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Bruderliebe

von

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~°~12~°~

 

Am nächsten Morgen, es war die zweite Nacht in diesem Haus, hatte ich erneut durchgeschlafen, noch ohne schlecht geträumt zu haben und vor allem ausgeruht, und das, ohne ein Schlafmittel vorher genommen zu haben. Sogar mein Magen meldete sich zum ersten Mal zu Wort und ich verspürte so etwas wie einen winzigen Hunger.

Ich stand auf, streckte mich, bis einige Knochen knackten, und sah dann auf den Wecker. Es war fast zehn Uhr, doch lange nicht so spät wie gestern.

Mein Weg führte mich zielstrebig unter die Dusche. Wohlig ließ ich mir das warme Wasser auf meinen Körper prasseln. Ich genoss es, ausgiebig zu duschen.

Danach zog ich meine schwarze Leggins an und ein ‚The Cure‘ Shirt. So lief ich auch privat herum, wenn ich meinen freien Tag hatte und ich nicht vor die Tür musste. Ich fühlte mich in den Klamotten einfach wohl und war dankbar, dass Carsten mich nicht wegen meiner schwarzen Sachen ausgefragt hatte. Wobei, er kannte mich gerade mal zwei Tage! Vielleicht würde das noch kommen.

Die Morgentoilette beendet, betrat ich dann doch verschüchtert die Küche, in der bereits richtiges Leben herrschte. Das Radio dudelte das Lied von Bon Jovi ‚Bed of Roses‘ – Carsten hörte Rockmusik? Basta lag vor der Tür und ich musste über ihn drübersteigen.

„Guten Morgen, Jaden!“, wurde ich sofort von ihm begrüßt.

„Morgen“, nuschelte ich als Antwort und war mir nicht sicher, ob er mich überhaupt gehört oder verstanden hatte. Ich kam mir etwas verloren vor, und kurz war ich sogar gewillt, umzudrehen und mich in mein Zimmer zurückzuziehen, war es für mich eine richtige Zufluchtsstätte geworden. Aber undankbar wollte ich auch nicht erscheinen, indem ich einfach wieder ging. Bevor ich weiter darüber grübelte, hatte Carsten eine Aufgabe für mich.

„Würdest du bitte mithelfen, alles für die Terrasse draußen mitzunehmen, um dann den Tisch zu decken.“ Carsten schien schwer beschäftigt, doch strahlte er an diesem Sonntag eine Ruhe aus, die mich ansteckte. Die kurze Nervosität verschwand. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er aufrichtig.

Ich hörte im Hintergrund den Kaffeeautomaten laufen und nickte nur, als Carsten mich wartend ansah. Ich hatte ihm keine Antwort gegeben und holte es schnell nach. „Ja, danke, hab gut geschlafen.“

„Freut mich.“

Der Duft des Kaffees war angenehm, roch herrlich nach Röstaroma.

Ich beobachtete ihn, wie er an der Anrichte stand in seiner ausgebeulten, blauen Sporthose, die bestimmt mindestens 20 Jahre auf dem Buckel hatte. Mein Blick wanderte nach oben und blieb auf dem weißen, engen Shirt haften. Dies sah wesentlich besser an ihm aus.

Carsten bereitete in der großen, geräumigen Küche das Frühstück zu, bemerkte meinen Blick und musterte mich ebenfalls, zwar nur kurz, sagte aber nichts zu meinem Erscheinungsbild.

Warum ich ihn aber weiterhin anstarrte, war mir ein Rätsel. Mir schoss kurz die Röte ins Gesicht, denn mir wurde klar – Carsten war nicht schwul. Und dennoch fand ich ihn auf eine gewisse Art und Weise attraktiv. Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in mir aus. Irritiert darüber schaute ich weg und konzentrierte mich auf das Bereitstellen des Tabletts und füllte es mit Geschirr, Besteck und das, was mir Carsten an Unmenge an Lebensmitteln reichte. Wer sollte das denn alles essen, als ich auf die vielerlei Sorten Käse, Wurst und Marmelade blickte?

Als ich fertig war das Tablett damit zu bestücken, überkam mich der Drang, Carsten erneut anzuschauen. Meine Augen blieben automatisch auf seiner Figur hängen.

