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Counting

von

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Counting

Sei nett zu unseren Gästen, Ja'far“, hatte Sinbad von ihm gefordert, bevor er mit Kouen Ren in einem Konferenzsaal verschwunden war, aus dem sie einfach nicht wieder herausgekommen waren. Aber das war leichter gesagt als getan.

Prinzessin Kougyoku war zu schüchtern um auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln, weshalb er nicht ganz unglücklich darüber gewesen war, das Mädchen schließlich in Alibabas Obhut zurückzulassen.

Vor Prinz Kouha dagegen war er geflüchtet, nachdem der Junge ihn gefragt hatte, ob er es mochte wenn man ihn mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Dabei hatte er auf eine Art gelächelt, die ihm ganz und gar nicht gefallen hatte. Das hatte seinen Schritt beachtlich beschleunigt.

Damit war von ihren Gästen aber nur noch einer übrig und der schlief seit geschlagenen vier Stunden in ihrem Speisesaal. Hätte er ihn nicht atmen hören, Ja'far hätte vielleicht sogar geglaubt er wäre tot. Vor Langeweile gestorben. Ein Schicksal, das ihm wahrscheinlich auch blühte, wenn das hier so weiter ging.

Unzufrieden rutschte er auf seinem Platz herum. Wäre Prinz Koumei wach gewesen, er hätte ihm anbieten können, ihm sein Gästezimmer zu zeigen, aber leider war er es nicht.

In vier Stunden nicht einmal gewesen.
 

Seufzend blickte Ja'far auf seine Schriftrolle hinab. Er hatte sie schon drei Mal durchgelesen und wenn das so weiter ging, würde er es bald auch noch ein viertes Mal getan haben. Das war doch wirklich nicht zum aushalten.

Wie konnte ein einzelner Mensch nur so viel schlafen?

Wütend starrte er den jungen Mann auf der anderen Seite des Tisches an.

Wusste er eigentlich was er ihm mit seinem Verhalten für Umstände bereitete? Wahrscheinlich nicht und eigentlich tat er ja auch nichts. Wirklich gar nichts.
 

Zum gefühlt hundertsten Mal ließ er den Blick über den Anderen gleiten, schnaubte sogar abfällig beim Anblick der roten Haarzotteln, doch das war es nicht, an was er schließlich hängen blieb. Es war so klein und unscheinbar, dass er es beinahe nicht bemerkt hätte und doch war es da. Für einen Moment hielt er es für eine Sommersprosse, dann für einen Pickel. Erst auf den nächsten Blick wurde ihm klar, dass es weder das eine noch das andere war. Es war eine Aknenarbe. Und da war noch eine und noch eine und noch eine.

Neugierig beugte sich Ja'far über den Tisch um prompt noch weitere im Gesicht seines Gegenübers zu finden. Da war eine und dort und da, ein paar Millimeter neben seiner Nase, da auch. Es war ein bisschen wie ein Suchspiel auf der Haut. Eines, das sich ganz und gar nicht gehörte.

Trotzdem schaffte er es einfach nicht mehr wegzusehen. Mit jeder Sekunde, jedem Blinzeln schienen es mehr zu werden. Inzwischen lag er schon halb auf dem Tisch deshalb.
 

„Hässlich, nicht wahr?“
 

Ja'far zuckte zusammen. Hatte sein Gegenüber gerade etwas gesagt? Er musste wohl, obwohl er nicht einmal die Augen dafür geöffnet hatte.

Verdammt, wie lange war er schon wach?

„E-Es ist mir kaum aufgefallen“, versuchte Ja'far sich aus der Affäre zu ziehen. Doch erfolglos.„Deshalb bist du auch über den Tisch gekrochen“, ertönte es und spätestens jetzt wäre er am liebsten mit der kalten Platte unter sich verschmolzen.

„Ich bin nicht gekrochen!“, wagte er einen Widerspruch, der bei genauerer Betrachtung eher trotzig als glaubhaft klang und nur dazu führte, dass der Andere die Augen aufschlug um ihn skeptisch anzusehen.

„Bist du nicht?“, echote Prinz Koumei und es klang ganz eindeutig viel zu triumphierend um ihm zu gefallen.

„Nein, bin ich nicht“, erwiderte er also aus Prinzip, „Und woher wollt Ihr das wissen? Ihr habt mich schließlich nicht dabei beobachtet.“

Sein Gegenüber lehnte sich nach vorne. „Und was wenn doch?“, flötete er ihm entgegen. Das Ganze bereitete diesem Kerl definitiv zu viel Vergnügen.

„Dann will ich wissen warum.“

„Vielleicht weil du mir nichts aus deiner Schriftrolle vorgelesen hast.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Von: abgemeldet
2015-03-20T14:10:05+00:00 20.03.2015 15:10
Für die kurze Zeit, die ichs gelesen habe, hatte ich wirklich das Gefühl Jafar zu zugucken. Ist also gut geschrieben und ist auch eine süße Art sich kennen zu lernen :)


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