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Gestrandet

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Ich konnte nichts dagegen tun, ständig schwirrte mir das Bild dieses Trottels durch den Kopf. Wie er strotzend vor Energie in der Luft schwebte. Seine Aura schlug mir entgegen, die Macht die er ausstrahlte war nahezu greifbar. Reinste goldene Energie umhüllte ihn, seine sonst schwarzen Haare erstrahlten im hellen Blond und seine dunklen Augen blickten Freezer jetzt türkisfarben entgegen. Dann diese Wandlung, die Überraschung in seinem Gesicht als er mich sah, denn ich bin mir sicher das er es war der mich begrub. Dieser Ausdruck in seinen Augen,... es war mir ein Funkeln anstelle der zuvor noch unübersehbaren Wut in ihnen ausmachen zu können, beinahe so als wäre er erfreut darüber gewesen mich am Leben zu wissen. Argh! Zur Hölle mit dir, Kakarott!

Die Blätter des Baumes begannen zu rascheln während mein Energieanstieg einen leichten Wind erzeugte. Ein kleiner Teil der Atmosphäre um mich herum schien wie aufgeladen, es blitzte und knisterte, die Erde unter meinen Füßen brach. Dreck und Steine wurden in die Luft gewirbelt und flogen um mich herum. Ein tiefer Laut drang durch meine Kehle. Es vergingen einige Minuten bis ich mich wieder beruhigte, öffnete langsam die Augen und wünschte mir insgeheim die Zeit würde schneller vergehen. Es war kaum auszuhalten. Nach und nach legte sich mein stets in mir brodelnder Zorn etwas, was meine Umgebung um mich herum wieder in ihren, jetzt etwas aufgewühlten, Zustand versetzte. Ich beschloss meine Gedanken für heute ruhen zu lassen, nun ja so gut es mir eben möglich war. Kurz presste ich meine Lippen aufeinander und schluckte, ja es war spät und es lagen fünf lange Tage ohne Schlaf hinter mir. Tage des Trainings, abgelegen weit im Norden hoch in den Bergen, ernährte mich von erlegtem Wild der dort heimischen Tiere, wenn ich mir mal eine Ruhepause gönnte war diese nicht von langer Dauer. Die Erschöpfung machte sich bemerkbar, aber das alles schien mir doch besser und um einiges angenehmer wenn man bedachte wie ich die letzten Jahre meine Tage und Nächte verbrachte. Es war mir egal ob ich in Tropischen Gebieten trainierte oder mich immer mehr der Kälte näherte. Nein, das hier war keine Herausforderung für mich, absolut keine. Ich konnte mir ein Auflachen nicht verkneifen während mich Erinnerungen einer nicht allzu fernen Vergangenheit heimsuchten. Wenn ich mich auf einer Mission befand, musste ich ebenfalls meine Nächte im Freien verbringen oder mir einen provisorischen Unterschlupf schaffen. Musste mich den Gegebenheiten des Planeten anpassen den es zu erobern galt, doch vor alledem musste ich aufpassen. Ständig auf der Hut sein, die Sinne bis zum äußersten geschärft, jederzeit und überall damit rechnend überfallen oder angegriffen zu werden. Denn eines war auf unseren Missionen immer das selbe, egal auf welchen Planeten wir geschickt wurden um diesen in unsere Kontrolle zu bringen, jegliche zumeist hochentwickelten Lebewesen auslöschten, es gab stets Wesen mit einer gewissen Kampfkraft. Ich konnte mich kaum an Momente erinnern an denen ich zur Ruhe kam oder mir diesen zu gönnen wagte. Sogar auf Freezers Schiff musste ich aufgrund meiner Herkunft und meines Standes mit allem rechnen. Doch hier? Mit was musste ich hier auf diesem Planeten denn rechnen? Das mich wilde Tiere angriffen? Ich lachte auf. Tz, da hatte ich bei weitem schon größeres und gefährlicheres gesehen. Oder gar mit diesen jämmerlichen Gesetzeshütern die sich „Polizei“ nannten, mit ihren mickrigen Pistolen die mich nichteinmal ankratzen konnten? Oder etwa die Militärische Führung der Erde? Das war einfach nur lächerlich,...dieser Planet war einfach nur lächerlich. Pfff! Trotz alledem wich meine Anspannung zu keiner Sekunde, die Sinne stets geschärft wie damals unter Freezers Befehl. Nunja, eines musste ich tatsächlich zugeben, auch wenn ich hier auf der Erde in keinster Weise auf irgendetwas angewiesen war, so begrüßte ich den Gedanken an eine warme Dusche und ein Bett welches mit einer richtigen Matratze belegt war, doch sehr. Oh, wie genau konnte ich mich noch an den ersten Tag erinnern als mir die Blauhaarige dieses sehr großes Zimmer überlassen hatte. Ich überspielte meine Überraschung denn für meine bisher gewohnten Verhältnisse war das überwältigend. Auf Freezers Raumschiff hatte ich eine kleine Kajüte für mich. Mehr brauchte ich nicht und mehr stand mir wohl auch nicht zu, was mich Freezer bei jeder Gelegenheit spüren ließ. Einen Schlafplatz, mit einer sehr dünnen Matratze, einen Schrank für meine Kampfanzüge sowie ein kleiner Tisch und einen Stuhl nannte ich mein eigen. Sonst besaß ich nicht sonderlich viel, es glich eher einem gar nichts. Mir wurde mulmig zumute, wusste ich nicht wohin mit mir in diesem großen Raum an dem sogar ein Bad angrenzte. Diese Geräumigkeit war mir absolut nicht geheuer. Es war eigenartig, fehlte