Er hatte wirklich eine tolle, athletische, äußere Erscheinung, wie ich fand. Ich konnte seinen flachen Bauch unter seinem Shirt erkennen.

Wow! Wie alt er wohl ist?

Die Hose allerdings bekam von mir nur einen Punkt – sie sah an ihm aus wie ein Sack. Auch beim zweiten Mal hinsehen wurde es nicht besser.

Meine Gedanken wanderten ungewollt zu meinem Bruder, rief mir seine Erscheinung ins Gedächtnis.

Wie Darian jetzt wohl aussieht?

Ich wurde auf mich ärgerlich. Warum schlich er sich immer in meinen Kopf, wenn ich mich an was erfreute? Hatte er mir doch nur Unglück gebracht. Ich sollte nach vorne schauen. Schmerzlich verscheuchte ich den Gedanken an ihn.

Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht, wurde nachdenklich, schämte mich, wie ich mich doch hatte gehen lassen. Sie waren zu lang, ich musste zu einem Friseur. Sobald ich einen Job hatte, würde ich mir wieder meine Haare schön tiefschwarz, und an den Spitzen blau färben lassen.

Mein Aussehen fehlte mir, was mir das eine Jahr egal war, kam nun Stück für Stück zurück.

Abermals zitterten meine Hände und erneut registrierte es Carsten. Die Sehnsucht nach einer Zigarette nahm kurz überhand, ich seufzte und versuchte, mir nicht meine Sucht nach dem Glimmstängel anmerken zu lassen. Es fiel mir schwer.

Carsten ging mit einem voll bestückten Tablett mit Köstlichkeiten auf die große Winterterrasse und ich lief hinter ihm her. Ich hatte schon gestern diese Tropenvielfalt kurz gesehen, konnte es aber nun richtig bewundern, als ich mich mitten unter den Palmen wiederfand.

Wir deckten gemeinsam den Tisch und schwiegen in der Zeit. Ich war dankbar um so viel Stille. Minuten später hatten wir einen tollen Frühstückstisch zusammenbekommen. Er erinnerte mich an früher, als ich noch zu Hause war. Ich sah mir die schmackhafte Auswahl an, setzte mich hin und betrachtete weiterhin den Tisch.

Basta hatte sich zu uns gesellt und riss sein Maul zu einem Gähnen auf. Entweder war er immer noch müde oder gerade wieder. Eines wusste ich, seit ich seinen Hund kannte – er war zwar ein faules Haustier, doch mochte ich ihn immer mehr. Ich streichelte meinen neuen Freund am Kopf.

Carsten kam mit einer Thermoskanne Kaffee zurück und betrachtete uns kopfschüttelnd.

„Basta, du hattest doch schon was!“, begrüßte er seinen Vierbeiner, der daraufhin zu ihm tapste, um sich ebenfalls streicheln zu lassen. Carsten schickte ihn weg.

„Er hätte ruhig bleiben können, mich stört er nicht.“

„Nicht, wenn wir essen. Ich muss nachher mit ihm raus, du kannst mitkommen, dann kann ich dir die Gegend zeigen“, schlug er vor.

Raus, ich? Ich war mir nicht sicher, ob ich das wollte. Hier fühlte ich mich geborgen. Ich antwortete ihm nicht.

Carsten setzte sich nun ebenfalls, saß mir gegenüber und nahm die Kanne in die Hand, war gerade im Begriff, mir einzuschenken, da ruderte er zurück.

„Ich habe dich nicht gefragt, ob du lieber Tee möchtest.“

„Nein, Kaffee ist toll.“ Mir war Kaffee lieber als Tee.

Carsten schenkte jedem von uns eine Tasse ein. Als er sich ein Brötchen nahm, und bemerkte, wie ich zögerte, weil mein Magen nur vom vielen Hinsehen schon satt war, legte er sein Brotmesser beiseite und sah mich ernst an.

„Jaden, wenn du nicht möchtest, dass ich dich wirklich in ein Krankenhaus einweisen soll, dann iss wenigstens einen kleinen Happen und vor allem, ab heute trinkst du deinen Kaffee oder schwarzen Tee mit Milch und Zucker.“ Er taxierte mich eindringlich.

Ich, nein! „Carsten, ich trinke den nie so“, beklagte ich mich und verzog meinen Mund.

