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Stab und Kralle

von

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Asgard

Kapitel I - Asgard
 

„Ihr habt wirklich dafür gesorgt, dass es so aussieht als wäre er gestorben“ fragte eine leise, weibliche Stimme, zerriss damit die unendliche Schwärze, die Harry umgab.

Er war bewusstlos gewesen, eindeutig, sicher von dem Zauber, der ihn traf.

„Zweifelst du an meinen Fähigkeiten, Frigga? Habe ich dir nicht vier großartige Söhne geschenkt und beweise ich nicht immer wieder wie unendlich meine Macht ist? Da kann ich doch wohl noch dafür Sorgen, dass diese Menschen denken, er wäre tot“ antwortete eine männliche Stimme etwas betroffen.

„Ich fragte nicht um Eure Macht anzuzweifeln, sondern weil sein Körper noch hier ist. Vielleicht glauben die Menschen, ohne einen Körper, nicht an seinen Tod und suchen ihn.“

„Der Zauber, welcher ihn traf, hat ihn in Asche verwandelt. Jedenfalls wird es so für die Menschen aussehen“ die Stimme des, wohl schon recht alten, Mannes plusterte sich ordentlich auf und wenn er schon mit seinen Söhnen angab, dann handelte es sich wohl bei ihm und einen großen Macho.

Harry mochte diese Art von Männern irgendwie, Machos wollten ihre Frauen immer beschützen und glücklich machen... um dann noch mehr damit angeben zu können.

Aber das man Asche hinterlassen hatte um seinen Tod vorzutäuschen... hoffentlich war der junge Mann nicht in irgendeinem Kerker gelandet und die Beiden wollten ihn Foltern... andererseits, er lag eindeutig in einem Bett und spürte keinerlei Schmerz.

„Seht, er wacht auf“stellte die weibliche Stimme fest, Harry wagte es einfach noch nicht die Augen zu öffnen... vielleicht war ja alles auch nur ein Traum.

„Bringe Wasser und etwas Fleisch, nein Met und etwas Fleisch. Er wird einen kräftigen Schluck sicher begrüßen“ forderte der alte Macho die Frau auf und Harry hörte wie sich deren Schritte entfernten... auf Marmor.

Er kannte das Geräusch, Narcissa Malfoy ging immer genau so auf dem Marmorboden des Anwesens, aber dort gab es niemanden der Frigga hieß.

Erst recht niemand anders, als Narcissa, der noch Kinder hatte.

Und kein Malfoy wollte Harrys Tod vortäuschen, so etwas war einfach nicht nötig, normalerweise nicht.

„Wieso öffnest du nicht die Augen, Junge“ fragte die männliche Stimme:

„Hier ist nichts was dir Angst machen könnte, du bist am sichersten Ort des Universums.“

Das wurde schon so oft von vielen anderen Orten behauptet, aber im Grunde war doch gar nichts sicher, oder? Selbst Hogwarts konnte einst eingenommen werden, und auch scheinbar sichere Wohnungen wurden mal aufgebrochen, Harry hatte das schon alles erlebt.

Als Auror lebte man einfach nicht sicher, erst recht nicht er.

Trotzdem öffnete er langsam die Augen und bemerkte als erstes, dass er seine Brille nicht trug, überall waren Lichter, aber er konnte kaum etwas erkennen.

Instinktiv tastete Harry nach seiner Brille, fand diese auf einem Nachttisch und setzte sie auf. Die Lichter wurden zu schwebenden Öllampen, also war es ein magischer Ort, die Wände zeigten sich golden und weiß, es gab einen weißen Kleiderschrank und einen Schreibtisch in der gleichen Farbe. Die Bettwäsche war ebenfalls golden... da protzte aber jemand mehr als zehn Malfoys auf einem Haufen.

„Ich finde es sehr hübsch“ stellte die männliche Stimme fest, Harry drehte sich sofort erschrocken zu ihm um, er hatte gar nicht gemerkt wie jemand seine Gedanken las:

„Das kannst du auch gar nicht, weil ich es nicht mache wie ihr dort unten auf Midgard. Und ich musste es tun, weil du ja nicht mit mir sprichst, Junge.“

„Midgard“ hustete er und bekam dann tatsächlich von einer sehr hübschen Frau etwas Fleisch und Met gebracht. Letzteres befand sich in einem großen Krug, aber Harrys Kehle war so trocken, dass es ihm egal war.

