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Down Hill 1: Arrival

Welcome to Hell
von

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Sigma und Scarecrow Jack

Einen Moment war Mello wie erstarrt, als er Jackson Cohan in leibhaftiger Gestalt vor sich sah. Dieser Hüne war gut 20cm größer als er und so wie er aussah, schien er nicht gerade auf ein kleines nettes Kaffeekränzchen aus zu sein. Nein, die blutverschmierte Machete in seiner Hand sprach eine ganz andere Sprache. „Kleines Schweinchen“, zischte er hinter der Maske hervor und in dem Moment ergriff Mello die Flucht. Er rannte wie von der Tarantel gestochen los und hörte hinter sich die Schritte seines Verfolgers. Scheiße verdammt, das konnte knapp werden. Wenn er sich jetzt verirrte, war es aus. So wie er in der Akte gelesen hatte, war dieser Kerl das reinste Monster. Und dem anderen wollte er auch nicht wirklich noch mal über den Weg laufen. Scheiße, wenn er wenigstens wüsste, wohin er denn überhaupt laufen sollte. Er hatte keinen Plan, wo er war und wie groß diese verdammte Gefängnisanstalt hier überhaupt war. Das war doch alles ein einziger Alptraum. Das konnte nie und nimmer wirklich passieren. Irgendwie musste er aber auch wirklich Pech haben. Erst geriet er mit diesem verdammten Rocker in eine Schlägerei, dann schlugen ihn irgendwelche Regierungsfritzen nieder und sperrten ihn in dieses Loch hier ein. Er musste aber auch wirklich nur Pech haben…

Instinktiv bog Mello nach links ab und schlug eine Tür hinter sich zu. Natürlich wusste er, dass er diesen Irren nicht wirklich aufhalten konnte, aber womöglich konnte er auf diese Weise irgendwie den Abstand zu ihm vergrößern. Andere Alternativen blieben ja nicht so wirklich. „Scheißendreck!“ fluchte er und warf sogleich die nächste Tür hinter sich zu, dann eilte er eine Treppe rauf und erreichte eine Stahltür, in der sich lediglich ein kleines Sichtfenster befand. Ansonsten war Endstation. Oh Gott, er war in einer Sackgasse gelandet. Na hoffentlich konnte er irgendwie die Tür verbarrikadieren, wenn er erst mal drin war und dann diesen Kerl abschütteln. Mello riss sie auf und schloss sie sofort, dann stemmte er sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Keine Sekunde später versuchte sein Verfolger die Tür zu öffnen. Er warf sich mit seinem gesamten Gewicht dagegen und Mello hatte alle Mühe, dieser Kraft entgegenzuwirken. „Kleines Schweinchen“, knurrte Jackson in einer fast schon unmenschlichen Stimme. „Ich kriege dich so oder so. Ich kann deine Angst riechen, kleines Schweinchen.“ Doch kurz darauf schien Jackson wohl gemerkt zu haben, dass er auf diese Weise nicht weiterkam. Er ließ von der Tür ab und das machte den 24-jährigen stutzig. Was denn? Der Typ gab so schnell auf? Na der muss ja echt eine miserable Geduld haben. Nein, das war es nicht. Mit Sicherheit würde er etwas anderes versuchen. Ein lautes Poltern nicht weit entfernt schreckte ihn auf und er drehte sich um. Scheiße, da war noch eine andere Tür! Eine Sekunde später brach sie auf und sein maskierter Verfolger war nun ebenfalls im Raum. Sofort riss Mello die Tür auf und wollte flüchten, doch da stand wieder der Kerl mit den leeren Augen vor ihm. Sigma… Simon Cohan. Noch ehe Mello reagieren konnte, ließ Sigma einen Stein auf ihn niedersausen und traf ihn hart am Kopf. Der heftige Schlag ließ den 24-jährigen kurzzeitig schwarz vor Augen werden. Er verlor die Kontrolle über seinen Körper und brach zusammen. „Na sieh mal einer an“, hörte er eine Stimme sagen, die wohl von Sigma stammte. „Da ist extra jemand gekommen, um uns einen Besuch abzustatten. Wie reizend. Jack, fessle ihn. Wir wollen doch nicht, dass unser Gast uns so schnell wieder verlässt.“ Mello versuchte noch, sich zu wehren, doch da drückte Sigma seinen Kopf mit dem Absatz seines Stiefels auf den Boden, während Scarecrow Jack ihm die Arme auf dem Rücken zusammenband. Im Anschluss wurde er an den Haaren hochgezerrt und blickte wieder in diese wie tot wirkenden Augen. Sein Kopf schmerzte und ein Blutrinnsal floss seine Stirn hinunter. „Na was führt dich denn hierher? Hast du dich etwa verirrt? Oder bist du extra unseretwegen gekommen? Das wäre doch gar nicht nötig gewesen, aber wir freuen uns immer über Besuch. Hm… dein Gesicht ist mir neu. Kann es sein, dass du ein Neuankömmling bist?“

