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Hands of blood

Zabuza/Haku
von

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Pain

Es war ein scheußliches Geräusch, das er zu hassen gelernt hatte. Er wollte so sehr, dass es endlich aufhörte, doch er wusste, dass das nicht so bald der Fall sein würde. Es war dunkel in dem kleinen Raum, der schon eine halbe Ewigkeit ihr Zuhause war. Viel fehlte ihnen nicht, es gab sogar einen kleinen Nebenraum mit Toilette und sie bekamen dreimal täglich zu essen. Zum Baden wurden sie immer mit hochgenommen, oft einzeln…sie mochten es, wenn sie ihnen dabei zuschauen und „helfen“ konnten. In seltenen Fällen wurden sie alle drei geholt – das nannten sie „Party“ und meistens war es dann schlimmer als sonst. Still saß er in der Ecke, unter ihm lag der Futon, auf dem er normalerweise schlief. In dieser Nacht würde er überhaupt nicht schlafen können, das wusste er, weswegen er es nicht mal versuchte. Dazu schmerzte sein Körper im Moment einfach viel zu sehr, sogar der Stoff seines Pyjamas brannte auf seiner wunden Haut. Am schlimmsten war es zwischen seinen Beinen…auch wenn dieses Gefühl eigentlich noch relativ normal war. Es passierte so gut wie täglich.

Schweigend blickte er zu der Stehlampe in der Ecke, die jedoch nur dämmriges Licht abgab. Wieder ertönte das Schluchzen neben ihm und so langsam wusste er nicht mehr, was er tun sollte. Seine Finger streichelten weiterhin durch die roten, halblangen Haare, die das verheulte Gesicht größtenteils verdeckten. Auch das passierte viel zu oft und es machte ihn mürbe, denn während er seine Gefühle zu kontrollieren gelernt hatte, wimmerte der Junge neben ihm immer bemitleidenswerter.

Er war nicht viel älter als der andere, trotzdem sah dieser wohl eine Art großen Bruder in ihm...obwohl er ihm nie helfen konnte.

„…d-denkst du…s-sie…sie…kann…?“

Solche Fragen hatte er gefürchtet, seitdem sie nur noch zu zweit hier drin saßen. Es war der Grund dafür, dass sie beide bestraft worden waren. Es wunderte ihn, dass sie nicht längst unter Drogen gesetzt und verschleppt worden waren. Vielleicht waren sich diese Scheißkerle aber auch zu sicher, dass das Mädchen nicht weit kommen würde…oder dass sie den Weg zurückfinden würde. Der Gedanke machte ihm weit weniger aus, als er vermutet hatte. Wenn wenigstens eine von ihnen diesem grässlichen Ort entkam, war es die Tracht Prügel wertgewesen.

Er wünschte sich nur, er könnte den anderen Jungen auch noch hier rausholen. Dieser hatte sich auf die Seite gerollt, sich in seine Stoffhose gekrallt und schniefte leise.

„Y-Yahiko…?“

Der Angesprochene schloss kurz die Augen, atmete tief durch.

„Es wird alles gut“, log er dann, weil er nicht anders konnte. „Schlaf ein bisschen, Nagato.“

Dabei wusste er nicht mal, wie lange sie schon weg war. Stunden…vielleicht auch schon einen Tag…hier unten verlor man so schnell das Zeitgefühl. Er wollte aber auch nicht darüber nachdenken, was aus ihnen werden würde, wenn sie nicht mit Hilfe zurückkam. Noch einmal würde sich ihnen so eine Chance nicht bieten, denn von nun an würden sie wachsamer sein.

„Ich…versuch‘s…“, nuschelte der Rothaarige leise und schmiegte sich noch näher an ihn.

Ohne den Halt, den sie sich gegenseitig gaben, wäre vielleicht keiner von ihnen mehr am Leben. Auch wenn man innerlich abstumpfte, brauchte jeder von ihnen diese ehrliche Zuneigung. Das, was sie von diesen Scheißkerlen bekamen, war einfach nur widerlich.

