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Plötzlich Nikolaus

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöleeee, dies ist mein erster OS und er ist mir doch recht schwergefallen, vorallem Sasukes Part ...

Wie immer das rechtliche Vorweg: Ich verdiene hier keinen müden Cent mit und die Charaktere gehören Kishimoto, nicht mir. Ich habe sie nur in eine neue Situation geworfen.
Ach ja, dieser OS ist spontan am Nikolaus entstanden. Ich war Nachts um 2 einfach nur zu müde um ihn einzustellen *g*

Überarbeitet am 8.12. ;) Komplett anzeigen

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Und plötzlich ist Nikolaus

„Wuhaaaaa, was soll ich ihm nur schenken“, verzweifelt rannte ich durch das große Kaufhaus Konohas. „Warum kommen Nikolaus und Weihnachten eigentlich immer so plötzlich, echt jetzt!“ Frustriert stützte ich mich auf den Knien ab, um erst mal wieder zu Atem zu kommen.

Wie ein Tornado, war ich durch die Gänge des fünfstöckigen Gebäudes gewirbelt. Immer wieder in verschiedenste Geschäfte eingefallen und hatte ein Haufen genervter Verkäuferinnen zurückgelassen.

„Jedes Jahr der selbe Mist! Kann mir nicht mal einer sagen, dass wir morgen Nikolaus haben“, rief ich laut aus, was die umstehenden Mitbürger dazu brachte den Kopf zu schütteln. Manche mit einem mitleidigem Lächeln, manche mit einem verächtlichen. Ein Herr, der an mir vorbei ging, grinste schief und ich hörte noch „Ich weiß ganz genau wie es dir geht, Kleiner“, ehe dieser schnell in einen Schmuckladen eintrat.

Erschöpft und mit meinen Ideen am Ende, ließ ich mich auf eine Bank fallen, lehnte mich nach vorne und raufte mir die Haare mit einem lauten „AAAAAH“.

Wenige Minuten danach spürte ich eine Hand, die sich leicht auf meine Schulter legte und die Stimme war mir auch vertraut, doch ich war nicht gewillt meine Haare loszulassen.

„Naruto, was tust du hier? Geht es dir nicht gut“, schalte die Stimme meines Lehrer und Ziehvaters zu mir herab. „Boar Iruka! Ich weiß einfach nicht was ich ihm schenken soll“, gestand ich entmutigt und lies meine Haare los. „Was schenkt man jemanden, der so viel besitzt? Was schenkt man jemanden, der sich locker alles was er will, selber kaufen kann?“ Das war eines meiner Probleme bei der Geschenk Aktion: Sasuke besaß einfach zu viel und hatte genug Kohle. Er rauchte nicht, er trank nicht. Süßes und Kitsch mochte er auch nicht. Grausam! Da war so vieles schon schlichtweg gestrichen, was ich meinem aller besten Freund und Schwarm hätte schenken können. Ich konnte ihm ja schlecht einen Ring vorlegen und sagen „Wir beide, auf ewig“. Bei diesem Gedanken musste ich dann doch lachen, was Iruka verwundert eine Augenbraue emporziehen ließ.

„Du redest von Sasuke, richtig.“ Er fragte mich dies nicht, sondern stellte fest. „Warum schenkst du ihm nicht etwas, das er mit keinem Geld der Welt kaufen kann. Setz dich nicht so unter Druck. Ich wünsche mir übrigens neue Hausschuhe und neue Essstäbchen“, fügte er Augen zwinkernd hinter her, wand sich von mir ab und ich hörte noch „Wir sehen uns zu Hause“, ehe er sich bei meinem Mathelehrer, Kakashi Hatake, einharkte und in den Weiten des Kaufhauses verschwanden.

Alles Irukas und Kakashis Schuld, dass ich mich in Sasuke verknallt hab. Was knutschen die auch dauernd vor mir rum. Hallo, ich bin ein leicht zu beeinflussender siebzehnjähriger, voller Hormone?!

Grinsend gab ich einfach mal meinem Ziehvater, sowie den Hormonen an meiner Situation die Schuld. Wenn ich schon dabei war, auch gleich noch an meiner schlechten Geschichtsnote in der letzten Klausur und dem schlechten, gar nicht weihnachtlichen Wetter. Echt jetzt!