Sofort richtete er sich auf und holte sich das Tablett ran, dann umfasste er das große Gefäß und nahm einen kräftigen Schluck vom heißen Met.

Während er trank und aß, wobei er nicht einmal darüber nachdachte ob er vielleicht damit vergiftet wurde, musterte er den älteren Mann sehr genau.

Dieser besaß nur ein gesundes Auge, trug graues Haar und wirkte sehr autoritär, als hätte er sich seinen Status in vielen Schlachten und Kriegen erworben, seine Kleidung glich auch ein wenig einer Rüstung.

„Ihr nennt es Erde...“

„Das weiß ich“ der Met war wirklich stark, aber irgendwie schien der Alkohol darin Harry in keinster Weise zu beeinflussen, dazu schmeckte er wirklich gut:

„Aber niemand sagt mehr heutzutage Midgard...“

„Ihr habt Euch noch nicht vorgestellt“ erinnerte Frigga den Vater ihrer vier großartigen Söhne:

„Er denkt sicher noch, er wäre auf Midgard.“

„Du befindest dich in Asgard, Junge“ plusterte sich der Mann sofort auf und Harry verschluckte sich an einem Stück Fleisch.

Sofort war Frigga bei ihm und klopfte sanft auf seinen Rücken, bis es besser wurde und er wieder ordentlich atmen konnte.

„Ich bin Odin, der Göttervater“ fuhr der, eindeutig Verrückte, fort:

„Sicher glaubst du uns nicht, ich sehe es in deinen Augen und muss dafür nicht einmal deine Gedanken lesen. Was möchtest du sehen, um einen Beweis zu haben? Ich kann dir alles zeigen.“

„Meine Eltern und alle meine verstorbenen Freunde.“

„Hier“ Odin bewegte einmal kurz die Hand und vor Harry öffnete sich eine Art Fenster, es zeigte einen weißen Palast, worin sich tatsächlich eben diese geliebten Menschen befanden. Dumbledore der in der Bibliothek Bücher las, Sirius der sich gerade mit James und Remus unterhielt, sie sahen so aus als wollten sie gerade etwas aushecken...

„Eine Täuschung“ stellte der junge Mann fest und nahm noch etwas vom Fleisch, das kannte er gar nicht, konnte aber so etwas wie Rind sein.

„Es ist Ochse und das ist keine Täuschung, hier deine Mutter“ ein weiteres Zimmer erschien, Lily und Nymphadora Tonks, sie kümmerten sich gerade um die Wäsche und plauderten dabei fröhlich:

„Dort wo sie sind, existieren sie ganz normal wie auf Midgard, ein ewiges Leben so wie sie es sich wünschen. Nur das sie dieses Heim selten verlassen können, doch sie mögen es. Es ist der Ort, den ihr Himmel, oder Paradies, nennt“ schnaubte Odin und ließ das Bild verschwinden, Harry zeigte sich in keinster Weise beeindruckt, aber wenn es wirklich so war, dann hatte seine Familie eine glückliche Existenz.

„Nehmen wir einmal wirklich an, das hier ist Asgard“ Harry spülte das Fleisch mit Met hinunter:

„Und du bist Odin... was mache ich hier?“

„Es gibt da eine Prophezeiung...“ begann der Göttervater und der Held stöhnte daraufhin laut auf.
 

„Thor“ begrüßte Heimdall den Reisenden und grinste breit, als er auch den gefesselten, geknebelten Loki entdeckte:

„Und Loki, schau, was für ein schönes Heim ich dir hier gebaut habe.“

Er zeigte auf den Käfig und wurde von dem Unhold finster angesehen, etwas was Heimdall ganz heimlich sogar genoss.

Was für ein schöner Anblick, Loki in dieser Situation... fantastisch.

„Soll er nicht in das Gefängnis“ staunte Thor.

„Nicht jetzt, dein Vater möchte das ich dir Loki, und den Tesserakt, abnehme, dich dann sofort wieder zurück nach Midgard schicke“ nickte Heimdall ernst.