„Danke, Yahiko.“

Wofür sich Nagato ständig bei ihm bedankte, wusste er nicht wirklich. Er war ein Teil ihrer kleinen Familie hier unten…und seine Familie beschützte man, so viel wusste er auch ohne liebevolle Eltern. So wenig er auch zu geben hatte, das hier war das Einzige, das er tun konnte. Da sein.
 

Er war leicht weggedöst, als er plötzlich hektisches Gepolter über ihnen vernahm und sofort alarmiert aufschaute. Gröber als gewollt stieß er Nagato neben sich an, der zusammenzuckte und erschrocken japste. Als er jedoch die Geräusche vernahm, setzte er sich rasch auf – auch wenn er sich ein schmerzerfülltes Keuchen nicht verbeißen konnte. Da oben war etwas im Gange…und er hoffte so sehr, dass sie nun endlich hier raus geholt werden würden. Er sprang, ungeachtet seiner Schmerzen, auf und begann an die Metalltür zu hämmern – ihr Leben hing davon ab. Nagato folgte ihm taumelnd, schlug ebenfalls gegen die Tür. Sie schrien...brüllten, so laut wie möglich…irgendjemand musste sie hören und ihnen helfen. Das hier war die einzige Chance, er wusste es einfach.

Die Stimmen wurden lauter, er vernahm Schritte, die sich näherten…und obwohl er nicht sicher sein konnte, dass tatsächlich Hilfe nahte, trommelte er so heftig gegen die Tür, dass er sich die Knöchel aufschlug.

Nagato und er wichen keuchend von der Tür zurück, als das altbekannte Knarzen ertönte, das gewöhnlich immer ihre Peiniger ankündigte. Dieses Mal nicht, das erkannte er schon an der Uniform, die der Mann trug. Oben war es immer noch laut, doch der Mann war ganz ruhig – auch die Frau, die neben ihm stand, kam nicht direkt auf sie zugelaufen, sondern sah sich erstmal kurz um. Neben ihm begann Nagato zu zittern und die ersten Tränen kullerten seine blassen Wangen herunter.

Yahiko ballte die schmerzenden Fäuste, so fest er konnte, während er verbissen zu dem Mann schaute, der sich nun vor sie hinkniete und sie beide musterte. Die Frau mit den violetten Haaren tat es ihm gleich…und da war so viel Mitleid in ihren Augen, dass ihm ganz schlecht wurde. Plötzlich begann er ebenfalls zu zittern, auch wenn er es gar nicht wollte. Er war der Stärkere…er musste Nagato stützen.

„Mein Name ist Fugaku und das ist Yugao. Wir sind von der Polizei“, begann der Mann leise zu sprechen. „Eure Freundin ist in Sicherheit…Konan hat uns zu euch geschickt, um euch hier wegzubringen.“

Wie lange hatten sie darauf gewartet…wie viel Tage, Wochen…Jahre.

„Na kommt…wir bringen euch zu ihr.“

Die Frau, Yugao, lächelte sanft und hielt Nagato die Hand hin. Der Rothaarige blieb wie erstarrt stehen, ehe er den Kopf zu ihm drehte, ihn ganz aufgelöst anschaute. Sollten sie den beiden trauen? Waren sie wirklich von der Polizei? Sie sprachen von Konan…es musste wahr sein. Er wollte nichts anderes mehr glauben, also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und ging auf den Mann zu.

Er sah freundlich aus…und er schaute sie nicht so an, wie diese Typen es getan hatten. Obwohl sich jede Faser seines Körpers dagegen wehrte, streckte er seine Hand aus, genau wie die Frau es getan hatte und wartete. Fugaku lächelte schwach, ehe er seine Finger ergriff – und ihn dann auf den Arm nahm. Automatisch spannte er sich an, hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen…doch es passierte nichts. Nein, immerhin waren die beiden hier, um zu helfen.

Mit bebenden Händen krallte er sich an dem Mann fest, ließ zu, dass dieser ihn hielt und sah über dessen Schulter zu Nagato, der von der Frau gehalten wurde.