Doch das ganze löste mein 'Geschenk für Sasuke - Problem' auch in keinster Weise und so fing ich an über Irukas Worte zu grübeln … „Etwas, das er sich nicht mit Geld kaufen kann“ … „Hmm nichts Kommerzielles“... Und da machte es klick bei mir. Dass die Menschen nicht alle blind aufgrund meiner Erleuchtung wurden, war ein wahres Wunder. Mit einem vorfreudigen Lächeln sprang ich auf. „Das wird das beste Nikolausfest, echt jetzt“, rief ich aus und rannte mit festem Ziel durch das Gebäude.
 

„Heeeey, Teme“, rief ich laut, als ich am nächsten Tag auf dem Weg zur Schule war und Sasuke, wie jeden Tag, an der selben Stelle auf mich wartete.

„Hey, Baka“, antwortete dieser nüchtern und versuchte auszuweichen, doch ich war schneller. Hatte ich ihm doch schon einen Arm um die Schultern gelegt und an mich ran gezogen.

Manchmal war es echt nervig, das er größer war als ich. Ach ja und älter, wenn auch nur wenige Monate und jetzt im Moment, waren wir beide siebzehnjährige Teenager auf dem Weg, bald ihren Abschluss in der Tasche zu haben. Doch erst kommt Weihnachten und dieser Gedanken ließ mich breit grinsen. „Schönen Nikolaus“, flötete ich Sasuke ins Ohr, der sich darauf hin schnell mit einer Hand das Ohr zu hielt. „Lass das“, zischte er und versuchte erneut zu entkommen, doch so schnell lies ich ihn nicht gehen. Nicht heute …

„Möchtest du dein Geschenk direkt nach der Schule, oder soll ich so gegen sechzehn Uhr vorbei kommen“, richtete ich mich fragend an meinen besten Freund, der darauf hin nur mit den Schultern zuckte, sodass ich ihm die Entscheidung abnahm. „Ok, dann komme ich gegen sechzehn Uhr zu dir.“

Inzwischen waren wir in der Klasse angekommen, sodass ich ihn los ließ und zu meinem Platz lief. Was heißt hier meinem? Es war Sasuke und mein Tisch! Echt jetzt! Und man sah auch genau, welche Seite wem gehörte … die Mitte des Tisches wurde nämlich von einer dicken schwarzen Linie, markiert. Links der Linie: Im Unterricht immer Ordnung und ein makelloser Tisch, wo hingegen rechts der Linie: Kritzeleien und auch die ein oder andere Einritzung mit einer Schere, den Tisch verschönerten. Im Unterricht herrschte grundsätzlich ein Blätter- und Stifte Chaos, welches einzig ich mehr oder weniger beherrschte. Wie heißt es so schön: Nur das Genie beherrscht das Chaos!

Irgendwie konnte ich mich heute nicht entscheiden, ob der Schultag schnell oder zu langsam herumging. Schließlich klingelte um vierzehn Uhr die Schulglocke. „Dann bis gleich“, sagte ich noch, ehe sich die Wege Sasukes und mir trennten. „Hmm“, kam nur von dem stummen Schwarzhaarigen als dieser sich auf den Weg nach Hause machte.
 

Pünktlich um sechzehn Uhr, drückte ich auf die kleine Klingel am Uchiha Anwesen und unverzüglich ertönte das Summen, der elektronischen Türöffnung.

Mit einem Klick fiel die hinter mir wieder ins Schloss, während ich mir die Schuhe auszog, meinen Rucksack mit einer Schlaufe wieder auf meine Schulter hängte und die Suche nach Sasuke begann.

