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No Shit Sherlock!

Johnlock
von

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Prolog

Nie im Leben hätte John erwartet dass Sherlocks konsequente Ablehnung von der Behandlung von Notfallärzten wirklich in irgendeiner Weise begründet war. Aber nun saß der Jüngere der Beiden breit grinsend in einer hellblauen Schockdecke gewickelt vor ihm. Ab und an erklang ein beinahe hysterisches Kichern aus seinem Mund.

Genervt massierte sich John die Schläfen und sortierte die letzten Stunden in seinem Kopf genaustens. Nicht nur, damit er Sherlock einen einigermaßen korrekten Bericht liefern konnte, den dieser ohne Frage am nächsten Tag verlangen würde. Nein, auch, weil er sich selber ersteinmal erklären musste, warum sein Mitbewohner der selten grinste wie ein Honigkuchenpferd und schon erst recht nicht kicherte wie ein Drittklässler im Sexualkundeunterricht, nun da saß und wie ausgewechselt erschien.
 

Sie hatte zwei verdächtige Brüder verfolgt, denen vorgeworfen wurde, ihren Onkel umgebracht zu haben und dann aus Schein einen Einbruch vorgetäuscht zu haben, um den Mord als Raubmord aussehen zu lassen.

Für Sherlock war dieser Fall natürlich nicht einmal eine vier gewesen, und hätte John es nicht irgendwie zu Stande gebracht seinen Mitbewohner davon zu überzeugen, dass sein Laptop in Reparatur war und er diesmal nicht über Webcam den Fall lösen konnte, hätte Lestarde den Fall alleine lösen können. Aber überraschenderweise hatte der ehemalige Militärarzt nicht einmal viel Überzeugungskraft aufbringen müssen dass der Consulting Detective sich den Fall persönlich ansah.

In nicht einmal fünf Minuten hatte Sherlock das Szenario des Mordes erläutert. Ein neuer Rekord wenn sich John nicht ganz irrte.

Als Sherlock die Brüder Carl und Robert befragen wollte, oder mehr überführen, hatten diese reflexartig den Tatort verlassen und waren geflohen. Sherlock war ihnen sofort hinterher gerannt woraufhin John ihm schnell gefolgt war.

Die Verfolgungsjagd war nicht lang, aber irgendwie schaffte es Robert im Laufen einen kleinen Revolver zu zücken und mit einer Millisekunde abzudrücken und Sherlocks Oberschenkel zu treffen. Dieser war sofort zusammen geklappt. Robert und Carl hatten es geschafft zu fliehen.

John hatte Mühe und Not den laut fluchenden Sherlock zu beruhigen damit er sich dessen Verletzung ansehen konnte.

Zum Glück hatte die Kugel keine Hauptader getroffen was hieß, dass das Bein des Jüngeren nicht so stark blutete und es auch keine nachfolgenden Schäden davon tragen würde.

Dennoch hatte Sherlock getobt, sich über Schmerzen beklagt und lautstark die Verbrecher angefaucht, als diese doch noch von Lestardes Leuten geschnappt werden konnten.

Daraufhin hatte ein Sanitäter Sherlock ein Beruhigungsmittel verabreicht.
 

Natürlich hatte der Sanitäter weder John noch Sherlock befragt ob er diese Medikamente wirklich nehmen wollte. Und eigentlich hätte er es auch nicht tun dürfen, was John zu dem Schluss gebracht hatte, dass der Sanitäter entweder eines von Sherlocks Opfern in Deduktion gewesen sein müsste oder das Donovan oder Anderson ihn dazu angestiftet hatten. Denn die Dosierung war offensichtlich nicht nur zum Beruhigen des Consulting Detective gedacht, sondern zur vollkommenen Lehmlegung seiner Gedankengänge.
 

Ein leises Knurren entkam Johns Kehle als er über das verantwortungslose Handeln des Notfallarztes nachdachte. Er würde sich gleich morgen bei seinen Vorgesetzten beschweren!

Nicht nur, dass er das Medikament ohne Sherlocks Zustimmen verabreicht hatte und beinahe überfallartig die kleine Spritze in den Oberarm des Jüngeren gerammt hatte, nein, er hatte auch in Kauf genommen, dass Sherlock allergisch auf das Mittel reagieren könnte.
 

