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Stairway to the Skies

ItaSaku
von

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Vor dem Ende.

Sein Ende war nah.

Nur jemand, der sein gesamtes Leben dem Shinobidasein verschrieben hatte, war in der Lage, den näherkommenden Tod mit allen Sinnen wahrzunehmen. Er roch nach Blut, schmeckte nach Staub, hörte sich nach rauschendem Chakra an – aber vor allem fühlte er sich wie Erlösung an.

Vor der Dunkelheit fürchtete er sich nicht, diese hatte sich bereits die Zeit genommen, um sich nach und nach mit ihm anzufreunden. Wenn das Augenlicht versagte, blieb einem keine andere Wahl, als die Finsternis zu akzeptieren. Dies hatte er aber bereits vor langer Zeit getan – sein Weg hatte ihn durch die tiefsten Abgründe geführt und nicht ein einziges Mal hatte er zurückgeblickt, weil er wusste, wofür er ein Leben in der Hölle in Kauf genommen hatte.

Für wen.

Entsetzte Augen, die seinen so ähnlich waren, starrten ihn an, während er schwach nach vorne stolperte, die letzte Kraft dafür benutzte, um seinen Arm zu heben. Er schuldete seinem Bruder eine letzte Geste, eine, die ihm Schutz geben würde.

Seine Sicht war verschwommen, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Die Ironie, dass er seinen Bruder in den letzten Momenten seines Lebens nicht vernünftig sehen konnte, entging ihm nicht. Sie brach ihm das Herz, aber er wusste, dass all der Schmerz und das Leid gleich verschwinden würden. Ein paar Schritte noch, dann würde alles vorbei sein.

Er streckte die Hand aus, merkte, wie sein Bruder sich versteifte und sein Körper zitterte. Selbst jetzt noch tat er ihm weh. Tiefe Traurigkeit, die er jahrelang nicht an sich herangelassen hatte, um diese Farce, die er Leben genannt hatte, aufrechtzuerhalten, machte sich nun in ihm breit. Er wollte als er selbst sterben, weshalb er seine Lippen zu einem Lächeln verzog und spürte, dass seine Mundwinkel protestierten, weil sie nicht mehr an diese Anstrengung gewöhnt waren.

„Was zum…?!“, ertönte die erstickte Stimme seines Bruders. Das Lächeln verblasste, die Hand hielt inne und der Rest seiner Sinne begann augenblicklich zu arbeiten. Selbst jetzt noch, so kurz vor dem Tod, konnte er spüren, dass etwas nicht in Ordnung war und dass die irritierten Worte nicht seinem Lächeln gegolten hatten. Dieses hatte sein Bruder vermutlich nicht einmal bemerkt, denn seine Aufmerksamkeit galt dem, was sich hinter ihm abspielte.

Er drehte sich um, gab seinem Bruder die Chance, ihn anzugreifen und zu töten, doch er tat es nicht. Stattdessen standen beide Uchiha-Brüder reglos da und starrten in die Ferne.
 

Während Sasuke es genau sehen konnte, erkannte Itachi lediglich Konturen. Es sah aus, als wäre dort, ganz weit weg von ihnen, eine riesige Treppe erschienen.
 

Eine Treppe, die in den Himmel führte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-06-22T20:27:31+00:00 22.06.2015 22:27
Hallo meine Liebe :)

Ugh, da wird einem richtig schlecht. Deine Sprache hat es mal wieder in sich, wenn man an Formulierung wie "Wenn das Augenlicht versagt [...]" denkt. Der ganze Text birgt etwas Endgültiges, und ist wie ein Abschied, dem nur der Trost inne wohnt, endlich Frieden zu finden. Sasuke wirkt durch die wenigen Zeilen wie ein schützenswerter, hilfloser Junge und Itachis "große Bruder"-Rolle überzeugt mich vollauf. Man bekommt nur einen Wimpernschlag dessen Leids präsentiert und ist doch einfach 'drin'.
Bloß warum kann der jüngere Uchiha diese Treppe sehen? Wird er folgen (können)?

Apropos, das erste Mal seit Langem habe ich einen Schnitzer gefunden: "Er wollte als er selbst sterben", da ist ein Wort zu viel.

Liebe Grüße, Morgi


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