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Dunkler als schwarz

Shinichi x Ran
von

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Kapitel 49: Letzte Worte

Kapitel 49 – Letzte Worte
 


 

Sein Ziel waren die Verhörräume.

Er musste mit Brady noch einmal reden, egal wie sehr er sich dagegen sträubte, ihn auch nur anzusehen, weil das Bild ihn viel zu nahe an die Erinnerung an seine ganz persönliche Hölle brachte – und weil es ihm wie nichts auf dieser Welt widerstrebte, ihn in diesem Zustand zu verhören, weil er wusste, was er damit provozierte.
 

Einem Sterbenden muss man eigentlich nicht auch noch zu Tode erschrecken.
 

Er ahnte, welche Wahnvorstellungen er auslösen würde, er wusste, welche Qualen der Mann durchleiden würde, würde er ihn jetzt befragen.
 

Allerdings…
 

Er musste wissen, wohin sie sie gebracht hatten. Ran war ihr nächstes Opfer, und sie hatten sie in ihrer Gewalt - allein der Gedanke reichte eigentlich aus, ihn ausrasten, buchstäblich die Wände hochgehen zu lassen.

Stattdessen rief er sich zur Raison, versuchte, ruhig zu sein, und eilte die Treppen hinunter.

Er wusste, mit kopflosem Verhalten half er ihr nicht.
 

Der Gedanke an das eben Gehörte raubte ihm dennoch fast den Verstand, ließ seinen Atem stocken.
 

Ran…
 

Ran, die im Kofferraum von Gins Porsche irgendwohin unterwegs war.
 

Das Bild, das vor seinen Augen auftauchte, ließ seine Knie weich werden. Er geriet aus dem Tritt, verfehlte die nächste Treppenstufe, knickte um und fing sich gerade noch am Geländer ab, ehe er die nächsten Stufen hinunterrutschen konnte, atmete schwer. Er kniff die Augen zusammen, schüttelte den Kopf, um das Bild zu vertreiben, nahm die letzten Stufen.
 

Er bog um die Ecke, war keine drei Meter mehr von Bradys Zelle entfernt, als er fast mit McCoy zusammenstieß, der gerade aus dem Zimmer trat.

Shinichi starrte ihn desorientiert an, sank dann gegen die Wand, um durchzuatmen.
 

„Dr. McCoy? What are you doing up here?“

„Up?“

McCoy lächelte.

„Well, considering that my usual workspace is another two or three floors below us – yes, than we can call our current whereabouts „up“, although this is already basement here.

But getting back to your question – I was told to look after your suspect. He’s doing really bad. His blood pressure is way too high, first haemorrhages in his lungs, crams in his extremities, wandering towards his heart and midriff and I don’t have to…”

Er brach ab, als er den Blick seines Gegenübers bemerkte. Shinichi schaute ihn mit leerem Blick an, schüttelte den Kopf.

„No, you don’t have to go into further detail, Dr. McCoy. I know he’s not going to survive the night.“

McCoy nickte langsam.

„Indeed. I’d liked to tell you otherwise, but let’s face it – it will be a cruel death…“ Shinichi warf ihm einen müden Blick zu.

„I can imagine it.“

Damit griff er nach der Türklinke, wollte das Gespräch damit beenden, indem er einfach im Zimmer verschwand, als der alte Pathologe ihn fragend anschaute.

„Don’t tell me you’re going to stay with him?“

Der alte Pathologe schaute ihn fragend an, wartete die Antwort gar nicht ab.

„Have you had a look into a mirror, lately? You’re exhausted, you should go home, get some sleep…”

Ein bitteres Lächeln huschte über die Lippen des jungen Superintendents.

„Sleep is a luxury I can’t afford at the moment.“

Shinichi schüttelte den Kopf, packte die Türklinke erneut, wollte ohne ein weiteres Wort vorbei an McCoy, treten – der hielt ihn an der Schulter zurück.

„Allow me to go and get a cup of coffee for you, then.“

Shinichi wollte gerade etwas erwidern, die nette Geste zurückweisen – aber McCoy’s Blick hinderte ihn an einer Widerrede.
 

„Thanks.“

Damit drückte er sich endgültig vorbei an McCoy, tauchte ein in die dämmrige Dunkelheit des zum Krankenzimmer umfunktionierten Raums und zog die Tür hinter sich zu. Fieber schwängerte die Luft, raubte ihm fast die Luft zum Atmen, und so war sein erster Impuls, die Luft einfach anzuhalten. Er atmete aus, als Jenna sich umdrehte, ihn überrascht ansah.

Sie hatte ihn hier nicht mehr erwartet; nicht, bevor Brady tatsächlich im Sterben lag.
 

But it’s not yet time…
 

Der Ausdruck in seinen Augen, dunkel und ernst, machte ihr fast Angst. Er stand da, starr und verkrampft, sein Blick unverwandt auf den Mann im Bett gerichtet, der kraftlos immer wieder den Namen seiner Freundin flüsterte.

„What…?“, begann sie, hielt abrupt inne, als er sich ihr zuwandte.
 

Er musste nichts sagen, damit sie wusste, warum er doch noch einmal zurückgekommen war.

Er brauchte die Antworten, die Brady ihm vorhin nicht gegeben hatte.

Unbedingt.

Sofort.

Und er würde sie sich jetzt holen.
 

Er schien zum äußersten entschlossen zu sein – und das konnte nur eins bedeuten.
 

Sie stand auf, schüttelte den Kopf. Ihre Hände wurden kalt, sämtliches Blut schien aus ihren Fingern zu weichen.

„Nooo…“

Sie flüsterte das Wort, stand dann auf, trat zu ihm, blieb vor ihm stehen und schaute ihn an - in ihren Augen glitzerte bereits die Ahnung dessen, was er ihr gleich sagen würde.

„No! Don’t tell me – please just don’t… she…“
 

„They’ve got her.“
 

Seine Stimme war unerwartet heiser, und er griff sich an den Hals irritiert. Während er geredet hatte, hatte er seine Augen nicht von Brady genommen – nun wandte er sich Jenna zu, blickte sie an.

