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Ein perfekter Abend

von

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Nervös stand er vor ihrer Tür und zupfte imaginäre Flusen von seiner Jacke. Heute war es endlich soweit, heute war ein wichtiger Tag im Leben des jungen Mannes, denn heute… Heute durfte er endlich die große Liebe seines Lebens ausführen.
 

Heute… am Weihnachtsabend.
 

Es war einfach perfekt. Der Mond strahlte vom Himmel, die Sterne glitzerten bereits sanft von der blauschwarzen Decke des Firmaments und ein ganz leichter Schneefall setzte ein, gerade so viel, dass es wirklich unglaublich romantisch war in einer solchen Kulisse Essen zu gehen, anschließend etwas spazieren, um dann endlich den Schritt zu wagen und seiner Angebeteten zu sagen, was er für sie tief in seinem Herzen fühlte.
 

Er betrachtete das glitzernde Spiel der Schneeflocken, welche langsam zur Erde hinab rieselten. Ihm kamen, wie schon so oft, die Gedanken, wie er es nur verdient hatte, diese atemberaubende junge Frau kennenlernen zu dürfen. Es war unfassbares Glück gewesen, welcher damals der Hauptgrund für ihr Aufeinander treffen war - Glück und ein kleiner Schubs seitens seines Partners.
 

Seinen Gedanken nachhängend bemerkte er erst gar nicht, dass die Person, auf welche er wartete, erschienen war. Er hörte nur ein leises Kichern und erhob sich schnell von der kleinen Bank, welche vor ihrem Haus stand. Nervös griff er sich in den Nacken und grinste etwas schief, um seine Verlegenheit zu überspielen. Doch als er seinen Blick hob und ihr ganzes Wesen musterte, verschlug es ihm regelrecht die Sprache. Sie hatte ein wunderschönes weißes Kleid, mit einer großen Blauen Schleife um die Hüfte, an. Ihr langes, schwarzes Haar trug sie heute in einer aufwendigen Steckfrisur und ihre Schultern und Arme wurden von einer dunkelblauen Jacke bedeckt. Sie sah einfach wunderschön aus. Ihr Anblick erinnerte den jungen Mann abermals an ihr erstes Aufeinandertreffen…
 

Joe sah sich gemeinsam mit seinem Partner die kleine Insel an. Er war sehr fasziniert und überrascht, dass die Gomamon eine solch wundervolle Oase ihr Zuhause nennen konnten. Sein Partner zeigte ihm die schönsten Ecken und führte ihn immer weiter ins Zentrum der Insel. Hier und da begegneten sie auch einige der kleinen, weißen Digimon. Diese freuten sich alle sehr, den berühmten Joe Kido endlich kennenlernen zu dürfen.

Diesem war das alles sichtlich peinlich. Die Gomamon behandelten ihn fast schon wie einen Star. Er wurde immer roter im Gesicht und hegte bereits Fluchtgedanken, bis ihm plötzlich etwas auffiel.

Oder besser Jemand.

Hinter einem Baum versteckte sich eine junge Frau, welche ihn interessiert musterte.
 

Sie hatte langes, dunkles Haar, welches sich in großen Wellen um ihren zierlichen Körper schlang. Ihre Augen blitzten in einem herrlichen Meeresblau in seine Richtung.

Sie trug einen Badeanzug in einem wundervollen reinen weiß, hatte jedoch einen mitternachtsblauen Pareo um ihre Hüfte gebunden.
 

Es war nur ein kurzes Aufleuchten seiner Erinnerung, aber stark genug, um ihm den Schweiß ausbrechen zu lassen, denn die gleichen Farben trug sie damals, als sie sich kennenlernten. Und der junge Mann konnte nichts gegen seine rasenden Gedanken machen.
 

Gedanken, ob es nur Zufall war.
 

Gedanken, ob es etwas bedeutete.
 

