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Wir beide

Ein kleines Danke
von

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Wir beide

„Ist das dein Ernst?!“

Wieder einmal regte sich der Prinz, nein, der König der Welt auf. Musste sich aufregen und das nur, weil sein Handlanger mal wieder nicht in der Lage gewesen war etwas richtig zu machen. Typisch. Um ihn herum waren eh alle Leute komplett unfähig. Und ja, dazu zählten auch die Lehrer, besonders die Schlammblüter, und seine sogenannten Freunde. Wie sehr wünschte sich der Dunkelhaarige in solchen Momenten seinen ebenso unfähigen, aber dafür umgänglicheren, Hauselfen herbei. Dem konnte er wenigstens eine verpassen, wenn er etwas falsch machte. Das ging bei seinem Cousin, wievielten-Grades-auch-immer, leider nicht.
 

„Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, dass ich keinen Zucker in meinem Tee haben will.“, fuhr der Ältere verärgert fort, bekam von seinem Gegenüber aber nur ein verwirrtes Blinzeln als Antwort. Er sah förmlich wie William in sich zusammenfiel und gleichzeitig darum bemüht war Schadensbegrenzung zu betreiben, indem er nach der Tasse griff, die Jake zuvor mit einem angewiderten Gesichtsausdruck wieder abgestellt hatte.
 

„E-es t-tut mir-.“, stotterte der Schotte vor sich hin, konnte seinen Satz jedoch nicht zu Ende bringen, da er von seinem Herrn und Meister mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht wurde.

4 Jahre. 4 verdammte Jahre und sein persönlicher Sklave, der diesen Job auch noch mit allem Eifer freiwillig ausführte, wusste immer noch nicht, dass der Zucker nicht unschuldig an so manch einer Migräneattacke vom König des Schlosses war.
 

Anstatt dem Jüngeren jedoch einen Vortrag zu halten, gab er ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er ihm den Fehler verzieh und sich mit einer neuen Tasse ohne Zucker begnügen würde. Zumindest funktionierte die nonverbale Kommunikation zwischen ihnen einigermaßen. Da konnte Biggs sogar noch was lernen.
 

Weißt du eigentlich

was du bist für mich?

Alles andre als normal

und jederzeit loyal, royal.
 

Noch nie hatte er verstehen können wie jemand für etwas so einstehen konnte wie William es tat. Noch nie war ihm das Verhalten des Jüngeren schlüssig erschienen, war Jake doch selbst ein Egozentriker sondergleichen, der sich für niemanden so aufopfern würde. Noch nie hatte er solch starke, positive Gefühle empfunden, wie es der Brünette wohl tun musste, wenn er bereit war alles für ihn zu tun.

Noch nie hatte er daran zweifeln müssen, dass der naive Schotte nicht hinter ihm stand.

Und noch nie war er mal auf die Idee gekommen ihm dafür zu danken.
 

Du bist mein Fundament

keiner der mich so gut kennt

keiner der mich sieht wie du

Old Shatterhand und ich Winnetou
 

„Hmm-hm“

„Ich sagte: Du solltest jetzt wirklich ins Bett gehen. Ich seh doch, dass deine Kopfschmerzen dich wieder fast umbringen.“
 

Nervig.

William war einfach nur nervig.
 

Und er war es nicht nur, weil er ihm sagte, was er zu tun hatte, sondern, weil er auch noch Recht hatte. Er hasste es, wenn jemand anderes bei einer Sache, die ihn betraf, Recht hatte.
 

Aus eigener Überzeugung sagte er sich immer wieder, auch wenn er es niemals gegenüber William erwähnt hatte, dass er keinen Aufpasser, keine zweite Mutter, keinen Laufburschen, brauchte. Auch wenn es durchaus praktisch war jemanden zu haben, der einem die Drecksarbeit abnahm, so entriss er ihm gleichzeitig auch die Unabhängigkeit.

Jake schnaubte nur verächtlich, erhob sich aber dennoch von der Bibliotheksbank. Beinahe gleichzeitig sprang auch sein getreuer Ritter auf und stützte ihn, als er am Ende des Tisches leicht ins Wanken kam. Kopfschmerzen? Schön wär’s. Das waren mindestens 10 Klatscher, die ihm gegen den Schädel flogen. Von Glück im Unglück konnte der 16-jährige jedoch sprechen, da ihn zumindest keine Migräne mit ihrer Aura heimsuchte.
 

„Ich bring dich jetzt erst mal in deinen Schlafsaal und kümmer mich dann um den Kräutertee aus dem Krankenflügel.“, hörte der Dunkelhaarige noch von dem bereits hochgewachsenen Schotten, der keinerlei Probleme damit hatte seinen Messias zu stützen.

