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Rainy Dream

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Rainy Dream


 

Ich habe von Dir geträumt.
 


 

Du stehst draußen im Regen. Wartend. Warten auf mich und sofort weiß ich, dass ich träumen muss, denn Du würdest nie auf mich warten. Das kann nur Irrglaube, irgenDeine Illusion oder ein Traum sein.
 

Du bist schon völlig durchnässt und Deine Kleidung klebt an Deinem Körper. Es sieht so aus, als sei Dein Gesicht von Tränen benetzt. Vielleicht sind es Deine Träne oder die des Himmels, ich kann es nicht benennen. Aber Du bist komplett von Wasser Durchtränkt, weil Du auf mich wartest.
 

Es muss ein Traum sein.
 

Ich verstehe nicht, warum Du nicht den schwarzen Regenschirm benutzt, den Du in Deiner rechten Hand hältst. Er ist schwarz, sogar schwärzer als Dein Haar und ich zweifele daran, dass Du auf die Farbe des Regenschirmes überhaupt geachtet hast. Es ist einfach nur ein Regenschirm, etwas, dass einem vor dem gnadenlosen Regenguss schützt.
 

Warum aber schützt Du dich nicht?
 

Nie bist Du sonst so irrational; niemals gibst Du dich solchem Unsinn hin. Immerhin bin ich von uns beiden diejenige, die leichtsinnig ist. Aber Du bist Durchnässt, während ich komplett trocken bin.
 

Hast Du dich verändert? Oder bin ich es, die sich geändert hat? Wann genau ist das passiert?
 

Ich kann mich nicht erinnern, wann der Wechsel stattfand. Ziemlich merkwürdig, nicht wahr? Geht es um Dich, erinnere ich mich gewöhnlich an alles. Aber jetzt nicht.
 

Hm. Ich träume.
 

Du starrst mich ohne ein Lächeln an. Ich erwarte das auch gar nicht, immerhin hast Du mir kaum ein Lächeln geschenkt und selbst wenn, muss ich es verpasst haben.
 

Siehst Du? Wir tragen beide Schuld… Deine Kaltherzigkeit und meine Ignoranz passen nicht zueinander.
 

Vielleicht sind wir nicht füreinander bestimmt, möglicherweise sollten wir keine Freunde sein, auch nicht mal mehr als das. Ich verstehe unsere Beziehung ohnehin nicht mehr.

Aber ich weiß, dass da etwas ist. Das wusste ich schon immer.
 

Ich will hinaus und an Deine Seite treten. Ich will mich Dir anschließen. Und obwohl wir so weit auseinander sind, kann ich ganz deutlich sehen, wie Du bebst. Ich kann Dich zittern sehen.
 

Du wartest auf mich. Ich weiß es. Aber warum wirkst Du so… ängstlich?
 

Willst Du nicht, dass ich mich Dir anschließe?
 

Du solltest doch nun wissen, dass ich nicht mehr das tue, was Du von mir erwartest. Ich tue das, was ich für richtig halte.

Und jetzt gerade will ich hinaus, in den Regen, zu Dir rennen und dabei komplett durchnässt werden. Selbst wenn Du mich wegstoßen würdest, ich würde nicht gehen. Weil ich weiß, dass Du nicht wirklich willst, dass ich gehe. Du willst, dass ich bleibe.

Du brauchst mich.

Und ich werde bleiben. Das weißt Du.
 

Es ist, als würde der Regen mich rufen und ich folge ihm. Ich bin bereit dazu, mich Dir anzuschließen. Ich trete hinaus, spüre die Stille, aber nicht den Regen. Meine Augen huschen über Dein Gesicht. Wann bist Du so schnell hierhergekommen? Du hältst den schwarzen Schirm über mich. Schützend.
 

Das ist ein Traum. Das ist eine Illusion meines Kopfes, meines Herzens. Nicht mehr als das.
 

Du starrst mich ein weiteres Mal an. Ohne Lächeln. Ohne Regung im Gesicht. Aber das erwarte ich auch gar nicht von Dir.
 

„Willst Du, dass ich mich Dir anschließe?“
 

Ich bin kein Schwächling mehr. Du kannst mich nicht immer und immer wieder von Dir stoßen. Das geht nicht mehr, weil ich es nicht zulasse.
 