„Und wenn es so wäre?“

„Oho“, rief Sigma und sah zu Scarecrow Jack rauf. „Hast du das gehört, Scarecrow? Der Junge ist erst heute angekommen! Na das bedeutet doch gleich, dass wir für ihn eine kleine Willkommensfeier veranstalten sollten.“

„Danke, aber ich verzichte“, gab Mello zurück und sein Blick verfinsterte sich. Auch wenn Sigma mit seinen komischen Augen gruselig wirkte genau so wie sein gestörter Verwandter, aber von denen würde er sich ganz sicher nicht einschüchtern lassen. Darauf konnte er noch lange warten. „Sag so etwas doch nicht“, meinte Sigma und begann nun sein Gesicht genauer zu studieren. „Wir geben unseren Neuankömmlingen gerne eine kleine Einstandsparty. Immerhin wirst du noch eine sehr lange Zeit hier unten bleiben, fürchte ich. Und du wirst den Himmel und die Sonne nie wieder sehen, also solltest du die Freuden, die Down Hill zu bieten hat, durchaus zu schätzen wissen. Immerhin sitze ich für meinen Teil schon seit 21 Jahren hier drin fest, Scarecrow Jack hat auch schon sein 20-jähriges Jubiläum. Und die Chance, hier wieder rauszukommen, tendiert gegen Null, also ist die einzig logische Konsequenz daraus, sich das Leben hier möglichst angenehm und komfortabel zu gestalten und seinen Spaß zu haben. Aber wie wäre es, wenn wir in einer etwas angenehmeren Atmosphäre miteinander plaudern? Der Boden hier ist doch wirklich nicht der richtige Platz für ein nettes Gespräch. Na komm Jack, nimm ihn hoch und komm mit.“ Damit wurde Mello hochgezerrt und ehe er sich versah, hatte Scarecrow Jack ihn an den Hüften gepackt und über seine Schulter gelegt. In dieser Position war es Mello nunmehr gänzlich unmöglich, abzuhauen. Insbesondere, da seine Arme auf den Rücken gefesselt waren. Und ehrlich gesagt wollte er lieber nicht wissen, was die beiden mit ihm vorhatten. „Du musst Jack entschuldigen“, sagte Sigma, der seinerseits voranging. „Er ist nicht gerade der Gesprächigste. Das bringt es wohl mit sich, wenn man einen Dachschaden entwickelt, nachdem die eigene Tante einen zu verbrennen versucht. Er hat auch nicht gerade die besten Erfahrungen, was Manieren anbetrifft, aber er ist wirklich ein braver kleiner Bruder. Nicht war, Scarecrow?“ Keine Antwort, nur ein lauter, rasselnder Atem. Dann aber brachte er ein heiseres „Ja“ hervor. Diese Stimme jagte Mello einen eiskalten Schauer über den Rücken und auch wenn er es nicht gerne zugab, dieser Scarecrow Jack machte ihm irgendwie Angst. Aber wahrscheinlich sollte er mehr Angst vor Sigma haben, denn so wie es schien, hatte er dieses Monster ziemlich gut unter Kontrolle. „Na erzähl mal wie du heißt.“