Gedanken der Hoffnung…
 

Wollte sie ihm vielleicht etwas mitteilen, indem sie dieselben Farben trug, wie bei ihrer ersten Begegnung?
 

Joe schluckte schwer und sah in ihr Gesicht. Er sah ihr Lächeln und das Strahlen ihrer Augen. Und da ahnte er, dass seine Hoffnungen tatsächlich der Wahrheit entsprachen. Denn Yoko war seine Reaktion auf ihre Kleiderwahl ganz und gar nicht verborgen geblieben, daher reagierte sie auch so glücklich.
 

Joe beugte sich nach vorne und hauchte ihr, wie immer, einen leichten Begrüßungskuss auf die linke Wange. Und nicht das erste Mal wünschte er sich, er würde einfach den Mut haben, ein paar Zentimeter weiter nach rechts zu rücken.
 

Doch dafür war der Augenblick noch nicht gekommen.
 

Yoko lächelte ihn liebevoll an, auf ihren Wangen lag ein zartrosa Schimmer, was bei Joe wiederum die Schmetterlinge in seinem Bauch flattern ließ.
 

Sie war so unfassbar süß und einfach wunderschön.
 

Der angehende Mediziner war sichtlich überrascht, als sich Yoko plötzlich freudig auf ihn zubewegte, ihren Arm bei ihm unterschlang, sich langsam in Richtung des Restaurants bewegte und ihn mit sich zog. Still schweigend gingen beide nebeneinander her, nur das Naturschauspiel des Winters beobachtend, bis Joe ein kurzes Zittern von Yokos Schultern vernahm.
 

Da die junge Frau heute Abend besonders hübsch aussehen wollte, hatte sie leider nicht so genau auf die Wärmefähigkeit ihrer Kleidung geachtet. Was sie nun leider zu spüren bekam. Inständig hoffte sie, dass sie bald beim italienischen Restaurant ankommen würden, damit ihr wieder wärmer werden würde. Sich an diesen Gedanken klammernd, war sie doppelt überrascht, als der Fall plötzlich eintraf. Sie hatte es zunächst gar nicht bemerkt, aber Joe schien seinen Mut zusammengenommen zu haben, und hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt. Durch diese Berührung zog er sie auch automatisch noch etwas an sich heran.
 

Yoko blickte verwundert und schüchtern zugleich zu ihm hinauf. Ein Glücksgefühl durchströmte sie, als sie sah, wie Joe angestrengt den Blick nach vorne gerichtet hatte, und zweifelsohne eine tiefe rote Farbe im Gesicht trug. Berauscht durch die wunderbaren Gefühle in ihrem Inneren lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter und drückte seinen zweiten Arm, der an dem sie sich klammerte, noch näher an sich heran. Für sie war es nur der Versuch, aufkommende Gefühle zu unterdrücken, doch für Joe war die intime Berührung Verstandraubend. Nun war er es, der sich wünschte, endlich die wärmenden Wände des Restaurants zu betreten. Auch, wenn er ihre Nähe liebte und schätzte, gerade war es ihm beinahe zu viel, da er drohte vor Sehnsucht nach ihr zu vergehen.
 

Nach einigen schier endlos erscheinenden Minuten, erreichten sie endlich das Restaurant. Als sie jenes betraten, wurden sie sogleich in Empfang genommen und zu ihrem Tisch begleitet. Ganz Gentlemen-Like rückte Joe Yoko ihren Stuhl zurecht, ehe er sich selbst setzte. Beide studierten die Karte, waren jedoch zu nervös, um das Gelesene zu erfassen. Daher bestellten sie einfach das Festtagsmenü mit passender Weinempfehlung.
 

Ab da saßen sie sich schweigend gegenüber. Joe wunderte sich etwas über Yokos starke Schüchternheit. Denn damals, als sie sich kennenlernten, war sie es, die auf ihn zukam. Sie war es, welche alle möglichen Hebel in Bewegung setzte, um Joe treffen zu können. Sie war es, die ihm die Angst und Anspannung nahm.
 

