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I have to tell you that i need you

von

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Kann das sein...?

Ein seltsames Gefühl durchzuckte mich. Ist er wieder da?

Nein. Ich habe mich bestimmt nur getäuscht. Es gibt schließlich nicht bloß einen schwarzen Haarschopf in Konoha. Innerlich Ohrfeigte ich mich schon dafür. Kaum denkst du, du siehst ihn wieder, verkrampfst du dich und bleibst stocksteif in der Gegend stehen. Schäm dich, Sakura Haruno! 

Ich reckte noch kurz den Kopf um über die Menge hinweg zu sehen, aber gab kurz danach wieder auf. Zum einen war ich nicht groß genug um die ganzen Leute in der Einkaufsstraße zu überragen, zum anderen fühlte ich mich einfach dumm und naiv und wollte mir nicht zu viele Hoffnungen machen.

Also setzte ich meinen Weg fort.

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich suchte es in der Tasche und fischte es schließlich triumphierend hinaus. Der Display zeigte mir an wer dran war. 

"Ino, ich bin jeden Moment da", begrüßte ich sie.

"Ja, merkt man Sakura. Du bist gerade an uns vorbei gegangen."

Sofort drehte ich mich um. Ich war geradewegs an der Eisdiele vorbei gegangen, vor der Ino saß, die jetzt ihr Handy zuklappte und mich belustigt ansah, zusammen mit Naruto, der sich vor Lachen kaum auf dem Sitz halten konnte, Sai, der wie immer einfach nur lächelte, Hinata, die mich freundlich ansah und Takaomi. Er hatte ein spöttisches Lächeln aufgesetzt und klopfte auf den freien Platz neben sich.

Ich ließ mein Handy in die Tasche gleiten und setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz. 

"Hey, Leute", warf ich in die Runde als wäre mir gerade nichts peinliches passiert. Die anderen prusteten sogleich wieder los. "Na gut, ich hab nicht aufgepasst, kann jedem mal passieren", rechtfertigte ich mich und gestikulierte dabei wild mit den Händen.

Wir wurden kurz darauf endlich von jemanden unterbrochen, der unsere Bestellungen aufnahm.

"So", begann Ino, nachdem der Kellner wieder gegangen war. "Das ist ja jetzt irgendwie so eine Art 'Triple Date' nicht? Sai und ich, Saku und Taka und natürlich Naruto und Hinata." 

Mit Betonung auf letzteren sah sie Hinata grinsend an. Die natürlich sofort knallrot wurde. Hinata war schon immer ein sehr schüchternes Mädchen, die schnell verlegen wurde. Obwohl sie eigentlich eine wahre Schönheit war, mit ihren glatten, schwarzblauen Haaren und hellgrauen Augen. Ino versuchte immer wieder, sie dazu zu bringen etwas anderes als ihre geliebten Sweatshirtjacken und Dreiviertelhosen anzuziehen, jedoch vergeblich. Die liebe Hinata mochte es bequem. Aber bei den Klamotten, die Ino ihr bei jeder Shoppingtour anzudrehen versuchte, konnte ich sie durchaus verstehen. 

"Hinata, geht es dir etwa nicht gut?", fragte Naruto sie und kam ihr mit dem Gesicht näher, worauf Hinatas Gesicht promt noch dunkler wurde. Der Gute verstand einfach nie dass ER der Grund für Hinatas Verhalten war. Ich kicherte leise.

Naruto sah mich daraufhin mit einem leicht dümmlichen Gesichtsausdruck an.

Ich gab ihm daraufhin einen leichten Boxhieb gegen die Schulter. 

"Du bist unverbesserlich, weißt du das Naruto?"

"Hä, Sakura-chan, wieso das denn?"

In der Runde fingen alle bis auf Hinata und Naruto an zu lachen. 

Wir wurden kurz darauf endlich unterbrochen – unser Eis war da.

Diese Abkühlung war echt nochmal nötig gewesen. Die Sommerferien waren lang und heiß gewesen. Und heute war der letzte Tag bevor es dann wieder mit der Schule losging. Unser letztes Jahr an der Akademie ehe es ins Berufsleben geht. 

