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Die Schöne und das Monster

Engel
von

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Flucht

Sonne schien auf mein Gesicht. Ich setzte mich hin und musste feststellen, dass ich leider nicht zuhause bin. Also habe ich das nicht geträumt. Alles ist real. Ich sah im Bad nach wo Stephanie war, weil ich sie seit gestern Abend nicht mehr gesehen hatte. Und es war ja möglich, dass sie sich im Bad versteckt hatte. Aber nirgendwo war Stephanie. Weder im Bad noch im Zimmer. Man hat mich Mutterseelenallein hier zurückgelassen. Ich hatte ein Kleid an was wohl ein Nachthemd war. Das sah aber so nicht aus. Trotzdem zog ich mir etwas anderes an. Nicht das Jemand meckern kann.

Ich zog ein blaues luftiges Kleid an. Vielleicht etwas zu luftig. Ich kämmte mein rotes kurzes Haar und machte mich auf alles bereit, was heute passieren konnte. Vor allem nachdem was gestern passiert war... Nein Nara. Schluss mit dem Geheule. Benimm dich wie eine richtige achtzehn jährige Frau.

Ich ging aus dem Zimmer. So was mache ich jetzt?

„Hey, Süße. Was, schon auf in aller Frühe?“ Ein Mann sprach mich von hinten an. Er war hübsch. Groß, gut gebaut, Brille. Sein braunes Haar hatte die selbe Farbe wie die seiner Augen. Ich glaubte , dass seine Stimme mir irgendwoher bekannt vor kam. Ich dachte scharf nach. Jetzt weiß ich es wieder! Als ich angekettet in dieser Kammer war. Bevor er mir ein anderes Zimmer gab, redete Zento mit einem Mann. Das muss er sein. Aber wer ist das? Wenn er mit Zento zu tun hat sollte ich mich nicht mit ihm anlegen.

„Guten Morgen.“ Der Mann musste so um die zwanzig Jahre sein. Nicht viel älter als ich.

Er lächelte.

„Bist du nicht die Neue von Zento? Ich bin Newo, freut mich.“ Er nahm meine Hand und küsste sie.

„Nara. Freut mich auch.“ Ich lief rot an.

„Wer sind sie?“ Wieder lächelte er, hob die eine Augenbraue und blickte zur Seite. Dann schaute er wieder zu mir.

„Ich bin ein Freund von Zento.“ Er drückte mich an die Wand.

„Du bist wunderschön, dass weißt du oder? Du bist ja auch schließlich ein Engelswesen“ Er streichelte meine Wange. „Aber-“ Wie es der Zufall wollte musste Zento um dir Ecke biegen. Erst bemerkte er uns nicht, aber als er es tat, wurde er wütend. Newo drückte mich immer noch gegen die Wand. Er küsste mich mit dem Blick auf Zento gerichtet, der immer noch wie angewurzelt dastand. Ich kniff meine Augen zusammen. Kribbeln durch zog meinen Körper. Doch dann stampfte er zu uns und riss Newo von mir weg. Mir schoss sofort die Röte ins Gesicht und ich hielt meinen Mund. Das verstand ich nicht. Zento hob Newo am Kragen hoch. Und ich bemerkte, dass Zento ein ganzes Stück größer war als Newo.

Ich werde nur herum geschubst. Hin und her. Egal von wem oder besser gesagt was. Und warum werde ich so ausgenutzt? Daraufhin ergriff ich die Flucht. Zento schrie nur:

„Bleib hier! Warte!“ Darauf sein Freund:

„So bekommst du sie nie.“ Das hätte er nicht sagen sollen, denn daraufhin bekam er die Faust von Zento zu spüren. Sein Freund fiel auf den Boden und stöhnte.

Ich war Zento entkommen, aber ich hatte mich wohl verlaufen. Diese Burg hatte Tausend Flure, Treppen und Zimmer. Da ich keinen blassen Schimmer hatte wo ich war, ließ ich mich auf einer der Treppenstufen nieder um erst mal nachdenken zu können. Ich fühlte mich wie in einem der schlechten Filme der meiner Mutter so gefielen. In einen, wo ein Mädchen entführt und auch manchmal umgebracht wird. Die Polizisten konnten nicht finden. So als ob, diese Peron nie existiert hätte. Bei dem Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken. Zu viele Krimis.

Ich muss abhauen. Aber diesmal richtig. Ganz weg, und nach Hause. Ja, das ist es. Und ich hatte auch schon einen Plan wie ich es anstellen müsse. Dann wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

„Herrin.“ Ich drehte mich um. Stephanie stand am Ende des Flures. Ich stand auf und lief auf sie zu. Auf den ersten Blick lächelte sie. Jetzt war es eher ein grinsen. Sie drehte sich um und lief die Treppe hinunter. Wo will sie bloß hin? Ich rannte ihr hinterher. Abrupt war sie weg.