Schließlich fand ich ihn auf der Couch, im mäßig beleuchteten Wohnzimmer. Im Hintergrund spielte eine ruhige Melodie. Irgendwas Klassisches. Wer weiß das schon, ICH garantiert NICHT. „Das war Mutters Lieblingsstück“, erklärte er, „Sie hat es Itachi und mir immer auf dem Klavier vorgespielt, wenn wir krank, traurig oder maulig waren.“ Betrübt sah ich, wie Sasuke seine Beine auf das Sofa zog, die Arme darum legte und mit beinahe leer wirkendem Blick, seinen Kopf auf den Knien ablegte. Vorsichtig schritt ich an ihn heran und legte eine Hand an seine Wange. „Ich kann mir vorstellen wie schmerzhaft das alles ist.“ Das konnte ich wirklich, auch wenn ich es nicht anders kannte. Ich war seit meiner Geburt alleine und auf mich gestellt. Hatte das Gefühl „Familie“ erst mit dreizehn Jahren, als Iruka mich aufnahm, nach und nach gelernt. Bei Sasuke war das alles noch so frisch. Es war noch nicht mal ein Jahr her, als er seine Eltern bei einem Attentat verlor, sein Bruder lebensgefährlich verletzt wurde und schließlich diesen Verletzungen erlag …

Schnell schüttelte ich den Kopf. Diese Gedanken waren gar nicht nützlich für mein Geschenk.

„Wir haben immer noch uns“, versuchte ich ihn zu ermutigen und strich sanft mit meinem Daumen über seine Wange, woraufhin er sich leicht in die Berührung lehnte. Ein kleines, heimliches Lächeln umspielte meine Lippen. Sasuke kann ja soooo verschmust sein.

„Zieh dir schnell Schuhe und warme Sachen an. Iruka holt uns gleich ab“, sagte ich leise. Irgendwie hatte ich grade Angst, Sasuke zu verschrecken, wenn ich zu laut redete.

„Tzz“, kam es nur als Reaktion, während er mich mit hochgezogener Augenbraue anschaute

ICH WILL DAS AUCH KÖNNEN!! Echt jetzt, bei mir wirkt das wie ein Schlaganfall, ging es mir mal wieder dezent neidisch durch den Kopf, ehe ich registrierte dass Sasuke mit mir redete.

„Ey Baka, ich habe gefragt was du vor hast?“ Inzwischen war er aufgestanden und erst da registrierte ich, dass der Kerl nur wenige Zentimer von mir entfernt stand und mich mich verschränkten Armen ansah. Ich müsste nur die Hand ausstrecken … „Überraschung“, sagte ich schnell und verschränkte meine Hände hinter dem Kopf, während ich ihm ein möglichst neutrales, nichtssagendes Grinsen zeigte. „Wenn ich es dir verrate, ist es keine mehr und nun los“, brachte ich ernst hervor, schnappte mir seinen rechten Arm und zog ihn einfach in Richtung der Haustür und ließ ihn da erst los. „Warme Kleidung und Schuhe, hopp“, kam es feixend von mir, während ich die Arme verschränkte und versuchte einen ernsten Blick aufzusetzen.

„Vorsicht, Baka“, war die Reaktion Sasukes, als dieser einen dicken Mantel überzog, sowie Handschuhe und Schal hervor kramte und anzog. „Ha, du machst mir keine Angst, Teme“, war meine Antwort, als ich mir ebenfalls Mantel und Schal anzog.

Doch eine schnelle und total unvorhergesehene Bewegung Sasukes, ließ mich erschrocken aufquieken. „Bist du dir da ganz sicher, Kleiner?“ Er hatte mich in nur einer Bewegung, an die Tür gedrückt, seinen linken Arm neben meinem Kopf abgestützt und mit der rechten hielt er mein Kinn fest, sodass ich leicht nach oben in seine Augen, schauen musste.

Warum fühlte sich mein Hals nur so trocken an?

„Ähm ja … bin ich. Echt jetzt“, und vorsichtig hob ich meine rechte Hand, auf sein schnell schlagendes Herz, das schlug, als wolle es mir in die Hand springen.
 