"Du, Hinata? Kannst du mir dieses Jahr helfen, die Prüfungen zu bestehen? Jiraiya hat gedroht, wenn ich wieder schlechter werde, bringt er mich um...", jammerte Naruto.

"Na-Natürlich... Naruto-kun.", sagte sie, wurde diesmal nur leicht rot und nahm sich schnell einen Löffel Eis.

"Danke Hinata-chan, dafür lade ich dich jedes Mal wenn wir lernen zu Ichirakus ein! Ein paar Schüsseln Ramen spornen mich beim lernen richtig an!"

"Solange du deine Arbeitsblätter nicht auffrisst wenn eine Nudel drauffällt", kam es von Takaomi.

"Ach halt's Maul Taka!", blaffte Naruto ihn an, grinste dabei aber.

Takaomi war früher eine Stufe über uns gewesen. Jetzt war er mit der Schule fertig und machte eine Ausbildung zum Polizist bei der Konoha-Polizei. 

Er hatte dunkelbraune Haare und ebenso braune Augen, die Naruto jetzt belustigt fixierten.

Taka war erst irgendwann im Laufe des Sommers zu unserer Gruppe gestoßen, und verbrachte seitdem viel Zeit mit uns. Er war sehr nett, wenn auch oft sarkastisch. 

Aber wir alle hatten ihn ins Herz geschlossen.

"So, wie sind eure Pläne für den letzten freien Tag bevor es wieder ans büffeln geht?", fragte Ino, nachdem wir alle unser Eis verputzt hatten. Sai und sie würden den Tag noch zusammen verbringen.

"Also ich gehe mit Jiraiya zu Ichiraku", meinte Naruto. Beim Gedanken an Ramen sollte man ihm lieber einen Eimer geben... Man hatte den Eindruck er würde jeden Moment anfangen zu sabbern.

"I-ich muss daheim noch ein paar Sachen erledigen...", kam es von Hinata.

"Und Sakura und Taka?", fragte Ino.

"Ich weiß es noch nicht, ich wollte noch ein paar Sachen für die Schule kaufen und dann mal schauen.", sagte ich. Auf jeden Fall wollte ich früh schlafen gehen, damit ich morgen ausgeruht in die Schule komme.

"Ich hab auch noch dies und das zu tun.", meinte Taka.

Wir bezahlten alle und standen auf. Ino zog mich noch kurz beiseite, meinte zu den anderen wir müssten noch schnell wohin und zog mich zur Toilette.

"Ino, was ist denn?", fragte ich leicht genervt als die Tür hinter und zu fiel.

"Ich bringe dich auf den neuesten Stand. Naja, also falls es stimmen sollte. Aber ich glaube, dass Taka dich wirklich sehr gern hat. Ich habe... gehört dass er sich mit dir verabreden möchte. Das ist doch die beste Möglichkeit für dich endlich mal diesen Vollidioten zu vergessen."

Autsch. Die Erwähnung dieses 'Vollidioten' versetzte mir wie immer einen kleinen Stich. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen.

"Ino, das ist doch Unsinn... Der Kerl ist mir egal. Ich war in den letzten zwei Jahren doch auch ab und zu mal mit Jungs aus, wie kommst du darauf dass ich jemanden brauche um ihn zu vergessen?"

"Weil nie etwas festes daraus wurde, obwohl ein paar von ihnen offensichtlich mehr wollten."

"Es hatte einfach nicht gepasst..."

Ino verschränkte die Arme vor der Brust.

"Es passt nie, weil du immer noch hoffst dass er zurück kommt und sich irgendwann in dich verliebt! Und es wird auch in Zukunft nie passen solange du daran festhälst, Sakura. Versteh das doch."

"Manchmal kannst du echt fies sein.", meinte ich und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare.

