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Dunkler als schwarz

Shinichi x Ran
von

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Tag 2 - Kapitel 3: Mr Sherlock Holmes

KAPITEL 3 – Tag 2: MR. SHERLOCK HOLMES
 

Genau genommen hätte er die Nacht wohl auch durchmachen können; er hätte sich am darauffolgenden Morgen kaum müder fühlen können, als ihn sein Wecker aus einem unruhigen, dämmrigen Schlaf riss. Shinichi fühlte sich wie gerädert, als er nach dem Gerät schlug, um den nervtötenden Ton abzustellen. Mühsam schälte er sich aus seiner Decke und stellte sich unter eine eiskalte Dusche. Eine Rasur später fand er sich am Küchentisch wieder, eine Tasse extra starken Kaffees in den Händen, und fragte sich, wie sein Körper es schaffte, diese Meisterleistung von Aufstehen, Duschen, Rasieren, Zähneputzen, Anziehen und Kaffeekochen in diesem Zustand des Wachkomas, in dem er sich regelmäßig um diese Uhrzeit befand, zu bewerkstelligen – und das ohne größere Schäden, von ein paar kleinen Unglücken beim Rasieren mal abgesehen.

Er fuhr sich gedankenverloren mit den Fingern über sein Kinn, das nach seinem Aftershave roch, stand dann auf, trat ans Balkonfenster, öffnete es und ging hinaus, ließ sich die Luft und den Lärm Londons um die Ohren wehen. Gedankenverloren nippte er an seinem Kaffee, betrachtete die Skyline, die sich ihm, wenn auch ein wenig verstellt von den Gebäuden der gegenüberliegenden Straßenseite, bot.
 

Ist das wirklich alles, was das Leben mir zu geben bereit war?

Tod und Verderben, Trauer und Verzweiflung?

Immer auf der Suche nach der Wahrheit zu sein… und nach dem Grund für all das.
 

Wo steckt ihr, verdammt nochmal?

Ihr strapaziert meine Geduld, so langsam.

Warum bringt ihr es nicht endlich zu Ende… wo ihr mir den Inhalt meines Lebens doch schon genommen habt… warum nehmt ihr mir dann nicht endlich dieses jämmerliche Leben auch noch?
 

Habt ihr mich etwa vergessen?

Oder findet ihr mich nicht?
 

Er atmete tief durch, verfolgte mit den Augen zwei Kinder in ihrer Schuluniform und großen Schultaschen auf dem Rücken, die mit ihren Tretrollern auf dem Gehsteig entlangeilten, wohl auf dem Weg zur Schule. Und beneidete sie fast; was war das Leben doch sorglos als Kind. Er wusste es. Er hatte es noch einmal erleben dürfen.
 

In irgendeinem früheren Leben muss ich wohl grandios was verbockt haben, ich glaube kaum, dass meine Verfehlungen in diesem Leben reichen, um derart hart bestraft zu werden… so unermesslich hart, dass von dieser Strafe nicht nur ich etwas habe.
 

Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen, als er den Kaffee auf Ex leerte, die Tasse in der Küche ins Spülbecken stellte und sich seine Aktentasche griff. Auf dem Weg nach unten traf er auf Mrs. Hudson, seine Landlady, die gerade das Treppenhaus feucht wischte. Shinichi stoppte abrupt, als er das nass glänzende, lackierte Holz bemerkte, drückte sich ans Geländer und stieg behutsam und darauf bedacht, so wenig Spuren auf den nassen Stufen wie möglich zu hinterlassen, die Treppe hinab.

„Good morning, Mrs. Hudson! So busy at this time of the day?“

“As you are yourself, Mr. Holmes.”

Shinichi blieb stehen, biss sich auf die Lippen, sah die alte Dame forschend an.

„You know, I don’t like that very much. I’d rather prefer you’d call me Mr. Kudô.”

Die alte Frau lachte ein leise knisterndes Lachen als Antwort auf seine Bitte, ihn bei seinem wirklichen Namen zu nennen. Er hatte oft versucht, ihr Alter zu schätzen, hatte es jedoch recht bald aufgegeben; seine Beobachtungsgabe versagte bei ihr. Einerseits schien sie im Herbst ihres Lebens definitiv angekommen, vor allem äußerlich; ihre Haare waren schlohweiß, ihre blauen Augen wässrig und faltenumsäumt, ihre Haut von der alterstypischen, fast pergamentenem Beschaffenheit, ihre Hände knorrig wie ein alter Ast eines noch älteren Baums und übersät von Altersflecken. Andererseits schien ihr schier nie die Puste auszugehen, wenn sie, wie gerade, das Treppenhaus putzte, oder wenn sie sich mit ihrem Stock die Treppen hochkämpfte, um ihm eine Tasse Tee zu bringen, oder ein Stück Kuchen - Gesten, die er zwar reizend fand, deren Bedeutung er aber immer noch nicht kannte.
 

Vielleicht ist sie einfach nur ein viel zu großer Sherlock Holmes Fan und sieht in mir seine Inkarnation. Wie sie es wohl fast alle tun…
 

Er lächelte bitter.
 

Nun, solange sie mir keinen Dr. Watson einquartiert, soll’s mir Recht sein.
 

Zudem war ihr Verstand scharf wie die japanischen Messer, die der Händler um die Ecke in seinem Laden zur Zubereitung von Sushi verkaufte. Aus ihren Augen, so faltengerändert und wässrig sie auch sein mochten, blitzte ein heller, wachsamer Geist.
 

Shinichi kratzte sich am Hinterkopf.

Irgendetwas war ihm an ihr schon immer seltsam vorgekommen, irgendwie anders; er konnte nur nicht festmachen, was, so sehr er es auch versuchte, seit er sie damals zum ersten Mal getroffen hatte – damals, als er vor ihrer Tür aufgeschlagen war, in der Hand die Zeitung, in der sie in einer Anzeige eine Wohnung offerierte.

Das Appartement in dem vierstöckigen Gebäude, das er bewohnte, war das einzig bezahlbare gewesen, als er vor fünf Jahren eine Bleibe gesucht hatte; seltsamerweise gelegen in einer relativ guten Gegend, Marylebone im Bezirk Westminster, in einem schmalen Haus, das sich zwischen eine Reinigungsfirma und eine Sainsbury-Filiale quetschte.

Noch seltsamerweise lag dieses Haus in der Baker Street.
 

Seltsame Zufälle hält das Leben manchmal bereit.

Wenn man an Zufall glauben mag, heißt das.
 

„But that’s how everyone calls you, Detective Superintendent.”

Ihre leicht heisere, dennoch angenehme Stimme klang an sein Ohr und riss ihn aus seinen Gedanken. Er wandte den Kopf, starrte auf den Boden, wo ihm auf dem steinernen Treppenabsatz, auf dem er stand, sein eigenes Ich entgegenblickte, das genauso schnell verblasste, wie der dünne Wasserfilm trocknete.

Es hatte so gar nichts mit dem Romandetektiven gemein, mit dessen Namen man ihn hier schmückte. Blass, einen Tick zu hager, jung und japanisch, vor allem. Gut, Hager war Sherlock Holmes auch gewesen – allerdings sicher nicht japanisch.

Einzig der scharfe Blick aus seinen Augen mochte sie verbinden – und ihre Arbeit.

Und seine Arbeit war es, die zählte.

Und nur seine Arbeit allein.
 

„That is what you are.“
 

Shinichi verdrehte die Augen, lächelte dann etwas hilflos.

„Well, let’s have a look if these big shoes are really fitting my feet.“
 

Er schüttelte den Kopf, seufzte.

„Anything I could pick up for you on my way home?“

Mrs Hudson lächelte ihn erfreut an.

„I’d hoped, you’d ask, darling. A parcel has arrived for me, if it would be possible…”

“I’ll get it from the post office for you.”

Er nickte ihr zu und nahm den Abholschein entgegen, den sie aus ihrer Kittelschürze zerrte. Diese Sitte hatte sich irgendwann eingebürgert; nachdem sie sich nie etwas für ihre Kuchen und Kekse bezahlen lassen wollte, machte er Besorgungen für sie, die auf seinem Weg lagen.

„I’m going to make scones today. Can I expect you for a late cup of tea?“

Shinichi zog ein bedauerndes Gesicht.

„I cannot promise a visit, I’m sorry, Mrs Hudson. But if possible, I’ll pop in, as I can’t miss your scones, can I?“

„I won’t recommend that.“

Sie lachte erneut. Shinichi hob die Hand zum Gruß und steckte den Abholschein ein, eilte die Treppe hinab, mit den Gedanken bereits halb an seinem Fall arbeitend, als er nach seinem Autoschlüssel kramte, und bemerkte nicht, dass ihm die Augen seiner Vermieterin noch bis zur Haustür folgten.
 

Er sperrte sein Auto auf, warf seine Aktentasche einmal quer durch den Wagen auf den Beifahrersitz, nahm selbst Platz und schaute schon beim Anlassen nach einer Lücke im dichten Verkehr – er fand eine und reihte sich in die Londoner Rushhour ein. Geduldig fädelte er das Fahrzeug durch die Automassen in Richtung New Scotland Yard; er war ein ruhiger und routinierter Autofahrer, der Linksverkehr war ihm aus Tokio bekannt – aber dennoch war er immer noch froh, wenn ohne größere Zwischenfälle oder Staus das sich drehende, dreiseitige Schild von New Scotland Yard am Eingang des Departments der Metropolitan Police am Broadway in Sicht kam. Früher hatte er immer die U-Bahn genutzt, deren Haltestelle sich gegenüber befand; mit seiner neuen Stellung kam das Dienstfahrzeug, um ihm mehr Mobilität zu gewährleisten. Ein Luxus, den er trotz des höllischen Londoner Stadtverkehrs zu schätzen wusste. Er stellte das Auto ab, griff nach seiner Tasche und stieg aus, ließ seine Augen wie fast jeden Tag über die Glas- und Stahlfassade des Baus schweifen, seufzte.
 

Sonderlich ästhetisch war der Bau nicht; ein wenig erinnerte ihn der Glas-Stahlbeton-Skelettbau mit den großen Fensterfassaden an die Tokioter Polizeizentrale. Er streckte einmal kurz die Schultern, zog sein Jackett zurecht und zückte, während er auf den Eingang zuhielt, seine Marke für den Pförtner, der ihn wie jeden Tag freundlich grüßte.
 