Das plötzliche Hupen Irukas, ließ mich heftig zusammen zucken und Sasuke zwei Schritte zurück gehen. Auch wenn ich ihn nicht mehr berührte, fühlte es sich an, als würde sein Herz immer noch unter meiner Hand schlagen. Lebendig pulsieren trotz des ganzen Schmerzes in seiner Seele. Ein erneutes, kräftiges Hupen seitens Iruka, holte mich letztendlich komplett in die Gegenwart. „Na dann wollen wir mal“, sagte ich und wollte schon die Tür öffnen, als mir etwas einfiel. „Stopp!“ Der Ausruf verhinderte das Sasuke einen weiteren Schritt ging und er mich hingegen skeptisch mustere, als ich ein kleines Paket mit schwarzen Geschenkpapier mit kleinen Sternen und Monden, hervor zog und ihm überreichte. „Frohes Nikolausfest“, sagte ich vorsichtig. Ich sah, wie Sasuke den Blick immer wieder hin und her schweifen ließ.

Mal zu mir und mal auf das kleine Geschenk. „Nun mach schon auf“, sagte ich, und vorsichtig leistete er meiner Aussage folge. Langsam und skeptisch löste er die Schleife, noch vorsichtiger hob er den Deckel ab, und linste in das Geschenk. Ich musste lachen. Er tat ja grade so, als würde ich ihm Bomben schicken … obwohl die Knallfrösche vor 2 Jahren, waren auch nicht ohne …

Als er sich schließlich sicher war, nicht in die Luft zu fliegen, öffnete er das Paket komplett und sagte „Was zum Henker, IST DAS“, als er eine schwarze, dicke Augenbinde in dem Geschenk fand. Schnell griff ich sie mir, fasste Sasuke an der Schulter und drehte ihn herum. Genau so schnell hatte ich ihm die Augenbinde umgebunden. Mein bester Freund, der sich wohl in einer kurzzeitigen, tiefen Schockphase befunden hatte, schien sich aus dieser zu lösen.

„Was soll der Scheiß, Naruto?“ Zeternd versuchte er die Augenbinde abzunehmen, doch ich griff um ihn herum, schnappte seine Handgelenke und zog sie zu mir, auf seinen Rücken. „Was hab ich gesagt, es ist eine Überraschung. Entspann dich, Uchiha“, säuselte ich ihm ins Ohr und führte ihn schließlich wie einen Strafgefangenen, zu Irukas altem Kombi.

Irgendwie macht das ganze ja Spaß, kam es mir in den Sinn, als ich so neben Sasuke auf der Rückbank des alten Kombi saß und beobachtete, wie er versuchte heraus zu hören, wo wir uns befanden.

Vorsichtig lehnte ich mich in seine Richtung und flüsterte in sein Ohr „Sicher, das du keine Angst vor MIR haben solltest, Teme“, und in ein herzliches Lachen verfiel, als Sasuke mich als Antwort einfach anknurrte und in beleidigtes Schweigen verfiel.

Nach fünfzehn weiteren Minuten schweigens, während Iruka und ich uns über das Weihnachtsessen unterhielten, waren wir am Ziel angekommen. „Tu mir den Gefallen, lass die Augenbinde auf und vertrau mir“, sagte ich noch, ehe ich ausstieg und um den Wagen herum ging um Sasuke die Tür zu öffnen. Die Augenbinde saß noch an ihrer vorherigen Stelle und Sasuke wie eingefroren, mit verschränkten Armen auf seinem Platz, als ich die Tür öffnete, seine linke Hand mit meiner rechten ergriff und ihm vorsichtig aus dem Auto half. „Komm mit ...“, sagte ich zu ihm. „Wie denn, Baka. ICH. SEHE. NICHTS“, kam es genervt von meinem besten Freund. „Wieso? Ich hab dich doch“, kam es hingegen schmunzelnd von mir und ich drückte leicht seine Hand.“Vertrau mir und entspann dich.“ Und so ging ich langsam los, Sasuke durch die Dunkelheit führend. Im Winter wurde es einfach so verdammt schnell dunkel. Die Dunkelheit um uns herum war von einem tiefen matten schwarz.

Nach wenigen Minuten, veränderte sich die Dunkelheit und lichtete sich immer mehr, bis wir an meinem Ziel angekommen waren.

„Schließ die Augen“, sagte ich noch, als ich hinter ihn trat und die Augenbinde ab machte.