„They caused a mass panic at the airport by shooting at Shiho – she is hurt, but not too bad, recovering in hospital as far as I was told. And while no one was watching… they kidnapped her.”

Sie hatte ihn nie verzweifelt gesehen – bis jetzt.

Und sie wusste, sie hatte ihn so nie sehen wollen – diese Anspannung, die ihn vom Scheitel bis zur Sohle gepackt hatte und das, was dazwischen war, fast zerriss und die endlose Leere in seinen Augen, in deren Dunkelheit Angst und Panik lauerten waren Dinge, die ihr selber mehr Schrecken einjagten, als es ihr Recht war.

Wenn er verzweifelt war, dann war die Katastrophe eingetreten.

Jenna ahnte, dass allein der drängende Wunsch, ihr zu helfen, Ran zu retten, ihn noch funktionieren ließ.

Und womöglich über seine eigenen Grenzen trieb.
 

„We must get him into talking… I’d never wanted to do this, but if he doesn’t tell us where their hideout is, she’s dead by tomorrow…”
 

Er schluckte, starrte zu Boden, schüttelte den Kopf hilflos.
 

“I don’t know, what they are planning. They might let her live until they call me to meet them. But they haven’t yet sent me a message… besides letting me know that they’ve got her in their hands. They’ll show no mercy, and they know that advantage is on their side this time. We’ve no time to loose…”
 

Nicht eine Sekunde… Ran.
 

Dann ging die Tür auf, und Dr. McCoy steckte seinen Kopf herein; in seiner Hand die versprochene Tasse Kaffee.
 

„Here you go.“ Shinichi trat zu ihm, nahm sie ihm ab.

„Thank you.“, murmelte er leise. Shinichi betrachtete die Tasse Kaffee nachdenklich, ehe er sie entgegennahm, einen Schluck davon trank, leise seufzte. Es stimmte – die warme Flüssigkeit schien seine Lebensgesiter wirklich wieder etwas aufzuwecken, seinen Denkapparat, der kurzzeitig zum Erliegen gekommen war, wieder neu zu starten.

aus dem Augenwinkel heraus betrachtete er Brady, während Jenna langsam zu ihnen trat, leise seufzte.

„Do you know how you’re going to do this?“

McCoy schaute ihn abwartend an, stand immer noch zwischen Tür und Angel.

„As soft and painless as possible.“

Shinichi seufzte ein weiteres Mal, deutlich lauter diesmal, drehte sich dann zum Gerichtsmediziner um, ließ seinen Blick von McCoy zu Jenna schweifen.
 

„And alone, if you please.“
 

Mc Coy nickte, verschwand; Jenna hingegen schaute ihn an.

„I’ll stay at the door.“

“Jenna…“

„No.“

Sie schaute ihn fest an, versuchte, den Blick zu deuten, mit dem er den jungen Mann bedachte, der vor ihm auf dem Bett lag.
 

„Just to make sure. Nobody shall think that we are torturing our suspects. I’ll be witness, nothing more. I know you won’t do anything wrong, but…”

Er schaute sie an, sagte nichts mehr.

Reue lag in ihnen, jetzt schon, wo er doch noch gar nichts gesagt oder getan hatte.

Kurz biss er sich auf die Lippen, holte tief Luft.
 

„Well then. I can’t hide that I’d better have you out of here, but it seems that you’re as stubborn as me and I’ve not got the time for arguing.“
 

Forgive me, Eduard.
 


 

Langsam hob er die Hand, wischte sich über seine Augen, straffte dann die Schultern. Er wollte es nicht länger dauern lassen, als er musste. Er wollte nur an die Antwort kommen, wo ihr Versteck lag – und ihn dann in Ruhe lassen.

Shinichi zog sein Handy aus der Sakkotasche, näherte sich dem im Bett Liegenden langsam. Er phantasierte, murmelte leise Laute seiner Angst vor sich hin, tausendundeine Bitte, sie gehen zu lassen. Er hatte seine Augen halb geschlossen, dennoch rollten seine Augäpfel unter ihnen hin und her, zuckten lebhaft und illustrierten deutlich, was er sah.
 

Tod, Schrecken, Qual und Schmerz.
 

Shinichi hätte an dieser Stelle am Liebsten wieder kehrt gemacht.
 

Stattdessen trat er noch näher ans Bett. Er setzte sich, wie vorher, und wählte das Foto von Meredith in seinem Telefonspeicher, das er heute Mittag im Dachgeschoss des Museums gemacht hatte, als optische Sicherung des Tatorts.

Dann beugte er sich über ihn, griff ihn am Oberarm, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, näherte sich seinem Ohr, ganz dicht, das Smartphone griffbereit, und merkte nicht, wie hinter ihm die Tür aufging. Jenna schon.

Es war Heiji, der eintrat, und keinen Schritt weiterging, als er seinen Freund bemerkte.
 

Shinichi hatte sich etwas über den jungen Maler gebeugt, versuchte irgendwie seinen Blick zu fangen, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Schließlich schluckte er, sammelte sich.
 

„You must tell me, Eduard…

Where is their second hiding place?“
 

Seine Stimme war leise, noch nicht unfreundlich oder gar bedrohlich – unnachgiebig, entschlossen sehr wohl. Shinichi schaute ihn unverwandt an, sah, wie der junge Mann sich drehte und wandte, völlig weggetreten in seiner eigenen Welt des Wahns. Er flüsterte zusammenhangslose Sätze vor sich hin, seine Pupillen rasten von links nach rechts, hin und her, zuckend und unstet und verrieten ihm nur allzudeutlich, dass Brady nicht ein Wort von dem wahrgenommen hatte, was er ihn gefragt hatte. Shinichi seufzte gequält.
 

Bitte nicht…
 

So einfach, wie er es sich gewünscht hätte, sollte es für sie beide wohl nicht werden.
 

„Eduard, please. This is about life and death! They have Ran… that last girl you painted, remember? They’ll kill her, I’ve got to save her, but I can’t, without your help, I can’t…”
 

Shinichi ließ seinen Blick über Eduards Züge wandern. Nichts wies darauf hin, dass er ihn diesmal verstanden hatte.
 