Joe war von ihrer Schönheit wie gefesselt und wurde dadurch von seinen Fluchtgedanken abgelenkt.
 

Sein kleines Gomamon schien jedoch die junge Frau bereits zu kennen und hüpfte freudestrahlend auf sie zu.
 

„Yoko! Schön, dass du auch da bist! Endlich habe ich Joe mal mitbringen können“, erzählte es der jungen Frau, welche scheinbar auf den Namen Yoko hörte, sogleich ganz aufgeregt und strahlte sie an.
 

Die Angesprochene ging zu ihm in die Knie und streichelte es über den Kopf. Ihre Lippen verließ kein Wort, doch ihre Augen sagten eindeutig ‚Danke‘.
 

Yoko wandte sich daraufhin Joe zu und wurde etwas rot im Gesicht.
 

„Ich habe lange gewartet, dich endlich treffen zu können.“
 

Sie stand wieder auf, kam hinter dem Baum hervor und musterte Joe von oben bis unten. Sie drehte sich wieder zu Gomamon und flüsterte leise in seine Richtung.
 

„Du hattest recht. Von Nahem sieht er noch besser aus.“
 

Eigentlich sollte das nur Gomamon hören. Joe verstand jedoch ebenfalls ihre Worte.

Sein Herz schlug ihm Augenblicklich bis zum Hals.
 

Aber eine Frage drängte sich ihm auf…warum? Warum hat sie auf ihn gewartet? Er stellte ihr die Frage sogleich.
 

„Weil ich dich unbedingt kennenlernen wollte.“
 

Dabei senkte sie ihren Kopf und wurde noch eine Spur roter.
 

Joe schluckte schwer. Mit dieser Antwort hatte er keinesfalls gerechnet. Er versuchte sein klopfendes Herz zu beruhigen und fragte vorsichtig weiter. Jedoch darauf bedacht, nicht zu neugierig zu klingen und sie zu verschrecken.
 

„Und woher kennst du diese Oase?"
 

Joe begann ein belangloses Gespräch mit ihr, um sie etwas abzulenken. Sie sprachen hauptsächlich über Weihnachten. Wer noch alles besucht werden musste, welche Geschenke gekauft wurden, wer welches Geschenk davon erhielt, die erhofften Reaktionen derselbigen. Außerdem sprachen sie über Schnee, Eis und den Zauber des Winters. Auch wenn Yoko mehr ein Sommerkind war (denn sie liebte das Wasser), war es eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen im Winter Eislaufen zu gehen.
 

Fasziniert hörte Joe ihr zu, während sie von Pirouetten, Flips und Loops schwärmte. Die junge Frau schien bei diesem Gespräch endlich etwas an Anspannung zu verlieren und taute regelrecht auf.
 

Joes Herz machte selbst einen Flip als er merkte, dass dies nur ihm zu verdanken war. Er lehnte sich etwas nach vorne, um seinen Kopf auf seiner Hand abzulegen, welche er mit dem Ellenbogen auf der Tischplatte platziert hatte. Mit einem zufriedenen Lächeln und freudigem Herzen hörte und sah er Yoko fasziniert zu, wie sie immer weiter ins Schwärmen geriet. Ihre Augen begannen dabei regelrecht zu leuchten und sie gestikulierte stark um ihrer Freude Nachdruck zu verleihen.
 

Hätte Joe das früher gewusst, wäre er mit ihr Eislaufen gegangen. Doch leider ist es nun zu spät dafür, denn die Bahnen hatten bereits geschlossen.
 

Joe bezahlte das Essen, wobei Yoko leichte Wiederworte gab, sie aber schnell einsah, dass es sinnlos war. Joe wollte sie heute unbedingt einladen.
 