„Weißt du Sasuke, ich war wirklich verzweifelt. Ich wusste einfach nicht was ich dir schenken sollte heute. Ich bin stundenlang durch die Stadt gerannt. Ich habe sogar eine Blase am Fuß davon, echt jetzt. Doch dann kam mir die Idee. Etwas, dass du dir mit keinem Geld der Welt kaufen kannst. Keine Ahnung was du davon hältst oder ob du mich für bekloppt hältst, aber ich habe mir schon was dabei gedacht … also … ähm … kannst deine Augen jetzt öffnen.“ Nach dieser, meiner Meinung nach grandiosen Rede, trat ich einen Schritt zur Seite und beobachtete wie Sasuke tatsächlich vorsichtig die Augen öffnete. Doch die Reaktion seinerseits auf mein Geschenk, hätte ich nicht für möglich gehalten.
 

Zuerst riss er die Augen auf, wirkte als hätte ihm jemand Strom durch den Körper gejagt und blickte immer wieder umher. Dann beruhigte er sich, atmete tief durch und schloss die Augen, während ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erschien.

Zuerst dachte ich, er hätte vielleicht Höhenangst, doch das verwarf ich schnell wieder. Wir standen auf einem Abhang am Rande der Stadt, der weit über diese empor ragte und man ganz Konoha sah. Die Lichter der Straßen, Weihnachtsbeleuchtung und Autos. Man sah die Stadt, doch hörte man sie kaum, hier oben roch es nicht nach Abgasen, fremden Menschen und Fastfood Buden.

Hier gab es nur den Wald mit seinen Bewohner, dem Himmel über uns, sowie der Stadt unter uns.

Sasukes Stimme holte mich wieder ins hier und jetzt. „Weißt du, wo wir hier sind, Naruto? Dies war der Lieblings Picknickplatz meiner Mutter“, hörte ich ihn leise sagen, was mir ein wenig hilfreiches „Oh ...“ entlockte.

„Ich war seit ihrem Tod nicht mehr hier. Mir hat schlicht und ergreifend der Mut gefehlt. Jetzt steh ich hier und es tut weh und gleichzeitig nicht ...“ Ich war mir sicher unterdrückte Tränen in seiner Stimme gehört zu haben. Ohne nachzudenken trat ich hinter ihn, legte meine Hände um seinen Bauch und meine Wange an seinen Rücken.

„Wie hast du diesen Ort gefunden“, wollte Sasuke schließlich nach wenigen Minuten andächtigem Schweigen wissen. „Ich bin seit meiner Kindheit immer wieder hier“, gestand ich. „Hier hatte ich meine Ruhe. Niemand hat mich hier je gefunden. Hier gab es quasi nur die Sterne und mich.“ Daraufhin löste ich mich leicht von Sasuke und schaute in den Himmel. Das Wetter meinte es gut mit uns, denn nicht eine Wolke war zu sehen und wir hatten freien Blick auf einen wunderschönen, strahlenden Nachthimmel.

„Danke, Naruto“, hörte ich Sasuke leise sagen und die Vibrationen seiner Stimme, gingen auf meinen Körper über. Sofort wanderte eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß über mich.

Dämlicher, blöder, verräterischer Körper!

„Ist dir kalt“, wollte mein Schwarm natürlich sofort wissen und legte seine Hände auf meine Unterarme, aber wie sollte ich ihm sagen dass nicht das Klima, sondern ER der Grund dafür war, dass sich jedes meiner Haare aufstellte und ein Schauer nach dem anderen über meinen Körper jagte.

Ich hab keine Lust, von ihm über die Klippe geworfen zu werden. Bei dieser Vorstellung musste ich schmunzeln, „Nein, mir geht’s gut, danke.“ Dann kam mir in den Sinn, was ich ja ganz vergessen hatte „Hey, lass uns hinsetzen“, löste mich von Sasuke und ging zu einem Busch in der Nähe, um einen großen Korb hervor zu ziehen. „Und was wird das, wenns fertig ist“, wollte Sasuke von mir wissen, der mich bei meinen Anstrengungen beobachtete. „Picknick. Helf mir doch mal“, bat ich und so packte er mit an und schnell war alles aufgebaut. Eine dicke Decke auf dem Boden mit zwei Sitzkissen zusätzlich, Essen und trinken, sowie jeweils eine Decke für jeden von uns. Es war schließlich Dezember und wenn auch nicht weihnachtlich, so doch kaltes Wetter.

