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Star Trek - Icicle - 03

Freundschaften
von

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Freundschaft

Als Tar´Kyren Dheran am Morgen, nach nur wenigen Stunden Schlaf erwachte, fühlte er sich seltsam fit und voller Tatendrang. Für einen Moment blieb er liegen, schloss seine Augen und gab sich der angenehmen Erinnerung an die vergangene Nacht hin.

Das Leben ging manchmal schon seltsame Wege, überlegte er bei sich. Und dabei war er am Anfang alles andere als fasziniert davon gewesen, zur Erde, anstatt nach Andoria zu fliegen.

Alles in Allem musste er dem Admiral dankbar sein, dass er ihn mit dieser Aufgabe betraut hatte. Ob er wohl ahnte, welche unerwarteten Nebenfolgen sich aus seinen Entscheidungen ergaben?

Er verwarf diese fruchtlosen Überlegungen, und stand auf, um sich ins Bad zu begeben. Als er eine halbe Stunde später nach unten kam, wunderte er sich etwas, nur Pasqualina am Frühstückstisch vorzufinden.

Sie trug bereits wieder Uniform, da sie in wenigen Stunden bereits aufbrechen würden, und war gerade dabei sich aus einer großen Kanne, frisch aufgebrühten Kaffee einzugießen. Lächelnd sah sie ihn an und er umarmte sie schnell von hinten, und gab ihr einen zärtlichen Kuss, bevor er sich zu ihr an den Tisch setzte. „Du bist auch schon wieder so früh munter?“, fragte sie leise. „Ich konnte kaum schlafen, so aufgewühlt war ich innerlich.“

„Mir geht es ähnlich“, gab Dheran zu und sagte dann mit veränderter Stimme. „Nur damit wir uns verstehen, wir werden auch weiterhin Dienst und Privates strikt von einander trennen. Ich hoffe, du hast damit keine Probleme.“

Die Spanierin lächelte zustimmend: „Absolut nicht, du kannst dich völlig auf mich verlassen, mi corazon.“

„Gesundheit“, sagte Dheran todernst, konnte sich jedoch ein Grinsen nicht verbeißen, als er Pasqualinas entrüsteten Gesichtsausdruck bemerkte.

„Das fängt ja gut an“, beschwerte sich Pasqualina, gespielt beleidigt.

„Nar y´ner mai Kumari“, flüsterte Dheran sanft und blickte ihr dabei tief in die Augen.

Pasqualina lief ein leichter Schauer über den Rücken, bei seinen seltsam fremdartig betonten Worten. Bisher hatte sie ihn noch nie andorianisch sprechen hören. „Das hat sich sehr liebevoll angehört“, meinte sie leise. „Was bedeuten diese Worte?“

„Es bedeutet: Meine hübsche, kleine Eisfee“, erklärte Dheran und legte dabei seine Hand zärtlich auf die ihre.

Sie blickte Dheran liebevoll an. Als sie jemanden die Treppe hinunter kommen hörte, gab sie Tar´Kyren noch schnell einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm leise zu: „Solche Dinge möchte ich ab jetzt öfter hören.“

Sie rückten etwas aus einander, kurz bevor Isabel herein kam und sagte: „Oh, Guten Morgen. Ich dachte so früh wäre hier unten noch nichts los.“

„Die Taktischen Flotten hassen Langschläfer“, erklärte Pasqualina ihrer Schwester und schenkte Dheran dabei eine Tasse Kaffee ein.

Der Andorianer quittierte es mit einem Lächeln, erwiderte den Morgengruß von Isabel und nahm sich eines der frischen Brötchen aus dem Frühstückskorb.

Während sie genüsslich frühstückten trudelten auch die anderen nach und nach ein. Zuletzt Captain Sorek, dem Isabel ein strahlendes Lächeln schenkte.

Linara, die bemerkte, dass Sorek dieses Lächeln, wenn auch kaum merklich erwiderte, blickte mit leichter Verwunderung von ihm zu Dheran. Auch der Andorianer kam ihr heute morgen irgendwie verändert vor, aber vielleicht war das auch nur Einbildung. Diesen Gedanken nicht weiter verfolgend, widmete sie sich dem Frühstück.