Sie verließen das Restaurant und schlenderten etwas durch die Gegend. Seltsamerweise wurde der Abend immer wärmer, je näher die Nacht rückte. Daher fröstelte Yoko auch nicht mehr so stark.
 

Sie kamen an einen See und entdeckten ein paar Bänke, welche wärmende Fackeln über sich hatten – ganz so, als ob es jemand extra vorbereitet hätte.

Sie setzten sich und sahen sich das Spiel der glitzernden Sterne und des sanften Windes auf der Wasseroberfläche an, welches jedoch plötzlich durch eine Welle unterbrochen wurde. Beide sahen fasziniert zu, wie zwei Gomamon fröhlich und ausgelassen im Wasser spielten und erinnerten sich daran, warum Yoko den jungen Mann unbedingt kennenlernen wollte.
 

Hinter Yoko kam ein zweites, kleines Gomamon hervor, welches sich als Yokos Partner vorstellte.
 

Joes Gomamon und Yokos begannen sofort miteinander zu spielen und verfolgten sich spielerisch, so dass die beiden Jugendlichen nun allein waren.
 

Was natürlich Sinn und Zweck der beiden kleinen Digimon war...
 

Joe war ziemlich verblüfft. Sie war also ebenfalls ein Digiritter! Er hatte vorher noch nie ein weiteres auserwähltes Kind getroffen, welches ebenfalls ein Gomamon besaß.
 

Yoko bemerkte seinen überraschten und verwirrten Gesichtsausdruck. Sie dachte sich, dass er das alles nicht sofort erfassen konnte. Sie hatte sich eine, mehr oder weniger lange, Erklärung zurechtgelegt. Zeit genug hatte sie dafür gehabt, wie Joe gleich feststellen würde.
 

Sie lächelte ihn unwahrscheinlich bezaubernd an, während sie versuchte all seine Fragen auf einmal zu beantworten.
 

„Ja, das bin ich. Ich traf mein Gomamon ungefähr zu der Zeit, als Myotismon unsere Welt zerstörte. Ich konnte euch aber nicht helfen, da ich nicht in der Lage war, die Digiwelt zu betreten, leider. Erst als ihr uns 3 Jahre später alle zum finalen Kampf gerufen hattet, war ich das erste Mal da. Ich war fasziniert von euch und eurem Kampf gegen Apokalymon. Besonders von dir. Du hast auch ein Gomamon als Partner und ich fand es unglaublich wie perfekt ihr zusammen gearbeitet habt. Eure tiefe und bedingungslose Freundschaft zueinander hat mir sehr imponiert. Von da an habe ich dich immer öfters beobachtet. In mir wuchs der Wunsch, Teil eurer Gruppe sein. Leider konnte ich das nie. Mein Partner brachte mich irgendwann hierher, zu dieser Oase. Es wollte mich einfach ablenken und mir die Schönheit der Digiwelt zeigen. Ich muss zugeben, es hat funktioniert. Dennoch wollte ich dich immer noch treffen und kennen lernen. Doch das schien unerreichbar für mich. Dein Gomamon kam oft hier zur Oase und wir lernten uns kennen. Ich war sehr überrascht als ich erfuhr, dass es ausgerechnet dein Gomamon war. Der Partner, von dem jungen Mann, welchen ich solange kennen lernen wollte. Es erzählte mir, dass du in letzter Zeit sehr unglücklich bist, aber nicht weiß, wie es dir helfen solle. Daher habe ich es gebeten, dich einmal mit herzubringen. Ich dachte, wenn es bei mir funktioniert hat, vielleicht ja auch bei dir, egal aus welchen Gründen du unglücklich bist.“
 

Joe hatte all ihre Worte gehört, konnte es aber nicht begreifen. Es interessierte sich tatsächlich ein so schönes Mädchen für ihn? Er wusste gar nicht, was er erwidern sollte. Yoko hatte ihm gerade viel erzählt. Es hatte ihn geradezu überwältigt.
 