„Keine Widerrede!“ Er fuhr mich nicht gerade an, das nicht, aber seine Tonlage war bestimmend. Ich konnte mich kaum dagegen wehren, da war schon ein Löffel Zucker und etwas Milch in meinem Kaffee gelandet. Angewidert verzog ich das Gesicht.

„Bitte.“ Seine blauen Augen hafteten auf mir und so bettelnd, wie er mich ansah, konnte ich kaum ablehnen.

Ich sah nun auf meinen Milchkaffee. „Na gut“, gab ich mich geschlagen und war mir sicher, dass er mir so, wie er war, nicht schmecken würde. Als ich jedoch einen Schluck trank, war ich sofort vom Gegenteil überzeugt und angenehm überrascht.

„Dein Körper braucht langsam wieder mehr Kalorien. Du musst zunehmen. Du bist magersüchtig, das weißt du. Ich kann dich nicht zu großen Portionen zwingen, das wäre auch der verkehrte Weg, aber ich kann deine Getränke etwas gehaltvoller gestalten, sodass dein Körper langsam wieder aufbauen kann. Du wirst mit kleinen Mahlzeiten anfangen, dein Magen muss sich an feste Nahrung gewöhnen.“ Er wollte mir wirklich helfen.

Eine Wärme an Dankbarkeit durchflutete meinen Körper. Seit Langem hatte ich nicht mehr so gefühlt.

„Warum tust du das?“, stellte ich ihm die Frage, die ich eigentlich hätte längst stellen sollen.

„Warum? Vielleicht war ich mal in der gleichen Lage, vielleicht aber auch, weil ich selbst Menschen mit Depressionen um mich habe, sie therapiere.“

„Du bist Arzt?“ Das erklärte einiges, warum er mir keine Fragen am ersten Tag nach meinem Selbstmordversuch stellte, und mich nicht untersuchte – bis auf den Puls.

„Psychologe, um es genauer zu sagen. Kein Arzt, der operiert oder gar Medikamente verschreibt, ich therapiere die Menschen.“

„Oh … dann …“ Ich biss mir auf die Unterlippe, bevor ich weitersprach. „Du weißt nicht  wirklich, warum ich diesen Schritt machte, was mich zu dieser Tat bewogen hatte.“ Meine Stimme war leise und zittrig geworden, ich hielt meine Finger krampfhaft um die heiße Tasse, während ich nach draußen blickte. Ich hatte ihm, als ich dies gesagt hatte, nicht in die Augen schauen können.

Einzelne Flocken tanzten am Glas des Wintergartens. Es schneite wieder. Die Straßen waren weiß und mir fiel ein, dass ich keine richtig warmen Winterklamotten hatte. Mir wurde einiges bewusst, was ich nicht hatte: Geld und eine Zukunft. Die Lage war nicht gerade toll. Mein Auto stand immer noch auf dem Parkplatz, wo ich es vor über zwei Tagen hatte stehen lassen müssen.

„Missbrauch!“, riss mich Carsten aus meinen Gedanken und ich wandte meinen Blick weg von der Glasfront und zu ihm hin. Er hatte inzwischen sein Brötchen auf den Teller zurückgelegt und nahm sich einen Schluck aus seiner Kaffeetasse, sah mir dabei forsch in die Augen.

„Woher, ich meine ...?“ Ich zitterte, als sich unsere Blicke trafen. Dann erinnerte ich mich, wie ich ihn vor zwei Tagen auf der Brücke angebrüllt hatte, aber was ich alles zu ihm gesagt hatte, daran erinnerte ich mich nicht mehr.

„Ich sah es in deinen Augen“, klärte er mich ohne einen Vorwurf auf.

Ich hatte es ihm also nicht gesagt, als ich ihn wie von Sinnen angeschrien hatte. „An den Augen?“, fragte ich erstaunt.

„Ja, sie spiegeln die Seele wieder. Egal, wie es geschah. Ich täusche mich da selten.“

„Ich ...“ Meine Stimme klang belegt. Ich brach ab, konnte nicht darüber reden. Noch nicht!

Carsten bemerkte meinen inneren Konflikt.