Im Gebäude kam ihm zu seiner Überraschung als erstes Dr. McCoy entgegen. Shinichi war gerade dabei gewesen, sich die zweite Tasse Kaffee auf ansonsten nüchternen Magen einzuflößen, die er sich gerade aus der Kantine auf dem Weg zu seinem Büro geholt hatte, als der rüstige, kurz vor seiner Pensionierung stehende Pathologe ihm auf die Schulter klopfte, und ihn so dazu brachte, sich umzudrehen.

Shinichi zog die Augenbrauen fragend hoch, schlürfte leise am brühend heißen Kaffee.

„My dear, I don’t know anyone else who has that gift to ask questions so smartly without speaking out a single word.“ Der Pathologe grinste, wobei sich sein breiter Schnauzer noch mehr in die Breite zog, und ihm zusammen mit seinen buschigen, weißgrauen Augenbrauen den Anblick eines Walrosses gab.

Jedes Mal, wenn Shinichi den alten Pathologen so grinsen sah, fühlte er sich stark an Professor Agasa erinnert.

Und jedes Mal, wenn er an den alten Forscher dachte, der für ihn wie ein Großvater gewesen war, hatte er das unbestimmte Gefühl, in seinem eigentlich leeren Magen mindestens ein Kilo Kieselsteine liegen zu haben.
 

Ach, Professorchen.

Ich will nicht wissen, was sie von mir dachten, als ich einfach abgehauen bin.

Und sie allein gelassen habe… Shiho allein gelassen habe…

Euch alle allein gelassen hab, ohne ein Wort der Erklärung – oder des Abschieds.

Gerade Ihnen gegenüber… wo ich Ihnen doch so viel verdanke.
 

Er holte Luft, dann rang er sich ein höfliches Lächeln ab.

„Please excuse my behaviour doctor, this was impolite of me. I very gladly use some more words to ask my question again – any news that are new to me?“

Der alte Mann grinste noch breiter ob der humorvollen Antwort seines Kollegen, legte ihm dann seine Hand auf die Schulter.

„Well, follow me, my dear friend. You won’t believe my words, if you don’t see it for yourself.“

Ein bitteres Lächeln huschte über Shinichis Lippen, als er der Aufforderung seines Kollegen Folge leistete und ihm durch die Gänge und Treppen hinunter in das Refugium der Forensik folgte.
 

Sie haben ja keine Ahnung, was ich zu glauben bereit bin.
 

Wenige Minuten später waren sie in der Pathologie angekommen; wie immer strömte der Raum eine kühle Sterilität aus; jede einzige der weißen Fliesen schien sie abzustrahlen, vielfach reflektiert von den Wänden. Chrom und Edelstahl blitzte auf, als er den Raum mit langen Schritten durchmaß, dicht hinter McCoy; seine Augen glitten über die Wand, die ihm gegenüberlag, die Wand mit den vielen Schubladen.

Sie jagte ihm immer wieder einen Schauer über den Rücken; er kannte diese Räume, sie sahen überall auf der Welt gleich aus.
 

Hier ruht ihr…

Ihr, die auf Aufklärung wartet. Auf Rache. Auf Antworten… auf Gründe und Motive…

Oder Gerechtigkeit.

Ihr erzählt uns, was ihr erleben musstet und nicht überleben konntet… so viele grausaume Geschichten.

Und zum Dank dafür liegt ihr hier; allein, und kalt, in der Dunkelheit, gestapelt und aufgeräumt auf engstem Raum.
 

Kein Ort für die Lebenden… aber für die Toten eigentlich auch nicht.
 

Shinichi fröstelte kurz; allerdings war das Unbehagen, das hier empfand, nichts im Vergleich zu dem Entsetzen, das ihn packte, als sie den eigentlichen Autopsiebereich betraten.
 

Er stolperte, als er merklich aus dem Tritt kam, als er sie erblickte, ließ seine Tasse fast fallen. Er hatte versucht, während des Weges nach hier unten, seine Nerven zu stärken und sich Mut zuzureden, oder auch Vernunft, wie auch immer man es nennen mochte.

Jetzt, da er sie auf dem Tisch liegen sah, ihre Körpermitte von der Brust bis zur Mitte der Oberschenkel sorgsam mit einem weißen Tuch bedeckt, konnte er kaum den Film stoppen, der ohne Werbung und Vorspann in seinem Kopfkino anlaufen wollte.

Sie sah aus, als würde sie schlafen.
 

Und vor fünf Jahren sahst du auf einem ganz ähnlichen Tisch wie diesem hier sicher ganz ähnlich aus.
 

Shinichi stellte mit ungeheuer gezwungener Geste seine Tasse ab, als der Kaffee darin zu schwappen begann, stopfte seine zitternden Hände in seine Jackentaschen, biss die Kiefer so fest zusammen, wie er konnte, um den Anfall von Schüttelfrost, der ihn gepackt hatte, zu verbergen, einzudämmen, irgendwie seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
 

Guter Gott, reiß dich zusammen, Kudô!

Das ist sie nicht!

Kein Grund, dich so aufzuführen!
 

Dennoch tanzten Kreise vor seinen Augen, als er daran dachte, dass man sie damals wohl auch obduziert hatte.

Mit dem Gedanken hatte er sich bisher nie befasst, doch als er das junge Mädchen, das ihr so unglaublich ähnlich sah, vor sich liegen sah, drängte sich ihm dieser Gedanke, dieses Bild, brutal auf.
 

Elfenbeinerne Haut, ebenholzschwarzes Haar, feine Gesichtszüge… bläulich-weiße Lippen.

Er unterdrückte einen Würgereiz, hob seine Kaffeetasse schnell an die Lippen und trank sie auf Ex aus. McCoy, dem die ruckartige Bewegung seines Mitstreiters nicht entgangen war, warf ihm einen fragenden Blick zu, der an seinem Gesicht haften blieb. Shinichi bemerkte es, setzte ein entschuldigendes Lächeln auf, das ihm nicht gelang. Eigentlich konnte er dem Mann auch genauso gut reinen Wein einschenken. Wenn jemand das verstand, dann Dr. McCoy.
 

„She looks… very similar to a friend of mine.“

Bedauern zeichnete sich auf dem Gesicht des alten Pathologen ab, legte es in tiefe Furchen, die ein intensiv gelebtes Leben in seiner Haut verewigt hatte, und die seinem Mienenspiel noch mehr Ausdruck verliehen.

„I’m sorry to hear that… but it must be relieving to see it’s not her, isn’t it…?“

Shinichi sparte sich die Aufklärung. Und anscheinend erkannte auch sein Gegenüber, dass die Tatsache, dass es sich bei ihrem Opfer nicht die eben benannte ähnlich aussehende Freundin handelte, keinesfalls erleichternd für seinen jungen Kollegen war, denn kurz nachdem der Forensiker seinen Satz abgebrochen hatte, spürte er einen leichten Händedruck auf seiner Schulter. Shinichi versuchte, ein gefasstes Gesicht aufzusetzen.
 

Himmel nochmal, Kudô, sie sieht ihr ähnlich, mehr nicht. Und warum zum Henker interessiert es dich überhaupt, sie ist schon lange tot. Du warst dabei.

Sie ist in deinen Armen gestorben.

Und nun reiß dich zusammen…

Reiß dich zusammen!
 

„It’s been five years since then. I should have dealt with it by now. I really don’t want to bother you with my troubles… so, now what’s that urgent thing you wanted to show me?“

„Don’t pretend that this isn’t affecting you. It does. I can see that.“

McCoy ignorierte seine Frage komplett, als er um den Tisch herumtrat.

„The way you have just reacted, the way you look like now, tells me, that it wasn’t anybody you have lost… and as it seems, she, too, has fallen victim to a crime. And as I have respect for you and for your feelings, I’ll stop talking about that matter right now.“

Er seufzte, Mitgefühl klang in seiner Stimme.

„Do tell when it’s getting unbearable for you.“

Shinichi schüttelte stumm den Kopf, nahm dankbar das Taschentuch entgegen, dass der Pathologe ihm anbot und wischte sich die Stirn ab, auf der sich ein dünner Film kalten Schweißes gebildet hatte.

„Please, continue, doctor.“
 

McCoy nickte stumm, griff nach dem oberen Ende des Tuchs und schlug es zurück, entblößte damit den nackten Oberkörper der jungen Frau. Shinichi griff gedankenverloren nach dem Paar OP-Handschuhen, die McCoy im reichte, streifte sie sich über und trat näher. Fast unsichtbar erschien die Wunde an der Seite des Mädchens, die ihr trotz ihrer Unscheinbarkeit den Tod gebracht hatte; der Einstichkanal war schmal, die Ränder glatt, ein kleiner Fleck auf ansonsten makelloser Haut. Die Haut des Mädchens schien weiß wie Porzellan und fast ebenso durchsichtig; dennoch schimmerten kaum Blutgefäße durch, was ihr noch mehr den Eindruck einer Puppe verlieh, zusammen mit ihren dichten, schwarzen Wimpern und den langen, fast schwarzen, glänzenden Haaren, die ihr Gesicht umrahmten. Sie war fast völlig ausgeblutet.

„Almost completely run dry of blood.“, murmelte er leise.

McCoy nickte.

„That’s correct. She was stabbed by a long, thin item, with one sharp and one stump side. The way of the weapon begins here…”, er tippte auf die Wunde und zeichnete in der Luft mit dem behandschuhten Finger eine Linie über ihre Brust, um den Weg der Tatwaffe nachzuverfolgen, „… until here, right into her heart. She bled to death very fast, obviously, and this is curious enough, considering that this is the only opening where the blood could emerge. The murderer must have…“

Shinichi hob die Hand.

„Thanks. I can imagine the rest...“

McCoy warf ihm einen musternden Blick zu, sagte aber nichts. Er verlagerte unruhig sein Gewicht, ließ seinen Blick über ihr Gesicht schweifen, schaute dann an die Wand, wo das Kleid hing.