Die junge Frau ging ein paar Schritte auf ihn zu und ergriff seine Hand.
 

Beide schwelgten in ihrer Erinnerung und sahen dabei ihren Partnern beim Spielen zu.
 

Yoko hatte ihn und seine Freunde so lange aus der Ferne beobachtet, bis sie zufällig sein Gomamon kennlernte und dann folgte eines dem anderen und Yokos Traum, ihn endlich zu treffen und eventuell auch glücklicher zu machen, ging in Erfüllung.
 

Und nun saßen sie hier, wieder an einem See.

Wieder mit ihren Partnern.

Am Weihnachtsabend, dem perfekten Tag.
 

Joes Hände wurden schweißig, dennoch überwand er sich und drehte sich Yoko zu. Er ergriff ihre Hand, woraufhin auch ihr Herz schneller schlug und ihre Wangen sich rosa färbten. Doch auch Joes Gesicht war unnatürlich rot, als er das Wort ergriff. Aber natürlich nicht, ohne dabei zu storttern.
 

„Y-yoko, wir kennen uns nun schon seit 4 Monaten. Als wir uns kennenlernten, war ich in keinem guten Zustand, aber ähm… das weißt du ja.“ Yoko kicherte. „A-also was ich meinte, ich war damals ziemlich deprimiert, weil alle um mich herum glücklich waren und ich als der Älteste, noch immer keine Freundin hatte.“ Yokos Augen begannen zu leuchten „Und dann tratst du plötzlich i-in mein L-leben. Du hattest es dir scheinbar zur Aufgabe gemacht, mich glücklich zu machen, mir zu zeigen wie schön das Leben doch war.“
 

„Und vielleicht kann ja sogar ich dir helfen.“
 

Joes Herz setzte aus, als er in ihre wunderschönen Augen blickte, welche ihn einfach nur ehrlich und warm entgegen strahlten.
 

Sie wollte ihn einfach kennen lernen.
 

Und er wollte die Liebe kennen lernen.
 

Er blickte sich nach ihren beiden spielenden Gomamon um und musste unwillkürlich anfangen zu lächeln.
 

Ja, vielleicht kann sie ihm wirklich helfen.
 

Beiden schlug das Herz bis zum Hals. „Also, ähm, was du dir damals vorgenommen hast, hat wunderbar funktioniert und weißt du auch warum?“ Ja sie wusste es, und doch schüttelte sie den Kopf „Deinetwegen.“ Yoko begann zu lächeln und Joe fiel ein schwerer Stein von der Seele. „Ich war zwar zu Beginn leicht überfordert, weil ich echt keine Ahnung hatte, wie ich dir begegnen soll, aber du hast das alles wunderbar gemeistert. Selbst deine Scheu, dich meinen ganzen Freunden auf einmal zu präsentieren hast du hinter dir gelassen. Und das alles nur mir zuliebe.“
 

Doch etwas zog plötzlich seinen Blick an. Und zwar war es sein kleines Gomamon, welches sich seltsamerweise verdoppelt hatte. Joe war kurz verwirrt darüber, doch dann sah er das lange Haar hinter einem Baum und das Weiß ihres Badeanzugs. Er sah, wie sie versuchte sich hinter dem Baum zu verstecken, aber dennoch dabei einen guten Blick auf ihn und seine Freunde zu haben.
 

Joe lächelte lieb und strahlte in ihre Richtung, während Hikari verwundert war, über sein plötzlich verloren gegangenes Interesse an ihrer Person. Sie sah in seine Blickrichtung, konnte aber nichts erkennen.
 