„Nein.“ Deine Stimme klingt so monoton, wie das Plätschern des Regens auf Asphalt.
 

Aber da ist noch irgendwas, ganz schwach glimmt etwas in Deinen Augen und fast hätte ich es nicht gesehen. Du fühlst dich alleine, nicht wahr?
 

Mein Blick huscht über Dein Gesicht und wieder frage ich mich, ob Du weinst oder ob es wirklich nur der Regen ist.
 

Du brauchst jemanden an Deiner Seite. Weißt Du das?
 

Also frage ich erneut: „Willst Du, dass ich mich Dir anschließe?“
 

„Nein“, hauchst Du. „Ich will mich Dir anschließen.“
 

Ich träume. Denn Du stehst draußen im Regen. Wartend. Warten auf mich und sofort weiß ich, dass ich träumen muss, denn Du würdest nie auf mich warten. Das kann nur Irrglaube, irgendeine Illusion oder ein Traum sein.
 

Aber es ist kein Traum.
 

Du und ich – wir sind wirklich unter diesem Regenschirm, der uns vor der Nässe schützt. Du komplett durchnässt und ich ganz trocken.

Ein seltsames Bild muss das von uns sein, wie wir so die Straße entlang laufen. Aber es stört uns beide nicht, nicht wahr?
 

Vielleicht… irgendwann, träume ich wieder von Dir und dann realisiere ich früher, dass es doch kein Traum ist. Hoffentlich sicherer und klarer in meinem Denken und Fühlen. Und vielleicht werde ich es Dir dann erzählen.
 


 


 

Ich werde Dir erzählen, dass ich von Dir geträumt habe.

Und dann werde ich erwähnen, auch wenn es jetzt unvorstellbar ist –

ich werde erwähnen, dass Du gelächelt hast.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Kerstin-san
2015-12-06T12:04:14+00:00 06.12.2015 13:04
Oh Gott fragile,

was eine Geschichte! Erstmal muss ich sagen, dass ich am Anfang unglaublich von den ganzen großgeschriebenen Dus und Dirs irritiert war, aber je weiter ich gelesen habe, desto passender fand ich diese ungewöhnliche Wahl.

Aber jetzt mal zum Inhalt: Meine heiß geliebte Ich-Perspektive hat mich natürlich gleich wieder in ihren Bann gezogen und ich war vom ersten Satz an begeistert. Am Anfang ist das wirklich alles so surreal und man glaubt fast selbst, dass Sakura am träumen ist, weil es so ungewohnt ist, dass Sasuke sie aufgesucht hat, jetzt auf sie wartet und wegen ihr draußen im Regen steht (btw, Sauske mit Regenschirm in der Ninjawelt ist mir bis jetzt glaub ich auch noch nicht untergekommen xD)

Das du in dem Text fast komplett auf die wörtliche Rede verzichtet hast und Sakura sich so viele Fragen stellt, gibt dem One-Shot hier so eine ganz eigene Wirkung. Viel von der Atmosphäre wäre zerstört gegangen, wenn du das alles in Dialoge verpackt hättest.

Sakura wirkt hier trotz ihrer Zweifel insgesamt viel sicherer als Sasuke. Sie scheitn viel unabhängiger als er zu sein, was du ja dann am Ende damit, dass Sasuke sich ihr anschließen will und nicht umgekehrt, auch nochmal sehr schön dargestellt hast.

Besonders der letzte Absatz ist spitze. Hach ja :)

Liebe Grüße
Kerstin

PS: Folgerichtig ist meine Lieblingsstelle diese Passage hier: „Nein“, hauchst Du. „Ich will mich Dir anschließen.“ So traumhaft schön, damit gibst du dem One-Shot eine ganz tolle Dynamik *-* Wo erlebt man denn schon mal, dass Sasuke die Zügel aus der Hand gibt und seine Anführerrolle jemand anderem überlässt?
Antwort von:  fragile
06.12.2015 21:37
heute warste fleißig, meine liebe.

ich wollte das Du und Dir usw gerne in szene setzen, weil es für sakura ja eigentlich immer um sasuke ging.
ich freu mich, dass du begeistert warst. :) hatte schon bedenken, dass das hier gar nicht so gut ankommt.
:D haha, ich war auch erst am überlegen, ob ich ihm wirklich einen schirm in die hand drücke oder nicht. aber es passte für mich.

was die sicherheit angeht geb ich dir vollkommen recht und es war auch so beabsichtigt. aber gerade wie du am ende sagst, es ist schön dass sasuke hier die zügel jemand anderem übergibt.