„As the dress does not show any blood stains and no cut, the murderer must have get her dressed after his deed. From there on he has carried her into the hide park and laid her down at the banks of the Serpentine Sea, under that very tree where the walker and his little Yorkshire terrier have found her yesterday. This, in conclusion, means, that…“

„… the place she lost her life is actually somewhere else.“, murmelte Shinichi den Satz zu Ende, ohne dabei aufzublicken. Das hatten sie schon vermutet, als sie den Fundort untersucht hatten – getötet hatte man sie woanders. Seine Augen ruhten immer noch auf dem Gesicht des Opfers.

McCoy hingegen hatte in seine Routine gefunden, nickte bestätigend.

„That’s it. Jonathan has already examined the dress, but he has not found any helpful traces or hints so far; the same applies to the bits of dust and grime under her fingernails and clinging in her hair. The dress is tailored neatly to fit her shape, so it is no mass production, bought in a shop. Besides my first estimation of the time of her death is still consisting. She was killed about one and a half days ago. This subsequently means, the murderer has killed her at one place, has made her make-up, got her hair done and got her dressed, to pick her up afterwards and put her down on another place, where she should be found. He did it secretly, without anyone’s notice, a fact, that’s a mystery to my eyes, as the Hyde Park is such a busy place, frequently visited by lovers at any time of the day – or of the night…”

Shinichi lächelte traurig. Er konnte sich, im Gegensatz zum alternden Forensiker, sehr gut vorstellen, wie der Täter sein totes Opfer unauffällig an diesen Platz unter dem Baum am See gebracht haben konnte.

„I agree with you in any point. Except the last.“

„Huh? This you will have to explain to me, Sherlock, as I really think, it’s a masterpiece to carry a dead girl between kissing pairs to the shore of that lake…“

Der Forensiker schaute ihn fragend an.

Die Trauer im Gesicht des jungen Superintendents intensivierte sich, das Lächeln jedoch blieb wie festgenagelt auf seinen Lippen.
 

„A young couple, at nighttime, he, a young, good-looking man in his best suit, is carrying her, the love of his life, in his arm to have a rest at the shores of the lake, as her tender feet are aching after the visit of a concert in the Albert Hall and the following way home in this breathtaking shoes with this stunning, though absurd high heels…“

McCoy starrte ihn an, Überraschung blitzte in seinen Augen.

„Of course… he pretended to carry his girl, on their way to a romantic tête à tête at the lake…“

Shinichi nickte ernst; jeglicher Anflug eines Lächelns war aus seinem Gesicht verschwunden.
 

„Besides, the crime scene investigation has not found any traces that would lead to a car, a bike or any cart of any sort… but some remarkable deep traces of a man’s shoe in the grass of the bank. So no greenhorn, and no hasty action. Great news. Anything else??“

McCoy hob ein Glas an, in dem eine braun-gelbe Brühe schwappte.

„The contents of her stomach – Fish and Chips, some fruit, coffee. No poison, no medicaments. The tox-screen was more difficult…“

Ein schiefes Grinsen kroch auf McCoys Lippen, das Shinichi mühsam erwiderte.

„… as we have found almost no blood. But of what we found, we can say, that it does not show any abnormalitys or irregularities.“

Shinichi nickte stumm. Dann streifte er sich die Handschuhe ab.

„Any new facts about the dress?“

„Wild side, coloured, a unique tailor piece. I have set Colleen on that trail, she has researched any tailors and designers last night, but not found any usable facts yet. But she says, that the seams point out the piece as a handmade dress, as well as the design and the way the fabric was coloured do. It’s handmade. The work of a couture tailor.“
 

Shinich nickte. Ja, dass das das Werk eines Modeschneiders war, hatte er sich auch schon gedacht.
 

„Can I have a piece of the fabric when Colleen is done with it?“

„Sure.“

McCoy nickte.

„What are you thinking of?“

Shinichi stopfte sich seine Hände in die Hosentaschen, während McCoy die junge Frau wieder züchtig bedeckte. Er wollte Jenna auf die Stoffprobe ansetzen – sie sollte die Läden abklappern, vielleicht fand man so ja den Käufer des Stoffs – der dann vielleicht sogar ihr Täter war, oder sie zumindest zu ihm führen könnte. Er schaute auf, seufzte leise.

„I want to send Jenna browsing the fabric dealers. Either we are lucky and find the tailor or tailoress directly, or at least the shop that sold him or her his material. He or she must have bought that wild silk somewhere, and it’s more probable, he or she did so in a local shop than in the internet.“

Er seufzte. „The last option would make work much more complicated, but you don’t buy your silk usually at your trusted dealer’s store… at least you Brits do it that way.”
 

Shinichi grinste kurz, drehte sich dann ein Stück weiter, wo das Bild an einem Haken hing.

„What about our Rembrandt-to-be? Do we know something about that painting?“

„Unfortunately we know even less about this than about the dress. It was painted with oil colours which are not yet dry. It’s a common brand, not exclusive but no cheap colour – used by many people. The style does not show signs of a renowned artist, so it’s quite… priceless on the arts market…“

Shinichi lachte leise, McCoy stimmte ein.

„No, honestly, all joking aside – we can’t make much of that picture. Our experts are comparing it to the style of the registered artists in London, but that’s not only incredibly elaborate, as we have no sample of every artist, but have to check their websites and catalogues of their exhibitions; no, apart of that, there is an incredibly high dark figure, to begin with every painter working without licence as a portrait painter on a bridge or place, up to the students of the UAL.“

Shinichi hob fragend eine Augenbraue.

„University of Arts London. It’s located in the neighborhood of the Tate Britain.“

„Well, that fits.“, murmelte Shinichi, wandte sich wieder ihrem Opfer zu.

„And last, but not least – do we have already a proper name for Jane Doe?“

„Besides the fact that she seems to be of the same origin as you are, Japanese, that is, which might have occurred to your mind as well, nothing. The comparison of her fingerprints with our database samples is still running, though the computers work fast – they have not found anything yet. And we only will find something, if she’s registered at all, which means either her fingerprints are stored in her passport or she has become criminal in one way or another. We don’t know why she was here at all; as a tourist, a student in a semester abroad, a foreign worker… illegal immigrated or a born Britishwoman. Face recognition might take even more time, you know that. So no. Unfortunately we have no result yet.“

Shinichi seufzte.

„And this means, no address, no working place… no relatives, friends or colleagues we might visit. The investigation of the dress and the colour is everything that remains… and, by any chance, a missing person report has been filed.“

Er strich sich über die Haare, straffte dann die Schultern. Soweit er wusste, war noch keine Vermisstenanzeige eingegangen.

„Thanks, doctor.“
 

Damit drehte er sich um, verließ die Pathologie und schaffte es nicht, wie erhofft, dieses beklemmende Gefühl loszuwerden – und diesen Gedanken an sie.
 

Er versuchte ihn abzuschütteln, als er in den Aufzug stieg und nach oben fuhr. Er musste seine Partnerin finden, nochmal an den Tatort fahren und versuchen, herauszufinden, woher die Seide stammte, wenn sie schon sonst nichts an der Hand hatten.
 

Gerade, als er ausstieg und sein Handy zücken wollte, sah er sie auch schon den Gang entlang hetzten, wobei sie nicht sehr elegant aussah - Detective Sergeant Jenna Watson. Shinichi lehnte sich gegen die Wand, steckte sein Handy wieder ein und wartete. Er traute sich immer noch wetten, dass man sie ihm nur aufgrund ihres Namens zugewiesen hatte; er hatte seinen Spitznamen aufgrund seines Faibles für Britanniens größten, wenn auch fiktiven Detektiven und seiner ähnlichen Vorgehensweise wie Sherlock Holmes ohnehin innerhalb des ersten halben Jahres hier weggehabt. Seit diesem Jahr hatte Holmes nun auch seinen Watson.

Er seufzte; ihm war es einerlei. Sie war fix im Kopf und sich für nichts zu schade, zuverlässig und loyal, und entsprechend war er mit der Wahl zufrieden gewesen.

Nun hatte sie ihn fast erreicht, auf ihrem Gesicht der pure Stress – der sich in ihrem Fall in zahlreichen roten Flecken auf der Haut der jungen Frau ausdrückte. Sie war ohnehin noch sehr jung, so wie er – nur war er auf der Karriereleiter schon ungleich weiter hoch geklettert als sie. Allerdings schien sie das nicht zu interessieren. Sie war seit diesem Jahr im Yard, und darüber mehr als glücklich. Er hatte sie seinerseits recht schnell zu schätzen gelernt - ihr Auftreten war zwar manchmal etwas unsicher, ihre Stimme eher leise und zögerlich, auch wenn sie oft gute Beiträge machte. Ganz generell war sie ein unscheinbarer Typ, keine Schönheit mit ihrer etwas pickeligen Haut, den braunen Augen, den kurzgeschnittenen rotbraunen Haaren, die sich in krausen Locken um ihren Kopf ballten und ihr an manchen Tagen das Aussehen eines Stromschlagopfers gaben. Sie war nie geschminkt und trug meistens wenig farbenfrohe Kleidung, klassische Schnitte, zweckdienlich und robust – aber der Sache immer angemessen.

Shinichi seufzte, schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab, als sie gerade, nach Atem ringend, zu einer Erklärung ansetzen wollte.

„Jenna, what’s up, that keeps you running this early in the day?“

“AC Montgomery wants to have a word with you, Superintendent.”

Sie blieb stehen, massierte sich die Seite – offenbar hatte sie Seitenstechen.

„Did he tell you why he wants to see me?”

“No.”

Sie schüttelte den Kopf.

„But it could be possibly the press. Somehow some information has leaked out.”

Sie zog eine Kopie des Reporter, einer renommierten Londoner Klatschzeitung, aus ihrer Tasche.
 

YOUNG GIRL MURDERED – NEW CASE FOR SHERLOCK HOLMES?
 

Shinichi hob die Hand an die Stirn, stöhnte auf.

„Bloody hell. Who on earth has…“

„No idea, Sir.“

Jenna zuckte mit den Achseln.

„Probably…“

Shinichi seufzte, schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab, als sie gerade, nach Atem ringend, zu einer Erklärung ansetzen wollte.

„Let me make a guess, Jenna. The Assistant commissioner has likely read the Reporter as well.”
 

„Jap. The press department resembles a flock of agitated hens, to be very clear.“

Jenna atmete schnaufend aus, hielt sich ihre Seite, in der es schmerzhaft pochte.