„Please, Eduard, don’t let us go there where they’ve brought me…”

Seine Stimme war kaum lauter als ein Wispern.

Heiji jagte sie einen Schauer über den Rücken; er sah, wie sich sein Freund verkrampfte, konnte den Kampf fast sehen, den er innerlich ausfocht und wusste doch, dass er diesmal verlieren würde.

Die Zeit lief ihm davon.
 

Shinichi rüttelte in sacht am Arm, ehe er sprach.
 

„Last chance, Eduard. Please. Tell. Me.

Where is their second hiding place? Where have they taken her?”

Seine Stimme war lauter geworden, drängend.

Und er wartete.
 

Umsonst.
 

Shinichi ließ den Kopf in den Nacken sinken atmete tief ein, kniff die Augen zusammen und presste seine Kiefer aufeinander, so fest, dass es fast weh tat.
 

Vergib mir.

Dann sah er ihn an, ließ seine Augen kurz auf ihm Ruhen, nahm die Hand von seinem Arm. Aus Eduards Mund sprudelten weiterhin nur Wortfetzen; er hatte sich die Decke bis ans Kinn gezogen, blickte angstvoll in eine Welt jenseits derer, in der er sich befand.
 

„Forgive me, Eduard.“
 

Die Worte kamen gepresst über seine Lippen – dann hob er die Hand, ließ sie flach und mit Wucht auf das Beistelltischen schlagen – laut knallte es an ihre Ohren, die Flaschen und Gläser, die darauf standen, klirrten. Brady schrie auf, kurz und scharf, schlug sich die Hände über den Kopf, bedeckte sein Gesicht, krümmte sich wimmernd zusammen.
 

„Where are they hiding?!“
 

Heiji erstarrte, als er diese Stimme hörte. Shinichi selbst kniff die Augen zusammen, verfluchte sich selber; diese Kälte und Skrupellosigkeit in seinem Tonfall hatte er selber nie hören wollen. Es entsetzte ihn.
 

Nichtsdestotrotz schien sie Wirkung zu zeigen.
 

„I don’t – I –I-I don’t – I can’t – they’ve got her, they’ll h-hurt her, they… k-k-kill her, they…

Do what you want with me, I’ve deserved it, but not her, not her, not her…“
 

Der junge Maler sah ihn nicht einmal an, raunte ihren Namen in die Hitze des kleinen Raums.
 

Shinichi schluckte, merkte, wie in ihm die Abscheu hochkochte vor sich selber, als er das Handy hob, seine Finger fest um dessen metallenen Körper gekrallt.

„I don’t care about her or about you, Eduard. I want my questions answered. Where are they hiding?“

Shinichi fühlte, wie sein Körper sich verspannte, als er spürte, wie die Erinnerung an damals an der Oberfläche seines Bewusstseins kratzte, schluckte hart, machte dicht, so gut er konnte, zog den schwarzen Vorhang des Verdrängens vor die Bühne, auf der dieser Film laufen wollte.

Stattdessen drang Eduards Gewimmer an seine Ohren, ließ ihn den Ekel vor sich selber einmal mehr spüren.

„I can’t tell, can’t tell, what have they done, is she hurt? Have they hurt her, where is she, my Merry, my lovely, my beautiful…”
 

Weiter kam er nicht. Shinichi hatte ihm ohne Vorwarnung sein Handy vor die Nase gehalten – und auf einmal war es still. Kein Geheule mehr, kein Gemurmel mehr. Eduard starrte mit erstaunlich klarem Blick auf das Handyfoto – dann schien er zu explodieren.
 

Sie hörten den Schrei, markerschütternd, laut, und aus vollster Kehle – aber keiner zuckte darunter zusammen wie unter einem Peitschenhieb, keiner, bis auf ihn. Dennoch hielt er das Handy weiterhin vor sein Gesicht, versuchte, das Zittern, das seinen Arm schüttelte, zu kontrollieren. Brady war hochgefahren, zitternd, keuchend, starrte auf das Bild, wollte nach dem Handy greifen, schaffte es nicht. Nicht, weil Shinichi ihm das Handy außer Reichweite gezogen hätte – er schaffte es einfach nicht mehr, seine Arme zu heben.

Shinichi wusste, er war angekommen. Hatte ihn nun da, wo er ihn haben wollte:

Bradys Augen waren aufgerissen, starrten ihn an, angsterfüllt und kapitulierend.

Er hatte ihn gebrochen.
 

„What did you do to her?! Mere… Mere… Meredith…“

Schluchzen erfüllte den Raum, nur unterbrochen, von seinen mühseligen, erstickten Versuchen, Luft zu holen. Bleich war sein Gesicht, seine Lippen blau, seine Augen rotgerändert und seine Pupillen geweitet, dunkel und schwarz, sahen ihn an.
 

„What did you do with her, with my Merry… oh… Merry… is she dead…? She can’t be… she musn’t… be dead…
 

Tränen rannen über seine Wangen, haltlos, als er ihn nun anschaute, er die Angst vor ihm in diesen blassgrauen Augen las.

Er war in Eduard Bradys Augen der Teufel in Persona.
 

Und für ihn war es zu viel. Er schloss die Augen, atmete tief durch. Sein Nacken schmerzte, ein aggressives Ziehen, das sich bis unter seine Kopfhaut erstreckte, an jedem einzelner seiner Haare zu zerren schien.
 

Und auf einmal sah er sich selber.

Er kauerte auf dem Boden, mit einer Hand an der Wand festgekettet. Vor ihm standen Gin, Vodka und Vermouth.
 

„Wo ist Sherry?“

„Ich weiß nicht, wer…“, brachte er mit schwerfälliger Zunge hervor, dämmerte vor sich hin; er war gerade aus einem seiner Träume aufgewacht oder kurz vor dem nächsten – er wusste es nicht zu sagen. Angst lauerte in seinem Hinterkopf, vierundzwanzig Stunden am Tag.

Angst um sie alle.

Angst vor seinem Tod.

Und darauf würde es in jedem Fall hinauslaufen, das ahnte er.

Er wusste es.
 