Wieder mal saßen wir schweigend nebeneinander, aßen ab und an einen Happen, beobachteten die Stadt und Sterne und vorallem hingen wir beide wohl unseren Gedanken nach.

„Danke Naruto, du hast mir einen Teil meiner Erinnerungen an meine Familie wieder gegeben. Erinnerungen an die schöne Zeit“, gestand Sasuke mir, nachdem er genüsslich eine kleine Tomate gegessen hatte. „Wie waren denn eure Picknicke so“, fragte ich vorsichtig nach. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er es jetzt brauchte, diese schönen Momente mit mir zu teilen und ich wurde nicht enttäuscht. Er erzählte mir, dass die Mutter immer viel zu viel Essen eingepackt hatte, der Vater mehrmals kontrollierte, das auch alles benötigte an Utensilien im Korb waren, beide Söhne ordentlich gekleidet waren und vor allem, nicht dauernd spielerisch in den Haaren hatten.

Von Esstäbchen Kämpfen, über Wettessen und Kirschkern spucken, hatten Itachi und er sich immer wieder Wettkämpfe geleistet. Die Mutter hatte dies meistens lächelnd zur Kenntnis genommen und nur darum gebeten, dass die beiden sich nicht verletzten. Der Vater hingegen kannte nur zwei Möglichkeiten: Den Spaß unterbrechen oder mit machen …

Während Sasuke lebhaft erzählte, lauschte ich einfach genießerisch seiner Stimme. Ich kam viel zu selten in diesen Genuss. Meist nur während eines Schulreferates, bei dem er zehn Minuten reden musste. Er war ja einfach nicht der Typ für große Reden, dafür war ich da.

Entspannt lag ich auf dem Rücken, die Decke über mich gebreitet und die Hände unter meinem Kopf verschränkt. So lag ich dort, tat nichts weiter als Sasuke zu lauschen, ab und an einen Kommentar zu geben, zu lachen und dabei die Sterne zu beobachten. In diesem Moment wünschte ich mir nichts weiter. Ich war hier, mit ihm und irgendwie hatte mein Geschenk genau ins Schwarze getroffen. Was störte es mich, dass mein Leben alles andere als einfach war, dem Schwarzhaarigen der neben mir lag, ging es nicht anders. Jeder hatte sein 'Päckchen zu tragen'.
 

„Baka, ich hab ja auch noch dein Geschenk“, kam es ruhig von Sasuke, woraufhin ich meinen Kopf zu ihm drehte und ihn fragend anschaute.

„Schließ die Augen und vertrau mir“, beantwortete er meine unausgesprochene Frage. Das er dabei die gleichen Worte benutzte wie ich vorhin, lies mich schnauben und doch tat ich was er sagte.

Lag hier mit geschlossenen Augen, am Rande einer Klippe, mitten in der Dunkelheit und wartete auf eine Überraschung. Es ist Sasuke, was soll da schon passieren und so atmete ich ruhig weiter und harte der Dinge.

Plötzlich setzte nicht nur meine Atmung aus, sondern auch mein Herzschlag.

Etwas leicht feuchtes, weiches hatte sich auf meine Lippen gelegt und geschockt riss ich meine Augen auf. Mein Blick traf direkt den Sasukes, der sich nur wenige Zentimeter über meinem Gesicht befand. Sasuke hat mich geküsst!!!!, schrie es grade zu in mir. Was? Wieso? Weshalb? Warum?, zahlreiche Fragen und 'Was wäre wenn' Gedanken, durchströmten meinen Kopf, während sich mein Magen anfühlte, als würden Schmetterlinge Samba tanzen.

„Alles Gute zum Nikolaus, Naruto“, hauchte Sasuke mit einem unsicheren Lächeln.