„Stiches in your side?“

„Jup.“

Ein genervter Gesichtsausdruck erschien auf ihrem Gesicht.

„What I wanted to say was, there are tons of questions overflowing us, they want you to give a statement, in the internet…“

Shinichi verdrehte die Augen.

„The curse of the social media. Once put in the world wide web, any news spread like wildfire.“

Die junge Polizeibeamtin nickte scharf mit den Kopf; dabei schwang ihr kurzer Bobhaarschnitt mit.

„Unfortunately the PR department has no solution for that problem yet. They are working on a statement for you to provide the press with. You are to calm down the masses. To scare people and paint a colourful picture of a new killer within their ranks would be…“

„… diplomatically expressed, suboptimal.“
 

Scheiße, will man‘s mit der Diplomatie nicht so genau nehmen.
 

„Well then, Sergeant Watson.“

Er lächelte kurz.
 

„Fine. I’ll talk to the AC; and you will speak to Colleen, let her give you the report. Dig into the dress issue, inform yourself about everything, make a list of every tailor shop, tailor school and fabric stores, which you will visit afterwards on your search of the person, who has crafted this dress out of that piece of wild silk.“

Damit seilte er sich ab, ließ die etwas verdutzte Watson hinter sich und eilte zum Büro des Chefs der Abteilung, machte sich innerlich auf eine Standpauke gefasst, die sich gewaschen haben würde. Auch wenn er genau genommen nichts dafür konnte, dass die Leute mit ihren Smartphones und Tablets die Arbeit von Reportern übernahmen.
 

YOUNG GIRL MURDERED – NEW CASE FOR SHERLOCK HOLMES?
 

Die Worte tanzten vor seinen Augen.
 

Shinichi seufzte in seine Kaffeetasse, versetzte damit die letzte Pfütze des kalten Kaffees in konzentrische Wellen und knirschte unwillig mit den Zähnen, als er den Artikel im Gehen überflog. Offenbar hatten ein paar fixe Netzwerker unter den Journalisten Englands die Blogs im Internet im Auge behalten und nichts anbrennen lassen. Er ärgerte sich heute noch mehr als gestern – diese Art von Mord behandelte man mit Vorsicht, der Öffentlichkeit gegenüber, und jetzt wusste es nicht nur der Teil im Internet, der die entsprechenden Seiten anklickte, nein, jetzt wusste es GANZ London. Ein Szenario, dass fast schon an einen Ritualmord erinnerte, behielt man fürs Erste für sich und machte die Pferde nicht scheu.

Ganz genau das war aber passiert.

Der Assistant commissioner würde begeistert sein.
 

Und das bei meinem ersten Fall, wie wunderbar.
 

Unwirsch leerte er seine Kaffeetasse aus, stellte sie in der Spüle der Kaffeeküche ab, zu der er einen kurzen Abstecher auf dem Weg ins Büro Montgomerys gemacht hatte, und ließ Wasser hineinlaufen.
 

Auf in den Kampf.
 

Als er sich endlich erfolgreich durch das immer voller werdende Gebäude gewühlt hatte und die Chefetage erreicht hatte, ahnte er bereits, wie kritisch die Sache wirklich war.

Die Gänge waren ziemlich voll, und es liefen hektisch Leute umher.

Er wusste genau, was das hieß.
 

Jillian McDermitt, die Chefsekretärin, trat ihm vor der Bürotür in den Weg. Sie warf ihm einen mitfühlenden Blick zu.

„Let me make a guess, Jillian. He’s hot like boiling water.“

Er seufzte, lächelte matt.

„That’s a picture which comes very close to the situation, yes. I think, one might say that he is… not in the least amused. Do you have a hint of who might have leaked information…?”

Shinichi schüttelte den Kopf.

„Regrettably, no.“

Dann straffte er seine Schultern.

„I’ve known for some minutes that it is already in the press at all. But well… let’s make the best of things we can’t make undone.“

Damit klopfte er kurz an die Tür, drückte dann die Klinke hinunter, ohne auf ein „Herein“ gewartet zu haben.

AC Jackson Montgomery hielt sich gerade ein Telefon ans Ohr, als sein Mitarbeiter den Raum betrat. Shinichi war es egal; er schloss die Tür hinter sich, nahm im Sessel gegenüber Platz und wartete.

„Yes. No. Thanks.“

Der Assistant commissioner schnaufte.

„Thank you a lot, yes. No, our press department…“

Der Mann verdrehte die Augen.

„You will get your information, as soon as we are willing to give you information. Have I expressed myself clearly enough, now? Fine.“

Seine Stimme hatte an Schärfe zugenommen, als er endlich mit Gewalt auf das Knöpfchen mit dem roten Hörer drückte, einen missvergnügten Ausdruck auf dem Gesicht.

„What glorious times, as one had the chance to just throw that receiver back on its telephone hook!“, brach es aus ihm hervor.

„At least one could blast those bloodhounds out of the telephone line – and let off some steam, anyway…!“

Er starrte seinem Superintendent ungehalten ins Gesicht. Shinichi grinste leicht. Er hatte das Bild seines Chefs deutlich vor Augen, der zornentbrannt einen Telefonhörer zurück auf die Gabel knallte.

„Better times, I guess. And of course, there’s nothing more satisfying than thumping a receiver back onto its cradle, an experience, that the simple pressing of a thumb on a button cannot compensate. But I’m not here to learn about that, am I?”

Der junge Detektiv schmunzelte.

„No, you’re not.“

Der assistant commissioner schnaufte – sein Zorn verflog ein wenig.

Dann zog er eine Zeitung hervor, legte sie auf den Tisch. Shinichi konnte in ihr sofort den heutigen Reporter erkennen. Er zog die Augenbrauen hoch, seufzte leise.

„Taking in your reaction, I think I am right assuming that you have already seen this.“

Shinichi nickte langsam, lehnte sich zurück.

„Just a couple of minutes ago. And I have to tell you, though this might not exactly cheer you up, that we have hit the time of the internet, the age of communication at its very core. I have not said a word about that case yet, and I have advised everybody in my team to stay quiet as well, until we know more – so what there is to read in that paper is no secured information given out to the public by the police.”

“A wise decision.”

„But there’s nothing more to do, though this will not make us friends, as the press will run in our doors, and it will ask questions. And as long as we cannot provide them with answers, this situation will, as it always does, grow more and more unpleasant for Scotland Yard.”

„Which is why you have to find that answers as soon as possible, Superintendent.“

Montgomery sah seinen Mitarbeiter ernst an. Shinichi war der Schwenk von seinem zuvor eher familiären Tonfall zum förmlichen „Superintendent“ nicht entgangen.

„I know that. And you may well believe, I am…“

„…you’re on track. I know that. And I very well know that you are the best man for the job.“

Montgomery seufzte unwirsch.

„It’s simply uncomfortable and completely useless, to have the attention of the public at this state of the investigation. So, for heaven’s sake, take care, that no more…“

“Got it.“

Jackson Montgomery schüttelte unwillig den Kopf.

„You know what reputation you have to lose,… Sherlock.“

Shinichi fuhr zusammen.

„I never wanted…“

„… to be named after him, I know. But you must confess, that whether you wanted it or not, your success and your methods speak their own language. And you are in his city, you live and work here, you can’t escape the constant comparison with Londons most known, trusted and loved detective. And whoever has played little mouse yesterday and has gathered and posted that information, as you have found the corpse, has seen that you are leading the investigation. London has an eye upon you. And upon the Yard, therefore. It is douptless a gift, to have a popular figure like you, Sherlock, but I don’t have to tell you, that your success is not just your success – and as a logical consequence your mistakes are not your mistakes alone. If you fail, London doubts about us all.“
 

Damit stand er auf.

„So?“

Shinichi erhob sich ebenfalls. In seinem Magen hatte sich ein flaues Gefühl ausgebreitet; anmerken ließ er sich das nicht.

„You are not like any other police officer here, Sherlock. This you should keep in mind.“

Montgomery griff nach dem erneut klingelnden Telefon.

„Go now, do your work. The press department will get into touch with you as soon as they have the press conference set, presumably tomorrow. I would suggest you have gathered information to give to them by then.“
 

Er hob ab, wandte sich ab und bedeutete Shinichi so, dass er sich entfernen konnte. Der junge Detektiv verließ das Büro, sank draußen gegen die Wand. So extrem war er sich seiner Rolle in diesem Verein noch nie bewusst geworden. Und er musste einsehen, dass es nun doch etwas völlig anderes war, der brillante Schülerdetektiv und Sherlock Holmes der Heisei-Ära zu sein, aber frei, ungebunden und eigentlich noch ein Kind, als hier in London im Rang eines Superintendents diesen Ruf weg zu haben.
 

Es stimmte, momentan war er das Gesicht des Yards, ob er es wollte oder nicht.

Ihm gefiel der Gedanke ganz und gar nicht. Und ihm wurde bewusst, seine Karriere hing davon ab, wie schnell dieser Fall gelöst war.
 

Er zermarterte sich den Kopf darüber, als er seinen Bericht über den Fall schrieb. Und die Gedanken verließen ihn auch nicht, als er ins Labor ging, um sich das Bild anzusehen, das man neben der Leiche gefunden hatte.

Er war sich nicht sicher, vielleicht sah er nur Gespenster, und das einfach ein dummer Zufall – er war hier in England, ausländisch aussehende Mädchen waren nichts Ungewöhnliches.

Ein irrer Mörder, der es auf junge Mädchen abgesehen hatte, leider auch nicht.
 

Er lächelte bitter. Spätestens ab morgen würde der Kerl massenhaft Aufmerksamkeit bekommen.

Und einen hübschen Spitznamen wohl auch.

Missvergnügt schüttelte Shinichi den Kopf, strich sich mit den Händen übers Gesicht und damit das bittere Lächeln von den Lippen. Ernst schaute er auf das Schriftstück in seinen Händen.

Jenna brütete oben über den Fakten und versuchte, dem Täter über das Kleid auf die Schliche zu kommen. Also würde er das gleiche machen, und zwar anhand eines Beweisstückes, dem sie noch nicht viel Aufmerksamkeit gewidmet hatten.
 

Dem Porträt.
 

Er stand auf; es wurde wohl Zeit, sich etwas Kunst zu genehmigen. Irgendeine Botschaft musste dieses Bild schließlich auch haben, und er würde es ihm entlocken.