„Schon gut, irgendwann öffnest du dich mir, dann weißt du, dass einer zuhören wird. Komm, lass uns weiter frühstücken. Ein halbes Brötchen? Mhm?“ Er lächelte. Es war das erste Mal, dass er lächelte oder ich es überhaupt registrierte. Dabei entblößte er einen schiefen Eckzahn, was ihn unglaublich jung aussehen ließ. Die anderen Zähne hingegen waren gerade und in einem Zahnpastaweiß. Eigenartig, dass genau der Zahn aus der Reihe tanzte.

Ich nickte nur als Antwort, nahm mir eines der Sonntagsbrötchen. Es war noch lauwarm und duftete lecker, als ich es aufschnitt. Ich hatte durch den Kaffeeduft vorhin die Brötchen nicht gerochen. Überhaupt erstaunte mich das alles hier, dass ein Mann ganz alleine einen sauberen Haushalt führen konnte. Die Neugierde über ihn wuchs.

„Carsten, darf ich dich etwas fragen?“

Er sah kauend zu mir und schluckte dabei seinen Bissen hinunter, legte den Rest des Brötchens, das mit Marmelade geschmiert war, zurück auf den Teller. Dann wischte er sich mit der Serviette über den Mund. Ich starrte kauend auf mein angebissenes Halbes. Selbst hatte ich mir nichts drauf getan, es schmeckte aber auch so.

„Ja, was willst du wissen?“

„Wie alt du bist?“, erkundigte ich mich.

„Ich bin 41 ... wieso?“, erwiderte er, und sah mir in die Augen.

Ich verschluckte mich an meinem Bissen. 41?

„Oh, du siehst aber jünger aus.“ Ich war verblüfft.

„Dankeschön“, sagte er mit weicher Stimme und sah mich freundlich an.

Ich wurde rot, spürte, wie sich die Hitze auf meinen Wangen ausbreitete. Ja, ich hatte ihn wesentlich jünger geschätzt, doch niemals auf 41, eher auf 31! Zehn Jahre jünger!

Er musterte mich. „Wie alt bist du? Man kann dich schlecht schätzen. Da du so dünn bist, wirkst du vielleicht sogar älter“, entschuldigte er sich schon beinahe. Seine blauen Augen fixierten mich weiterhin.

„Ich werde im Dezember 26 Jahre alt.“ Ich war ihm nicht böse. In der ganzen Zeit hatte ich mich wirklich gehen lassen. Früher war mein Aussehen mein Ein und Alles gewesen. Das sollte ich ändern. Ein neuer Lebenswille kam in mir hoch. Ein kleiner Funken an Hoffnung, der sich wie eine zarte Pflanze durch die Erde wühlte, um an die Oberfläche zu kommen, um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Genauso fühlte ich mich gerade.

Er lächelte erneut. Wieder stach sein schiefer Zahn dabei hervor.

Ich knabberte weiter an meinem halben Brötchen herum. Auch wenn es mir schmeckte, war ich längst satt, doch zwang ich mich, es ganz aufzuessen, auch wenn mein Bauch sich voll anfühlte. Verstohlen betrachtete ich dabei Carsten, der sich nun seiner Sonntagszeitung widmete. Er sah wirklich gut aus. Nicht der Traumtyp, den man in Katalogen fand, das bestimmt nicht. Aber er gefiel mir. Sogar viel zu sehr, wie ich immer mehr feststellte. Aber er war, wie Darian – nicht schwul. Die Gedanken stimmten mich traurig und ich ließ meinen Blick über den Wintergarten schweifen, um mich abzulenken.

An einem Nebentisch war ein Laptop aufgebaut – ein Apple, weißes Design, kabellos und mit einem Internetstick versehen. Ich seufzte innerlich. Auch das hatte ich alles schleifen lassen. Kein Internet, kein Smartphone, kein Fernseher, nichts! Das Geld hätte ich auch nicht dafür gehabt.

Ich sag ja, ich war im Prinzip schon seit einem Jahr tot. Wir frühstückten schweigend zu Ende.

 

Carsten hatte sich die ersten Tage freigenommen. Er wollte mich in meinem Zustand auf keinen Fall alleine lassen.

Ich wusste immer noch nicht so recht, warum er so viel für mich tat. Gab es wirklich noch diese Menschen, die sich für jeden aufopferten?