Bis zum späten Vormittag saßen sie beisammen, bis Sorek schließlich daran erinnerte, dass es langsam an der Zeit war zu gehen.

Herzlich verabschiedeten sich die vier Offiziere von Fernando und Isabel, die Sorek das Versprechen abnahm, dass er sie so bald als möglich wieder besuchen würde.

Linara Enari blickte viel sagend zu Pasqualina und raunte ihr leise zu: „Stille Wasser sind tief.“

Pasqualina blickte kurz zu Sorek und fragte die Bajoranerin dann skeptisch: „Glauben Sie wirklich, dass sich da etwas anbahnen könnte?“

„Warum nicht?“, gab Linara zu bedenken. „Gegensätze ziehen sich bekanntlich an.“

Und anschließend aus, fügte die Spanierin in Gedanken ironisch hinzu. Laut sagte sie: „Möglicherweise haben Sie Recht. Ich könnte mir schlimmere Anwärter als möglichen Schwager vorstellen.“

Auf dem Weg zum Shuttle fragte Linara Enari, die mit Commander Mancharella ein Stück voraus ging: „Sind sie nervös, Commander? Immerhin fliegen Sie die ICICLE in Eigenverantwortung ins Forlan-System, wenn sie den Captain auf Andoria abgesetzt haben.“

Die Spanierin erwiderte den neugierigen Blick der Bajoranerin und antwortete bestimmt: „Nein Captain Linara, nervös war ich das erste Mal, als ich das Kommando hatte, während wir gegen die Gorn kämpften. Mittlerweile weiß ich jedoch, was die Mannschaft der ICICLE zu leisten im Stande ist.“

Linara hob ihre Augenbrauen und erkundigte sich misstrauisch: „Haben Sie diese Antwort vorher mit dem Captain abgesprochen? Der hat sich nämlich ganz ähnlich geäußert.“

Die Spanierin lächelte offen. „Nein es gibt keine Absprache. Wenn der Captain die Crew ebenso beurteilt bestätigt das nur meine eigene Meinung.“

Captain Linara nickte verbindlich, wobei sie dachte: Ich hoffe wirklich, Sie haben Recht.

Einige Schritte dahinter, außer Hörweite der beiden Frauen, folgten Sorek und Dheran. Der Andorianer blickte den Halbvulkanier fragend von der Seite an und meinte: „Sie scheinen ziemlichen Eindruck auf die Schwester des Commanders gemacht zu haben.“

„Zumindest hat sie mich nicht die Treppe hinunter gestoßen“, pflichtete ihm Sorek trocken bei und beobachtete die Reaktion Dherans.

Dieser nahm es sportlich, obwohl Sorek ziemlich sicher war, dass er sich noch vor einer Woche darüber ereifert hätte, und konterte ironisch: „Ich bin sicher, das kommt noch.“ Aufgeräumt erkundigte er sich dann: „Werden Sie ihr Versprechen halten, und Isabel bei nächster Gelegenheit besuchen?“

„Ich meine stets das, was ich sage“, erklärte Sorek. „Es wäre doch höchst unlogisch nicht zu meinen was man sagt, nicht war?“

„Ich werde mich hüten Ihnen in dieser Hinsicht zu widersprechen, Captain Sorek.“

Die beiden Männer beschleunigten ihre Schritte, als sie das Shuttle erreichten. Als Dheran sich ins Cockpit begab, hatte Commander Mancharella bereits im Pilotensitz platz genommen.

„Ich fliege, Commander“, erklärte der Andorianer.

Pasqualina machte jedoch keine Anstalten den Platz zu verlassen. Statt dessen antwortete sie: „Legen Sie es wirklich darauf an, mich wie einen hysterischen Teenager zu erleben?“

Für einen Moment war der Andorianer sprachlos. Dann begann er schallend zu lachen und ließ sich in den Sitz des Co-Piloten fallen. Mit der Linken wedelte er unbestimmt durch die Luft und prustete: „Tun Sie, was Sie nicht lassen können.“ Bereits im nächsten Moment wurde er von einer erneuten Lachsalve geschüttelt, wobei es ihm ziemlich egal war, dass sein Erster Offizier ihn für verrückt halten musste, weil sie den Gag nicht mitbekam.