Er musste.
 

Wenige Minuten später saß er mit einer neuen Tasse Kaffee vor dem Bild im Labor und seufzte lautlos, was den Kaffee in der Tasse dazu brachte, leichte Wellen zu schlagen. Er nippte am Becher, studierte das Gemälde mit aufmerksamem Blick und Sorgfalt – und wünschte sich, ein wenig besser beschlagen zu sein, was Kunstgeschichte und Bildsymbolik betraf.

Das Gemälde zeigte die junge japanisch-stämmige Frau bis knapp zur Hüfte, gewandet in dem Kleid, in dem sie auch aufgefunden worden war. Wie Shinichi wusste, suchte man immer noch nach ihrer Identität; leider bisher noch erfolglos. Sie war ohne Papiere gefunden worden, der Fingerabdruckscan lief noch. Da sie allerdings wohl nicht kriminell war, war sie in den einschlägigen Datenbanken nicht zu finden, und in der Datenbank der Einreisebehörde würde sie nur dann auftauchen, wenn sie bereits einen neuen Reisepass mit Fingerabdruckscan hatte. Wenn das nicht der Fall war, würde man warten müssen, ob die Vermisstenanzeige, die die Polizei aufgegeben und übers Internet verbreitet hatte, ein Ergebnis brachte.

Und das… konnte dauern.

Shinichi nippte an seinem Kaffee, konzentrierte sich wieder auf das, was sie in der Hand hatten. Das Bild.

Der Künstler hatte sich bei seinem Bild viel Mühe gegeben; ihr Teint war zart wie Porzellan, ihre Lippen rot geschminkt, ihre Augen glänzten vor Lebendigkeit. Alles in allem sprach das Werk von großem Können – er kannte die Frau nur in totem Zustand, aber er war sich sicher, dass Bild und reale Person große Ähnlichkeit miteinander hatten. Die Malweise an sich war extrem präzise, die Farbe an sich sehr fein vermalt. Pinselstriche sah man kaum, dafür war die Textur der Oberflächen exakt nachgeahmt. Er schluckte, als er das Flirren des Stoffs bewunderte, die Lichtreflexe in den Haaren streifte, um an ihre leicht feucht schimmernden Augen und den leicht geöffneten Lippen hängen zu bleiben.
 

Du magst noch kein großer Künstler sein, ein Amateur bist du aber auch nicht.
 

Shinichi seufzte, stellte die Tasse ab und griff nach dem Kunstlexikon, das er sich aus der Bibliothek besorgt hatte, sowie seinem Block. Dann fing er an, eine Bildbeschreibung anzufertigen, so wie er es einst in der Schule gelernt hatte – und so, wie er immer noch seine Tatorte dokumentierte. Es half ihm, seine Gedanken zu sortieren, die wesentlichen Dinge zu erfassen – und erleichterte die Suche und Verfolgung der wesentlichen Spuren.
 

Im Vordergrund ist das Brustbild einer jungen Asiatin zu sehen. Sie trägt ein Kleid aus schwarzer Wildseide, das im Brustbereich mit Spitze und Perlstickerei verziert ist. Über die Schultern sind kurze Ärmel drapiert. Bis auf zwei schwarze Perlohrringe trägt sie keinen Schmuck. Das Haar ist glatt nach hinten frisiert und zu einem Zopf gebunden über ihre rechte Schulter gelegt, hängt ihr an keiner Stelle ins Gesicht, das im Halbprofil gezeigt wird. Ihre Haut ist makellos und faltenfrei, ihr Gesicht ist nahezu ungeschminkt.

Im Hintergrund ist ein Zimmer zu sehen, das zur Hälfte von einem Vorhang verdeckt wird. Der Vorhang scheint aus einem schweren, dunkelroten Stoff zu sein, das Zimmer dahinter liegt in Dunkelheit, weswegen man nur schwer erkennen kann, wie es eingerichtet ist.
 

Shinichi seufzte, ließ seine Augen noch einmal über das Bild und seine Ausführungen schweifen.

Wieder und wieder blieben seine Augen an ihm haften.
 

Dem Stiefmütterchen.
 

In voller Blüte, kräftig gelb und violett leuchtete es aus dem ansonsten sehr monochrom schwarz-weißen Bild. Sie war bis zur Hüfte sitzend dargestellt und mit den Fingerspitzen einer Hand hielt sie es locker fest.
 

Ein Stiefmütterchen.
 

Shinichi zog seine Augenbrauen zusammen, tippte mit seinem Kugelschreiber in sein Notizbuch, bis sich langsam eine kleine Herde blauer Pünktchen ansammelte, die beständig wuchs.
 

So, Kudô, du großer Kunsttheoretiker, jetzt interpretier das mal.
 

Er wusste, das Stiefmütterchen war die Wappenblume Osakas. Was zum Opfer passen würde, schließlich stammte sie aus Japan. Vielleicht sogar aus Osaka?

Aber sollte das schon alles sein, was dahintersteckte?

Ein paar Minuten später verriet ihm sein Kunstlexikon, das er aus der Bibliothek des Yards entliehen hatte, warum das Stiefmütterchen Stiefmütterchen hieß – das große Blatt unten war die Stiefmutter, die beiden darüber die „Töchter“, und die zwei kleinsten Blütenblätter oben, die sich ein Kelchblatt teilen mussten, die „Stieftöchter“; in der Reihung von oben nach unten auf dem Stiel war es genau umgekehrt, die Stiefmutter hatte alle ihre Kinder unter sich – sondern auch, dass es in der Blumensymbolsprache für liebevolle Gedanken und die Erinnerung stand.

Im christlichen Kontext standen die fünf Blüten für die Wunden Christi am Kreuz, die Dreifarbigkeit, die tricolor, war ein Symbol der Dreifaltigkeit – da es sich her jedoch um ein eindeutig asiatisches Opfer handelte, schloss er die Kirche erst einmal aus.

Weiterhin, fand er heraus, galt das Stiefmütterchen als ein Symbol für Beständigkeit und Durchhaltevermögen und hätte auch etwas mit den erwachenden Frühlingsgefühlen zu tun. Denn purpurfarben wäre das Stiefmütterchen eigentlich erst durch den Pfeil des Amors geworden, und zwar laut Shakespeare, den zweiten großen Namen hier in London neben Conan Doyles Sherlock Holmes. Das Stiefmütterchen tauchte gleich in zwei seiner Stücke auf; im „Sommernachtstraum“ und bei „Hamlet.“

Er las die Zeilen aufmerksam… und war hinterher nicht wirklich schlauer. Er notierte alles brav und gewissenhaft in sein Notizbuch, kratzte sich mit dem Ende seines Kugelschreibers an der Schläfe und konnte sich ein ärgerliches Stöhnen, das seinen Lippen entwich, nicht verkneifen. So wirklich weitergebracht hatte ihn das auch nicht. Und ein kurzes Telefonat später wusste er, dass auch Jenna noch nicht merklich weitergekommen war; sie hatte nun eine lange Liste erstellt, immerhin. Was einerseits gut war – immerhin gab es nun einige Optionen. Andererseits könnte genau das auch ein Nachteil sein – viel zu viele Optionen zu haben. Er setzte sich mit ihr zusammen, teilte ihr seine Erkenntnisse mit, sowie sie ihm die ihren erzählte, arbeitete einen Plan für morgen aus, schrieb seinen Bericht zusammen, sah nach den Ergebnissen der Identifizierung der Toten – immer noch ohne Ergebnis – und verließ das Yard mit einem mehr als unguten Gefühl im Bauch. Sie hatten viel zu wenige Anhaltspunkte, kaum Hinweise auf den Täter, den Tathergang, oder das Motiv.
 

Vor ihm lag ein verworrenes Bild, ein Haufen durcheinander geworfener Teile, die zu ordnen ihm schwer fiel ohne die passenden Eckpunkte.
 

Und so fuhr er nach Hause, vergaß fast, Mrs. Hudsons Paket abzuholen, erinnerte sich aber im letzten Moment noch daran – und fiel mehr oder minder in den Hausflur damit, als er es die Treppe hochschleppte.

Etwas erschöpft lehnte er sich an den Klingelknopf, verlagerte das Gewicht des Pakets auf einen Arm und wischte sich mit der anderen über die Stirn. Er war froh, das Präsidium verlassen zu haben, aber ihm graute vor morgen; am meisten graute ihm vor der morgigen Presse. Als er sein Büro verlassen hatte, hatte der Anrufbeantworter hektisch geblinkt; und wie erwartet waren die ersten Presseanfragen bereits eingetrudelt. Shinichi hatte beschlossen, noch kein Statement abzugeben; er hielt es für ratsam, sowieso kein Wort zu sagen, ohne es mit der PR-Abteilung abgesprochen zu haben.
 

Dann ging die Tür auf und er stürzte fast in Mrs. Hudsons Apartment. Die alte Frau lächelte ihn großmütterlich an.

„Ah! Thank you so much for fetching my little parcel!“

Er zog die Augenbraue beim Wort „little“ hoch, sparte sich aber, einen Kommentar abzugeben und stiefelte ihr nach, um das Paket dort abzustellen, wo sie es gerne haben wollte. Als er sich anschickte, die Wohnung wieder zu verlassen, hielt sie ihn auf.

„And what about a cup of tea and scones with clotted cream, Sherlock?”

Shinichi seufzte, zupfte an seinem Sakko. Eigentlich wollte er jetzt nur hoch in seine Wohnung und nachdenken. In Ruhe, mit einer Tasse Kaffee.

„Well, you know, Mrs. Hudson, honestly, I’d…“

Er hielt inne, als er den tadelnden Blick seiner Vermieterin bemerkte, die resolut ihre Hände in ihre Hüften stemmte.

„My dear – if I make myself busy with baking scones, wouldn’t you have some minutes of your precious time to spend with an old lady, making her a little pleasure and drink a cup of tea with her? Besides, Sherlock, you look like you needed one. Desperately.“

Shinichi hörte die Spitze sehr wohl; und ahnte auch, worauf sie anspielte.

