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Die beiden Magi

von

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Kapitel 1 - Der verletzte Magi

Kapitel 1 - Der verletzte Magi
 

Judal fiel. Der Magi und Hohepriester des Kou-Imperiums war zwischen die Hände von Ugo gekommen und hatte dessen Macht nichts entgegensetzen können. Schwer verletzt stürzte er zu Boden und bemerkte nicht einmal mehr, wie er auf dem harten Steinplatz des Slums aufschlug.

Regungslos lag er nun zwischen den Trümmern und ein dünnes Rinnsal aus Blut lief ihm aus dem Mund. Über ihm stand Ugo, der Dschinn des kleinen Aladdin. Ugo war durch einen Angriff von Judal, bei dem er den Dschinn mit einem Eiszauber attackiert hatte, ebenfalls verletzt und sackte nun auch zusammen. Er zog sich in die Flöte von Aladdin zurück.

Der junge, blauhaarige Magi stand fassungslos bei seinen Freunden Morgiana und Alibaba am Rande des Platzes und beobachtete die Ereignisse. Ugo gehorchte ihm die ganze Zeit über nicht und dem Jungen liefen einige Tränen die Wange herunter. Er hoffte, dass seinem Freund nichts passiert war. Sofort rannte er los zu der kleinen, goldenen Flöte, welche nun zwischen den Trümmern auf dem Boden lag. Er nahm sie schnell auf und hing sie sich wieder um den Hals.

Nur wenige Meter weiter lag der verletzte und bewusstlose Magi Judal auf dem Boden. Aladdin sah ihn an. Der Körper des jungen Mannes war mit Wunden übersät. Viele Kratzer und Abschürfungen bedeckten die sonst makellos weiße Haut des Magis. Er regte sich noch immer nicht und Aladdin ging vorsichtig einige Schritt auf ihn zu.

Während er die wenigen Meter langsam ging, dachte er daran, was in den letzten Minuten passiert war. Judal war bei dem Treffen zwischen Aladdin und seinen Freunden aufgetaucht und hatte einen Kampf provoziert. Zunächst konnte der junge Magi seinem mächtigen Gegner standhalten, aber als dieser mit seiner Eismagie anfing, war er machtlos gewesen. Plötzlich hatte Ugo, der Dschinn von Aladdin, eigenmächtig angegriffen und wie ihm Wahn gegen den unterlegen Judal gekämpft. Aladdin hatte seinen Freund angefleht aufzuhören, aber dieser hatte ihn ignoriert. Selbst wenn Judal den Kampf angefangen hatte, so wollte er nicht, dass der schwarzhaarige Magi deswegen getötet werden würde.

"Hey Juda-", sagte Aladdin, wurde aber von einigen der Slumbewohner unterbrochen. Einige von ihnen waren durch die Trümmer zu den beiden Magis gestürmt. Die Leute hielten Schwerter und was sie sonst noch finden konnten, um sich zu verteidigen.

"Geh weg von dem Kerl, wir machen dem jetzt ein Ende", schrie einer und hielt drohend sein Schwert in die Höhe.

"Wir müssen den Kerl loswerden. Jetzt, solange er verletzt ist!", riefen andere und versammelten sich um den bewusstlosen jungen Mann.

Judal war noch immer nicht wieder bei Bewusstsein. Aladdin sah ihn an und bemerkte, dass er die ganze Zeit über seinen kleinen Zauberstab umklammert gehalten hatte. Dann stellte sich der junge Magi schützend vor den am Boden liegenden und streckte seine Arme seitlich aus.

"Lasst ihn in Ruhe. Ihr dürfte ihm nicht weh tun!", rief er und klang dabei ein Stück weit verzweifelt. Umringt von wütenden Leuten und ohne seinen Freund Ugo.

Alibaba trat aus der Menge heraus vor den Blauhaarigen. Er war auch verletzt worden vom Kampf gegen Judal und er sah erschöpft aus. Als Alibaba aus der Menge gekommen war, verstummten viele der schreienden Leute sofort und sahen ihren Helden gebannt an. Dieser sah auf den Boden zum Verletzten und wandte sich dann an seinen kleinen Freund: "Hey Aladdin, was hast du vor? Siehst du nicht, wie gefährlich der Kerl ist? Lass uns das jetzt beenden, bevor er wieder zu sich kommt".

"Du verstehst das nicht, Alibaba", sagte der Magi. "Ich glaube nicht, dass er wirklich so böse ist. Wir müssen ihm helfen. Willst du wirklich einen Verletzten umbringen?"

"Nein, das will ich nicht, aber...-"

"Dann hilf mir, ihn hier wegzubringen", unterbrach der Kleine ihn.

Judal kam kurz wieder zu sich und öffnete die Augen leicht. Er sah den kleinen Magi, den er eben noch verspottet und bekämpft hatte vor sich stehen, die Arme schützend erhoben. Um ihn herum standen eine Menge Leute, die ihn teils ängstlich, teils wütend ansahen. Er verstand nicht, warum er das für ihn tat. Bevor er weiter drüber nachdenken konnte, verlor er wieder das Bewusstsein.

"Sindbad, bitte hilf mir", rief Aladdin.

Er sah zu dem König, der außerhalb der Menge stand und nun durch diese zu ihm durchging.

"Junger Magi, bist du dir sicher, dass du ihn retten willst?", fragte dieser.

Aladdin bejahte es.

"Wenn du es so willst, dann bringen wir ihn erstmal hier weg und versorgen seine Wunden. Was dann aus ihm wird, sehen wir später. Klingt das für dich gut?", fragte Sindbad und sah den Magi an, welcher ihm einen erleichterten Blick zuwarf und dann sagte: "Ja, das ist gut".

"Ich hoffe du bist dir sicher", sagte Alibaba, bevor er sich Judal näherte und ihn so vorsichtig, wie es ging, hochhob. Der zierliche Mann fühlte sich kalt an.

Aladdin nahm den kleinen Stab von Judal und folgte seinem Freund, der in Richtung des Hotels ging, in dem Sindbad und seine Gäste wohnten. Die Bewohner der Stadt sahen die Gruppe misstrauisch an, während sie durch die Straßen gingen. Beim Hotel angekommen legten sie den Schwarzhaarigen in ein Bett und ließen einen Arzt seine Wunden versorgen.

Aladdin setzte sich neben ihn. Er sah zu und blieb auch noch dort sitzen, nachdem der Arzt bereits gegangen war. Er saß da und überlegte, ob Judal auch so einen Freund wie Ugo hatte oder weshalb er Aladdin gegenüber so feindselig war. So kam der kleine Junge ins Grübeln und blieb mehrere Stunden dort sitzen.

Durch das Fenster konnte er sehen, wie der Himmel am Horizont langsam heller wurde und gerade an diesem Moment öffnete Judal zögerlich die Augen.



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