„Keine Angst…diese Menschen werden euch nie wieder wehtun können.“

Trotzdem Fugakus Stimme so beruhigend und ehrlich klang und obwohl Yahiko ihm glauben wollte…fühlte es sich nicht wie die Realität an.

„Wir kümmern uns um euch…und bringen euch nach Hause.“

Also in ein Heim, denn keiner von ihnen hatte Familie…und die paar Verwandten wollten sie nicht haben. Für den Moment war es jedoch in Ordnung. Sie würden nicht hier drin verrotten müssen. Vielleicht würde wirklich alles gut werden…er wollte es glauben. So sehr wollte er vertrauen, dass er sich überwand und sich gegen die Brust des Mannes lehnte. Er war erschöpf vom stark sein…dennoch blinzelte er die Tränen weg. Es war vorbei. Endlich.

Die Erleichterung wollte dennoch nicht so einfach kommen…weil er wusste, dass er das hier niemals vergessen würde. Keiner von ihnen würde jemals ein normales Leben führen können. Das war die wahre Realität, die er erst viel später richtig begreifen würde.
 

Es mussten drei Tage vergangen sein, seitdem er mit dem Jungen im Krankenhaus aufgetaucht war. Ihm war bewusst gewesen, dass er seinen Posten verlassen hatte, doch seiner Meinung nach konnte der Alte auch sehr gut auf sich selbst aufpassen. Es war kein Geheimnis, dass sie einander nicht mochten, was wohl an ihren unterschiedlichen Ansichten lag. Natürlich hatte er sich nicht dem Kind zugewandt, um diesem Mistkerl eins auszuwischen, so unvernünftig war er nicht. Sie brauchten ihn noch, das war ihm bewusst, doch der Anblick des regungslosen Jungen hatte ihn einfach nicht losgelassen. Davon abgesehen, dass er Uchiha bereits in der Menge ausfindig gemacht hatte – er hatte geahnt, dass der Kerl sich nicht würde raushalten können. Mit etwas Glück würde der Boss nicht davon erfahren und selbst wenn doch, musste er nichts fürchten.

Pain war nicht nur der beste Auftragskiller innerhalb ihrer Organisation, sondern noch dazu sehr loyal. Er hinterließ keine Spuren, hatte seine Kontakte…und leitete ein beliebtes Tattoo-Studio im Herzen der Stadt. Die wenigsten wussten, was hinter seiner emotionslosen Fassade vor sich ging und kaum einer kannte seinen richtigen Namen. Nicht, dass er irgendwem außer Konan erlaubt hätte, ihn überhaupt so zu nennen.

Sie waren aus der Gosse gekommen, sie drei…Konan, Nagato und er. Straßenkinder, die man aufgesammelt und mit Lügen von einer Hölle in die nächste gelockt hatte. Wie alt waren sie damals gewesen? Vielleicht sechs oder sieben Jahre? Auf jeden Fall viel zu jung für die Dinge, die sie hatten tun müssen, um zu überleben. Gekannt hatten sie sich vorher nicht, doch ihr gemeinsames Schicksal hatte sie zusammengeschweißt und die grausamen zwei Jahre überstehen lassen. Konan und er selbst hatten immer über den stärkeren Willen verfügt, doch ohne Nagato wäre es ihnen nie gelungen, diese Scheißkerle auffliegen zu lassen. Sie beide hatten diese Kinderschänder abgelenkt und dem Mädchen somit die Flucht ermöglicht, woraufhin dieses Hilfe hatte holen können. Er würde nie vergessen, wie Nagato in Tränen ausgebrochen war, als die Polizei sie endlich aus diesem dunklen Keller geholt hatte. Die Sonne war ihm damals so hell erschienen…aber er hatte sie auch eine verdammt lange Zeit nicht mehr gesehen. Er hatte gedacht, dass es vorbei gewesen wäre…das alles in Ordnung kommen würde. In ein betreutes Heim waren sie gekommen, selbstverständlich nur bis zur Adoption.