„It’s on TV, isn’t it?“

Mrs. Hudson nickte, drehte sich dann um, und zog ihn am Ärmel mit sich, bedeutete ihm, sich in einen ihrer Ohrensessel zu setzen; er tat, wie ihm geheißen, fand es auf einmal ungeheuer entspannend, einfach ins weiche Polster zu sinken und sich eine Tasse Tee in die Hand drücken zu lassen. Tatsächlich konnte er die wirklich gut gebrauchen; und in Mrs. Hudsons antik eingerichteter Wohnung kam ihm die Welt da draußen ohnehin auf einmal sehr weit weg vor. Er atmete aus, langsam, genoss den Duft des Darjeelings, der ihm in die Nase stieg, merkte nach dem ersten kleinen Schluck, dass die alte Frau ihr Handwerk nach wie vor verstand; exzellente Teeblätter, genau richtig aufgebrüht. Er dankte ihr, als sie ihm einen Teller mit einem fertig mit clotted cream und Himbeermarmelade bestrichenen Scone reichte, fühlte, wie der Alltag etwas von ihm abfiel.
 

„It was in the television, yes. They have showed a picture of her. And although it was the face of a dead girl, one could see that she was a very pretty thing, with this long black, shiny hair, the long eyelashes – a Japanese girl, I guess?”

Er hob die Augenbrauen, beobachtete seine Vermieterin, die bedächtig auf einem Stück Gebäck kaute.

„I’m sure, she looked even prettier alive.“

Shinichi nahm einen weiteren Schluck Tee.

„Nice try, Mrs. Hudson. But I’m sure you know that I am not supposed to talk about my case?“

Ein fast schon amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen.

„I heard you don’t know who she is yet. I know, you found her together with a portrait painting, dressed up in a nice silk dress, draped into the grass by the lake as if it was for a photo shooting. She was your age, you and her would have looked…“

Shinichi verschluckte sich, hustete Tee und Scones-Krümel, warf ihr einen entsetzten Blick zu. Sie lachte ihr leises Lachen, schaute ihn sichtlich amüsiert an.

„Did you know her?“

Shinichi starrte sie an.

„No.“

„But someone who looked very much like her?”

“Why do you want…“

„Someone called Ran?“

Shinichi stellte die Tasse ab, stand auf.

„I’ll better leave. I don’t know, how you come to know that name…”

Die alte Dame stand auf, baute sich vor ihm auf.

„Easy enough. You looked dreadful when you came home yesterday…”

„Tell me Mrs Hudson, don’t you have more important things to do the whole day long than spying on me?“

Sie lächelte ihn gütig an, überhörte die Schroffheit in seiner Stimme.

„Ah, my dear. You will forgive an old lady who wants to pep up her young lodger with a piece of fruit cake. But I have opened my door not more than just a bit, when I saw that cake was nothing of your business yesterday, darling. So I preferred to leave you alone.“

Sie seufzte, schaute ihn sorgenvoll an.

„On the other hand I have asked myself, if it would’nt have been better if you had talked about it, to someone. This is the reason why I know that name. You have screamed it, last night, asleep and dreaming, I guess.“
 

Shinichi merkte, wie ihm schlagartig alle Farbe aus dem Gesicht wich, verschluckte sich, schaute sie betroffen an, merkte dann, wie ihm im nächsten Moment schlagartig die Hitze ins Gesicht stieg, sein Puls zu rasen begann und er ahnte, dass seine Stirn im Licht von Mrs Hudsons dämmriger Wohnzimmerlampe unübersehbar rot glühte. Langsam ließ er sich zurück in seinen Stuhl sinken, kraftlos, sein Blick unfokussiert.

„Yes. I heard you. It was impossible not to hear it, Sherlock, you…“

Der junge Detective schüttelte den Kopf, versuchte zu schlucken, scheiterte kläglich.

„I don’t want to talk about that. Und please excuse me, if I have disturbed you in your well deserved sleep…“, begann er mit leicht belegter Stimme, wollte sich räuspern und kam dann doch nicht mehr dazu, weil Mrs. Hudson ihn energisch unterbrach.

„Oh, stop it, silly boy!“

Die alte Dame schaute ihn verärgert an; im nächsten Moment glätteten sich ihre Züge, ihre blauen Augen schauten in mit großmütterlicher Fürsorge milde an.

„You really should talk about it, my dear.“

Er schaute auf, beschämt; dann wandte er den Blick ab, betrachtete seine Daumen, die den eleganten Goldrand der Teetasse nachspürten, lächelte dann traurig.

„That’s none of your business, Mrs. Hudson. I’m not asking you questions about your secrets, do I…?“

Er hielt inne, beobachtete sie über die Tasse hinweg, die nun er mit seinen Fingern in seiner Hand drehte, zog die Pause gekonnt in die Länge. Dann versuchte er ein Grinsen, griff nach einem Scone, hielt ihn in die Höhe.

„… for example, what magic you are doing to make those scones tasting that delicious! They would prevail on the queen’s afternoon tea table, honestly…”

Er biss hinein. Mrs Hudson musterte ihn dabei, lehnte sich zurück.

„Well… a great actress once said it…“
 

“A secret makes a woman woman.”
 

Shinichi murmelte den Satz tonlos, zog dann die Augenbrauen hoch. Mrs Hudson begegnete seinem Blick, sah den scharfen Verstand in den Augen des Detektiven aufblitzen, lächelte vergnügt.

„That’s what you wanted to say, isn’t it?“, hakte er nach.

„Indeed.“

Die alte Frau nickte, kicherte wie ein kleines Mädchen.

„I adored her films. And I was devastated to hear about her death… Sharon Vineyard, heroine of my juvenile days. But, Sherlock… how do you know her? Her films are not exactly what a young guy might find entertaining, I assume…”
 

Shinichi massierte sich die Schläfen.

„She was a colleague and friend of my mother. But as she was a Japanese actress, in contrast to Mrs Vineyard, you won’t have come across her films in Europe. Yukiko Fujimine, later named Kudô, after marrying my father. That’s when her carreer ends as well.“

Er räusperte sich, zog die Augenbrauen tadelnd zusammen.

„However, Mrs. Hudson, you are misleading me. We were discussing something else.“

Shinichi spülte den Scone mit der restlichen Pfütze Tee runter, die noch in seiner Tasse schwappte, es, ihr in die Augen zu sehen, als er sprach.

„I don’t know how you come to know all those details concerning that case, but I hope, you…“

„My baker told me about it. Her son has seen the victim yesterday, while taking his dog for a walk; you were busy to cordon off the crime scene, as you call it. The whole city will know it soon, Sherlock. By tomorrow at least, we both know that. You will have to make a statement, it’s your case. But it’s not very comforting to know that there’s a killer among us.”

Er fuhr sich über die Haare, schüttelte den Kopf.

„No, it’s not, I agree with you. But if it is up to me…“

Gedankenverloren stellte er seine zierliche Teetasse auf den Untersetzer und stand auf.

„… he’ll not be on the loose for long. But something tells me… that this won’t be a case that solves itself in the blink of an eye.“
 

Und das ist es, was mir Angst macht.
 

__________________________________________________________________________________
 

Hallo, ihr Lieben!
 

Nun - Shinich ist in London, und die Amstsprache dort ist Englisch. Deshalb dachte ich mir, es wäre nur konsequent, alles was Englisch gesprochen ist, auch Englisch zu schreiben ( ich hoffe, ich hab alles richtig übersetzt).

Da ihr nun aber meine geschätzten Leser seid und ihr das Vergnügen haben sollt, habt ihr nun die Wahl:

- so lassen

- nur leicht verständliche Sätze in Englisch, alles andere Deutsch (was sprachlich gemischte Dialoge zur Folge hätte).
 

Ich werde nicht die deutsche Übersetzung in Klammern dahinter setzen - das bläst a) das Kapitel zusätzlich auf, und b) stört es den Lesefluss. Lasst es mich per ENS oder Kommentar wissen, was ihr bevorzugt. Die Mehrheit entscheidet.

Vielleicht schaff ich es auch, eine Umfrage einzurichten, schaut einfach mal auf meinem Steckbrief nach.
 

Abgesehen davon möchte ich euch daran erinnern - nicht die ganze Geschichte ist Englisch. Die Rahmenhandlung soll immer verständlich sein. Und auch nicht in jedem der kommenden rund 50 Kapitel ist so viel Englisch - in einigen mehr, in anderen weniger, in wieder anderen gar keins. Insofern denke ich, dass das Weiterlesen im Großen und Ganzen dennoch für alle möglich sein wird.
 

Ansonsten - hoffe ich, ihr hattet euren Spaß beim Lesen!
 

Über Kommentare freu ich mich wie immer sehr!
 

Beste Grüße,

eure Leira



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Diracdet
2015-04-26T06:26:38+00:00 26.04.2015 08:26
Hallo Leira,

bevor ich es vergesse, auch wenn es schon zu spät ist, von mir aus kannst du gerne es englisch lassen – aber ich bin da ja auch etwas vorbelastet. ;]
Und bei einem Punkt wollte ich dennoch einhaken 'Bloody Hell'. Ist zwar Ur-britisch, ja, aber auch uralt. Ich meine, wenn ich meinen aktuellen Chef höre, der 12 Jahre am Imperial College das britische Fluchen 'gelernt' hat, dann würde ich dafür eher 'bollocks' vorschlagen, auch wenn es 'nur' Schwachsinn bedeutet laut leo.

Nun aber, viele Assoziationen, würde ich das Kapitel umschreiben.

Shinichi geht aber einen mächtig negativen Weg hier am Anfang. Innerlich darum zu bitten, dass es endet, das sind ja schon erste Anzeichen von Suizid-Gefahr, würde ich sagen, oder? Und nach 5 Jahren würde ich eigentlich meinen, er hat sich ein wenig mit seinem Leben abgefunden. Und, erneut, Shinichi, wenn du Ablenkung suchst, im 21. Jahrhundert gibt es viele, geistig sehr anstrengende Tätigkeitsfelder! *grrr*

Mrs... Hudson? Dr. McCoy?? J. Watson??? Eine Hommage an den London-Fall, wo alle Figuren Namen hatten, die man woanders her kannte?

Aber die erste... Mrs Hudson – she's not for real, now is she? I mean, the only payable apartment, in a four-storied building, in Baker Street, owned by landlady Hudson? That alone would have given her ample gossip. Almost urban legend status. And... I'm not sure, but 'Darling' is kind of an unusual word for an old english lady. It has that subtle, more north american taste to it. Just saying, if I recollect correctly, Vermouth supposedly died on that evening, but her death, was it any more certain than Ran's?