"Ich weiß, aber manchmal muss ich dich einfach aufwecken. Ich will nicht dass du verletzt wirst. Er ist seit drei Jahren weg. Und immer wenn sein Name erwähnt wird, ziehst du dich emotional zurück. Und wirst ganz still. Was meinst du weswegen wir alle vermeiden ihn zu erwähnen? Selbst Naruto hat es gemerkt und dich danach nicht mehr gelöchert ob er endlich auf deine Mails geantwortet hat."

"Okay. Ich habs verstanden."

"Und mal ganz nebenbei... Taka sieht echt gut aus." Sie zwinkerte mir zu. Ich verdrehte die Augen.

"Ja Ino, ich bin nicht blind."

"Das ist schonmal ein Anfang! Dann auf in die Schlacht!", rief sie und riss die Tür auf.

Ich folgte ihr kopfschüttelnd nach draußen.
 

Mit einigen Tüten beladen klingelte ich zu Hause. Meine Mutter öffnete mir die Tür und nahm mir einige Tüten ab. 

"Ich habe die Einkaufsliste abgearbeitet, der Kassenbon müsste in einer der Tüten sein.", teilte ich ihr mit während ich meine Schuhe abstreifte. Dann schnappte ich mir die Tüten mit dem Schulkram und verschwand in meinem Zimmer.

Ich ordnete die neu gekauften Hefte und Ordner in den Schubladen meines Schreibtischs und packte meine Schultasche. 

"Hast du meine Schuluniform gebügelt?", rief ich nach meiner Mutter. 

"Sakura, wenn du etwas wissen willst, kannst du auch runter kommen und mich ohne das Geschrei fragen!", rief sie zurück. 

Ich seufzte und erhob mich vom Schreibtischstuhl. 

"Und?", fragte ich, als ich unten in der Küche stand. In der Pfanne brieten gerade Nudeln mit diversem Gemüse. Es duftete köstlich. Mutter stand davor und summte eine ruhige Melodie vor sich her.

Ich legte einen Arm um ihre Hüfte. "Das riecht super!"

"Danke, Sakura." Sie lächelte mich aus ihren grünen Augen an. Die Augen waren das Einzige, was ich von meiner Mutter geerbt habe. "Deine Uniform liegt gefaltet in deinem Schrank."

"Danke."

Auf ihre Bitte hin deckte ich schon einmal den Tisch..

Nach einigen Minuten kam auch schon mein Vater von der Arbeit. Erschöpft ließ er sich auf einen Holzstuhl sinken, setzte aber, als Mama den Topf auf den Tisch stellte, wie immer seine fröhliche Mine auf. Er ließ es sich nur ungern anmerken,wenn er müde war.

Das Abendessen verlief wie immer ziemlich ruhig.

Meine Eltern achteten immer noch ziemlich genau darauf, dass ich genug aß.  Obwohl ich seit einem Jahr wieder viel mehr esse, machen  sie sich immer noch Sorgen.

Ich wusste manchmal echt nicht ob ich davon gerührt oder genervt sein sollte.
 

Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, stöhnte ich genervt auf. Am liebsten hätte ich mich einfach umgedreht und weiter geschlafen, aber ich schwang meine Beine aus dem Bett und streckte mich erst einmal genüsslich. 

Ich schlüpfte in die Schuluniform; die aus einer weißen Bluse, mit dunkelblauer Krawatte und einem Rock in derselben Farbe bestand und kämmte schnell mein rosa Haar durch. Dann packte ich die Schultasche, die neben dem Schreibtisch lag und warf sie mir über die Schulter.

"Guten Morgen", grüßte ich meine Eltern. "Guten Morgen, Sakura", sagte meine Mutter. Vater war wie immer in die Tageszeitung vertieft und nuschelte etwas unverständliches, was wahrscheinlich "guten Morgen" heißen sollte.

Nach dem Frühstück, einer kleinen Schüssel Müsli, nahm ich mir die am Vorabend vorbereitete Bento Box und verabschiedete mich.

Auf dem Weg zur Schule dachte ich viel nach. Das war jetzt das letzte Jahr. Ich muss mich anstrengen. Nur die besten werden bei Tsunade aufgenommen. Selbstzweifel plagten mich. Wie sollte ich das nur schaffen? Ich hatte keine Ahnung. 