>Genialer Plan, den wir da hatten…<
 

Er stöhnte auf, ließ seinen Kopf nach hinten sinken, schrie nicht auf, als ihm jemand den Fuß in den Magen stieß. Es tat weh, aber er spürte den Schmerz kaum.

„Lüg mich nicht an, du kleiner Bastard… wir wissen genau, dass du mit ihr zusammenhingst. Du hast sie versteckt – wo ist diese kleine Kröte?“

Shinichi fühlte, wie ihn jemand hochzog, gegen die Wand drückte, so hart, dass ihm die Luft aus den Lungen wich. Er prallte mit dem Kopf gegen die Wand, stöhnte heiser auf, als der Schmerz in seinem Kopf explodierte.
 

„WO. IST. SHERRY!?“
 

Er brüllte vor Schmerzen auf – jedes Wort bohrte sich wie eine rotglühende Stricknadel in sein Ohr.

„Ich weiß nicht…“, fing er an – dann hielt er inne, als ihm erneut die Luft wegblieb, wenn auch diesmal aus anderem Grund.
 

Vor seiner Nase war ihr Bild aufgetaucht.
 

Und auf einmal war er still, hatte den Atem angehalten. Gin grinste, ließ ihn los – Shinichi presste seine Handflächen gegen die Wand, hielt sich mit Mühe fest, starrte auf das Bild von Ran wie hypnotisiert.
 

„Was…was habt ihr mit ihr gemacht? Wo ist sie?“
 

Heiser, angsterfüllt krochen diese Worte aus seiner Kehle, in seinem Kopf schrie er stumm ihren Namen.
 

Ran?

RAN?!
 

Ihr Gelächter hallte in seinem Ohr wieder, klingelte in seinem Schädel nach, vervielfachte den pochenden Schmerz, der in seinem Kopf hämmerte, die Realität vertrieb, ihre Mauern einriss für die Schatten seines nächsten Alptraums.
 

„Was habt ihr mit ihr gemacht? Wo ist sie…? Was… bitte… bitte tut ihr nichts… lasst sie… lasst…“
 

Er fühlte, wie ihm die Luft zum Atmen wegblieb, spürte, wie sein Herz sich fast zu Tode hetzte bei dem Gedanken, dass man ihr etwas getan hatte, fühlte wie es weh tat, beides - er schrie auf, schrie…
 

Der Schmerz schließlich war es auch, der ihn erlöste.

Schwarz wurde es um ihn, still und kalt.
 

Ein hartes Lachen entfloh seinen Lippen.

Kurz.

Kalt.
 

Er hatte damals abgeschaltet. Hatte ihnen nie etwas verraten, war stattdessen in eine Wahnvorstellung gerissen worden – er hatte nie etwas gesagt.

Brady jedoch war nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt.

Das sah er jetzt – sah es in seinen Augen, die sich nicht losreißen konnten von dem Bild von Meredith, die auf dem nackten Dielenboden lag, umgeben von Gänseblümchen, blass und wunderschön.
 

„She is still alive, but do you think, that was all? I promise you, there are much more frightening, much more terrible things going to happen, if you don’t talk …“

Er näherte sich Eduard, bis sein Kopf kaum mehr zehn Zentimeter von seinem entfernt war, griff nach seinem Kinn.
 

„Make an educated guess, Eduard… what kind of thing could that possibly be…?“
 

Seine Stimme war kaum mehr als ein raues Flüstern. Eduard wimmerte, kniff die Augen zusammen, brachte kein Wort über die Lippen. Shinichi kniff die Augen zusammen, starrte ihn weiterhin fest an.

„Let me lend you a hand, my friend. It’s simply not their kind of handling things, letting someone live whom they wanted dead....“
 

Er spürte, wie er zitterte, fühlte die Hitze seines Körpers unter seinen Fingerspitzen. Shinichi kniff die Lippen zusammen, holte Luft.
 

„Tell me the place they’re hiding!“
 

Laut hallte seine Stimme von den Wänden wieder, unbarmherzig, wütend. Sein Gesicht verzerrte sich, Wut und Kälte mischten sich, verliehen seinen sonst so nachdenklichen, bedachten Zügen ein schauderhaftes Aussehen. Eduard winselte, starrte ihn ängstlich an, hob die Hände zitternd vor sein Gesicht.
 

„Empty storehouse. Apple… Apple market.“
 

Eduard starrte ihn an, begann Rotz und Wasser zu heilen.

„What’s with Meredith… what…“

Shinichi ignorierte ihn, sah ihn weiterhin von oben herab unbarmherzig an.
 

„And what are they are planning to do with Ran?“

„I- I dunno?“

Shinichi griff ihn am Kragen, wiederholte seine Frage nicht nochmal, starrte ihn nur an, mit kaum verholener Wut in den Augen.

„I-I-I really d-don’t know…! They wanted to lure that detective somewhere with her as bait, kill her then, kill ‘em both, that’s all I know, that’s all, I swear…! Please…!“
 

Shinichi ließ ihn los, ließ seinen Kopf in den Nacken sinken, atmete tief aus. Unwillig wischte er sich über die Augen, schüttelte den Kopf. Er ließ sein Handy in sein Sakko gleiten, fiel fast kraftlos auf die Stuhlkante. Eduard starrte ihn an, zitterte immer noch am ganzen Körper. Shinichi griff nach seiner Hand, löste sie aus seinem Hemd, drückte sie sanft.
 

„Thankyou.“
 

Er schnappte nach Luft. Shinichi streckte die Hand aus, legte sie an seine Wange.

„Eduard. Believe me when I say, she’s alright. Meredith is well, she’ll recover, she’s save.”
 

Eduard schaute ihn nicht an. Sein Blick ging immer noch unfokussiert an die Decke, seine Atmung jedoch war deutlich ruhiger geworden, der Strom seiner Tränen fast versiegt.
 

Shinichi wandte sich um, stand auf, langsam, seine Bewegungen hölzern.
 

„Jenna… ruf den Dekan an. Vielleicht will er…“
 

Jenna nickte nur, drehte sich um, verließ den Raum.

Und erst jetzt bemerkte er Heiji, der immer noch an der Tür stand, kurz, streiflichthaft beleuchtet vom grellen Neonlicht der Beleuchtung des Gangs draußen.