Auch wenn ich zum Ende hin gewillt war mich zu fragen, ob vielleicht alle diese 'namentlich auffälligen' Charaktere zur ehemaligen Organisation gehörten. Shinichi fragte ja, wo sie blieben.

Du hast ja nachher leider schon Watson eingeführt. Bei dem Satz
„Nun, solange sie mir keinen Dr. Watson einquartiert, soll’s mir Recht sein.“, hatte ich augenblicklich folgende Assoziation:
Er kommt eines Abends nach hause, die Tür ist offen und von hinten sieht er eine Person im Sherlock Holmes Kostüm im Sessel sitzen und Tee trinken. Ohne sich umzudrehen, meint diese Person mit leicht verstellter, weiblicher Stimme: 'Ah, Mr. Holmes. Mrs. Hudosn ließ mich rein, Watson mein Name.'
'Was zum...' Shinichi prescht vor zum Stuhl, beugt sich mit beiden Armen auf die Sessellehnen, die Person hebt den Kopf, um unter der Mütze Holmes ihn anzusehen... und...
es ist Ran! Fortsetzung folgt...
Nur so viel mal zu meinem Kopfkino in solchen Situationen.

Mhm... scones, mit clotted cream. Schmecken schon gekauft sehr gut. Wie gut sind dann erst handgemachte? *lecker*

Was ich letztes Mal schon andeutete. Wird bei der Fallbesprechung wieder schön deutlich. Du bringst einen dazu, seinen Blick über London schweifen zu lassen. Hyde Park grenzt ja direkt an die Royal Albert Hall, wusste ich gar nicht. Und irgendwie hatte ich den Park mir... 'baumreicher' vorgestellt, als er auf den Karten erscheint.
Eine Frage. Ich stimme Shinichis Idee, wie die Leiche transportiert wurde, durchaus zu, aber... es ist London, die Stadt mit der größten Überwachungskamerdichte der Welt. Einfach mal die Aufnahmen vom Vorabend des Leichenfundes rund um den Eingan – oder vorzugsweise in der Nähe der Royal Albert Hall, nach dem Mädchen im... fast schon Brautkleid, so wie ich das der Beschreibung entnehme, dass von einem Mann getragen wird. Schon hätte man einen dringend Tatverdächtigen. Oder man findet nichts, was den Fall umso interessanter macht.

Zum Fall selbst.
Äh...
„Thanks. I can imagine the rest...“
Really, you can, Shinichi? After Dr. McCoy's clarifications afterwords, I'd say, I have no idea, HOW he let her bleed to death, hanging on her side, presumably undressed, without the use of drugs, or a force that causes a detecable other injury. How could she be put on the side without causing stains anyway? Any kinds of stains, that would at least clarify that???
Ich meine nur, die erste Aussage scheint klar zu sein, per Gravitation hat er sie ausbluten lassen, aber ohne eine Reaktion des Opfers scheinbar, oder Maßnahmen, diese zu unterdrücken, ist nahezu unmöglich, würde ich sagen. Wäre ja auch ein guter Anhaltspunkt für Shinichi.
Aber die Wunde setzt den Vergleichen zu 'Ran's Tod' ein wenig die Krone auf! Hattest du schon den letzten Teil (Ep. 13) der Real life Serie zu Detektiv Conan gesehen? Weil der Gedanke mich jetzt sehr daran erinnert.

Yeah, die britische Presse! Screw sensibility, we need readers! Ich hab ja gesagt, ich bin auf sie sehr gespannt. Und hoffe auf die verdrehten Worte in den Spalten. Nein ehrlich, es ist ein nerviger und auch gefährlicher Akt, den die da betreiben, aber es wäre nicht England, wenn es nicht so wäre. Ein Punkt also für Realitätsnähe.
Und ein weiterer für das Konzept von gegenseitiger Verantwortung bei der Polizei, im Unterschied zum freien Detektiv. Er mag wie Sherlock Holmes denken können, aber er ist eigentlich nun ein Lestrade. Auch in dem Sinne, dass laut Holmes Lestrade der blickigste unter ihnen ist. Auch die Herangehensweisen sind eben mehr organisiert, würde ich sagen. Man hat ene Reihe (wenn auch kurze) an Hinweisen, und die wird sehr routiniert und langwierig angegangen. Keine Ahnung, ob Shinichi als freier Detektiv einen 'besseren' Ansatz gehabt hätte, so aber ist vieles vorgezeichnet, würde ich mal sagen.
*Grins*
Wie er vor dem Gemälde sitzt und analysiert, da sehe ich dich im Studium irgendwie, kann das sein? Und was mir als Gedanke kommt, anstatt das Bild mit einem Nachschlagewerk... 'zu bewerfen', könnte er sich nicht selber einen Kunstprofessor von einem der Universitäten kommen lassen, der ihm die Interpretation vorgibt, oder gar schön abtippt, bespricht, whatever. Sicherheitshalber einen mit Alibi, nur, um das unwahrscheinlichste auszuschließen. Details entgehen dem Amateur-Auge doch immer wieder, denke ich.


Zu Mrs. Hudson hab ich mich eingangs ja schon geäußert. Ich würde sagen, auch wenn sie erklärt, woher sie den Namen Ran kennt, letztlich ist es nur ein Wort, welches er im Schlaf rief. Als Japaner vielleicht sogar eher 'Lan'? In jedem Fall, wenn sie nicht japanisch kann, wie sollte sie aus dem einen Wort schlussfolgern, das ses sich um eine Shinichi bekannte, weibliche Person handelt? Es könnte so viele Interpretationen haben – und heißt doch Orchidee sogar auf japanisch? Also, ne, das kaufe ich ihr nicht so richtig ab, auch wenn es eine Falle von deiner Seite sein sollte, um uns abzulenken.

So weit meine Gedanken erstmal. Es hat mir insgesamt sehr gut gefallen, weil doch viel zum Gesamtkontext klar geworden ist. Viele Figuren, mehrere Handlungsstränge, das mag ich, weißt du ja nun.

Bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße,
Diracdet
Von:  Shelling__Ford
2015-04-25T12:16:15+00:00 25.04.2015 14:16
Hey Leira,

nu aber flott, bevor das neue Kapitel noch draußen ist und ich mich richtig schämen muss das ich das hier noch nicht kommentiert habe. Bitte entschuldige die Verspätung >//<,

Tja ja... ich schätze das war nicht die erste Nacht die Shinichi mehr oder minder Schlaflos verbracht hat und ganz ehrlich nach dem was da passiert ist mus das einen wohl wirklich nimmer wundern.

Seine Gedanken sind ganz schön düster (aber so wär er wohl wirklich ohne Ran T//T) und man bekommt fast das gefühl das er sich danach Sehnt das die org. endlich wieder auftaucht um diese Ungewissheit endlich hinter sich zu haben. Kann man ihm finde ich nicht verdenken, immer mit dieser Angst zu leben muss furchtbar sein... er sieht diese schwarzen schatten wahrscheinlich hinter jeder ecke und muss gerade in seinem Beruf doch noch einen klaren Kopf bewaren. Gar nicht mal so einfach.

Nett das sich wenigstens die alte Dame um ihn kümmer ;)
Im erst Mrs. Hudsons auftritt hat mir gut gefallen, gibt ein wenig einblick in Shinichis Alltag ohne das du gleich so weit ausholen muss. Obwohl es ja schon nen Zufall ist Watson und Hudson *gg* aber ich bin da nu wirklich die allerletzte die den Mund aufmachen sollte in der Sache ^^, ganz davon abgesehen gefällt es mir sehr gut in welcher Umebung unser Sherlock arbeitet *freu*

Früher hätte sich Shincihi vielleicht über den Sptznahmen gefreut, aber Conan und nicht zu letzt jetzt dann auch die Sache mit Ran haben seinem Ego wohl einen ziemlichen dämpfer gegeben, vielleicht ein wenig zu sehr sogar für sein eigenes Wohl, aber dieser Kerl war ja schon immer jemand für Extreme.

Ich muss noch mal Betonen mir gefallen die Englischen Stellen wirklich besonders gut :3
Und in diesem Zuge ebenso der Auftrit von McCoy, kein wunder das Shinichi dann an Anagsa denken muss, in der art und weise wie du McCoys Charakter darstellst scheinen die beiden sich wirklich ähnlich zu sehen. Und ja... Shinichis wehmut is da ja doch irgendwie berechtigt, denn das Professorchen is bestimmt nicht der einzige der ihm in dieser Schweren Zeit lieber zur Seite gestanden hätte als sich zu fragen was aus ihm geworden ist. Aber auf der anderen Seite is es wirklich die Frage ob Shinichi so einfach hätte in Japan weiter machen können nach allem was war.

Die Sezene in der Pathologie ist dir wirklich ausgesprochen gut gelungen, man ahnt ja schon das Shinichi sich da nicht wohl fühlen muss, aber das was dann in ihm los war war noch mal ne andere Nummer. Verständlich aber bei dem was er da vor sich hat. Besonders gut in dem Zusammenhang hat mir aber auch hier wieder McCoys reaktion dabei gefallen! Auch wenn es echt erschrekend einfach is wie man sie dort hätte drappieren können *schauder* besser nicht so lang dauber nachdenken.

Der Fall an sich verspricht aber auch wirklich spannend zu werden... ein Künstlerfall *gg* Wir müssen also davon ausgehen das alles was/wie/wo wir den Tatort und das Opfer finden irgendwie von bedeutung sein wird damit das gesamtkonzept passt? Na da wird er spaß haben *seufs* bestimmt nicht einfach da den richtigen auf zu treiben.

Zu Watson ja wie gesagt *gg* bei seiem Spitznahmen musst er ja damich rechnen, wahrscheinlich weiß doch niemand seiner Kollegen wie bitter all diese Zufälle für ihn wirklich sein müssen, schließlich erinnert ihn das eigentlich auch alles an seiner Vergangenheit die er ja lieber vergessen will. Dennoch find ich Jenna sehr gut! Ich freu mich schon auf mehr Szenen mit ihr. Bei Shinichis Chef bin ich mir da nicht so sicher *lach* auch wenn dir auch diese Szene sehr gut gelungen ist, es zeigt unter welchen druck der gute steht.