Joe hingegen rief einfach in Richtung der Bäume: „Komm ruhig raus.“
 

Hikari verwirrte dieser Satz noch mehr, angestrengt sah sie zwischen den Bäumen und Joe hin und her, bis sie plötzlich die Bewegung wahrnahm und eine junge Frau im weißen Badeanzug sah, welche schüchtern mit ihren Händen an ihrem mittnernachtsblauen Pareo spielte. Joe trat an sie heran, legte zaghaft seinen Arm um ihre Schulter und führte sie zu Hikari und Takeru. Letzterer hat von dem Schauspiel auch Wind bekommen und sah fragend die junge Frau an. Ein ungläubiger Blick lag in seinen Augen, als er sah, dass Joe diese Schönheit tatsächlich kannte - scheinbar sogar recht gut.

Er tauschte mit Hikari einen Blick, welche nur mit den Schultern zuckte und weiter fragend in Joes Richtung sah.
 

Der angehende Arzt und die schöne Unbekannte lächelten sich verhalten an, während sie sich leise unterhielten. Bei den beiden Jüngeren angekommen, stellte er die junge Frau vor.
 

„TK, Kari darf ich vorstellen: Das hier ist Yoko.“
 

In Yokos Augen bildeten sich kleine glitzernde Freudentränen. Sie hatte so gehofft, dass endlich dieser Tag kommen würde. Und jetzt, wo es scheinbar soweit war, wurde sie doch von ihren Gefühlen übermannt. Joe hingegen wurde durch ihre Reaktionen immer ruhiger, merkte er doch, dass sie sich über seine Worte freute. „Seitdem unternehmen wir sehr viel miteinander und lernen uns immer besser kennen. Wir sind uns sehr ähnlich. Und ich habe unglaublichen Spaß mit dir. Ich möchte dich in meinem Leben nicht mehr hergeben. Denn außer, dass wir Freunde sind, hast mir noch etwas anderes gezeigt. Du hast etwas in mir geweckt, von dem ich dachte, ich würde das nie finden.“ Die junge Frau konnte nur noch eine Träne nach der anderen verdrücken, gleichzeitig strahlte sie aber über das ganze Gesicht „Yoko, du bist das, was mich vollkommen macht. Ich liebe dich.“
 

Auf diese drei magischen Worte hin, stürzte sich Yoko in seine Arme und begann hemmungslos zu weinen.

Jedoch vergoss sie nichts als Freudentränen.

Joe strich ihr dabei behutsam über den Rücken. Etwas verwirrt war er dennoch. Warum mussten Mädchen selbst bei so etwas weinen? Er verstand es nicht.
 

Nachdem die junge Frau sich wieder beruhigt hatte, rückte sie etwas von ihm ab und strahlte ihm entgegen. „Weißt du eigentlich, wie lange ich schon darauf warte, dass du mir das sagst? Ich hatte schon Angst, du empfindest nicht dasselbe wie ich.“ Diesmal war es Joes Herz, welches für einen Moment aussetzte.
 

‘Dasselbe?‘

Joe blickte ihr ungläubig in die Augen, doch Yoko strahlte ihn nur an und hielt seine Hände fest in ihren. „Wie meinst du das?“ wollte Joe nach ein paar Sekunden wissen. Yoko musste auf diese Frage kichern. „Ja, wie meine ich das wohl? Das solltest du dir eigentlich selbst beantworten können, aber nun gut...“ Joes Aufregung stieg ins Unermessliche, während Yoko tief durchatmete und dabei ihre Augen schloss. Als sie diese wieder öffnet, sagt sie die Worte, welche Joe sich wünschte
 

„Ich liebe dich auch, Joe.“
 

Sie lächelte… er lächelte ebenfalls… und schließlich nahmen beide ihren Mut zusammen und kamen einander näher. Sie fühlten den Atem des anderen auf der zarten Haut ihrer Gesichter, bis es schließlich so weit war und sich ihre Lippen, ganz zaghaft, zum ersten Mal berührten.
 

Endlich war Yoko am Ziel ihrer Reise angekommen. Zu zweit, am Weihnachtsabend, nur beobachtet von den Sternen…
 

…und zwei kleinen Gomamons.



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