„Aber ich komme gerade erst von dort und es herrscht jetzt Frieden.“

„In der Unterwelt brodelt es“ flüsterte Heimdall leise, Loki hörte es aber trotzdem und riss fast schon entsetzt die Augen auf... die Unterwelt...:

„Aber das habe ich dir jetzt nicht gesagt, nimm es einfach als Grund für ein paar Tage länger bei den Menschen. Wieso besuchst du nicht deine Freundin?“

„Sie ist nicht meine Freundin“ schnappte Thor, zeigte sich dabei leicht verlegen und schob Loki in den Käfig hinein:

„Pass auf, dass er nicht flieht. Er verbreitet nur Ärger und sollte besser in unserem Gefängnis sitzen.“

„Dorthin werde ich ihn auch bringen, wenn seine Zeit gekommen ist. Oder zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten als guter Wächter?“

„Du wachst über Bifröst und Asgard, du hast aber noch nie darüber entschieden ob einer der Götter dir entkommen darf oder nicht“ versetzte Thor trocken:

„Ich spüre sterbliche Anwesenheit hinter diesen Mauern...“

„Kehre zurück nach Midgard“ polterte Heimdall los und schickte den Donnergott, mit Hilfe des Tesserakts, wieder zurück auf die Erde, dann wandte er sich grinsend an den eingesperrten Gott:

„Ich bringe das hier weg und dann unterhalten wir uns ein wenig. Mache es dir inzwischen gemütlich.“

Er wedelte grinsend mit dem Tesserakt und betrat dann die prächtigen Paläste von Asgard.
 

„Das ist wirklich Asgard, oder“ Harry stand an einem hohen Sims und sah auf die Paläste des Reiches hinab. Er konnte sich, jedenfalls in diesen einem Gebäude, frei bewegen, hatte jedoch immer Frigga an seiner Seite.

„So ist es, ich kann mir vorstellen, dass du deine Heimat vermisst.“

„Nicht nur die, sondern auch meine Freunde dort. Und eigentlich hatte ich das mit den Prophezeiungen eigentlich abgehackt. Wie lautet sie?“

„Das wissen nur Skadi, und Odin, selbst. Skadi hat sie gefunden und zusammen mit ihm geöffnet. Sie sprechen nur wenig darüber, aber sie ist sehr wichtig. Und dann diese Unruhen in der Unterwelt...“

„Ich kenne mich nur schlecht mit der nordischen Mythologie aus...“

„Hel herrscht dort, die Tochter Lokis, und mit diesem hatten wir in letzter Zeit sehr viel Ärger. Er wollte Midgard unterwerfen...“ Harry wollte etwas sagen, wurde aber mit einem Kopfschütteln unterbrochen:

„Nicht dein Midgard, es ist ein anderes. Ein anderes... ich weiß nicht wie ich es sagen soll, ihr Menschen nennt es glaube ich „Paralleluniversum“ und ich glaube darunter kannst du dir etwas vorstellen. Auch wenn es nicht ganz so ist, aber es wird dir als Erklärung sicherlich reichen.“

„Ich kann es mir jedenfalls etwas zusammen reimen. Aber was habe ich damit zu tun? Ich bin nur Harry Potter.“

„Die Prophezeiung...“ Odin trat an sie heran und hatte einen hölzernen Stab, fast so lang wie Harry selbst, dabei. Nun erst fiel ihm ein, dass sein Zauberstab weg war.

„Das hier ist dein Zauberstab, ich habe ihn nur ein wenig verändert. Das Midgard, welches deine Hilfe braucht, Junge, kennt keine Welt wie die, in der du bisher gelebt hast. Ich musste einige Zauber wegnehmen und ihn etwas größer machen, denn wir wollen ja nicht, dass er zerbricht, oder? Du kannst ihn aber auch weiterhin verschwinden lassen, so wie mit deinem Stab zuvor.“

„Was ist das für eine Prophezeiung?“

„Sie sagt das ein Junge, stark und schwach, ein Held in seiner Welt, gesegnet von Asgard, kommen wird und Frieden bringt für Midgard, und Asgard. Deine Narbe, sie verblasst schon langsam, aber sie zeigt den Segen unseres Reiches. Und auch wenn ich nicht weiß, was dich erwartet, so bin ich mir sicher, dass du dein Schicksal erfüllen wirst.