Auch wenn es wohl niemand so interpretieren würde, so war das „Okay“ des Hudson, was darauf folgte, das größte Dankeschön, was er in solch einer Situation je über die Lippen bringen würde.
 

Immer werden wir so bleiben

jung und frei und schön

wir beiden stehen auf der guten Seite

Jahr für Jahr

Immer werden wir so bleiben

lachen über schlechte Zeiten

Meine Schmerzen sind auch deine

Jahr für Jahr
 

„Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat“, kam es von einer schemenhaften Figur am anderen Ende des Schlafsaals, ehe sich diese ihm, was Jake nur anhand der zunehmenden Lautstärke ausmachen konnte, mit schnellen Schritten näherte. „Aber im Krankenflügel hatten sie die Teemischung nicht mehr, sodass ich noch zu Prof. Davenport gehen musste.“, wurde noch in einem unglaublichen Tempo hintenan geschoben, um die lange Wartezeit zu erklären. Nicht, dass der Geplagte zugehört hatte oder ihn interessierte warum der andere so lange gebraucht hatte.
 

„Ist gut. Mach das Licht aus, wenn du wieder gehst“, war das Einzige, was der Jüngere zu hören bekam. Kein Danke, nichts.
 

Vielleicht hätte sich Jake dazu durchgerungen, hätte ihm William ebenfalls berichtet, dass er die Lehrerin für Kräuterkunde zuvor noch im ganzen Schloss gesucht hatte, da diese unauffindbar in einem der Gewächshäuser auf dem Boden eingeschlafen gewesen war.
 

Weißt du eigentlich

was du tust für mich

wenn du meine Lasten trägst

und dich mit meinen Feinden schlägst?
 

„Ich hab dir gesagt, dass du aufpassen sollst!“

„A-aber ich wollte doch nur..!“

„Nichts aber. Du bist echt ein Depp!“

„Aber er hat dich beleidigt! Das darfst du doch nicht auf dir sitzen lassen!“

Ein Seufzen.

„Nein, werde ich auch nicht, aber wenn du gleich vor der halben Lehrerschaft auf ihn los gehst…für so viel Blödheit hast du die Strafarbeit echt verdient.“
 

Ich vertraue dir mehr als mir

und ich liebe dich dafür

dass du bist wie du bist

dass du niemals vergisst

was das Wichtige ist
 

Wir beide
 

Immer werden wir so bleiben

jung und frei und schön

wir beiden stehen auf der guten Seite

Jahr für Jahr

Immer werden wir so bleiben

lachen über schlechte Zeiten
 

„Kannst du mich endlich mal in Ruhe lassen?! Du nervst tierisch! Dass du mir jetzt nach der Schule immer noch hinterherlaufen musst! Hast du nix Besseres zu tun?!“, war, was aus dem Mund des Älteren kam, als sein Anhängsel mal wieder zu Besuch vorbei gekommen war, wenn man tägliches Kommen noch als Besuch werten konnte.
 

Wieso lebst du nicht dein eigenes Leben? Warum läufst du einem imperfekten Ideal hinterher, das dir nie das Glück geben kann, welches du verdienst?, war, was er wirklich dachte.
 

„Verschwinde endlich!“, folgte, als der Jüngere noch immer nicht gehen wollte, auch wenn viel mehr Lass mich nicht mit meinem Leid allein in seinem Kopf wiederhallte.
 

„Ich will dich hier nicht noch einmal sehen ehe du nicht diesen Job da-“

All die Jahre hatte er ihm von seinem Traumberuf erzählt und doch hatte Jake nie zugehört.

„-hast und mir deine Frau vorstellen kannst.“
 

Worte, die trafen, die verletzten. Worte, die ihn retten sollten. Ihn retten von dem sinkenden Schiff.
 

Deine Schmerzen sind auch meine

Jahr für Jahr
 

Worte, die ein Band brachen, das nie dazu bestimmt war gebrochen zu werden.

Worte, die, wie immer, nur indirekt sagten: Danke



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schneefeuer1117
2015-04-29T20:47:30+00:00 29.04.2015 22:47
Ach, meine Liebe ♥

Und WIE ich mich freue! Ich bin hin und weg und quietsche wie [s]William[/s] ein kleines Schulmädchen. Dankeschön für die Liebe für unsere beiden Jungs und danke für die Liebe für den Schotten, der selbst das letzte indirekte Danke herausgehört hat und einen Teufel tun und das tun wird, was Jake ihm sagt - einmal in seinem Leben <3
Der Liedtext passt wunderbar! Ich bin geneigt, ihn sofort für die beiden zu übernehmen, hihi.
Und ich freue mich auf alles, was noch auf die beiden zukommt, so schön oder unschön es auch werden wird und so sehr Will und Jake auch unter uns leiden werden! Ich freue mich einfach wahnsinnig darauf.

Ich habe dich lieb!
UND DANKE! <3


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