„Das geht dich ja wohl gar nichts an, du Freak“, gab Mello feindselig zurück, doch über diese Antwort lachte Sigma nur. „Ich glaube, du bist dir nicht im Klaren, in welcher Lage du dich hier gerade befindest, mein Freund. Nur zu deiner Information: wir können ganz in Ruhe und zivilisiert miteinander plaudern und so eine nette Gesprächsrunde eröffnen. Oder aber ich sag Jack einfach, er soll dir die Bauchdecke aufschlitzen und dich mit deinen eigenen Gedärmen erdrosseln. Das ist auch kein großes Problem. Du kannst dich entscheiden.“ Mit denen ist sicher nicht zu spaßen, dachte Mello sich und sah ein, dass er mit seiner Art nicht weiterkam. Die beiden würden Ernst machen und ihm noch tatsächlich die Eingeweide rausreißen, wenn er ihr Spielchen nicht mitspielte. Schließlich erreichten sie einen Raum und als nächstes wurde Mello auf einen Stuhl gelegt, der ihn irgendwie an diese Stühle aus den Zahnarztpraxen erinnerte. Vermutlich war das hier mal ein Behandlungszimmer gewesen. Nur stank es hier drin fast noch schlimmer als in den Gängen. Sofort wurde er festgeschnallt und das Licht wurde angeschaltet. „So“, rief Sigma nun und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich darf dich in meinem kleinen Refugium herzlich Willkommen heißen.“ Mello musste blinzeln, da das Licht ihn erst blendete. Er hatte sich schon zu sehr an die miserablen Lichtverhältnisse in der Gefängnisanstalt gewöhnt. Aber dann erkannte er, dass er sich tatsächlich in einer Art Behandlungszimmer befand. Nur standen in den Regalen keine medizinischen Geräte oder Arzneien, sondern Gläser, in denen Augen schwammen. Menschliche Augen. Ihm gefror das Blut in den Adern bei diesem Anblick und er musste sich an den nackten Mann mit der Augenbinde erinnern, den er gesehen hatte… an die Akte, die er gefunden hatte. Sigma hatte eine Obsession für Augen… er hatte seine Eltern getötet, weil er an ihre Augen wollte. Er sammelte die Augen der Häftlinge, die nach Down Hill gebracht wurden. Großer Gott… wo war er denn nur hineingeraten? Warum nur hatte er diesen wahnsinnigen Einfall haben müssen, ausgerechnet durch die Anstalt zu gehen? Warum nur hatte er ausgerechnet die falsche Abzweigung nehmen und in einer Sackgasse landen müssen? „Ich muss zugeben, das Sammeln ist meine große Leidenschaft. Wenn nicht zu sagen, meine Lebensaufgabe“, erklärte Sigma und begann nun, mehrere Messer und Zangen auf einem Tisch auszubreiten. „Interessanterweise unterliegen so viele Menschen dem Trugschluss, dass ich blind bin, da sie glauben, ich besäße keine Pupillen und keine Iris. Aber das stimmt nicht. Ich habe sie, aber sie sind weiß. Deshalb geht man automatisch davon aus, ich wäre völlig hilflos. Es erstaunt mich immer wieder, wie leicht es doch ist, die Leute zu täuschen. Zugegeben, ich hab es selbst nicht glauben wollen, als ich mit fünf Jahren zum ersten Mal in einen Spiegel geblickt und mich selbst so gesehen habe, wie alle anderen mich sehen. Meine Eltern sagten, ich wäre anders, weil ich eine kranke Missgeburt bin. Und Gott hasst nun mal Missgeburten. Ich sah in ihren Augen, dass sie sich vor mir ekelten und mich verachteten, aber mehr noch sah ich, dass sie Angst vor mir hatten. Genauso wie alle anderen Menschen. Ich bin diesem interessanten Phänomen weiter nachgegangen und habe mich damit beschäftigt, warum es wohl so ist, dass ich die Fähigkeit besitze, das wahre Wesen der Menschen zu durchschauen und zu erkennen, wie sie wirklich denken und fühlen, während meine Augen nichts dergleichen preisgeben. Und die einzig logische Schlussfolgerung liegt darin, dass unsere Augen gleichzeitig auch unsere Seelenspiegel sind. Ja mehr noch: sie sind das Gefäß unserer Seele. Und der Grund, wieso ich mit diesen Augen zur Welt gekommen bin, ist einfach der, weil ich im Gegensatz zu allen anderen Menschen keine richtige Seele besitze. Wie also löst man das Problem? Organe kann man transplantieren, gewisse Körperteile durch Prothesen ersetzen, aber wie eignet man sich eine Seele an? Ganz einfach: man extrahiert sie dem anderen, indem man ihm seine Augen nimmt. Derzeit suche ich noch nach den perfekten Augen für mich, aber ich habe schon viele gesammelt, die so ungefähr meinen Erwartungen entsprechen und die es wert sind, aufbewahrt zu werden. Und ich tue den Leuten sogar noch einen Gefallen. Ich mache ihre Seele unsterblich, indem ich sie von diesem wertlosen und verrottenden Körperballast befreie.“ Der hat sie doch nicht mehr alle, dachte Mello und wurde so langsam unruhig. Der ist vollkommen wahnsinnig. Will der mir jetzt etwa auch die Augen rausnehmen? Scheiße Mann, ich muss mir echt was einfallen lassen, sonst bin ich dran! „Die Angst steht dir gut zu Gesicht. Nun sag mir doch mal, Junge: wie heißt du denn nun oder besser gesagt wie nennst du dich?“