<3 vielen dank!
Von:  Guardian
2015-09-04T20:54:47+00:00 04.09.2015 22:54
Halli Galli :)

Für einen One Shot, der kurz geschrieben ist, finde ich ihn sehr gut gelungen und war begeistert!
Ich finde ihn Inhaltlich schön wieder gegeben, super zur Schaustellung, auch die art der wiedergabe ist schön zu lesen. Es fiel mir sehr leicht, war ein angenehmer Moment. Dein Schreibstil ist super, flüßig und für jederman verständlich. Habe mich gefreut, habe Dank dafür.

Liebe Grüße
Antwort von:  fragile
06.12.2015 21:34
:) ich weiß gar nicht, warum ich hierauf noch nicht geantwortet habe. das sieht mir gar nicht ähnlich >< tut mir leid!

es freut mich, dass dich der kleine os begeistern konnte. das war in einem kleinen anflug von melancholie entstanden :) und ich bin erleichtert, dass das feeling rüber kam, ohne plump zu wirken.
<3

vielen dank für deine lieben worte!
Von:  Xiaolie
2015-08-23T17:09:50+00:00 23.08.2015 19:09
Ich weiß gerade gar nicht was ich schreiben könnte.
Aber du freust dich bestimmt wenn ich was da lasse.
Nur weiß ich gerade nicht was ich da lassen könnte.
Villeicht weiß ich es irgendwann.
Bis dahin kriegst du das von mir.
VG Luna
Antwort von:  fragile
23.08.2015 19:19
ich freu mich ;) ist richtig.
ich gehe davon aus, dass du jetzt einfach keine worte findest. und das ist in ordnung so :)
ganz frech nehme ich das jetzt einfach positiv auf :D

Von:  -Ulquiorra-
2015-08-19T20:01:59+00:00 19.08.2015 22:01
Hey, da bin ich wieder :D
War einfach neugierig, wie deine anderen FFs aussehen :)
Deshalb kann ich jetzt wieder ein wenig meines Abendprogrammes füllen :3
Dieser OS kommt wirklich sehr romantisch und verträumt rüber.
Das ganze findet im Regen statt, er nass, sie trocken, er wartet auf sie und bereut scheinbar keine Sekunde, nass geworden zu sein. Auch wenn er weiterhin sehr unnahbar scheint, merkt man die Anziehung zwischen den beiden, vorallem in dieser Kulisse - sehr romantisch. :)

Deine Wortwahl hast Du (mal wieder :P) sehr gut und der Situation entsprechend angepasst.
Das Plätschern des Regens auf Asphalt verleiht der ganzen Geschichte auf jeden Fall eine ganz besondere Räumlichkeit.
Ich würde nur zu gerne mal in Sasukes Träume hineinsehen.
Antwort von:  fragile
21.08.2015 18:22
hallo :)
es freut mich, dass deine neugierde so ausgeprägt ist :D ich hab einiges.. auch sehr altes. ich hoffe, du wirst fündig :)

es freut mich sehr, dass das nass und trocken angekommen ist. für mich stellt das so viel gleichzeitig dar... :) das ich wirklich toll finde, dass es bemerkt wird.

danke für das kompliment meiner wortwahl ;) das hört mein herz ganz gern :D

ich würde gern sasuke in echt haben. auf meinem sofa :3 hahaha :)
Von:  Goetterspeise
2015-08-19T16:46:11+00:00 19.08.2015 18:46
Sou,