John seufzte noch einmal tief, bevor er Sherlock an den Schultern packte und ihn hochzog. Die langen Beine des CDs wackelten kurz was den Älteren der Beiden dazu veranlasste seinen Arm stützend unter die Arme des Anderen zu legen.

„Kannst du stehen?“ fragte John als das Wackeln der Beine Sherlocks abgeklungen war. Dieser nickte grinsend woraufhin John leise aufseufzte. „Lass uns dann zurück. Nachhause. Du brauchst Schlaf.“

John zog die Schockdecke von den Schultern des Jüngeren und warf diese dem Sanitäter ins Gesicht.
 

„Greg, wir gehen dann.“ informierte John den Inspektor was dieser mit einem freundlichen Lächeln beantwortet und leicht winkte. Im Augenwinkel vernahm John noch die schnellen Winkbewegungen des Lockenkopfes neben sich. Das dunkel jedoch glücklich wirkende Kichern klang an sein Ohr. Gerade noch konnte John Sherlock davon abhalten ein 'Tschüssi' zu quitschen indem er ihm einfach die Hand auf den Mund drückte und ihn wegzog. Hinter Greg sah er Anderson und Donovan die sich eindeutig über das unmögliche Verhalten des Consulting Detective lustig machten. Der Älteren warf ihnen daraufhin einen wütenden Blick zu und verschwand dann mit Sherlock um die nächste Ecke.
 

Leider hatte John nicht so das Glück mit den Taxen, was dazu führte, dass sie etwas länger als sonst am Straßenrand standen und John verzweifelt versuchte eines der Taxen für sich zu gewinnen. Unweigerlich fragte er sich, wie es Sherlock immer so schnell schaffte.

Nach geschlagenen zehn Minuten hielt dann doch endlich eines der Gefährte neben den beiden Männern.

John schob Sherlock in das wohlig Warme innere des Wagens, gab dem Taxifahrer noch die gewünschte Adresse durch und lehnte sich dann erleichtert in die Polster hinter sich.

Die Fahrt über genoss John die Stille, denn die ganze Fahrt über fand es Sherlock wohl besonders amüsant, aus dem Fenster zu starren. Dabei machte er kein Laut.
 

Als das Taxi nach einer knappen halben Stunde vor der Baker Street 221B hielt, bezahlten John noch schnell bis er dann Sherlock aus dem Wagen stoß. Dieser wackelte wieder beachtlich auf den Beinen.

Der ehemalige Militärarzt verdrehte die Augen und legte wieder stützend den Arm unter die des CDs.

Dieser kicherte unter den leichten Berührungen.

„Jetzt lass uns reingehen. Meine Güte Sherlock!“ vollkommen überfordert mit der Situation machte sich John daran seinen Schlüssel aus der Tasche zu kramen und suchte im fahlen Lichtschein der Straßenlaterne das Schlüsselloch. Wieder vernahm er das Kichern des Jüngeren, mit der plötzlichen Umarmung des Schwarzhaarigen hatte er aber nicht gerechnet.

„Du bist so niedlich~“ John hatte das Gefühl, dass sein Kopf schlagartig rot angelaufen war. „Wenn du so sauer bist... und generell auch~“ Sherlock war eindeutig nicht er selbst. Offensichtlich war er das nicht.

„Lass des Quatsch Sherlock. Und lass mich los.. ich muss die Tür-!“ weiter kam der Blonde nicht da er plötzliche warme Lippen auf seinen spürte. Die Berührung war nur kurz, nicht besonders professionell und auch sehr ungeschickt, dennoch verschaffte es John eine leichte Gänsehaut.

„Ich liebe dich so John~ So seeehr~“ erneut kicherte Sherlock und drückte den Älteren an sich. Dieser konnte seine Gedanken nun garnicht mehr ordnen. Alles war vollkommen durcheinander. Schwirrte wirr in seinem Kopf umher, so dass er auch nicht wirklich realisierte, wie der Jüngere an ihm vorbei durch die mittlerweile geöffnete Tür im Haus verschwand.



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