„Mein Gott, Kudô…“, fing Heiji an, brach jedoch sofort wieder ab, als er seinen Freund erschöpft seinen Kopf schütteln sah.

„Können wir… ein andermal darüber reden, ja? Du weißt… dass ich das nie… dass ich so nie…!“

Der Osakaner winkte ab.

„Du brauchst dich mir nicht zu erklären, Kudô. Andere Leute verhören noch ganz anders, und ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, das war noch nett, im Vergleich zu dem, was die damals mit dir gemacht haben.“

Shinichi schüttelte den Kopf.

„Das rechtfertigt auch noch nicht, einen Mann zu verhören, bei dem so wenig Impuls reicht, um ihn buchstäblich durch die Hölle zu schicken.“.

Er wischte sich über die Stirn, nippte an seinem Kaffee und wünschte sich, es wäre Wasser – sein Hals war wie ausgedörrt, aber Kaffee war einfach nicht dazu gemacht, Durst zu löschen.

„Und was nun?“, meinte Heiji, als Shinichi die nunmehr leere Tasse auf dem Nachttisch abgestellt hatte.

„Wir planen die Suche, was sonst?“

Shinichi seufzte.

„Ich muss Montgomery diese neue Wendung berichten… ich brauche Scotland Yard, wenn ich sie kriegen will, rechtzeitig. Allein kann ich diesmal nicht anfangen – der Apple Market ist zu groß.“
 

Und gerade, als er nach der Türklinke greifen wollte, um genau das zu tun – erreichte eine dünne Stimme ihr Ohr, ließ ihnen einen Schauer kalt wie Eiswasser den Rücken hinabrinnen.
 

„It hurts…“
 

Shinichi und Heiji drehten sich um. Eduard hatte sich zur Seite gedreht, seine Hände in die dünne Decke gekrallt, und als er nun sprach, konnten sie seine Stimme kaum verstehen, so sehr klapperten seine Zähne.
 

„It just hurts… it is beating that fast, it won’t slow down, I want it to slow down…”
 

Shinichi drehte sich um, langsam, schaute direkt in Eduards Augen.

Seine Pupillen waren immer noch weit und dunkel, sein Teint immer noch blass – aber er sah ihn an, mit einer Intensität, die ihm unter die Haut ging.

„Can’t you do just anything? Make it less painful… make my heart beat more slowly, it hurts…”
 

Shinichi schaute ihn an, hatte den Atem fast angehalten.

“Heiji, gehst du schon mal vor, bitte?“

Er sah ihn nicht an, als er sprach, wandte seine Augen nicht von dem jungen Maler ab, der ihn flehend anschaute. Seine Stimme war rau, kaum zu verstehen.

Heiji blickte ihn ernst an.

„Aber…“

Shinichi schluckte hart.

„Ich… kann jetzt noch nicht gehen. Es… wird aber nicht lange dauern, und bis Montgomery sie alle zusammengetrommelt hat, bin ich… soweit.“

Heiji betrachtete den Mann auf dem Bett. Bradys stockende, flache Atmung hatte sich zu einem unregelmäßigen Keuchen ausgewachsen, Kälte schien ihn mit eisigen Fingern fest durchzurütteln – er zitterte sichtbar, hatte sich zusammengekrümmt, um die wenige Wärme, die ihm geblieben war, zu speichern.

Und beide Fäuste drückte er auf seine Brust, schien versuchen zu wollen, seinen Herzschlag damit zu kontrollieren, sein Herz mit seinen Händen bremsen zu wollen.

Es gelang ihm nicht.
 

Als er aufschrie, heiser, schmerzerfüllt, drehte Heiji sich um und verließ wortlos das Zimmer.

Er ahnte, was jetzt geschah.

Und er glaubte zu wissen, warum Kudô ihn nun nicht dabei haben wollte.

Als Jenna zurückkehrte, hielt er sie auf, ließ sie nicht hineingehen – schickte sie stattdessen zu Montgomery, um ihn zu informieren.
 

Er wusste nicht, wie lange er wartete, bis Shinichi aus dem Raum trat. Es kam ihm vor wie eine Stunde – wahrscheinlich waren es nicht einmal fünf Minuten gewesen.

Irgendwann ging die Tür auf; Shinichi trat heraus, zog die Tür hinter sich sachte ins Schloss, lehnte sich dagegen.

Atmete langsam aus, sehr kontrolliert, seine Handflächen hart gegen das Türblatt gepresst, seine Augen starr und müde zugleich, unfokussiert auf einen Punkt auf den Boden gerichtet.

Er sprach nicht.

Er sagte immer noch kein Wort, als Jenna mit Jackson Montgomery und James Black zurückkehrte, und sein Vorgesetzter ihn ansprach. Shinichi trat lediglich einen Schritt zur Seite, gewährte ihm Zutritt, lehnte sich stattdessen gegen die Wand, ließ den Kopf gegen die Mauer sinken, blinzelte ins grelle Neonlicht des Kellergeschosses und atmete hörbar aus.
 

„Also ist er tot.“, murmelte Heiji schließlich.

„Ja.“

Shinichis Stimme ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen.

„Er…“

Er holte Luft.

„… hatte starke Schmerzen, aber immerhin war er die letzten Augenblicke bei sich. Er… wusste, dass sie lebt. Dass sie gerettet werden konnte, ich denke, das…“
 

Er brach ab, als Montgomery das Zimmer verließ, stumm seinen Blick von einem zum anderen schickte.

„Sergeant Watson told me that your girlfriend has been abducted.“

Shinichi nickte knapp, ohne ihn anzusehen.

„Supposedly she's being kept in an old storehouse at the Apple Market, right?“

Shinichi seufzte, sah nun doch auf, langsam. Er musste sich zusammenreißen, das wusste er, auch wenn das, was er gerade gesehen und erlebt hatte, in ihm nachhallte mit Macht, in jedem einzelnen seiner Knochen vibrierte und sich auf ewig in sein Gedächtnis eingebrannt hatte.
 

Please, do tell her, that I loved her… that I loved her till my last breath, will you, Mr Holmes? Will you tell her, that all I wanted was a better life for her and me…

That I wanted to marry her… to have a family with her.