„Mello…“

„Mello?“ rief Sigma und hob erstaunt die Augenbrauen. „Ja da klingelt irgendetwas… Und dieser Blick in deinen Augen erinnert mich an jemanden. Ach verdammt, da war doch mal jemand gewesen, den wir hier hatten. Jack, erinnerst du dich noch an diesen einen Kerl? Das war der, der zusammen mit Echo hergekommen ist.“

„Der Brillentyp“, antwortete Scarecrow Jack mit rasselnder Stimme und nun schien es dem 30-jährigen wieder einzufallen. „Ja genau. Er hatte wirklich interessante Augen. Genauso wie du. Das Ganze ist schon eine lange Weile her, vielleicht ein paar Jährchen. Da hatten wir so einen Typ aufgegabelt, den sie frisch hier eingeliefert hatten. Er hatte einen ähnlichen Blick wie du. Der Blick eines Menschen, der als Kind furchtbare Dinge gesehen hat und der sich damit abgefunden hat, ohne die Liebe und Fürsorge einer Familie aufwachsen zu müssen. Aber mehr noch hat mich auch der Zorn und die Verzweiflung in seinen Augen fasziniert. Und der Schmerz… Wenn ich mich richtig erinnere, hat er irgendwie so einen ähnlichen Namen wie deinen erwähnt, ich könnte mich aber auch täuschen… Hey mein Freund, vielleicht kannst du mir ein klein wenig auf die Sprünge helfen. Es liegt mir irgendwie auf der Zunge, aber mir fällt es gerade nicht ein. So ein Rothaariger, knapp 1,70m groß und jetzt so gut und gerne in deinem Alter. Hat ständig diese bescheuerte Fliegerbrille auf.“ Fliegerbrille? Rote Haare? Mello glaubte nicht richtig zu hören, als Sigma das sagte. Es gab nur einen Menschen, den er kannte, der genau so aussah. Doch so wirklich glauben konnte er es nicht. „Matt…“ „Ja richtig!“ rief Sigma sofort und schnippte mit den Fingern. „Matt war sein Name. Mann, der muss vor knapp drei oder vier Jahren hier angekommen sein. Was für ein lustiger Zufall.“ Nein, das konnte nicht wahr sein. Das durfte nicht wahr sein. Matt war hier in Down Hill? Ja aber wann war das passiert und wieso hatte er darüber nie etwas herausfinden können? War das etwa der Grund gewesen, wieso seine Suche immer erfolglos blieb und niemand je etwas zu Matts Verbleib sagen konnte? In diesem Moment wusste Mello nicht, was er denken, geschweige denn, was er fühlen sollte. Erleichterung, dass er endlich einen Hinweis auf Matts Verbleib hatte, oder aber Fassungslosigkeit darüber, dass er hier gelandet war? „Oh?“ kam es von Sigma, der ihn interessiert beobachtete. „Wie es aussieht, steht ihr euch sehr nahe ihr zwei. Kann es sein, dass er dir viel bedeutet? Ist er etwa dein Lover?“