Die Spanierin begriff im Moment gar nichts und kam zu der Überzeugung, dass sie wohl Zeitlebens nie den schrägen Humor des Andorianers verstehen würde. Kopfschüttelnd aktivierte sie die Aggregate und steuerte das Shuttle seinem Element entgegen.

 

* * *

 

In der Krankenstation der U.S.S. ICICLE hatte sich Victoria Sarafina Leandros hinter ihren Schreibtisch gesetzt und ging die Krankenakte des neuen 2.Taktischen Offiziers durch. Normalerweise wäre die jährliche Routineuntersuchung erst in einigen Wochen fällig gewesen, doch in der kurzen Zeit ihres Dienstes an Bord des Schiffes, hatte sie bereits so viele haarsträubende Situationen während ihrer Freizeit durchgestanden, dass Doktor Leandros unbedingt sicher gehen wollte, ob es nicht doch ein gesundheitliches Problem bei ihrem neuen Schiffspechvogel gab.

Bei diesem Gedanken blickte die Griechin, mit dem klassischen Gesicht, hinüber zu einigen unbeschrifteten Flaschen, die sie auf einen niedrigen Medizintisch gestellt hatte. Vielleicht sollte sie die Flaschen vorher gut wegschließen, bevor Rania Singh-Badt hier aufkreuzte und es zu einem Unglück mit ihnen kam. Wäre unverantwortlich gewesen.

Beinahe, als wären diese Gedankengänge das Stichwort für die Inderin gewesen öffnete sich das Schott der Krankenstation und Lieutenant Singh Badt kam herein, nicht ohne am linken Knie mit einem Regal am Eingang zu kollidieren.

Die Inderin verzog schmerzhaft das Gesicht, während Doktor Leandros sich mit einem entsagungsvollen Seufzer erhob und ihr abgeteiltes Büro verließ.

„Ich bitte darum, dass Sie meine Krankenstation nicht völlig verwüsten, bevor ich mit Ihrer Untersuchung fertig bin“, empfing sie die junge Inderin.

„Es liegt nicht in meiner Absicht“, antwortete Rania Singh-Badt resignierend. „Wenn ich wüsste, wie ich diese Ungeschicklichkeit abstellen könnte würde ich es tun, Doktor.“

Die Griechin lächelte aufmunternd. „Nehmen Sie es nicht so schwer, Lieutenant, und legen Sie sich bitte auf das Biobett.“

Rania Singh-Badt folgte der Aufforderung und versuchte sich zu entspannen, was ihr nicht ganz gelang.

Doktor Leandros, die den Zustand der jungen Frau bemerkte meinte launig: „Nun entspannen Sie sich, Lieutenant. Vom Bett gefallen ist noch Niemand.“

„Zumindest bis heute noch nicht“, schränkte die Inderin ein und versuchte trotzdem ihre Aufregung etwas einzudämmen.

„Wenn Sie das fertig bringen, schreibe ich Sie auf Lebenszeit dienstuntauglich“, drohte Leandros ihr finster an.

Ergeben schloss Lieutenant Sing-Badt ihre Augen und Lieutenant-Commander Leandros fuhr den Sensorrahmen aus um mit ihrer Untersuchung zu beginnen. Als sie ihn eine Viertelstunde später wieder einfuhr berührte sie die Inderin sanft an der Schulter und sagte lächelnd: „Lieutenant, sie sind gesund, wie ein Fisch im Wasser, wenn ich es mal so sagen darf. Ihr Pech hat also keine gesundheitlichen Gründe.“

„Schade“, brummelte Rania Singh-Badt. „Ich hatte fast gehofft Sie würden etwas finden, damit sie etwas gegen meine Ungeschicklichkeit unternehmen können.“ Eingedenk der Drohung, die Doktor Leandros zuvor ausgesprochen hatte, erhob sich die Inderin ganz vorsichtig vom Biobett und wollte die Station schon verlassen, als ihr Blick auf den Medizintisch mit den Flaschen fiel.