Ich stand vor einem Raum, deren Türen geschlossen waren. Wo war sie nur hin? „Herrin“ Schallte es aus einer anderen Richtung. Ich drehte mich um. „Herrin, Herrin, Herrin!“
 

„Herrin!“ Jemand schüttelte mich. „Herrin!“ Plötzlich erschrak ich mich und setzte mich auf. Ich atmete ganz hektisch und hatte tierische Kopfschmerzen. „Herrin, alles in Ordnung?“ Als ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte, sah ich wie Stephanie panisch um mein Bett rannte. Endlich blieb sie stehen und setzte sich hin. „Ich habe schrecklich Kopfschmerzen. Was war passiert?“ Meine Frage wurde dezent ignoriert. „Legen sich wieder hin. Sie . schlecht geträumt.“ Ich ließ mich wieder auf das Kissen zurückfallen und schloss die Augen für ein paar Minuten. „Wie spät ist es eigentlich, Stephanie?“ Ich seufzte laut als sie nicht antwortete. „Stephanie?“ Sie war weg. Na toll werde ich jetzt total ignoriert? Ich weiß nicht mehr wie lange ich da so lag, aber nach einer Weile war ich wieder weg gedriftet. Doch ich träumte nichts. Wie im Zelt schlief ich unruhig, wachte aber nicht auf.

Wenn ich mal zusammen fassen darf was mir in den letzten Tagen so passiert ist; Ich wurde von einer unbekannten Person entführt und in einem Prinzessinnenzimmer mit einem Zimmermädchen gegen meinen Willen festgehalten. Dann habe ich mich bei meiner Nachhilfelehrerin schlecht gemacht und, ach ja halluziniere, dass ich meinen alten Freund gesehen hätte. Nur an ihn zu denken macht mich traurig. Wenn ich ihn doch nur einmal in den Arm nehmen könnte. Was würde ich dafür hergeben. Und meine Mutter wieder zu sehen. Ich will einfach nach Hause.

Etwas brachte mich zum Aufwachen, was weiß ich aber nicht. Ich stand auf und ging in mein Bad. Dort stand der riesige Schrank mit den vielen bezaubernden Kleidern drin. Ich kramte etwas und hatte ein blaues luftiges Kleid in der Hand. Es gefiel mir auf den ersten Blick. Deshalb musste ich es einfach anziehen.

Nach ein paar Minuten war ich einigermaßen mit meinem äußeren zufrieden. Moment, dachte ich als ich meine Hand an die Türklinke legte. Déjà-vu oder was. Das kommt mir alles so bekannt vor. Aber ich irre mich bestimmt. Ich ging aus meinem Zimmer und versuchte so leise wie nur irgendwie möglich die Tür zu schließen. Was mache ich jetzt?

Schließlich ging ich einfach los. Irgendwo musste ich ja hinkommen. Ich hatte ja so einen Traum. Dass ich fliehen wollte. Und genau auf das bereite ich mich auch vor. Einfach so los zu rennen bringt rein gar nichts. Eher im Gegenteil.

Ich lief eine ganze Weile und kam am Ende des Flures an. Vor mir war ein Tür und ich wusste nicht was sich dahinter verbirgt. Irgendetwas war komisch an ihm. Nur so ein Bauchgefühl, schoss es mir in den Kopf und ich höre immer auf meinen Bauch, er enttäuscht mich so gut wie nie. Was wird dort wohl sich verstecken? So aufgeregt war ich schon ewig nicht mehr gewesen. Was zieht mich nur dort hin?

Also ging ich nervös in das Zimmer. Und, … es war dunkel. Ziemlich sogar ich konnte meine eigene Hand nicht vor Augen sehen. Ich ging ein paar Schritte hinein und tastete mich langsam voran. Mit einem Mal schloss sich die Tür hinter mir und ich war gefangen. Ich drehte mich ruckartig um. Doch ich wusste nicht mehr wo links und rechts war. Dann hörte ich Schritte, hinter mir, wo auch immer hinten war.

Die Schritte wurden immer lauter. Sie schallten durch das ganze Zimmer. Ich blieb stocksteif stehen und versuchte ganz leise zu sein. Vielleicht bemerkt es mich ja nicht.

Etwas schubste mich so heftig, dass ich gegen eine Wand knallte. Plötzlich ging das Licht an. Ich nahm ganz benommen Jemanden wahr. Es war eine Frau, sie war groß und schlank. Sie lief auf mich zu. Meine Welt drehte sich immer noch, als ich sie erkannte. Es war meine Nachhilfelehrerin. Sie sah aber irgendwie anders aus. „Hab ich dich endlich gefunden, Nara?“ Ich sah sie verdutzt an.