mir die gewohnte Enge doch ließ ich es mir einfach nicht anmerken. Jedoch war es nicht nur mein Zimmer das groß war, das Anwesen auf dem ich mich befand war riesig. Es dauerte eine Weile bis ich mich zurechtfand, erinnerte mich noch genau daran wie die blonde Frau sich doch tatsächlich bei mir einhacken wollte um mir alles zu zeigen. Wütend sah ich sie an und verschränkte die Armer vor der Brust. Was dachte sie sich wer ich war? Schnell wussten die Menschen die dieses Haus ihr Eigen nannte das sie mich Möglichst in Ruhe lassen sollten. Irgendwann gaben sie es auf mich mit ihren Fragen zu Bombadieren und dann auch noch ernsthaft eine Antwort von mir erwarteten, die sie kein einziges mal erhielten. Sie sprachen einfach weiter mit mir, bezogen mich in ihren Alltag ein, kochten für mich, doch ich war weiterhin wie ein Schatten, hatte all die Zeit so gut wie gar nichts mit ihnen zu tun. Ich muss schon sagen, sie waren sehr hartnäckig. Vorallem diese blonde Frau die mir am ersten Tag alles zeigen wollte, mit ihrer schrillen nervtötenden Stimme. Brrrrrrrr, mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Mittlerweile war es schon so das ich in diesem Haus ein und ausgehen konnte wie es mir gefiel. Es interessierte niemanden noch scherte ich mich darum. Ich drehte mich also von meinem Baum weg und trat durch die Verandatüre die schon seit Wochen stets für mich offen gelassen wurde sollte ich mich dazu entschließen zurück kehren zu wollen. Es war ja auch nicht so das die Brief´s, wie sie sich nannten, ein Sicherheitsproblem hätten. Das Anwesen wurde von sogenannten Security bewacht, die für mich natürlich in keinster Weise eine Gefahr darstellten. Wie schon erwähnt, lächerlich, alles einfach nur lächerlich. An jeder Ecke der Außenanlage waren Kameras und Sensoren angebracht, das Haupttor, die Türen am Vorder- und Hintereingang wurden durch ein elektronisches System gesteuert. Jeder hatte seinen eigenen Code mit diesem er sich identifizieren konnte. Sogar ich bekam einen, doch interessierte mich dies überhaupt nicht. Ich flog aus und in das Anwesen wie ich gerade Lust dazu hatte. Die ersten Tage auf diesem Planeten verbracht, stand ich nach einem harten Trainingszyklus vor verschlossenen Türen, daraufhin machte die Balkontüre meines Zimmers Bekanntschaft mit meiner Faust die keine Sekunden später in ihre Einzelteile zerlegt auf dem Boden lag. Nun war ich beim Thema Geduld angelangt die diese Familie mir gegenüber an den Tag legte und ich fast schon bewunderte, denn die Balkontüre war bei weitem nicht das einzige was in der ersten Zeit durch mich zu Bruch ging. Meine Kräfte setzte ich wie gewohnt ein, wie immer eben, doch schien dies so ziemlich alles zu zerstören was ich anfasste. Pha, weshalb hatten die Menschen auch nur so leicht zerstörbaren Gegenstände. Kaum hatte ich etwas angefasst zerbröselte es. Ich stieg die Treppen hinauf als plötzlich die angenehme Stille der Nacht durch ein lautes Schluchzen und Schniefen gestört wurde. Ich neigte meinen Kopf hob die Schulter und streifte so mein Ohr. Dieses Geräusch klang so ekelhaft in meinen Ohren, das ich das selbe auch auf der andern Seite tat. Kurz vor einer Tür hielt ich inne. Mir war klar das hier die Zimmer der Blauhaarigen lagen, weshalb war sie so spät noch wach und vorallem was war in sie gefahren solch einen krächzenden Lärm zu veranstalten? Das mein gutes Gehör die Geräusche nur noch um einiges verstärkten, nein das kam mir in diesem Moment erst gar nicht in den Sinn, denn ich war müde und genervt. Schnaubend lief ich weiter, na hoffentlich hörte ich diesen krächzenden Laut nicht in meinem Zimmer das am anderen Ende des Korridors lag. Wieder ertönte ein Schluchzen was mich nur den Kopf schütteln ließ. Das war wahrlich die eigenartigste Eigenschaft dieser Schwächlinge auf diesem Planeten. Gefühle! Pff. Was fand Kakarott nur an all der Gefühlsduselei der Menschen? Sie schienen so gut wie alles zu lenken. Sie ließen sich von ihnen Leiten, bezwangen mit ihnen jegliche Hürden, schufen sich dadurch jedoch immer wieder Neue die es zu überwinden galt. Ein stetiger Kreislauf der sie zumeist in nichts anderes als Chaos stürzte. Wer brauchte soetwas schon? Es war nur hinderlich! Für mich jedoch das einzige was nur annähernd amüsant mitanzusehen war. Wie Gefühle sie zum Hadern brachten, wie sie durch sie fielen. Gefühlsduselei, pha! Ein Gähnen kam über meine Lippen, worauf ich den Mund weit aufriss, konnte es einfach nicht mehr unterdrücken. Die Müdigkeit brannte in meinen Augen, schnell eilte ich in mein Zimmer. Die Dusche würde ich wohl verschieben müssen denn ich war fertig,...fix und alle. Es fiel mir immer schwerer mich auf den Beinen zu halten. Wollte nur noch ins Bett. Kaum war ich in meinem Zimmer angekommen eilte ich, ohne mich meines Kampfanzuges zu entledigen, auf mein Bett zu und ließ mich auf die Matratze fallen. Es dauerte nicht lange und ich fiel in einen tiefen Schlaf.
 

