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Ein letztes Mal

mit dir
von

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Only

Friedlich laufen wir nebeneinander her. Mein Arm hält deinen Körper dicht bei mir.

Es war ein schöner Abend in der Bar. Ewig saßen wir da und haben geredet.

Ab und zu an unserem Rotwein genippt. Einfach den Moment genossen.

Und als schließlich niemand von uns mehr reden wollte, lauschten wir den Gesprächen der Anderen. Irgendwann war schließlich jeder weg.

Bis zum Schluss saßen wir da. Auf diesen unbequemen Holzstühlen. In dem großen Raum, mit den roten Wänden und dem riesigen Hirschkopf. Bis der Barkeeper uns rausgeschmissen hat.
 

Seitdem laufen wir nun schon so. Weiter und weiter.

Meine Füße tun weh, aber ich beschwere mich nicht. Die Lederjacke von mir, welche auf unserer Schulter ruht, droht herunter zu fallen. Doch ich weiß, sollte es tatsächlich passieren werde ich einfach weitergehen.

In diesem Augenblick wünschte ich mir einfach so weiter laufen zu können. Bis in alle Ewigkeit. Mit schmerzenden Füßen. Deinen müden Körper an mich gedrückt. Der Gefahr das meine Jacke von unserer Schulter rutscht und nur noch unsere Körperwärme übrigbleibt. Zwischen Nacht und Tag, dort wo der Himmel rot ist.

„Lass uns zum Hafen.", schwer fällig, wie flüssiger Honig, durchdringen deine Wörter die Schwaden der Stille.

„Okay", die Morgenluft lässt meine Stimme heißer klingen. Eigentlich ist es viel zu kalt für mich. Garantiert werde ich die nächsten zwei Tage kein vernünftiges Wort raus bringen. Eigentlich solltest du aber auch nicht bei mir sein, also ist es mir egal.

Sanft drücke ich dich die nächste Abzweigung nach links.
 

Langsam werden die Häuser weniger. Immer mehr grün blitzt zwischen Beton hervor. Schließlich ist alles grau verschwunden.

Leise knirscht der Kies unter unseren Füßen. Die Wiesen glitzern. Vorsichtig weckt der Wind die Gräser aus ihrem Schlaf, damit sie mit ihm den Morgen begrüßen.

Und dort vorne, in aller Stille, breitet sich der See aus. Zeigt sich in all der Pracht die er nur zwischen Nacht und Tag hat. Einzelne Lichtstrahlen wünschen ihm einen guten Morgen. Sowie er den erwachten Gräsern Hallo sagt.

Gierig atmen wir diesen vollkommenen Frieden ein um auch ein bisschen Vollkommenheit zu spüren.

Hier mit dir am Ufer unseres Sees gehen wir ein letztes mal gemeinsam durch das Dickicht zu unserm Hafen.

Eng aneinander gekuschelt stehen wir da. Sehen zu wie auf die erste Welle eine zweite und dann eine dritte und vierte kommt. Und immer noch eine und noch eine folgt, egal wie groß die vorherige gewesen sein mag.

Noch ein letztes mal drückst du mich an deinen schmächtigen Körper. Dann lässt du mich los. Dein Sommerkleid ist viel zu leicht für diesen kalten Morgen. Mit langsamen Schritten gehst du durchs Wasser. Die Wellen lecken an dir als wollten sie dich für sich allein haben. Der Saum deines Kleides saugt sich mit Wasser voll. Es muss kalt sein, doch du hast keine Gänsehaut. Immer weiter gibst du dich dem Wasser hin.

Noch einmal drehst du dich um.

Noch einmal sehe ich deine Gesicht.

Noch einmal sehe ich dein Lächeln.

Ich weiß das du mir die Chance gibst dich loszulassen.

Und dann tue ich es.

Ein letztes mal schenke ich dir mein schiefes Lächeln das du so unwiderstehlich findest.

Dann drehe ich mich um.

Gehe allein zurück.

Lasse dich los. Gebe dich frei.

Dem zurück der dich mir geschickt hat.



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