„Was, man hat dich nicht aufgeklärt? Dabei habe ich es doch deinen Meister aufgetragen.“ Sie schüttelte den Kopf und lachte.

„Da bittet man jemanden um seine Hilfe und dann… Wie dem auch sei. Du bist der wichtigste Teil meines Plans“ Sie zeigte mit dem Finger auf mich. Der Raum leuchtete hell auf und sie begann zu lachen.

„Nicht Lilly!“ Sie drehte sich rum. Ich nutzte es als Chance weg zu rennen und stand hastig auf.

„Zento“, sagte sie abwertend, „was tust du hier? Du solltest doch Newo gefangen nehmen! Wo ist er?“ Zento lächelte hämisch.

„Deine Beute haut ab.“ Er zeigte auf mich. Ich hastete zurück und stieß gegen die Wand. Was wollen die alle nur von mir? Was habe ich getan? Lilly funkelte mich böse an, zog ein Messer und ging auf mich zu. Sie zog es sanft an meiner Wange entlang und erfreute sich an meinem Anblick. Zento rollte mit den Augen.

„Lilly, hör auf. Wir brauchen sie lebendig.“

„Aber ich darf doch ein wenig mit ihr spielen? Ich bring sie schon nicht um. Du bekommst auch noch deinen Anteil.“ Er seufzte.

„So bekommen wir auch nicht was wir brauchen. Nimm für so etwas Newo oder so, aber nicht sie!“ Das Messer entfernte sich von meiner Wange und sie ging nach Draußen.

Zento beobachtete mich eine Weile, schaute zur Tür und ging zu mir. Der Schnitt an meiner Wange brannte höllisch. Das Blut tropfte auf den Boden und hinterließ einen roten Fleck. Verdammt, das überleb ich nicht. Was soll ich nur machen? „Nara.“ Flüsterte Zento. Er tippte mich an als ich nicht reagierte.

„Nein.“ Murmelte ich.

„Nara, hör mir zu.“ Wieder tippte er mich an.

„Nein lass mich in Ruhe!“

„Nara ich will dir helfen. Zeig mal.“

„Ich habe gesagt du sollst mich in Ruhe lassen! Ich hasse deine ständigen Meinungsänderungen! Erst verschleppst du mich hierher, dann schlägst du mich und dann küsst du mich... Verdammt was soll das du Blödmann? Denkst du ich habe keine Gefühle?“ So aufgebracht wie jetzt war ich noch nie.

Er starrte mich böse an.

„Denkst du ich mache das absichtlich?“ Zento drückte mich gegen die Wand. Ich wusste schon was jetzt kommt. Aber darauf hatte ich keine Lust. Aber, wenn ich mich wehren würde…

„Ja natürlich! Oder küsst du einfach so andere Personen ganz unbewusst? Wie dumm muss man sein? Wahrscheinlich passiert sowas solchen minderbemittelten Idioten wie dir! Du bist genauso beschissen wie alles andere hier! Ich meine, Hallo? Warum schneidet sie mir einfach in die Wange? Was ist bei euch falschgelaufen?" Nara halt die Klappe! Halt einfach die Klappe! Ich war so wütend, dass mir alles egal war. Und dass war ein Fehler. Ich bin definitiv zu weit gegangen.

Zento starrte mich unglaubwürdig an.

„Du hast es immer noch nicht verstanden, Mädchen.“ Er seufzte.

„Du bist blind vor Wut.“ Seine Hände fuhren an meiner Taille an meinen Rücken zu meinen Handgelenken. Es machte Klick und ich war mit Handschellen gefesselt.

„Jetzt kann ich wirklich alles mit dir machen was ich will. Alles.“ Jetzt war ich es die unglaubwürdig starrte. Ich habe Angst. Stellte ich mal wieder fest.

„Aber die Ehre hebe ich mir für später auf. Wenn du nicht mehr so gegen mich gerichtet bist. Irgendwann werde ich sie aber einlösen. Das verspreche ich dir.“ Er lachte in sich hinein.

„Zento!“ Ich zuckte zusammen.

„Zento!“ Lilly stolzierte durch die Tür zu uns.

„Was ist denn?“ Zento legte seine interessiert-mich-nicht Miene auf.

„Es ist alles soweit. Wir brechen noch heute auf.“ Lilly lächelte. Wohin wollen sie mich verschleppen? Und, was ist soweit? Sie gab Zento etwas. Es sah aus wie ein Tuch. Wieder lächelte sie und er flüsterte mir ins Ohr.

„Schlaf gut, mein Schatz.“ Plötzlich drückte er mir es an den Mund. Mir wurde ganz schwindelig und ich glaubte, dass meine Beine jeden Moment zusammen brechen würden. Zento verstärkte seinen Griff und drückte mich an ihn.



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