„Alles in Ordnung? Ich habe unseren schnuggligen mürrischen Gast schreien gehö...?“ vernahm ich die nervtötende Stimme der stets gut gelaunten blonden Frau. Doch klang ihre Stimme gedämpft wie durch einen Schleier. Ich drehte den Kopf und sah gerade noch wie sie während sie sprach unter dem Türrahmen meines Zimmers abrupt zum Stehen kam. Hatte ich die Türe offen gelassen? Ihr geschockter Blick wanderte von mir zu etwas das sich wohl neben mir befinden musste. Plötzlich wurde mir Bewusst das hier irgendetwas so gar nicht stimmte. Schweißperlen liefen mir von der Stirn über das Gesicht, mein Blick war verschwommen und meine Atmung ging schwer. Ich hatte nur einen Gedanken im Kopf der mich überflutete: Töten!!! Der Blutdurst hüllte mich vollkommen ein. Was zur Hölle war hier los? Weshalb war ich so aufgewühlt? Kurz schüttelte ich den Kopf, meine Sinne kehrten langsam ins hier und jetzt zurück, fest drückte ich die Augen zusammen. Gleich darauf sah ich nach oben, genau auf die Stelle auf die die Frau immernoch starrte. Überrascht sog ich die Luft ein als mein Blick auf die Blauhaarige traf, die durch meinen Griff fest an die Zimmerwand gedrückt wurde. Erst jetzt realisierte ich was hier geschah. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen während ich sie einfach nur anstarrte und mir ein Knurren über die Lippen kam. Der Gesichtsausdruck der Blonden, die wohl ihre Mutter war, veränderte sich schlagartig. Von ihrem stets überaus übertriebenen Lächeln war nichts mehr zu sehen, sie spitzt ihren Mund an um ihre Lippen gleich darauf zu einer dünnen Linie zusammen zu pressen. Ihre Augen blickten mir wütend entgegen.