Was ich aber wusste war, dass ich mir dieses Jahr keine Ablenkungen erlauben konnte. 

"Sakura-chan!", wurde ich von einer vertrauten Stimme aus den Gedanken gerissen.

"Guten Morgen Naruto!", rief ich zurück. Er kam auf mich zu. Je näher er kam, desto mehr sah man wie müde er war. "Naruto, hast du etwa die ganze Nacht wach gelegen?", fragte ich ihn als er neben mir herging.

"Nö?" Er zog das Wort in die Länge. Das hieß ja. Ich lachte und boxte ihn gegen die Schulter. 

"Wofür war das denn jetzt wieder?", fragte er mich und zog einen Schmollmund.

"Du hast gelogen", sagte ich lachend.

"Ja aber eigentlich nur damit du mich nicht schlägst...", jammerte der Blonde.

"Irgendwer muss dich doch zurechtweisen"

"Das ist unfair, Sakura-chan!"

"Armer Naruto-kun" Ich tätschelte seinen blonden Kopf. 

Er nahm mich daraufhin locker in den Schwitzkasten und wuschelte meine Haare mit den Knöcheln.

"Naruto! Hör... Naruto jetzt HÖR auf!", wehrte ich mich lachend. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von mir ab. Immer noch lachend richtete ich mein Haar. Wir standen mittlerweile mitten auf dem Schulhof. Der Hof war ziemlich groß, und einige Bäume spendeten am Rand Schatten. An einem der Bäume hing eine kleine Schaukel, an der gerade einige jüngere Mädchen standen und abwechselnd schaukelten. Die Konoha Akademie war ein mehrstöckiges, weiß verputztes Gebäude mit Holzdach mit einem einzigen Eingang in Form einer roten Doppeltür. 

Durch diese Tür traten wir jetzt und gingen in unsere Klasse im zweiten Stock. Wir hatten schon immer in diesem Raum Unterricht gehabt. Wenn wir dieses Jahr von der Schule abgehen, werden neue Schüler eingeschult werden und diesen Raum hier dann beziehen. Irgendwie traurig, wenn ich bedenke dass hier Erinnerungen von 10 Jahren drin stecken. 

Hinata und Ino saßen schon an ihren gewohnten Plätzen. Ich setzte mich zu ihnen und begrüßte sie. Hinata hatte schon vorbildlich ein Heft und Stifte draußen und schien nur darauf zu warten, dass der Lehrer endlich auftaucht.

Ino hatte sich auf ihrem Platz umgedreht und redete mit Sai.

Ich lächelte in mich hinein. Das letzte Jahr mit all meinen Freunden. Ich hoffe es wird ein wunderschönes Jahr. Eines, das ich nie vergessen werde.

Und das mit dem schönsten Abschlussball endet, den die Welt je gesehen hat!

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ein paar kichernder Mädchen sich spielerisch in unsere Klasse schubsten. Sie waren anscheinend aus einer anderen Klasse. Neugierig ließen sie ihre Blicke umherschweifen, scheinbar auf der Suche nach jemanden.

"Er ist wohl noch nicht hier", sagte eines der Mädchen enttäuscht. Die anderen Mädchen schüttelten enttäuscht den Kopf. 

Sie gingen wieder raus. Wen die wohl gesucht haben?

Der Einzige, der noch nicht hier war, war Kakashi-sensei. Aber wenn sie ihn gesucht hätten, wären sie erstens nicht so reingeplatzt, und zweitens hätten sie nicht zu den Sitzreihen, sondern zum Lehrerpult vor der Tafel geschaut. Vielleicht hatten sie auch einfach die Klasse verwechselt. 

"Guten Morgen", kam es ungefähr 10 Minuten nach dem die Mädchen bei uns waren von Kakashi. 