„Das geht dich einen Scheißdreck an!“ Hier nahm Sigma das Skalpell in die Hand und rammte es in Mellos Schulter. Dieser schrie vor Schmerz auf, als sich die Klinge durch seine Haut tief in sein Fleisch bohrte. Und als wäre das nicht genug, begann Sigma sie auch noch zu drehen und beobachtete mit Genugtuung das Leid seines Opfers. „Ich dachte, ich hätte mich zum Thema Kooperation deutlich genug ausgedrückt. Zwar bin ich an deinen Augen als Sammelstücke nicht interessiert, aber ich kann sie dir auch gerne ausstechen, wenn du weiterhin so unhöflich zu mir bist. Betrachte das als letzte Warnung. Also ich wiederhole noch mal meine Frage: wie nahe standet ihr euch zwei denn so?“ Mello biss sich auf die Unterlippe und versuchte den Schmerz in seiner Schulter zu ignorieren, doch Sigma drehte die Klinge immer wieder herum, um ihn genau daran zu hindern. Dieser Kerl war nicht nur verrückt, er war ein eiskalter Sadist. Nur schien er seinen Terror wohl hauptsächlich auf die psychische Basis zu konzentrieren. „Wir sind Freunde“, antwortete Mello mit Mühe. „Wir… wir sind im selben Waisenhaus gewesen und kennen uns daher.“

„Da scheint aber mehr gewesen zu sein“, meinte Sigma und griff ihm zwischen die Beine und umfasste mit eisernem Griff seine Weichteile. Bei dieser plötzlichen Berührung in seinem intimsten Bereich zuckte Mello zusammen und schloss die Beine. Sigma grinste breit und lachte kalt. „Wie ich es mir dachte. Dein Körper kennt die zärtlichen Berührungen eines anderen Mannes. Mag sein, dass dein Mund lügt, aber dein Körper kann es nicht. Dieser Matt scheint ja wohl mehr für dich gewesen zu sein als bloß irgendein gewöhnlicher Freund, was? Er war dein „besonderer“ Freund.“