Am Montag kam seine Putzfrau. Eine Russin und wirklich nette Frau. Als sie mich sah, lächelte sie mit ihren drei goldenen Zähnen. Ich musste grinsen, war sie doch das typische Klischee.

„Ах, які добры Бурш ... там будуць радыя, але мой Гасподзь.“, (Oh, was für ein nettes Bürschchen ... da wird sich aber mein Herr freuen.) hatte sie gesagt, doch verstand ich überhaupt nichts und lächelte nur, als sie auch mein Zimmer sauber machte. Sie kam zweimal die Woche, wie mir Carsten erzählte, um zu putzen, als ich ihn danach fragte. Den Rest erledigte er selbst, doch erst nach der Arbeit. Da wusste ich meine zukünftige Tätigkeit, damit ich nicht ganz unnütz war. Ich zeigte bereits am nächsten Tag, dass ich auch was beisteuern konnte. Ich räumte die Wäsche zusammen und schaltete die Waschmaschine ein, oder goss seine Pflanzen. Seitdem ich eine Aufgabe hatte, war ich auch wieder mehr auf mein Aussehen bedacht, trug Kajal auf und etwas von der schwarzen Wimperntusche, welche ich noch auf Vorrat von früher hatte. Auch richtete ich meine Haare ordentlich, föhnte sie und ließ sie offen. Ich wollte für ihn schön und nett aussehen.

Konnte es sein, dass ich was für Carsten empfand? Oder verwechselte ich Dankbarkeit mit Gefühlen?

Ich wurde traurig darüber, presste meine Lippen fest aufeinander. Carsten wusste noch nicht einmal, dass ich homosexuell war. Was ich wollte, war nur die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. Ich sehnte mich nach einer Umarmung, nach einem verzehrenden Kuss, nach ein wenig Glück …

Ab Mittwoch musste Carsten die Praxis dann wieder öffnen und ich war tagsüber alleine, suchte immer mehr nach Aufgaben. Dann aber gab ich mir freitags einen Ruck. Schließlich hatte er mich gerettet, was konnte Schlimmeres passieren, als dass er mich hinauswerfen würde. Noch hatte ich das Zimmer in der WG, wo ich bald wieder hin musste. War das hier doch nur eine Übergangslösung. Mir ging es besser – doch wollte ich hier wirklich weg?

„Carsten“, fing ich vorsichtig am Frühstückstisch an. Carsten hatte noch eine halbe Stunde Zeit, dann musste er zur Arbeit aufbrechen. Mittlerweile aß ich ein ganzes Brötchen und abends was Leichtes in Form von Salaten oder Putensteaks mit Gemüse. Ich meinte sogar ein Kilo zugenommen zu haben, vielleicht auch mehr. Doch war ich immer noch dürr.

Carsten sah von seiner Zeitung auf. „Ja?“ Mir klopfte das Herz, weil mir eines bewusst wurde: Konnte ich wirklich noch eine Niederlage einstecken, egal welche es sein würde? Irgendwie kroch die Angst in mir hoch und mein Mut, ihn zu fragen, wandelte sich in Feigheit um. Daher schüttelte ich den Kopf und starrte auf meinen halb vollen Kaffeebecher, der immer noch mit Milch und Zucker bestückt war. Carsten bestand drauf. „Jaden, was ist los?“ Ich verfiel in einen Schweigemodus. „Sieh mich an … hm, willst du mir nicht erzählen, was dich bedrückt?“ Ich schüttelte mit dem Kopf. Carsten sah mir tief in die Augen, wobei ich errötete. Registrierte er, dass ich geschminkt war? „Ich weiß, dass du schwul bist“, fing er an und sein Blick hatte was Hypnotisches an sich.

Mir brach kalter Schweiß aus: „Was?“, rief ich völlig entsetzt. In dem Moment klingelte sein Handy …

 

 

©Randy D. Avies 2012 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Veri
2015-08-20T20:18:27+00:00 20.08.2015 22:18
Ganz schnell weiterrrrr ! Bitttttteeee ! :)
Antwort von:  randydavies
21.08.2015 14:49
Ich werde heute Abend mal nachladen gehen! ;)
Antwort von:  Veri
21.08.2015 15:19
Du weißt wie man Frauen glücklich macht :D <3
Antwort von:  randydavies
21.08.2015 17:59
Schon passiert! Drei neue Kaps! :)


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