Dieser unsichere Blick, diese Fragen in meinem Kopf und diese vermaledeiten Schmetterlinge, die sich inzwischen auf meinen ganzen Körper ausgebreitet hatten, ließen mich handeln, ohne vorher alles zu durchdenken und so legte ich meine rechte Hand in Sasukes Nacke, flüsterte „Dir auch Sas“ und zog ihn erneut in einen Kuss. „Naru“, hauchte mein bester Freund und bat mit seiner Zunge um Einlass in meinen Mund, den ich ihm nur zu gern gewährte und wir beide erstickt aufkeuchten, als unsere Zungen sich trafen, miteinander kämpften und sich zugleich umschmeichelten. Atemlos und mit geröteten Wangen, beendeten wir den Kuss und blickten uns tief in die Augen. Ich hatte das Gefühl, er könne mir bis in die Seele schauen. „Seit wann“, wollte Sasuke von mir wissen und ich wusste, ausnahmsweise sofort, was er meinte. „Seit der sechsten Stunde am ersten Tag. Da war mir klar, du wirst immer mein Teme sein. Auch wenn ich gebraucht habe, um zu checken was ich fühle. Erst seit meinem Ausraster nach der Beerdigung, war ich mir sicher. Ich wollte dich nicht leiden sehen … wollte dich am liebsten in den Arm nehmen und vor all dem Schmerz bewahren, doch wir waren Rivalen“, beschämt blickte ich zur Seite.

Sasuke jedoch packte mein Kinn und so musste ich ihm erneut in die Augen blicken, „Weißt du was lustig ist. Ich habe an dem Tag gemerkt, das ich dich anders behandele als andere. Einerseits härter und doch viel nachsichtiger. Du hast zu mir gesagt, „Hör auf zu heulen und dich in Selbstmitleid zu baden“, während alle anderen heuchelten und Mitleid bekundeten. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Irgendwann ist es mir bewusst geworden. Ich … ich liebe dich, Naru“, gestand er, während mir dicke Tränen die Wangen hinab rannten und er sie mit seinem Daumen weg wischte.

„Ich dich auch, Sas“ und schon zog ich ihn wieder hinunter zu mir und legte alle meine Liebe in diesen Kuss. Mit einer Hand entfernte ich meine Decke. Sasuke hatte sofort verstanden, seine angehoben und so rückte ich nah an ihn heran. Nicht eine Sekunde nahm ich meine Lippen von seinen. Schmeckte er doch einfach zu gut und war ich jetzt schon wie süchtig nach diesem Gefühl, wenn unsere Zungen sich trafen, die Mundhöhle des jeweils anderen erkunden.

Vorsichtig fuhr ich mit meiner Hand seine Seite hinauf und hinab, ehe ich keck unter seine Jacke fuhr. Ich spürte sein kurzes aufzucken, als meine kalten Fingerspitzen seine nackte Haut trafen und verharrte in meiner Bewegung.

Währenddessen war er mit seinen Küssen zu meinem Hals gewandert und ich hörte ich beinahe diabolisch flüstern: "Oh Naru, du bist ganz kalt. Da muss ich dir wohl etwas einheizen ..."

Und die Dunkelheit um uns wurde erhellt durch unsere Leidenschaft und Liebe ...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs lesen und ich hoffe es hat euch gefallen :)

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2020-01-29T19:31:12+00:00 29.01.2020 20:31
Soooooo unglaublich süß volle Kanne kawaii Alarm.Hach die beiden sind mein lieblingspaar
Von:  SenseiSasuNaru
2017-06-16T12:19:20+00:00 16.06.2017 14:19
Hallo süsse Geschichte 😊😊😊😊gefällt mir gut.lg
Von:  Wisteria
2016-06-16T20:46:13+00:00 16.06.2016 22:46
Ach ist das schön!! Toll geschrieben und gut zu lesen.
LG
Von:  Scorbion1984
2015-12-16T07:39:37+00:00 16.12.2015 08:39
Hast Du gut beschrieben ,das Leben ,die Gefühle der Beiden einfach ihr Leben !
Antwort von:  Chaosbande
16.12.2015 12:53
Vielen Dank :)
Von:  Schwabbelkatze
2015-12-08T15:31:13+00:00 08.12.2015 16:31
So süß und mal wieder klasse geschrieben!!! <3

Antwort von:  Chaosbande
08.12.2015 18:19
Du bist doch eine verrückte <3 Danke. Verbessere es grade :D


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