die Shadis ein Dorn im Auge waren. Dort kam Levi ins Spiel.
 

Seit mehreren Jahren arbeitete er nun schon für Shadis. Anfangs hatte er ihn dabei unterstützt, junge Frauen zu rekrutieren und sie auf den Strich zu schicken. Doch war er dafür nicht geeignet, genauso wenig, wie für den Drogenhandel. Im Töten jedoch hatte er eine Aufgabe gefunden, die wie für ihn gemacht war. Mittlerweile nannte Shadis ihm nur einen Namen und Levi kümmerte sich um den Rest. Shadis sagte selbst: „Je weniger ich weiß, desto besser für mich.“
 

So dachte Levi auch über seinen Chef. Je weniger er von seinem Chef wusste, so wie dieser von ihm, desto mehr war Levis Sicherheit gewährleistet. Auch wenn er nun schon so lange für ihn arbeitete, war er dennoch vorsichtig. Denn in dieser Branche konnte zu viel Wissen manchmal der Grund für ein Messer zwischen den Rippen sein.
 

Als Shadis das neueste Opfer bekannt gab, stutzte Levi einen Augenblick. Der neue Auftrag gefiel ihm ganz und gar nicht. Shadis wollte sich seiner untreuen Frau entledigen.

„Ich will, dass es wie ein Einbruch aussieht, verstanden?“ Er schob Levi einen Zettel mit der Adresse über den Tisch zu.
 

In diesem Moment fragte Levi sich, ab wann man zu viel über den eigenen Chef wusste, sodass man selbst befürchten musste, entsorgt zu werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2016-04-04T13:32:10+00:00 04.04.2016 15:32
Hallo *-*
Von dir mal eine LevixMikasa Story. Sehr interessante Idee und ich habe Yahooooo gerufen, als ich die FF von dir sah XD. Tja! Ich freue mich über jede Attack on Titan FF/Os. Ach der arme Levi. Immer einsam und so kalt, wie der Schnee im Sommer *hustet* Hm ... das wäre ein super Titel einer neuen SnK FF - Wie Schnee im Sommer XD. Jetzt Spaß bei Seite und kommen dem Kommi näher. Also der Prolog sat schon einiges aus. Vielleicht ist Petra ja die Kindheitsfreundin und sie kennt seinen Job als Killer nicht. ;D Da bin ich mal gespannt wie es weiter geht. Mach bitte weiter so.

LG^^Alien^^
Antwort von:  Raija
05.04.2016 08:45
Hallo Alien!
Freut mich, dich auch hier begrüßen zu dürfen :) Herzlichen Dank für dein Feedback und den Favoeintrag!
Wie Schnee im Sommer... hört sich wirklich gut an xD
Ich habe deinen Wettbewerb auch nicht vergessen. War ganz schön viel los bei mir die letzten Wochen. Bin krank und wandere nächste Woche aus... Sobald das passiert ist werde ich die FF überarbeiten und dann einreichen.
Bis dann!

Viele Grüße,
Raija


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