To make her happy for the rest of my life…
 

Tell her, I’m so sorry that I’ve failed.

Tell her, that she shall be happy. She must be happy.

She must…

Tell her…
 

Tell her!
 

Shinichi schüttelte den Kopf, um die Bilder zu vertreiben für den Moment, schluckte hart. Bemerkte Montgomerys fragenden Blick, seufzte dann.

„Yeah. At least, that's what Brady told me before…“
 

Montgomery nickte.

„Well then. We're inducing a search, then. You'll stay here, of course.“
 

Und wenn alles andere bisher versagt hatte, ihn aufzurütteln, katapultierten diese drei Worte ihn mit einem Schlag zurück in die Gegenwart.
 

„What?!“
 

Montgomery sah ihn mitfühlend, aber bestimmt an.

„SI Kudô, you know how this is handled. Relatives are excluded from an Investigation. They are too much involved, emotionally. Can't think clear, anymore. And now, don't you dare to deny that fact. You have yourself..."

Shinichi starrte ihn an, schien seine Zunge zu kauen.

„You can't be thinking that I'm going to sit tight and wait here, twiddling my thumbs, while…“

ACC Jackson Montgomery schaute ihn weiterhin unnachgiebig an, schüttelte den Kopf. James Black war neben ihn getreten, schaute seinen jungen Freund ebenfalls ernst, sogar ein wenig bekümmert an.

„We know whom they're after, and why they do what they do. Rest assured, Sherlock. We believe you, the whole Yard's behind you, and the FBI as well. We'll hunt them down, with united Forces. But I can't allow you to join us. You are a risk for yourself and others. Trust in us, we're no Greenhorns. And the FBI, as you know for sure, isn't, either."
 

Ihnen allen war der Wechsel vom Sie ins du nicht entgangen. Der Chef des Yard hatte sich nach vorn gebeugt, Shinichi eine Hand auf die Schulter gelegt.

„I'll have someone driving you home. I guess, you should take those guys waiting down in the lobby with you - I take it, they're your friends and family?“
 

Shinichi nickte müde, ließ sich widerstrebend von Heiji in die Lobby führen, wenn auch unwillig. Er hatte in den Augen seines Vorgesetzten gesehen, dass Widerspruch zwecklos war – wenn er irgendwie noch mitmischen wollte, musste er das anders anstellen.

Im Gehen wandte er sich um, warf einen letzten Blick zu Jenna, die neben Montgomery stehen geblieben war. Sie nickte ihm kaum merklich zu, legte sich eine Hand auf die Brust. Ihr Chef warf ihr einen knappen, schwer zu deutenden Blick zu – bedeutete ihr dann, ihm zu folgen.
 

Als Shinichi in der Lobby ankam, warteten da nicht nur Kogorô, Kazuha und Sonoko.

Auch seine Eltern waren da; Kogorô hatte sie zwischenzeitlich informiert, und sie hatten es in seiner Wohnung nicht ausgehalten. Yukiko war in Tränen aufgelöst, rannte auf ihn zu, als er in ihr Blickfeld trat, umarmte ihn fest. Er erwiderte die Umarmung zögerlich, schaffte kaum, ihr in die Augen zu schauen.

Als er sprach, brach seine Stimme fast – die Verzweiflung, die ihn getrieben hatte, seit er sein Büro verlassen hatte, und gegen die er so vehement gekämpft hatte, weil er dieses Gefühl nicht brauchen konnte, weil es ihn am Handeln hinderte, brach nun endgültig durch, lag nicht nur als dunkler Schatten in seinen Augen sondern klang als unangenehmer Beiklang in seiner Stimme, als er sprach.
 

„Ich hätte mitkommen sollen. Ich hätte sie zum Flughafen…“

Seine Stimme klang heiser, brach fast.
 

„Shinichi…“

Yukiko schaute ihn bekümmert an, strich ihm über die Wange, schüttelte den Kopf.
 

„Wer weiß, ob du es hättest verhindern können. Wer weiß, ob sie nicht gleich auf dich…“

Sie brach ab. Neben sie war Yusaku getreten, schaute ihn ernst an.

„Und jetzt?“

„Jetzt fahndet Scotland Yard nach ihr.“

Er verkniff die Lippen kurz.

„Und ich werde nach Hause geschickt, weil…“

„Weil deine Verbindung zu ihr zu eng ist und du emotional zu belastet bist… noch dazu bist du es, den sie wollen, und das…“

Shinichi nickte matt. Heiji seufzte laut neben ihm.

„Wir sollten nach Hause fahren, Kudô. Dein Chef hat Recht, hier zu warten bringt nichts. Jenna wird dich sicher sofort anrufen, sobald sie etwas weiß. Und wer weiß… vielleicht melden sie sich von selber bei dir. Und ich schätze, das werden sie nicht hier versuchen.“

Shinichi wandte den Kopf, schaute ihn an.

Das letzte Argument schien tatsächlich zu ziehen, denn er ließ sich von den anderen ohne ein weiteres Wort des Widerspruchs nach draußen führen, wo sie sich auf zwei Autos aufteilten, um zurück in die Bakerstreet zu fahren.
 

Das Museum war immer noch geschlossen, stellte er fest, als er aus dem Beifahrerfenster nach draußen blickte. Kein einziger Mensch stand an, die Tür war geschlossen, ein Schild mit der Aufschrift „Temporarily closed“ unterstrich deren Aussage wortkarg.

Yusaku, der den Wagen lenkte, sah ihm an, wie wenig ihm schmeckte, nicht auf Verbrecherjagd gehen zu können.
 

Und während sie die Autos abstellten, den schmalen Gartenweg zur Haustür prozessierten, brach die Dämmerung über London herein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Desiree92
2017-12-19T12:34:51+00:00 19.12.2017 13:34
Bitte bitte schreib weiter.
Diese FF ist einfach der Hammer. So spannend und emotional. Man wird richtig mitgezogen.
Dein Schreibstil ist einfach klasse.