Irgendein nettes Paar würde sie schon aufnehmen, hatte man ihnen versprochen, und jeder von ihnen hatte daran glauben wollen. Konan war als Erste abgeholt worden und tatsächlich hatte sie Glück gehabt, denn ihre neuen Eltern waren nicht nur herzensgut, sondern auch sehr wohlhabend. Nagato hatte ihn ein halbes Jahr später verlassen und er war allein zurückgeblieben.

Ein fröhliches Kind war Pain nie gewesen, aber die Erinnerung an diese Dreckschweine hatte ihn nie losgelassen. Er hatte sich nie bemüht, eine Pflegefamilie für sich zu gewinnen, vielleicht hatte ihn deshalb niemand gewollt. Irgendwann war er den meisten zu alt gewesen und hatte begriffen, dass das Heim sein Zuhause bleiben würde, bis er volljährig war. Entgegen seiner Befürchtungen hatte Konan ihn nicht vergessen und ihn daher regelmäßig besucht. Zu seinem Glück lebte das Paar, das sie adoptiert hatte, in der Nähe, so dass sie den Kontakt hatten halten können. Von Nagato hatten sie beide zunächst nichts mehr gehört, aber viele Gedanken hatte sich keiner von ihnen beiden darum machen wollen.

Erst drei Jahre später tauchte Nagato wie aus dem Nichts wieder auf – und zwar in den Nachrichten. Der Junge hatte sich vom Dach seiner Schule gestürzt, was sich zunächst keiner erklären konnte. Einer Lehrerin war irgendwann wieder eingefallen, dass Nagato des Öfteren Verletzungen aufgewiesen hatte. Er hatte nicht darüber reden wollen, sich mehr und mehr in sich verschlossen. Nach einer Durchsuchung der Polizei hatte man schließlich Bildmaterial in der Wohnung gefunden, das das nette Paar als pädophile Schweine entlarvt hatte. Für Nagato hatte die Hölle nie aufgehört…und dieses Mal war niemand für ihn da gewesen.
 

Pain schrak aus seinen Gedanken hoch, als sich kühle Fingerspitzen an seine Schläfen legten. Seine Anspannung fiel direkt wieder, als er die kreisenden Bewegungen auf seiner Haut vernahm. Das blumige Parfüm war ihm nur zu vertraut, so dass er für einen Moment die Augen schloss und den Kopf in den Nacken lehnte.

„Du bist blass, Yahiko.“

Er brummte auf die leisen Worte hin nur, hob die Lider ein Stück und blickte in die bernsteinfarbenen Augen seiner Freundin. Hübsch war sie immer gewesen, schon als Kind, doch die Angst und die Tränen hatten das oftmals verdeckt. Wenn er sie heute betrachtete, sah er eine selbstbewusste, schöne Frau, die ihren Stolz hatte und für ihre Ziele kämpfte. Der beigefarbene Mantel mit dem Gürtel stand ihr gut, betonte ihre schlanke Taille, ebenso wie die schwarze Hose. Er hatte sie lange nicht mehr in so viel Kleidung gesehen, denn bei dem Auftrag, den Madara für sie beide gehabt hatte, war sie meistens halbnackt gewesen. Pain war jedoch egal, was sie anhatte, ob Hosen oder Reizwäsche…er hasste nichts mehr, als Menschen, die in anderen Menschen nur Objekte sahen. Missbrauch hatte viele Facetten und er verachtete sie alle.

„…hast du überhaupt mal geschlafen?“, fragte sie, während sie weiterhin seine Schläfen massierte.

„Wenig“, antwortete er ehrlich und sie zog die Brauen zusammen.

„Du achtest zu wenig auf dich“, hielt sie ihm vor, ehe sie den Blick zu dem bewusstlosen Jungen im Bett schweifen ließ. „Es wundert mich, dass sie dich auf ihn aufpassen lassen.“

Pain spürte, wie die Finger in seinen Nacken wanderten, die Verspannungen dort mit den Daumen zu lösen versuchte. Eine wahre Wohltat.

