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Die beiden Magi

von

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Kapitel 4 - Der nachdenkliche Magi

Kapitel 4 - der nachdenkliche Magi
 

Judal setzte sich auf den Rasen im Palastgarten, in den Schatten einer der vielen Palmen. Dann lehnte er sich an ebendiese und seufzte.

Aladdin lief währenddessen aufgeregt auf und ab und erzählte dem Schwarzhaarigen von seinen Abenteuern, welche er mit seinem Freund Alibaba erlebt hatte. Irgendetwas von einem Dungeon, was Judal nicht mal im Ansatz interessierte.

Gedanklich war er abwesend. Die Sache mit den Sklaven in der Gasse machte ihn nachdenklich. "Warum zum Teufel schert es mich, was mit diesen jämmerlichen Menschen passiert?", dachte er. Judal konnte nicht verstehen, warum er diesen Leuten helfen wollte. Dass er den Sklaventreiber gequält hatte, passte zu ihm und es machte ihm wie so oft Spaß, armselige Versager leiden zu sehen, aber warum seine Gnade plötzlich? Warum hatte er diesen Wicht nicht einfach getötet, sondern ihn sogar noch verschont? Sonst hätte er nur Sekunden gebraucht, um ihn auszulösen. Lag es vielleicht an Aladdin?

Judal dachte nach. Der Blauhaarige hatte die letzten Tage bei ihren Gesprächen viel von Gnade, Hilfe und Freiheit gefaselt. Judal hatte ihm wohl oder übel zugehört und auch über einiges nachgedacht. Freiheit und Gnade kamen ihm kindisch vor, dachte er sich, während er mit seinen Händen durch das Gras fuhr.

Aladdin ließ sich derweil nicht beirren und zog weiter Grimassen und erzählte nun etwas von käferartigen Monstern im Dungeon, welche er mit Alibaba bekämpft hatte. Der Ältere nickte abwesend hin und wieder und versuchte Interesse vorzutäuschen, was ihm nicht wirklich gelang.

Er dachte wieder an die Sklaven, die die beiden Magi, während sie in Ketten gelegt waren, mit flehendem Gesichtsausdruck angesehen hatten und diese Angst und der Kummer kam ihm seltsam vertraut vor.

Dann kam ihm der Gedanke, dass Aladdin ihm gegenüber ebenfalls Gnade gezeigt hatte. Vermutlich fühlte er sich deswegen so seltsam. Diese Gedanken beruhigten ihn.

Gerade im Kou-Imperium musste er Stärke zeigen und dies ging nunmal am besten mit Angst und Terror, hatte er gelernt. Er verwarf den Gedanken und konzentrierte sich auf Aladdin, welcher nun mit seiner Geschichte am Ende war und sich erschöpft auf den Boden setzte.

"Der Bengel ist ganz schön nervig", dachte Judal und ihm entfuhr ein Grinsen, welches Aladdin sofort erwiderte.

"Interessante Geschichte", sagte Judal dann, in der Hoffnung, sich eine weitere Ausführung zu ersparen und um dem Kleinen etwas Gutes zu tun. Dem Schwarzhaarigen Magi war bereits wenige Stunden, nachdem er aufgewacht war klar geworden, dass er mit seiner üblichen arroganten Art kaum weiterkommen würde und letztlich auch nicht mehr als ein Gefangener war. Er ließ Aladdin also machen und zeigte sich von Zeit zu Zeit höflich, um keine Probleme zu bekommen.

"Alibaba ist wirklich ein toller Freund", sagte Aladdin dann.

"Wenn du es sagst", erwiderte Judal.

"Wie ist es eigentlich bei dir, wie sind deine Freunde so?", fragte der junge Magi und sah neugierig zu Judal. Dieser saß weiter an die Palme gelehnt und seine Mine verfinsterte sich etwas.

"Ich habe keine Freunde und ich will auch keine", sagte er dann.

Aladdin sah ihn geschockt an und setzte sich zu ihm.

"Aber... aber... Freunde sind etwas tolles. Sie helfen sich und haben Spaß zusammen."

"Sie nerven und machen nur Probleme. Ich kann ohne sowas sehr gut leben", sagte Judal mit einer Kälte in der Stimme, die Aladdin erschreckte.

"Wir sind beide Magi, können wir Freunde sein? Ich wäre gerne dein Freund", antwortete Aladdin dann völlig unbeirrt.

Judal sah ihn erstaunt an. Bisher hatte niemand ihn das so direkt gefragt und es war ihm unangenehm, dass der Bengel so aufdringlich geworden war. Er sah ihn an und überlegte, was er nun tun sollte. Er könnte es verneinen, aber er wusste nicht, was dann passieren würde und Aladdins Dschinn Ugo wollte er nicht nochmal sehen.

"Ich weiß es nicht, verdammt, ich kenne dich kaum und ich will mit deinen Freunden nichts zu tun haben, also lass mich in Ruhe", zischte Judal ihm entgegen.

Der Jüngere wirkte erschrocken, fing sich aber sofort wieder und lächelte in an.

"Ich wette, tief im Inneren bist du ein toller Freund, genau wie Alibaba"

Judal dachte an Alibaba und daran, dass er ihn nicht leiden konnte. Obwohl das auf Gegenseitigkeit beruhte. Er wollte Aladdin bereits sagen, dass er nicht mit ihm verglichen werden wollte, überlegte es sich aber doch anders.

Langsam dämmerte ihm, dass der Magi kaum aufgeben würde und ihm vermutlich tierisch auf den Keks gehen würde, wenn er nicht schnell etwas tun würde.

Weil ihm nichts anderes einfiel, sah er Aladdin in die Augen und sagte dann: "Na von mir aus, wenn du aufhörst, dann so nervig zu sein."

"Juhu, wir werden bestimmt gute Freunde. Lass uns mal etwas zusammen mit Morgiana und Alibaba machen", rief er.

Judal verzog das Gesicht zu einer angewiderten Grimasse und seufzte dann.

"Juhu", sagte er resigniert und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass es nur ein Traum war und er gleich im Palast im Kou-Imperium aufwachen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-03-22T14:13:51+00:00 22.03.2016 15:13
Dieser Wunsch wird dir aber nicht erfühllt Judal. Tut mir ja soooo leid für dich. (wer's glaubt!) Ich freue mich schon auf ein neues Kapitel.
Deine Myoko
Antwort von:  Marvin234
22.03.2016 15:22
Vielen dank für den Kommi ^^ Judal ist echt knifflig zu schreiben. Sehr naive Chars wie Roxas oder fiese wie Dr. House gehen gut,aber Judal ist etwas schwer. Hoffe,dass ich ihn etwas treffe. Zumal ich noch Pläne mit ihm habe ^_^


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