Es wäre total schade, wenn du die FF nicht zu Ende schriebst. 🙈
Von:  Reshin
2017-07-03T06:20:48+00:00 03.07.2017 08:20
Hei Leira, bitte komm doch zurück, wir vermissen dich! Ich bin soo gespannt wie die Fanfic zu Ende geht!
Von:  AncientKisara
2017-06-13T13:20:27+00:00 13.06.2017 15:20
Hallo liebe Leira!
Ich bin vor 3-4 Monaten zufällig auf deine FF gestoßen, kam aber erst vor 5 Wochen dazu, sie zu lesen und bin heute mit allen Kapiteln durch😄
Ich find es toll wie interessant du diese FF gestaltet hast und wie zusammenhangvoll das war. Aoyama hätte es fast genauso machen können! Du hast an so viele Details gedacht - und vor allem fühlte es sich wirklich so an, als wäre es eine Fortsetzung. Ich lese den Manga leider nicht, weil sich das mittlerweile zieht (ca. 100 Bände und immer noch kein Ende in Sicht!) und kenne nur den Anime, konnte allerdings sehr gut mithalten 😋
Deinen Schreibstil finde ich auch super. Es gab Momente, wo ich dachte: "Wow, toller Vergleich" oder "super beschrieben" oder Moment und Gegühlslagen so beschrieben hast, dass man sich richtig gut hineinversetzen konnte.
Alles in allem bin ich sehr begeistert - Hut ab!
Bin total gespannt wie das alles zu Ende geht!

Lieben Gruß
Kisa-chan
Von:  Reshin
2017-01-31T06:27:26+00:00 31.01.2017 07:27
Wan schreibst du denn wieder? :3
Von:  Black_Taipan
2017-01-26T13:28:07+00:00 26.01.2017 14:28
Liebe Leira

Endlich komme ich dazu, dieses Kapitel zu kommentieren!
Und es kommt, wie es kommen musste - und wir haben es wohl auch geahnt: Shinichi muss Brady doch noch vernehmen und dabei auf unschöne Tricks zurückgreifen. Ich fand es sehr spannend, wie du in diesem Kapitel rüberbringt, wie Shinichi versucht das Richtige zu tun aber dabei etwas tun muss, was eigentlich "falsch" ist. Aber könnten wir das - uns eine Info entgehen lassen, wenn wir damit jemanden retten könnten? Ethisch ist das eigentlich nicht vertretbar und kein einfaches Thema - darf er das überhaupt? Wird er deswegen für ihn noch Konsequenzen geben?
Hier stellst du Shinichi folglich anders dar als in Amnesia - dort konnte er niemanden töten um Ran zu retten, hier hingegen quält er Brady um an Informationen zu gelangen. Er foltert in gewisser Weise Brady mit Worten... unschöne Sache. Das er selbst dabei noch versteht, dass der Kranke durchmacht, macht die Sache nicht unbedingt besser. Er kriegt einen Spiegel vorgesetzt, wie er selbst ausgesehen haben muss und weiss gleichzeitig, dass der Glück hatte, dass es bei ihm nicht so weit ging. Spannende Frage.

Was mich in Bezug auf den Kaffee irritiert hat - das werde ich aber nochmals genauer nachlesen müssen - war nicht klar, dass jemand ihm die Droge über Kaffee gegeben hat? Bzw. war jetzt klar, dass McCoy bei der Organisation ist? - Ich muss es definitiv nochmals nachlesen, mein Gedächtnis funktioniert auch nicht mehr so wie früher. :0
Auf jeden Fall bleibe ich gerade lieber bei meiner Tasse Grüntee. :b

Es erstaunt mich nicht, dass Montgomery Shinichi vom Fall abzieht. Jetzt wo Ran mitdrin steckt, ist das eigentlich das einzig Richtige. Hat er sich vorher irgendwie etwas doof verhalten, entwickelt Allerdings bezweifle ich, dass Shinichi sich daran halten wird. Ich hoffe, Heiji und die Kudôs passen gut auf ihn auf...

Freue mich auf die Fortsetzung!
Liebe Grüsse
taipan
Von:  Diracdet
2017-01-08T12:07:39+00:00 08.01.2017 13:07
Hallo Leira,

nochmal formell ein schönes neues Jahr. Und wie in 2016, kommen meine Kommentare immer mit Verspätung... man soll ja nicht mit Traditionen brechen...

So so, McCoy und der Kaffee, darüber hat er also seine „Medizin“ erhalten immer, was? Auch wenn ich sein genaues Ziel noch nicht richtig ergründen kann. Der Boss schien ja überzeugt, dass Shinichi Gin fertig macht, und die Sache mit der Droge ist da ja eher hinderlich. Mal abwarten.

Dann zu Shinichi's „Plan“. Zum einen finde ich die Idee gar nicht schlecht, dass das, was ihn anfangs eigentlich abhält, mehr der Ekel von der eigenen Erfahrung ist. Andererseits, mal abgesehen von dem Missachten eines direkten Befehls seines Chefs, war es am Ende nur eine große Verzögerung, die nichts gebracht hat. Vielleicht hätte man das noch mal betonen können. Seine Ergebnisse hätte Shinichi Stunden vorher kriegen können.

Und dann ist da Jennas kurze, aber prägnante Szene... puuh. Das ist so ein Moment, mit dem ich etwas Probleme habe. Vermutlich kannst du dir denken, wieso. Mir ist sie da etwas zu... schnell mit der Schlussfolgerung. Dieses absolute von sie sieht einen Blick von ihrem Partner/Chef, den sie so noch nicht kannte und landet dabei dass es nur diese eine von allen Erklärungen sein kann, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Das ist mir einfach zu... konsistent, zu sehr diese einhellige Denken ohne Abweichungen. Würde er anders gucken, wenn sie seine ebenfalls in London befindlichen und nicht überwachten Eltern entführten, zum Beispiel? Oder könnte Ran etwas allgemein zugestoßen sein – Gin hat sie am Flughafen angeschossen, und ist trotzdem entkommen, so dass er jetzt von Brady die Adresse braucht.