„Wir hatten hin und wieder mal Sex, das war alles“, antwortete Mello und hoffte, dass Sigma endlich die Finger von ihm lassen würde, doch stattdessen verstärkte dieser nur den Griff um seine Hoden, sodass es langsam aber sicher wehtat. „Ach ja?“ fragte der 30-jährige listig. „Und wer hat es wem besorgt? Erzähl mir mehr davon. Wenn nicht, dann schneide ich dir erst die Augen und dann deine Eier raus. Mal sehen, ob du dann etwas gesprächiger wirst.“ Gottverdammt ich muss echt hier raus und zwar schnell, dachte Mello und so langsam aber sicher wurde seine Angst größer. Das alles läuft in eine Richtung, die echt noch in einem absoluten Alptraum enden wird, wenn ich mir nicht schnell etwas einfallen lasse. Diese Freaks werden mich noch echt auseinander nehmen. „Ich warte auf eine Antwort.“ Je nachdem wie ich antworte, wird der Kerl irgendetwas mit mir anstellen. Nur kann er offenbar meine Gefühle so gut durchschauen, dass er sofort erkennen wird, wenn ich lüge. Und wenn ich lüge, wird der mir noch richtig die Hölle heiß machen. „Ich war der Untere“, gestand er und wäre am liebsten im Boden versunken oder hätte sich die Zunge durchgebissen, dass er diesen zwei Verrückten so etwas erzählte. Das war eine so erniedrigende Situation für ihn und er stinksauer. Am liebsten würde er die zwei dafür kalt machen, dass sie ihn so dermaßen erniedrigten und ihn dazu brachten, solche Sachen zu sagen. Niemand hatte sich das bisher ungestraft gewagt, so mit ihm zu spielen. Und das blieb auch Sigma nicht verborgen. „Na da scheint ja jemand eine echte Kämpfernatur zu sein. Darf ich raten? Minderwertigkeitskomplex. Da wärst du nicht der Erste mit diesem Problem. Aber dein Stolz wird dir hier auch nichts bringen, besonders nicht im Down Hill Asylum. Dein Aufenthalt hier kann zu einer echten Hölle, aber auch zu einem Paradies der besonderen Art werden. Du musst nur lernen, deinen Stolz und deine Würde abzulegen und nach unseren Regeln zu spielen. Also erzähl doch mal: wie hat dein Freund es dir denn besorgt? Etwa auf die sanfte oder auf die harte Tour?“ Mello wäre lieber gestorben, als darüber zu reden. Niemanden ging sein Sexleben etwas an und ebenso wenig sprach er auch darüber. Dieser Dreckskerl spielte doch nur mit ihm und machte sich einen Spaß daraus. Als Sigma merkte, dass der Kampfgeist seines Opfers doch nicht so leicht zu knacken war, seufzte er und ließ von ihm ab. „Na wenn du nicht darüber reden willst, dann bitte. Dann werde ich deinen Freund eben selber fragen müssen.“ Diese Worte ließen Mello hellhörig werden. „Matt ist hier?“ fragte er und wollte sich aufsetzen, doch die Fesseln hielten ihn zurück und sie waren auch viel zu stramm, als dass er sich hätte bewegen können. Er konnte nicht glauben, dass Matt tatsächlich hier in dieser Gefängnisanstalt war und hier schlimmstenfalls schon seit Jahren gefangen war. Allein der Gedanke war schrecklich und er sah die schlimmsten Bilder vor seinen Augen. Wie Matt ebenfalls übel zugerichtet und nackt an eine Halsfessel gekettet war und in einer Zelle kauerte. Alleine, ohne Hoffnung und wahrscheinlich schon seit Jahren das Spielzeug dieser beiden kranken Sadisten. Sigma blieb stehen und kicherte. „Natürlich. Er ist schon seit einer ganzen Weile unser Ehrengast. Zwar haben wir schon viele Neuankömmlinge hier gehabt, aber die haben nach einer Weile entweder den Geist aufgegeben oder ich hab sie in Core City verkauft. Für Sexsklaven kriegt man einen guten Preis, besonders für jene, die schon abgerichtet sind und wissen, wie der Hase läuft. Aber manche behalten wir eben. Ich persönlich bin ja hauptsächlich nur an ihren Augen interessiert, aber Scarecrow Jack braucht ja auch einen Spielgefährten, verstehst du? Ich kann auch nicht immer für ihn da sein und ihm Gesellschaft leisten. Mein armer kleiner Bruder braucht ja auch jemanden, der ihm Zärtlichkeit schenkt. Und da kann er auch mal gerne ein paar mehr haben. Denn wenn Jack nicht glücklich ist, bin ich es auch nicht. Und ich denke, wir verstehen uns gut. Da du ja offenbar nicht reden willst, werde ich mir die Antworten von deinem Freund holen und ich denke, er wird weitaus redseliger werden, wenn ich ihn ein bisschen bearbeite.“ Allein der Gedanke, dass Matt hier in dieser Anstalt gefangen war und als Lustobjekt der beiden herhalten musste, ließ Mello all seine Eitelkeiten und seinen Stolz vergessen. Natürlich hasste er es, so gedemütigt und erniedrigt zu werden, aber er konnte nicht verantworten, dass Matt wegen ihm weiterhin unter diesen Kerlen zu leiden hatte. „Nein warte“, rief er deshalb. „Ich werde schon reden.“

„Na also“, meinte Sigma und lächelte zufrieden. „So langsam scheinst du zu kapieren, worauf es hier ankommt. Na denn… ich bin ganz Ohr.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-04-25T15:42:38+00:00 25.04.2015 17:42
Boa ... armer Mello. Diese zwei ... ähm ... Schurken gehen ganz schön ran. Hoffentlich geht es Matt gut, so wie Mello sich um ihn gesorgt hat DX.

LG^^Alien^^


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