„Ich habe Fugaku kontaktiert. Er hat das geregelt.“

„Weiß Madara davon?“

„Mittlerweile bestimmt.“

„Yahiko.“

„Ich hatte keine Zeit für Diskussionen“, wiegelte er ihre Mahnung ab. „Der Junge ist mir im Auto fast verblutet – und Madara meinte doch, dass es in Notfällen in Ordnung sei.“

Er ahnte, dass sie noch mehr dazu sagen wollte, doch stattdessen schüttelte sie nur den Kopf. Sie waren beide stur und relativ unnachgiebig, wenn sie sich im Recht fühlten. Vermutlich passten sie deswegen so gut zusammen, weil sie einander ohne Ausnahme verstanden.
 

„Er wird wieder…?“, erkundigte sie sich und obwohl man es ihr nicht ansah, war ihre Sorge echt.

Keiner von ihnen beiden blieb unberührt, wenn es um Kinder ging – dazu hatten sie die Gewalt viel zu lange am eigenen Körper gespürt. Es war eine Tortur gewesen, bei dieser Scheiße mitzumischen, doch genau wie Konan hatte er in seiner Rolle bleiben müssen. Sie beide lebten schon lange nach dem Grundsatz: Was einen nicht umbringt, macht einen stärker.

„Gibt kaum einen Knochen oder eine Rippe, die nicht gebrochen ist. Die inneren Blutungen haben sie in den Griff bekommen und sich auch um den Kieferbruch gekümmert. Wird dauern, bis er wieder auf den Beinen ist – oder was anderes als Suppe zu sich nehmen kann…und keiner weiß, wie traumatisiert er sein wird, wenn er zu sich kommt.“

Konan nickte verstehend, während sie seinen Nacken mit festen Bewegungen knetete und er atmete tief durch. Erst jetzt bemerkte er, wie erschöpft er eigentlich war, doch er wollte den Jungen nicht ohne Schutz lassen. Nagato hatte er damals nicht retten können, aber für Haku war es noch nicht zu spät.

Auch wenn es scheußlich war, ihn so daliegen zu sehen – an diverse Maschinen angeschlossen, mit den ganzen Schläuchen und Bandagen –, musste er immer daran denken, wie gut sich der Kleine geschlagen hatte. Er hatte nicht aufgegeben, sondern gekämpft…er würde es schaffen, den Willen dazu hatte er.

„Denkst du, es ist richtig, Zabuza von ihm fern zu halten?“

Pain schnaubte.

„Richtig? Ich habe keine Ahnung…vielleicht wäre Nagato heute noch am Leben, wenn man ihn nicht von uns ferngehalten hätte.“

Das betretene Schweigen zwischen ihnen hielt ein paar Sekunden an. Er ließ zu, dass Konan von hinten die Arme um ihn legte und ergriff einer ihrer Hände mit seiner eigenen. Ihre Berührungen waren die Einzigen, die er auf seiner Haut ertragen konnte…und die er wollte. Er würde nie eine andere Frau lieben können.

„Wir waren Kinder, Yahiko. Zabuza ist…“

„Ich habe gesehen, was er für den Jungen getan hat, Konan. Er wäre für ihn gestorben, wollte seinen Platz einnehmen...und Haku wollte ihn genauso schützen.“

„…denkst du, Haku liebt ihn?“

„Vielleicht…oder er denkt, dass er ihn liebt.“

„Itachi hält es für besser, wenn sie eine Weile getrennt sind.“

„Mag sein…er kann es ebenso wenig wissen wie wir.“

„Also soll er selbst entscheiden?“

„Ich kann mir darüber kein Urteil erlauben…keiner sollte das.“

Ihr Schweigen war stumme Zustimmung und er genoss es, wie sie ihren Kopf gegen seinen lehnte. Sie waren viel zu lange unter Beobachtung und Zwang gewesen, doch jetzt war dies vorbei. Zumindest bis zum nächsten Auftrag…wobei verdeckte Ermittlungen wohl erst einmal flach fielen. Dazu war die Sache einfach zu groß gewesen.
 

„Madara will uns morgen sehen. Uns alle“, murmelte Konan und er nickte mechanisch.

Natürlich konnte er sich davon nicht ausgenommen fühlen, nur weil er es sich zur Aufgabe gemacht hatte, über den Jungen zu wachen. Itachi würde ihm das sowieso bald abnehmen…oder dessen Familie.