"Ich hoffe ihr hattet alle schöne Ferien. Euer letztes Jahr beginnt nun. Ihr solltet das sehr ernst nehmen. Viele von euch streben bestimmte Ziele an, und ich erwarte von euch, dass ihr euch da rein hängt. Mit Faulenzen ist da niemanden geholfen.", er blickte Naruto ernst an, der hörbar schluckte.

"Aber nun zu etwas anderen Dingen. Ich... denke ihr werdet ihn noch nicht vergessen haben."

Er ging wieder zur Tür und öffnete sie. 

Mein Herz blieb stehen. Die gesamte Klasse schien die Luft angehalten zu haben.

Er war wieder da. Ging jetzt lässig, fast gelangweilt in die Klasse zurück, die er vor drei Jahren ohne ein Wort verlassen hat. Mit den Händen in den Hosentaschen. Und sah dabei keinen von uns genau an.

Sasuke Uchiha. 

"Sasuke, setz dich doch bitte einfach da vorne hin. Vorstellen musst du dich nicht, dich kennen ja alle."

Der Dunkelhaarige setzte sich an einen Tisch schräg vor mir. Sofort schossen mir die altbewehrten Fragen durch den Kopf. Wieso ist er weggegangen, wieso hat er nie etwas gesagt? Aber die neue Frage war; wieso zum Teufel kehrte er gerade jetzt zurück?

Ich wusste nicht ob ich mich freuen oder wütend sein sollte. Irgendwie war ich beides. Waren wir jetzt wieder ein Team? Er, Naruto und ich? So wie in alten Zeiten?

Aber er hatte uns keines Blickes gewürdigt. 

Die Hände ineinander verschränkt, den Kopf darauf abgelegt, saß er jetzt da und sah stur nach vorne.

Seine schwarzen Haare waren ein wenig länger geworden, und bedeckten seine Stirn vollkommen. Ansonsten standen sie am Hinterkopf wie immer wirr ab. 

Ich sah mich unauffällig um. Ino sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Sasuke. Naruto sah mit zusammengebissenen Kiefer zu Kakashi. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt, sodass seine Knöchel weiß hervortraten. Ob er Sasuke je verzeihen würde?

Die Stunde ging vorbei, ohne dass ich irgendetwas mitbekommen hätte. Viele andere in der Klasse starrten einfach die ganze Zeit zu Sasuke.

Bald schon klingelte es zur ersten Pause. 

Sasuke stand sofort auf, schnappte seine Bücher und verschwand nach draußen, ohne dass jemand dazu kam, mit ihm zu sprechen. Naruto bleckte jetzt regelrecht die Zähne. 

Er stand auf und ging ohne einen Blick zurück aus dem Raum. Ich hatte ein ungutes Gefühl, deswegen stand ich ebenfalls auf und folgte Naruto. Ich sah gerade noch, wie er auf Sasuke zuging, der gerade seine Bücher in ein Schließfach räumte. Naruto packte Sasuke am Kragen und donnerte ihn gegen die Schließfächer. Ich zog scharf die Luft ein.

"Was fällt dir ein? Nach drei verdammten Jahren einfach wieder aufzutauchen, ohne dich je gemeldet zu haben! Du Bastard, wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Und jetzt lebst du dich hier ein als wäre nichts gewesen. Ich will Erklärungen!", schrie Naruto und donnerte ihn wieder gegen das Fach. 

"Arschloch", sagt Sasuke mit leiser Stimme. "Du hast doch keine Ahnung..."

Er riss sich von Naruto los und schubste ihn von sich. Dieser taumelte ein paar Schritte zurück, ehe er wieder auf Sasuke zustürmte. Sasuke war vorbereitet und wehrte ihn ab. 

Ein Kreis aus Neugierigen hatte sich um sie gebildet.

Naruto war Feuer und Flamme, aber Sasuke betrachtete ihn ohne die geringste Emotion. Sein Blick war eiskalt auf seinen ehemals besten Freund gerichtet. 

"Niemand hat euch je dazu gezwungen, sich Sorgen um mich zu machen. Also gib mir nicht die Schuld daran", sagte er.