„Doktor, was haben Sie denn in diesen Flaschen?“, fragte sie neugierig geworden. „Brauchen Sie die für ihre Behandlungen?“

„Wie? Oh, ja – Sie sagen es.“ Leandros übertrug die vom Biobett aufgezeichneten Daten in die Krankendatei des Lieutenants. Als sie aufblickte erkannte sie mit Erschrecken, dass die Inderin eine der Flaschen aufschraubte, die eine klare bläuliche Flüssigkeit beinhaltete. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie auf und rannte zu Rania Singh-Badt, um ihr die Flasche zu entreißen, bevor sie sie öffnen konnte.

„Nicht öffnen!“, herrschte die Ärztin sie an. „Das ist entsetzlich giftig!“ Sie achtete nicht darauf, dass sich hinter ihr das Schott öffnete und jemand in die Krankenstation kam. „Ich hoffe Sie sind nicht mit der Flüssigkeit in Berührung gekommen!“

Rania Singh-Badt blickte die Ärztin entsetzt an. „Ich... Ich wusste doch nicht...“ Leichenblass blickte sie Doktor Leandros an, die sie zornig an funkelte. Erst jetzt bemerkten beide Frauen, dass es der Captain war, der neugierig näher kam.

„Was... Was passiert denn, wenn ich etwas von der Flüssigkeit abbekommen habe?“ fragte die Inderin ängstlich und ihr schwante nichts Gutes, als sich der Blick des Doktors immer mehr verdüsterte.

„Das ist ein gefährliches Gift!“, erklärte die Ärztin mit unheilschwangerer Stimme. „Wenn Sie auch nur einen Tropfen davon... Na, wir alle werden es dann in spätestens sieben Stunden wissen, Lieutenant. Bis dahin kann ich leider nichts für Sie tun.“

„Danke, Doktor“, hauchte die Inderin tonlos und machte zwei unsichere Schritte, bevor sie die plötzlich die Augen verdrehte. Geistesgegenwärtig fing Dheran sie auf. Gleichzeitig öffnete sich das Schott der Krankenstation und Commander Mancharella trat herein. Stumm blickte sie auf die Szene, die sich ihr bot und erklärte giftig: „Das scheint wohl Ihr Lieblingssport zu sein, Captain!“ Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und rauschte davon.

Verblüfft blickte die Griechin vom Schott zu Dheran.

„Fragen Sie nicht!“, kam der ihr zuvor und trug die Inderin hinüber zum Biobett. Vorsichtig bettete er sie darauf und wandte sich dann grinsend zur Ärztin um. „Das war aber gar nicht nett, Doktor.“ Er warf einen wissenden Blick zu der Flasche mit Kali-fal. „Dass Sie mir dafür ein Glas dieses Romulanischen Ales anbieten ist wohl das Mindeste, um einer Meldung an die Ärztekammer zu entgehen.“

„Das nenne ich Erpressung“, beschwerte sich die Griechin halbherzig, wobei sie bereits zwei Gläser aus einem der Schränke holte.

Dheran grinste offen. „Sehen Sie es als eine Art Wiedergutmachung für diesen schlechten Scherz.“ Er beobachtete die Ärztin dabei, wie sie für sie beide, trotz ihrer Beschwerde, die Gläser großzügig füllte. Nachdem er seines in Empfang genommen hatte prostete er ihr zu und sie nahmen einen genießerischen Schluck.

Als die junge Inderin hinter ihnen erste schwache Geräusche des Wiedererwachens von sich gab, leerten sie schnell ihre Gläser auf einen Zug und stellten sie in den Schrank, zusammen mit den drei Flaschen. Gerade rechtzeitig genug, bevor Rania Singh-Badt die Augen aufschlug.

Benommen erinnerte sich die Inderin was passiert war. Apathisch erhob sie sich und wankte mit unsicheren Schritten zum Schott.

Nachdem sie fort war, blickte Dheran die Ärztin ernst an und meinte: „Das machen sie im Laufe der nächsten Woche wieder gut – damit wir uns verstanden haben. Wie, das überlasse ich ganz Ihnen, Doktor.“

Als Victoria Leandros amüsiert: „Aye, Captain“, sagte, war Dheran schon auf dem Weg nach draußen. Natürlich würde sie sich für Rania etwas einfallen lassen, aber der kleine Schrecken war es wert, denn Kali-fal war schließlich nichts für so junge Offiziere...