Er hielt Harry den Stab hin, dieser nahm ihn sofort an sich und fühlte sich sicherer, versuchte dann auch gleich nach Hause zu apparieren.

„Selbst wenn du noch apparieren könntest, von hier aus geht es nicht“ nickte Odin, leicht amüsiert wirkend:

„Es tut mir leid. Aber wenn du es wirklich möchtest, kann ich dich heim schicken, sobald du dein Schicksal erfüllt hast. Doch einer meiner Söhne hat sich schon in Midgard verliebt, und in eine Frau dort, eventuell ergeht es dir ja genau so. Und du musst dich auch nicht sorgen, Thor ist dort und er hat gute Freunde, die dir bei stehen werden. Sie sind sehr mächtig, auch wenn sie „nur“ Menschen sind, doch sie wurden schon mit Loki fertig und das zeigt allein ihre Stärke.“

„Nehmen wir einmal an, ich mache da mit...“

„Du hast keine andere Wahl, Junge“ Odin schüttelte heftig den Kopf.

„Nehmen wir einmal an, ich mache da mit“ wiederholte Harry sich:

„Und werde auf diese Erde geschickt. Wenn ich zaubere, sperren sie mich doch direkt in das nächste Irrenhaus ein.“

„Definitiv nicht“ lachte Frigga leise:

„Denn nicht jeder Mensch dort, ist einfach nur ein normaler Mensch. Es gibt viele Ausnahmen, mit besonderen Fähigkeiten, du wirst einige von ihnen kennenlernen. Und die Menschen kennen diese Ausnahmen, sie werden dich vielleicht nicht gleich mögen und verehren, aber du wirst dafür auch nicht eingesperrt.“

„Soll mich das jetzt beruhigen“ Harry runzelte nachdenklich die Stirn, wie es aussah hatte er wirklich keine andere Wahl und zuhause dachten sie alle, er wäre tot:

„Ich will meine Freunde sehen, ich will sehen was sie gerade machen.“

„Sie betrauern dich auf einer großen Beerdigung, willst du das wirklich sehen“ wollte Odin wissen.

„Wie wollt ihr mich nach dieser Sache wieder heim schicken, wenn ich doch angeblich tot bin?“

„Ich schicke dich zu dem Moment, in dem der Zauber dich traf. Er war harmlos, eine Lähmung, dein Freund wird dich retten können. Wenn du es dann wirklich willst, wird es so geschehen, doch zuerst einmal hast du anderes zu tun. Kümmere dich nicht um die Dinge die waren und dort geschehen, du hast ein Schicksal zu erfüllen. Sei offen und frei, nur so kannst du den Feind besiegen... wer auch immer es sein wird.“

„Und wenn ich nicht erfolgreich bin?“

„Dann ist alles vorbei. Dann wird jedes Midgard untergehen und Asgard aufhören zu existieren... mit ihm alle die darin leben. Die Prophezeiung sagt nichts genaues von Sieg oder Niederlage, Frieden liegt auch im Tod und in der finsteren Unendlichkeit. Und doch glaube ich fest an dich, Harry. Du bist unsere Hoffnung und doch wird die Last nicht allein von dir getragen. Sobald du bereit bist schicke ich dich hinunter, direkt vor das Haus eines Freundes, meines Sohnes, und eventuell triffst du diesen auch schon dort.“

„Kann ich mich weiterhin verwandeln?“

„Verwandeln“ fragte Frigga neugierig.

„Ich bin ein Animagus, ich habe eine Tiergestalt, sie ist vielleicht nützlich“ es half ja doch nichts sich gegen diese Götter zu stellen, wenn sie wirklich welche waren, und eventuell war das ja wirklich alles sehr wichtig.

„Ich habe dir nichts genommen“ nickte Odin ernst:

„Bist du bereit?“

„Ja.“

„Dann komm mit zum Rand von Bifröst, unterwegs gebe ich dir auch neue Kleidung... das was du da trägst ist nicht mehr... passend.“



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