"Zu spät! Du hättest uns wenigstens etwas erzählen sollen", knurrte Naruto.

"Naruto, immer noch der alte. Ich muss gar nichts, also lass mich gefälligst in Ruhe",

Sasuke war gerade im Begriff, Naruto den Rücken zu kehren, als dieser ihn in die Magengrube boxte. 

Ich schlug mir die Hand vor den Mund. Naruto, bitte nicht! Sasuke war immer stärker als du..

Sasuke keuchte auf und verzog das Gesicht. Er stürmte auf Naruto zu und warf ihn mit seinem Gewicht um und schlug auf ihn ein.

Nein, nein! Bitte, lass ihn in Ruhe!, dachte ich verzweifelt.

"Sasuke! Stopp!, schrie ich endlich, während ich auf die beiden zurannte. Ich versuchte, Sasukes Arm zu packen. 

Da traf mich sein Blick, eiskalte, schwarze Augen. Erst als ich den Schmerz spürte, bemerkte ich, dass er mich weg geschubst hatte. Schmerzhaft traf mein Rücken gegen eines der Schließfächer. Mir traten Tränen in die Augen.

"DU BASTARD!", schrie Naruto nun und schubste seinerseits Sasuke von wich weg und rappelte sich auf. 

Die beiden liefen aufeinander zu, die Fäuste geballt. Ich schloss die Augen. Das wollte ich nicht mit ansehen.

"Ihr beiden kommt sofort ins Büro der Schulleitung!", hörte ich eine vertraute Stimme. Kakashi!

Erleichtert öffnete ich die Augen. Er hatte die beiden an den Armen gepackt und führte sie jetzt vor sich her, direkt an mir vorbei.

Naruto sah mich dabei leicht besorgt an. Sasuke starrte ins Nichts.

Ich spürte Hände an meinen Armen, die mir hoch halfen. Ino und Hinata, erkannte ich, als ich aufblickte.

"Alles in Ordnung?", fragte Ino. Eine kleine Sorgenfalte hatte sich zwischen ihren Augenbrauen gebildet. 

Ich nickte nur. Ich fühlte mich nur leicht wackelig auf den Beinen. 

"Geht ihr schon einmal vor... Ich geh kurz ins Bad", sagte ich ohne sie anzusehen und flüchtete.

Statt ins Badezimmer ging ich schnurstracks zum Büro der Schulleitung und wartete ungeduldig. Eine Schlägerei gleich am ersten Schultag. Ich hoffte, Narutos Strafe würde nicht allzu hart sein. Jiraiya würde ausrasten!

Nach geschlagenen fünfzehn Minuten öffnete sich endlich die Tür. Ich riss den  Blick von meinen Schuhen los und sah auf. In der Tür stand Sasuke. Der Dunkelhaarige sah mich kurz an. Seine Augen verrieten nicht, was er dachte. Sie waren dunkel, tief und unergründlich.

Und ehe ich mich versah, geht er einfach den Korridor entlang, ohne etwas zu sagen.

"Ja, willkommen zurück...", murmelte ich, als er nicht mehr zu sehen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tini1996
2015-04-08T21:55:59+00:00 08.04.2015 23:55
Super kapitel,
wo woh sasuke war deie ganzen Jahre über war? was wohl passieret ist, das er so jetzt ist?
vielleicht ist seine Familie gestorben? bin gespannt wie es weiter geht
GLG
Von:  XxGirlyxX
2015-04-07T21:11:19+00:00 07.04.2015 23:11
Toll geschrieben. Mir gefällt dein schreibstil :)
Wo sasuke wohl die ganzen Jahre gewesen ist? Und was wohl mit ihm passiert ist, das er nun so ist?
Freue mich schon wenn es weiter geht :)
LG XxGirlyxX
Von:  Stef_Luthien
2015-04-07T09:22:41+00:00 07.04.2015 11:22
Wow, einfach unbeschreiblich gutes Kapitel. Du hast mich echt neugierig gemacht, was mit Sasuke passiert ist. :)
Schreib unbedingt schnell weiter;)




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