ich bin übermüdet, etwas genervt und der Kommentar wird leider nicht lang. :(
Zu aller erst: Das große Du irritiert mich, weil man das eigentlich gar nicht mehr macht - oder so? - und ich das nicht gewohnt bin und ich in den letzten Wochen einen Crashkurs in Briefschreiben bekommen habe und x.x ich bin tot. Egal. Auf jeden Fall hast du ein, zwei Mal Verben groß geschrieben und gleich im ersten Absatz das eine D mitten im Wort :)
Soviel dazu.
Allgemein fiel es mir etwas schwer in die Geschichte reinzukommen, liegt vielleicht an meiner Übermüdung, aber es hat sich ein bisschen holprig gelesen.
Waren aber nur die ersten zwei Absätze. :) Dann war ich wieder voll drinnen und es war wirklich sehr, sehr süß. Es war irgendwie passend, wie du Sakura hast Sasuke beschreiben lassen, auch, wenn seine Antwort so nicht Sasuke war, aber meine Güte, irgendwas muss er ja schließlich zu ihr sagen, sie haben eine Tochter und lieben sich :'D Das ist das Schöne, wenn er so etwas zu Sakura sagt, kauf ich es jedem Autor ab (sofern seine Darstellung ansonsten - so wie hier - typisch Sasuke ist), weil ich es mir einfach so gut vorstellen kann, dass er mal solche Sätze bringt, wenn es um Sakura geht und auch das Ende mit dem Lächeln und dass sie ihn sozusagen daran erinnern wird, passt einfach sehr gut zu dem, wie ich ihn mir vorstelle und hach es war einfach schön!
Ich liebe Regen ja sowieso und dann das mit dem Regenschirm und zusätzlich noch die Sache mit dem Traum und das war einfach süß >///<

So, jetzt ist es doch tatsächlich länger geworden als gedacht :O Ich bin ja fast stolz auf mich *hust*

<3
Antwort von:  fragile
21.08.2015 18:27
hallo meine liebe :-*
ich hoffe, du warst nicht wegen meiner story genervt o.o

ich wollte es einfach hervorheben, dieses Du, Dein, Deine, usw.
das man das jetzt gar nicht mehr so macht, ist mir nicht bekannt :D
werde das bei gelegenheit mal recherchieren.

das es für dich zu beginn etwas holprig war, tut mir natürlich leid. :o

danke, dass du sasuke als sasuke empfindest :D ;)

danke, dass du trotz schlechter laune und übermüdung gelesen und kommentiert hast. ich schätze deine meinung sehr :-*
Von: abgemeldet
2015-08-14T19:36:45+00:00 14.08.2015 21:36
Hallo fraggy ;)

Der Schlusssatz ist so traumhaft, da kann man gar nicht anders, als selbst zu lächeln. Ich finde es schön, die Geschichte aus Sakuras Augen zu erleben, und der melancholische, ein wenig skeptische und selbstsichere Unterton der Zeilen zeichnet eine starke Persönlichkeit. Sie hat einiges mitgemacht oder auch mit sich machen lassen - das trifft ja beides zu -, und dennoch hat Sasuke einen letzten Hauch Unnahbarkeit. Er kam mir vor wie ein Raubtier, das für eine kurze Zeit das Jagen beiseite ließ, aber dennoch ein scharfer Beobachter blieb. Ich fand es auch sehr gelungen, dasser den Satz umdrehte und sich ihr anschließen wollte.
Du weißt wirklich, wie man Überraschungen serviert - und einen Leser nicht im Geringsten daran zweifeln lässt, dass es genau so und nicht anders sein kann. Das Gespräch im Regen stattfinden zu lassen, hat mich das Plätschern der Tropfen, irgendwo in einer anonymen Stadt, regelrecht hören lassen. Er durchnässt, sie nicht ... das war für mich das schönste Bild der Geschichte.

Psst, im zweiten Absatz ist zweimal ein großes D, das klein gehört. ;)

Viele Grüße, Morgi
KomMission-Unterstützerin, für mehr Feedback auf Animexx :-)
Antwort von:  fragile
14.08.2015 21:40
:D ach, du findest auch wirklich überall und immer was. vielen dank ;) ändere das so schnell wie möglich ab! nicht das ich noch schimpfe bekomme.

ja, mir gefällt ohnehin dieses etwas zwischen ihnen, dass für mich von anfang an da war. und es freut mich, dass dir die darstellung der beiden gefallen hat. ich spiele immer sehr gerne mit ihnen, was du inzwischen sicher weißt :D
Von:  Cosplay-Girl91
2015-08-14T18:18:12+00:00 14.08.2015 20:18
tolles Kapitel :)
Mach weiter so!
LG
Antwort von:  fragile
14.08.2015 20:20
vielen dank :3 bist immer sofort am start, wenn ich was neues hab oder an alten dingen arbeite.
:) das motiviert mich immer ;)


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