„Was geht hier vor? Was zum Teufel machst du mit meiner Tochter?“ Hörte ich sie zischen, doch konnte ich ihr nicht antworten, knurrte nur auf als die Blauhaarige das Wort ergriff.

„Alles in Ordnung Mom, es war meine Schuld!“

Perplex schüttelte ich den Kopf. Ja, das war es Weib! Strafte sie mit einem zornigen Blick während ich sie herunter ließ da sie durch meinen Griff mindestens einen halben Meter in der Luft hing.

Durch das Fenster neben meinem Bett konnte ich sehen das die Sonne nicht wie ich eigentlich erwartete, den Morgen begrüßte sondern sie gerade unter zu gehen schien. Wie lange hatte ich geschlafen? Einen Tag? Zwei? Ich wusste es nicht, hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um, ging in das angrenzende Bad und schlug die Türe hinter mir zu. Am Waschbecken angekommen spritzte ich mir eiskaltes Wasser ins Gesicht und umgriff mit beiden Händen den Waschbeckenrand links und rechts, hob den Kopf und sah in mein Spiegelbild. Mein Atem nahm nur langsam wieder seinen normalen Rhythmus an.

„Was sollte das Bulma? Geht es dir gut?“ hörte ich Stimme der Blonden die sich wohl wieder beruhigt hatte, denn jegliche Härte war aus ihrer Stimme gewichen. Nun klang sie besorgt.

Bulma, so hieß sie also. Morgen hatte ich es sicher wieder vergessen.

„Es ist nichts passiert, Mama. Es war meine Schuld.“

„Das sagtest du bereits.“

Ein Schmerzenslaut glitt über die Lippen der Blauhaarigen, kurz darauf atmete sie tief aus.

„Du hast ihn doch gehört. Er hat so laut geschrien, ich musste einfach nach ihm sehen. Dieses mal war es anderes Mama, es klang so als hätte er große Schmerzen.“

Ein verächtliches Schnauben entglitt meinen Lippen, bis mir die Bedeutung ihrer Worte erst so richtig klar wurde. Mich ins stocken brachte. Moment mal, was sagte sie da? Dieses mal? Was meinte sie damit?

„War wohl ein Fehler ihn wecken zu wollen...“

Ich hörte noch soetwas wie, „...verarzten wir dich ersteinmal...“

Die Stimmen wurden leiser was bedeutete das sie sich von meinem Zimmer entfernten und den langen Korridor in Richtung Treppe liefen.

Immer noch stand ich mich abstützend vor dem Spiegel, mein Gesicht betrachtend das mir kopfschüttelnd entgegen starrte. Was meinte sie damit? Damit musste ich mich später befassen, denn ein starker Schweißgeruch stieg mir in die Nase. Bääh! Ich sah an mir herab und erblickte einen völlig verdreckten Kampfanzug den ich immer noch am Körper trug.

Ich brauchte endlich eine Dusche, soviel stand fest.



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