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Golden Dream

Der rote König
von

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Der rote König

„Ben?“ Ein keuchen erfüllte die kalte Luft des Gefängnisses, dass bei den Bewohnern von Surona nur als Carcere bekannt war. Ein Insasse hob seinen Kopf. Er war ein Mann mittleren Alters, doch sein Haar hatte schon einen grauen Ansatz. Seine Haut war genau so braun wie seine Gefängnistracht. Er wirkte erschöpft doch er schaffte es, sich mit letzter Kraft, an die Wand zu robben die die beiden Männer trennten. „Was willst du Aguri?“, fragte er mit leiser und rauer Stimme. Der Genannte lächelte und sein rotes Haar leuchtete im Schein des Vollmondes. Trotz des Anblickes seiner blassen Haut und seines abgemagerten Körpers, wirkte er in diesem Augenblick so Gesund und munter wie ein Säugling. „Tust du mir einen aller letzten Gefallen.“ Ben verengte die Augen. Er fragte sich, um was ihn wohl der ehemalige Anführer der Freiheitsorganisation Golden Dream bitten wollte. Aguri beugte sich vor, gab Ben sein Gesicht Preis, dass nur von den Gitterstäben geschützt wurde. Er flüsterte Ben etwas zu, dass nur er es hören konnte. Der ehemalige Freiheitskämpfer nickte nur. „Von mir aus“, sagte er ohne groß Protest zu leisten, wusste er doch, dass es Aguri egal war.
 

„Ich hab das Gefühl als sei es erst gestern gewesen, als ich die Organisation gegründet habe“, sagte Aguri plötzlich in die Stille hinein. Ben lächelte. „Ja leider ist die Zeit zu schnell voran geschritten.“ Aguri und Ben wurden, wie viele andere Menschen in eine Welt der Monarchie hineingeboren. Doch der regierende König war brutal und unbarmherzig. In der Welt von Surona verbat der König jeglichen Freiheitsgedanken. So wurde die Religion, egal ob Christentum, Judentum oder der Islam verboten. Die Menschen durften an keinen Gott glauben, denn nur der König alleine sollte ihr Gott sein. Arbeitslager wurden eingeführt. Keiner sollte unter Arbeitslosigkeit leiden, so verkaufte es der König. Natürlich glaubten die Leute, dass er ein guter Mann war, der nur an sein Volk dachte. Doch die Menschen konnten die Wahrheit nicht sehen und jene die sich gegen den König zur Wehr setzten wurden hingerichtet oder in Arbeitslager gesteckt.
 

Aguri, einer der wenigen Männer, der den König und seine Regierung durchschaut hatte, gründete seine eigenen Organisation, um das Leid der Menschen zu stoppen. Doch die Zeit verrann und der Anführer der Golden Dream, der bald als der rote König bekannt war, wurde schwer Krank. Der Tod griff mit beiden Händen nach ihm, doch Aguri hatte keinen Angst vor dem Tod, denn er hatte einen Plan, wie die Welt vielleicht doch noch den Frieden finden würde.
 

„Beris?“ Bist du wach?“ Beris öffnete seine Augen. Er teilte sich mit Aguri eine Zelle. Aber nicht nur die Zelle verband die beiden Freunde. Beris war der Totenbegleiter des roten Königs. Denn wenn ein Mensch starb, bekam er einen Totenbegleiter zur Seite gestellt, um im Kampf mit dem Tod nicht alleine zu sein. Dieser Totenbegleiter nahm das Aussehen des Sterbenden an und meistens verband sie ein tiefes freundschaftliches Verhältnis. Als Beris sich aufsetzte spuckte er, wie so oft in den vergangenen Wochen Blut. Tiefe Fleischwunden zierten sein Gesicht und Blut sickerte durch sein T-Shirt und tropfte auf den Boden. „Es ist soweit“, sagte Aguri, wenig beeindruckt von der schlechten Verfassung seines Freundes. „Wir dürfen es nicht tun. Es ist gegen das Gesetz“, versuchte es Beris ein letztes mal. Doch der rote König hörte nicht auf seinen Freund und Begleiter. Sein Entschluss stand fest und so schleppte sich Beris zu Aguri und legte seine Hand auf dessen Brust. Ein letztes mal sahen sich die beiden Männer an, als seien sie alte Brüder die sich ewig nicht mehr gesehen hatten. „Tut mir leid, dass ich dich damit hineinziehe.“ Beris schüttelte den Kopf und half Aguri bei seiner letzten Tat, die vielleicht die Welt verändern wird. Aguri schrie unter Schmerzen auf und sein Körper erstrahlte so hell wie die Sonne selbst, als er und Beris ihre Macht miteinander vereinten. Es war die Geburt, der Golden Balls. Kleine goldene Bälle, die in der ganzen Welt verteilt sein sollten und jedes einzelne beinhaltete die Macht des roten Königs.
 

Am Tag der Hinrichtung lief Aguri, wie ein König, die Straße zum steinernen Schafott entlang. Es war ein schöner Tag zum sterben. So empfand es jedenfalls Aguri. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Viele Menschen wohnten dem Schauspiel bei, selbst eine kleine schwarze Katze die struppiges Fell und ein gebrochenes Bein hatte. Einige weinten um den Anführer der Golden Dream, andere wiederum jubelten und freuten sich auf seinen baldigen Tot. „Deine letzten Worte“, sagte einer der Soldaten, deren Kleidung so weiß und rein war, wie das Trugbild des Königs. Aguri grinste zu den Menschen hinunter, als er auf dem Schafott stand. Die Schlinge, die ihm vorher um den Hals gelegt wurde, schnürte ihm bereits die Luft ab. Doch er sammelte seine letzten Kräfte, um den Menschen eine Botschaft zu hinterlassen.
 

„Ich werde nicht sterben! Denn bevor mein Körper diese Welt verlässt, habe ich meine Macht in die Golden Balls gelegt. Und so wie es die Freiheit ist, sind auch die Golden Balls für alle Menschen hier gemacht. Selbst der König kann eins haben wenn er will. Er muss sie nur finden können, wenn er mal seinen fetten Arsch von seinem dämlichen......“

Noch bevor Aguri seinen Satz zu ende sprechen konnte, wurde der Stuhl weggezogen und das dicke Seil brach sein Genick. Der rote König, Anführer der Golden Dream war nun tot. Während die Menschen sein Ableben mit großem Jubel feierte, ahnte keiner was sich in den nächsten Jahren ereignen würde.



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