Pain kannte Uchiha Fugaku…nicht nur durch seine Verwandtschaft zu seinem korrupterem Bruder, sondern auch von damals. Er war einer der Polizisten gewesen, der sie vor ca. 20 Jahren aus diesem Keller geholt hatte…nun, er hatte sich seitdem gemacht, wenn man bedachte, dass er es zum Polizeipräsidenten geschafft hatte. Die Schuld an Nagatos Schicksal konnte und wollte er dem Mann nicht geben. Vermutlich war ihr toter Freund der Grund dafür, dass Fugaku Madaras Machenschaften nicht im Wege stand, sondern ihn sogar ab und zu unterstützte. Das, was Akatsuki tat, war nicht selten korrupt, doch es diente dem höheren Ziel…und Pain war der Meinung, dass das vieles entschuldigte. Auch wenn es da Ausnahmen gab…

„Hat er sich schon zu Kakuzus Aktion geäußert?“, wollte er wissen, obwohl er die Antwort erahnte.

Konan seufzte leise.

„Was denkst du?“

„Dass er damit durchkommt.“

„Du kannst nicht behaupten, dass wir es ohne seine Hilfe geschafft hätten.“

„Und du kannst nicht leugnen, dass er ein krankes Schwein ist.“

„…das will ich gar nicht leugnen.“

Pain schnaubte abfällig, ließ den Blick wieder zu Haku schweifen. Er hätte sich wirklich gewünscht, dass das anders gelaufen wäre…aber ihre Welt war nicht so einfach gestrickt. Es gab kein Gut und Böse, sondern nur Grauzonen in unterschiedlichen Abstufungen. Konan und er waren da keine Ausnahme.

„Fugaku wird sicher jemanden schicken, der vertrauenswürdig genug ist, um auf ihn aufzupassen“, hörte er seine Freundin sagen. „Ruf ihn an…und dann komm mit nach Hause.“

Er brummte widerwillig, woraufhin sie ihn auf die Wange küsste.

„Ich will nicht, dass du mir morgen umkippst, Pain.“

Wie er es hasste, wenn sie Recht hatte…

„Du brauchst deinen Schlaf…und ich brauche dich.“

Nun, zumindest das letzte Argument überzeugte ihn dann doch, so dass er sein Handy hervorkramte, während sie ihm geduldig die Schultern massierte. Nach der ganzen Scheiße, die sie durchgemacht hatten, heute wie damals…hatte er sich vielleicht doch etwas Ruhe verdient. Und ein paar Stunden mit der Frau, die er liebte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen ein PaiKo-Kapitel...und irgendwie wird's nicht fröhlicher.
Aber gut, die FF ist eben ein düsterer Ort...und Pain und Konan sollten seit ihres Auftauchens eine ziemlich scheußliche Vergangenheit haben, die aber nichts mit den den illegalen Menschenkämpfen zu tun hat.
Man merkt, dass Madara so einen sechsten Sinn für die richtigen Menschen hat...auch wenn er auf diese beiden durch Fugaku gekommen ist. Ich mag solche stillen Verbindungen.
Im nächsten Kapitel gibt sich der Big Boss von Akatsuki auch mal die Ehre...

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hinatara
2016-05-01T08:02:57+00:00 01.05.2016 10:02
nawwww~
Schon wieder so eine traurige Vergangenheit... und Nagato q______q man D:
Finds schön aber mehr von Pain und Konan zu lesen und wie nah sie sich stehen. Und Pains Innenleben mal zu erfahren. (Ich WUSSTE er ist ein netter Kerl :'D)
Sehr schön geschrieben~

Jetzt bin ich sehr gespannt auf Madara o_o
Antwort von: lunalinn
01.05.2016 18:34
Diese FF ist von Dramen gespickt... ;)
Pain und Konan hatten ja dann doch noch eine Rolle...da haben sie auch direkt die passende Vergangenheit bekommen, damit man sie besser verstehen kann.
Danke für deinen Kommi - ich hoffe, Madara sagt dir auch zu. :)

LG


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