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Geständnisse

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr lieben^^
Welch Überraschung, dass wir uns hier treffen :D Ich weiß, das Fandom ist sehr klein und ich schreibe normalerweise zu anderen, aber ich wollte unbedingt eine kleine Geschichte zu Yu Yu Hakusho verfassen. Hier ist bereits der Anfang. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim lesen <3 Komplett anzeigen

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Die Wette

Hoch oben auf einem Baum, wo man den besten Blick auf das Meer und den weißen Strand hatte, saß ein kleiner Dämon mit strubbeligen Haaren, eingehüllt in einen schwarzen Umhang. Obwohl seine Heimat immer die Dämonenwelt blieb, in welche er geboren wurde, gab es etwas, das er vermisste. Etwas, das er nur unter Menschen fand, wenngleich er es niemals eingestehen würde. Er hatte gefunden, was man Freundschaft nennen konnte. Oder Familie. Ja, hier gab es Leute, die er in sein Herz geschlossen hatte und wiedersehen wollte.

Obwohl Dämonen der höheren Klassen die Barriere zwischen beiden Welten nicht durchbrechen konnten, so war es ihm als Grenzarbeiter gestattet, das Land der Menschen zu betreten, sollte er wieder den Auftrag erhalten, einen jener, der im Reich der Dämonen gestrandet war, in seine rechtmäßige Welt zurückzubringen.

Er mochte diesen Job. Eben deshalb – trotz der Barriere, die ihn aufgrund seiner Kräfte abhielt, war es ihm möglich, jemanden zu besuchen, der ihm am Herz lag, wenn auch nur heimlich.

In sich gekehrt betrachtete er denn hellblau leuchtenden Stein, den er wie einen Talisman stets bei sich trug. Er besaß dieselbe Farbe wie ihre Haare und glitzerte so klar wie ihre Tränen. Dass ein so unschuldiges Wesen ihn als Bruder hatte, wollte er sich ausreden, und dennoch hatte er seit Jahren nach ihr gesucht und eben dieses Wesen stets vor Augen gehabt, wenn er sie sich vorstellte. Wie gerne hätte er ihr die Wahrheit gesagt.

Eine Pflanze rankte sich um seine Hand, nachdem er den Stein unter seinem Umhang versteckte. Der sonst so gelassene Dämon zuckte erschrocken. Obwohl er auf einem starken Ast saß, gab es kaum Ausweichmöglichkeiten, weshalb er beinahe gefallen wäre, wenn die Rankelpflanze ihn nicht zurück auf den Baum gesetzt hätte. Es gab nur einen, der ihn jemals so aus der Fassung locken könnte. „Kurama!“, rief er angespannt.

Der Unruhestifter setzte sich mit einem neckischen Grinsen zu ihm auf den Baum, thronend auf einem von Ranken geschaffenen Sitz. Triumphierend verschränkte er die Arme vor der Brust. Seine wuscheligen Hare fielen ihm wild über die Schultern und schimmerten feurig wie Sommerblumen aus dem Pflanzenmeer hervor. Das Grinsen verwandelte sich in ein mildes Lächeln, welches nun viel besser zu seinen weichen Gesichtszügen passte.

„Na, wer lässt sich hier wieder blicken?“, fragte er keck.

Hiei zischte. „Ich wollte gerade wieder gehen.“

„Ich hab eine bessere Idee: Sag es ihr endlich.“

Verlegen blickte er weg. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“

„Von deiner Schwester“, gähnte Kurama. „Komm, jeder weiß es bereits. Selbst sie.“

Das war genug. Wieder trieb dieser vorlaute Fuchsjunge es zu weit. Beleidigt sprang Hiei vom Baum, die Hände tief in den Taschen vergraben. Wieso kam er überhaupt zurück in die Menschenwelt? Ach ja, wegen seiner Schwester, der er endlich die Wahrheit gestehen wollte. Jetzt, da Kurama in der Wunde herumstocherte, konnte er es wieder nicht tun.

„Vergiss es“, murmelte er. „Ich muss zurück.“

„Warte!“ Elegant rutschte er an einer der Ranken herunter zu seinem Freund. „Ich hab mich so gefreut, dass du sich wieder blicken lässt.“

Hiei schwieg.

„Die anderen würden dich sicher auch gern wiedersehen.“

Nach einer längeren Pause murmelte der Feuerdämon: „In so einer lahmen Welt hält mich nichts.“

„Wie wär’s denn mit einer Wette?“, warf Kurama schnell ein, bevor Hiei abhaute. Tatsächlich weckte er das Interesse seines Freundes. „Wetten wir darum, dass du Yukina endlich gestehst, dass du ihr Bruder bist.“

Dieser hinterlistige Fuchs! Hieis Augen funkelten finster, doch aus unerklärlichen Gründen ging er das Angebot ein. Er wollte sowieso mit ihr reden. Sollte er so eine läppische Wette gewinnen, hätte er obendrein etwas bei Kurama gut. „Was wäre, wenn?“

„Such du es dir aus.“

Eigentlich gab es nichts, was er brauchte. Er wollte nur seine Schwester sehen, mehr nicht. Das einzige, was ihm einfiel, war Kurama zu zeigen, wie schwer es war, jemandem ein Geheimnis zu verraten. „Wenn ich es ihr gestehe und somit die Wette gewinne, erzählst du deiner Menschenmutter, dass du in Wirklichkeit Kurama, der Fuchsdämon, bist.“

Verlegen lächelnd legte er eine Hand in den Nacken. „Sie würde mir sowieso nicht glauben. Aber wenn es bedeutet, dass du dafür hierbleibst und endlich mit Yukina redest, gehe ich die Wette natürlich ein.“

Ein Grinsen huschte über Hieis Lippen. Wie Kurama sich schlug, wollte er nur zu gern sehen. Ein bisschen Spaß sollte auch ihm nicht vergönnt sein. „Abgemacht“, antwortete er.

Kurama streckte ihm die Hand entgegen, wurde jedoch nur angestarrt.

„Was soll das bedeuten?“

„Na ja, das soll ein Händedruck sein als Zeichen, dass wir beide die Wette eingehen. Ist bei vielen so üblich, etwa wie ein kleines Ritual.“

Widerwillig und verwirrt legte Hiei seine Hand in Kuramas, nichtsahnend, dass er aussah wie eine Dame, die auf einen Handkuss wartete.

„So etwa?“

Kurama verkniff sich nur schwer das Lachen. „Ja, genau so.“



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