Interessanter finde ich die Verhörmethoden. Interessant, weil du da eigentlich gleich zwei Büchsen der Pandora öffnest und uns dann nicht richtig rein schauen lässt. Das eine ist offensichtlich, dass Shinichi quasi aus seinen eigenen Erfahrungen schöpfen lässt, wie man jemand unter Einfluss von dem HLZG richtig verhört. Auch wie er sich da vortastet, bis zu welchem Punkt er gehen muss, um Brady all sein Wissen zu entreißen. Sicherlich ging es bei Shinichis Verhören vor 5 Jahren wesentlich rabiater zu. Und vermutlich auch mehr mit physischer Gewalt. Dass er das nicht unbedingt umkehren will, aber vermutlich muss, gibt durchaus ein hoch interessantes Psychogramm. Was uns halt fehlt wäre jetzt die Vergleichsinfo, was er alles noch erduldete. Wie weit hätte er theoretisch noch gehen können, rein von seinen Erfahrungen. Die andere Frage wäre, wie weit er noch mit seinem mentalen Fähigkeiten das hätte durchziehen können.

Und dann ist da natürlich der viel größere Punkt, den du nur indirekt ansprichst: Verhörmethoden und Folter in Rechtsstaaten.... joa, die leichte Kost halt! Jenna hat es glaube ich kurz angedeutet, aber es ist nun mal nicht weniger, als die Beschaffung von wichtigen, den Fall betreffenden Informationen, indem der Gefangene psychischen und physischen Schmerzen ausgesetzt wird. Shinichi bittet zwar in Gedanken um göttliche Vergebung, aber dafür kann er nicht nur seinen Job verlieren, sondern auch selber verhaftet werden. Und hier gilt natürlich auch genau das umgekehrte Argument, was von Befürwortern angebracht würde. Er stirbt ohnehin, und ohne diese Info wäre ein weiteres Opfer zu diesem Zeitpunkt der Ermittlungen gewiss. Wobei Gin sicher einen Hinweis fallen lassen würde, schließlich will er ihn ja wohin locken.
Kurzum, Shinichi zieht nicht einfach alle Register wegen Ran, er geht deutlich darüber hinaus – und hat womöglich nachher wieder einiges mehr, was er bereut, und ihr beichten müsste. Irgendwie befürchte ich, das wird er wieder versuchen, zu vermeiden.

Oh, und da McCoy dem ganzen als Zeuge beiwohnte, kann ich mir vorstellen, dass diese Aktion ans Licht kommen wird.

Dann mal zu Bradys Aussage an sich. Apple Market und Gin will ihn wohin locken. Klingt nach der perfekten Lage für eine doppelte Aktion. Wenn Gin und Chianti am Apple Market wohnen, werden sie bestimmt woanders mit Ran auf ihn lauern. Ich denke da wieder an das Ticket zum Shakespeare Theatre. Dann könnte er mit Heiji und/oder Akai zum Theater, während das Scotland Yard den Apple Market umkrempelt... zum Beispiel. Ich will nur sagen, er hat eine Zusatzinfo jetzt, die er fvorher defintiv nicht haben konnte. Und Gin muss gewusst haben, dass es für Shinichi mindestens ein Problem ist, Brady „ernsthaft“ zu verhören. Die Frage ist, kann Shinichi was mit diesem kleinen Vorteil anfangen oder bläst er ihn in den Wind?

So, das wars auch schon wieder, relativ kurz diesmal, aber das soll nicht dem Kapitel negativ ausgelegt werden. Immerhin ist Shinichi mal vorwärts gekommen, wenn auch mit mehr als grenzwertigen Mitteln. Und was er damit macht, bin ich schon gespannt.

Bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße,
Diracdet
Von:  Reshin
2017-01-04T14:33:22+00:00 04.01.2017 15:33
Uff, der arme Brady :(
ich hoff auch, das Vermouth sich einbaut.
Und wie fies du ihn das mit dem Kaffee einfach nicht merken lässt! Dabei hat sein Vater ihn extra darauf hingewiesen!! Und er hat ihn leer getrunken... ich hoffe es war diesmal keine zu Hohe Dosis drin, immerhin hatte er ja jetzt seit 2 Tagen keinen, denke ich? Er war ja suspendiert.. ganz kurz zwar, aber naja...
Bin echt gespannt, wies weitergeht...
Von: abgemeldet
2016-12-31T14:04:28+00:00 31.12.2016 15:04
Ich bin mir ziemlich sicher, dass McCoy hinter den Drogen steckt... Hoffentlich hat Shinichi wirklich nur wenige Schlucke von dem Kaffee getrunken und hoffentlich spielt Vermouth nächstes Kapitel mit - dann haben sie zumindest eine Chance. Außerdem: Shinichi wurde von den Ermittlungen ausgeschlossen. Passiert das nicht fast immer, bevor er die Verbrecher besiegt? Der "kleine Junge" wird nach Hause geschickt. So wie ich ihn kenne dreht er aber trotzdem nicht Daumen... ich hoffe nach dem nächsten Kapitel ist der Stand der Dinge besser und warte gespannt.
Jetzt noch eine Schweigeminute für Brady...
Bis zum nächsten Kapitel,
evit
Von:  Sunah
2016-12-27T16:27:39+00:00 27.12.2016 17:27
Ich glaub mein Herz schlägt genauso schnell wie Bradys....hoffentlich bekomm ich keinen Herzinfarkt.
Du weißt echt wie man Spannung aufbaut.

Wenn McCoy wirklich hinter den Drogen steckt, verhält er sich in diesen Kapitel nicht gerade unauffällig. Ich hab ja immer noch die Sekretärin im Verdacht.
Wenn die Shinichi jetzt nach Hause verbannen, mischt sich hoffentlich Vermouth ein. Immerhin hat sie ja einen Narren an Ran gefressen. Wäre auch eine Überraschunga für Gin, wenn sie jetzt aus ihrer Versenkung auftaucht. ich hoffe die posiotionieren jemanden bei Shiho, wenn die nicht davor schrecken im Polizeirevier anzugreifen, schrecken die vor Krankenhäuser auch nicht zurück.
Antwort von:  Sunah
27.12.2016 23:18
Ooohh....ich glaube ich habe die Sache mit dem Kaffee verstanden.


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