Und überhaupt diese ganze Polizeiarbeit an sich fand ich auch mehr als autistisch und überhaupt nicht langweilig in diesem Kapitel. Man hat einen sehr gut en Einblick in Shinichis Arbeitsalltag bekommen und später bei Mrs. Hudson dann auch noch mal in seine Gedanken und so wie ich dich kenne wird er damit recht behalten und der ganze Fall wird ihm ziemlich an die Nieren gehen.

Ich bin jedenfalls wirklich gespannt wies weiter geht ^.^
*sichhinsetztundaufsnächsteKapitelwartet*

Bis demnächst ;)
Alles liebe,
deine Shelling

Von:  Sakuran
2015-04-25T11:54:54+00:00 25.04.2015 13:54
My dear Leira,

I would like to not constantly repeat, but your eloquent pleadings impress me tremendously. The English sentences are very fit and absolutely British. I had to smile about it many times. I feel as if hiding a familiar face behind the nice housekeeper. At some points I felt as if Vermouth would hide behind the facade of a sweet elderly housekeeper. But I am sure that you will surprise us in the course of the story.
I also wonder when our dear Heiji will appear.

I repeat and must end by saying, that I think the backdrop of modern London fits very well. For me personally, it is very difficult to write about modern Japan. For me as a European, it is easier to let my characters occur in familiar scenes here in Europe.

In this sense, a few words on my mother tongue:
Attendo con ansia il prossimo capitolo. Grazie per la vostra storia impegnativo.
Sakuran ;-)
Von:  ShinichiKudo_017
2015-04-20T20:54:29+00:00 20.04.2015 22:54
Finde die neue Fic bisher toll. Die ersten Kapiteln lesen sich echt klasse.
Die englischen Sätze zwischendrin finde ich auch nicht schlimm. Heutzutage wird Englisch immer wichtiger und sollte jeder im groben verstehen. So schwer sind die Sätze ja nicht zu lesen. Falls doch jemand Probleme haben sollte gibt's ja Google translator.
Ich jedenfalls komm gut damit zurecht. Kann ruhig so gelassen werden.

Der Druck von Seitens der Presse auf Shinichi ist schon enorm, aber heutzutage lassen einen die in solchen Fällen ja nicht in Ruhe. Sobald man in der Öffentlichkeit öfter Auftritt haben sie einen schon und machen Jagd auf dich. Wenn man sich Shinichi ansieht ganz logisch dass die Presse daran Interesse hat.

Ich freu mich auf jeden Fall schon auf die weiteren Kapiteln. Liest sich interessant. Weiter so, Leira! :)
Von:  R3I
2015-04-20T17:04:50+00:00 20.04.2015 19:04
Oh Leira,

die Idee ist genial, dass du die englische Sprache mit einfließen lässt. Ich habe es wirklich genossen. Das verleiht dem ganzen noch diesen typischen Flair! Ich bin vollkommen dafür, dass du das so bei behälst! Erstens ist mal ne Abwechslung und bringt der ganzen Sache noch mehr Tiefe. Bin gespannt wie du dich entscheidest und natürlich, wie es weiter geht!

Grüße, R3I
Von:  Vanilein
2015-04-20T10:40:55+00:00 20.04.2015 12:40
Armer shinichi :(

Also ich finde die Idee sehr schön mit den englischen Sätzen zwischendrin, bisher hab ich auch alles soweit verstanden, so gut ist mein Englisch Gott sei dank ^^
Aber heut zu Tage können leider nicht mehr viele gut Englisch und es ist wirklich schade wenn sie es nicht lesen oder der Geschichte keine chance geben weil sie die Hälfte nicht verstehen, weil gerade bei Geschichten wo es um Aufklärung geht ja doch viel gesprochen wird um sich mit anderen aus zu tauschen ^^

Also ich würde es für mich persönlich "so lassen" aber der Allgemeinheit zu Liebe und weil viele das Umdenken dann von Englisch auf deutsch und wieder zurück vielleicht doch in Deutsch lassen
Von:  Linelus
2015-04-19T10:27:52+00:00 19.04.2015 12:27
Ohje. Da ist jetzt aber mal so richtig die Kacke am Dampfen... Ich wäre zwar nicht überrascht, wenn jemand mit Absicht versuchen würde, unseren Holmes der Neuzeit mit Vollgas gegen die Wand fahren zu lassen, aber ich mein, im Zeitalter von Smartphones und weltweiter Vernetzung wäre es sicher nicht ungewöhnlich, wenn sich jemand einfach nur mit seiner Handykamera und journalistischem Größenwahn wichtig machen will.

Der Mord an dem Mädel scheint unseren Shinichi noch vor eine ordentliche Aufgabe zu stellen. Ich frag mich nur, ob unser Mörder sich am Ende nicht doch irgendwie durch die extremen Besonderheiten sich selbst den Strick knöpft. Dazu wären die Hintergründe des Mordes jetzt mal richtig, richtig interessant. Will jemand der Polizei oder unserem Meisterdetektiven einfach "nur" vor eine unlösbare Aufgabe stellen? War es ein Mord aus Leidenschaft? Oder geht er einfach nur kriminellen Perversionen nach?
Trotzdem - Wildseide sollte nicht überall zu finden sein. Allerdings ist London eine Mode- und Designmetropole, die gespickt voll sein dürfte von begabten Händen an der Nähmaschine. Besonders interessant wird es dann beim Bild find ich, weil ich glaube, dass ein Maler besonders bei Öl einen individuellen Fingerabdruck hinterlässt. Allerdings stellt sich die Frage, ob derjenige "intelligent" genug ist, irgendwo eine Referenz hinterlassen zu haben, dass man ihm auf die Schliche kommen kann. Vermutlich kommt man erst einen Schritt weiter, wenn die Identität der jungen Frau geklärt ist. WENN sie denn in absehbarer Zeit geklärt werden kann...
Ich geb Shinichi recht, es sind einfach zu viele Optionen und Möglichkeiten. Das Stiefmütterchen spielt sicherlich noch einen Tango, aber auch hier - wo anfangen zu suchen, wenn man in den Wirren des Wollknäuls weder Anfang noch Ende kennt?

Das mit der Ms. Watson ist echt ne gute Idee, aber es unterstreicht auch, wie fixiert man inzwischen auf Shinichis Rolle als Sherlock ist. Und da ist die Sorge um seinen Posten wirklich begründet, ich bin gespannt, wie er mit dem Druck der Presse umgeht. Da wird es einem die besorgte Frau Mama auch nicht einfacher machen, die heiß darauf ist, ihren Sohn mal auf andere Gedanke zu bringen als die Arbeit ;)
Mrs. Hudson spielt eine wirklich interessante Rolle, wie ich das bisher gesehen habe scheint sie der einzige soziale Kontakt zu sein, den Shinichi außerhalb der Arbeit hat. Und das alte Frauchen ist echt fix in der Birne... da muss ich Puffie recht gegeben, wenigstens eine, die ihm ein wenig auf die Zehen steht und sich nicht durch eine Telefongabel abstellen lässt.

Das Englisch war für mich relativ gut zu lesen - angesichts der Tatsache, dass ich schon mehr als sieben Jahre aus der Schule raus bin und kaum zum Lesen oder Sprechen der tollen Sprache komme. Ich finde es eine willkommene Abwechslung und musste bei so Floskeln wie "... my dear friend..." richtig schmunzeln, weil es das typisch britische Klischee so schön erfüllt hat ^^ an manchen komplexeren Formulierungen bin ich schon ein wenig hängen geblieben, allerdings bin ich jemand, dem es reicht den Kontext verstanden zu haben, und viele Sachen klären sich in Shinichis Gedankengängen wieder von selbst. Allerdings ist es für jemanden, der nur SEHR wenig Englisch kann, sicher eine gewaltige Herausforderung, ich kann leider nicht abschätzen, wie es mit den Sprachkenntnissen der Masse der Leserschaft hier aussieht.

Ein tolles, wieder einmal wortgewaltiges Kapitel, das dank der englischen Elemente die Stummtaste des Fernsehers bedurft hatte, ich musste mich gewaltig konzentrieren ^^ aber wenn es nach mir geht, darf es so bleiben.

Bis zum nächsten mal!
Liebe Grüße
Linelus
Von: abgemeldet
2015-04-18T20:31:13+00:00 18.04.2015 22:31
Danke Mrs. Hudson, danke!!
Ich hoffe schwer, dass sie sich Shinichi öfter mal vorknöpft - oder ihn wahlweise einfach nur mit Tee und Scones versorgt, damit er wenigstens etwas zur Ruhe kommt. Zum Glück lässt sie sich von seinem abweisenden Verhalten nicht beeindrucken.

Shinichis Wette wegen seiner Kollegin würde ich mich glatt anschließen. Und ich muss sagen, die "Zufälle" der Parallelen zwischen "Sherlock Holmes" und Shinichis Leben finde ich sehr amüsant XD Zwar fast schon unheimlich, aber amüsant.
Weniger amüsant finde ich den Druck, dem Shinichi ausgesetzt wird. Und ich habe so das dumpfe Gefühl, dass ich die Presse in dieser Geschichte mindestens zu verabscheuen lernen werde. Je nachdem wie aktiv ihre Rolle sein wird.

Ein paar kleine Rechtschreibfehler habe ich bei den englischen Anteilen gefunden, aber nichts schlimmes. Wenn du willst, suche ich sie raus und schicke dir eine ENS.
Zu deiner Frage: Ich bin gut genug in Englisch, um den Gesprächen in diesem Kapitel ohne Probleme folgen zu können. Ich bin nur kurz "gestolpert", wenn innerhalb eines längeren Dialogs plötzlich ein deutscher Satz stand. Von dem her bin ich für "so lassen".
Ich möchte nur zu Bedenken geben, dass manche nur wenig oder gar kein englisch können und deine Geschichte trotzdem lesen möchten. Und ich fände es schade, wenn sie das wegen der englischen Anteile nicht könnten.
Ob da sprachlich gemischte Dialoge viel Sinn machen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Was die Informationen angeht auf alle Fälle, aber ich wäre vermutlich trotzdem frustriert wenn ich nicht alles verstünde.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel ^^

Liebe Grüße,
Puffie~


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