 

* * *

 

Captain Dheran hatte Linara Enari und Sorek zum Abendessen in seine Kabine eingeladen.

In wenigen Stunden sollte die ICICLE den Mond Andoria erreichen und dann würde er, Tar´Kyren Dheran, endlich zu seinem überfälligen Urlaub kommen, auch wenn es sich nur um eine Woche handelte. Er würde seine Familie wiedersehen, das war die Hauptsache.

Dem entsprechend gut gelaunt saß er mit seinen beiden Kollegen am Tisch seiner Kabine und schenkte ihnen, nach der Mahlzeit, einen saurianischen Brandy aus seinem Privatvorrat ein. Fast ein Jahr lang war dieser Vorrat so gut wie unangetastet geblieben, denn Dheran gehörte nicht zu den Wesen, die sich dem Alkoholgenuss allzu oft hingaben. Dafür war dieser Tropfen umso erlesener.

Später ließen sie die vergangene Woche nochmal Revue passieren, und Sorek war erstaunt zu erfahren, wer für den Schuhskandal in Paris verantwortlich gewesen war. Und damit wurde ihm auch erst jetzt klar, wie Marie De Mornay ihre damalige Bemerkung beim Frühstück gemeint hatte. „Und ich hatte gedacht, sie würde bedauern, dass ausgerechnet wir so etwas erleben müssen“, staunte der Halbvulkanier.

Linara Enari lachte leise auf und meinte gut gelaunt: „Irren ist menschlich – vergeben göttlich, heißt es auf der Erde.“

Dheran blickte sie an. „Sie mögen Shakespeare, nicht wahr?“

Linara nickte, wobei sie nur schlecht verhehlen konnte, dass seine Bemerkung sie amüsierte. „Auch das, Captain Dheran, aber dieser Spruch stammt von Alexander Pope.“

„A-ha“, machte Dheran zerknirscht und übersah dabei geflissentlich Soreks vielsagenden Blick.

Linara fügte beschwichtigend hinzu: „Ich kenne diesen klassischen irdischen Satiriker auch nur, weil meine älterer Sohn fast alle seine Werke besitzt. Alexander Pope war anscheinend witzig und geistreich, aber in mancher Beziehung auch sehr traurig. Er war nur 1,40 Meter groß, weil er ein deformiertes Rückgrat besaß. Er kannte also das Leiden, aber er konnte den Schmerz verdrängen, weil er sich darüber lustig machte.“

Dheran nickte. „Verstehe“, sagte er nachdenklich, wobei er überlegte, welcher Schmerz hinter Linara Enaris bissigem Spott und ihrem schwarzen Humor steckte.

Sie prosteten sich zu und nahmen einen Schluck von ihrem Brandy, bevor Linara zuerst Sorek und danach Dheran ansah. Schließlich ergriff sie die Hand des Andorianers, die er auf den Tisch gelegt hatte und forderte Sorek auf: „Schlagen Sie mit ein.“

Der Halbvulkanier zögerte kurz, bevor er seine kräftige Hand auf die von Linara und Dheran legte. Beide Männer blickten sie gleichermaßen abwartend an, und sie erklärte lächelnd: „Lassen Sie uns...“ Die Bajoranerin unterbrach sich lächelnd und hob nochmal erneut an. „Lasst uns darauf anstoßen, dass wir wissen wer wir sind, was wir wollen, und vor allen anderen Dingen: worauf es ankommt: Nämlich unverbrüchliche Freundschaft; vielleicht das Einzige, was uns in diesen Zeiten bleibt. Auf dass wir also von nun an, zeitlebens in Freundschaft verbunden bleiben, und bedingungslos, Einer für den Anderen einstehen werden – was immer auch geschehen mag.“

Linara erkannte die Zustimmung in den Augen der beiden Männer, noch ehe sie gemeinsam sagen: „Auf die Freundschaft.“

Und so tranken sie, drei grundverschiedene Captains der 5. Taktischen Flotte, in der Gewissheit dieses Versprechen, denn ein solches war es, das spürten sie tief in ihren Herzen, niemals zu brechen.



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