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Was in meinem Kopf so vorgeht...

... wollt ihr gar nicht wissen.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun also dasselbe mit Erfrieren. Auch diese Kurzgeschichte stammt aus der siebten Klasse und entstand kurz nach den beiden Ertrinken-Geschichten.
Warum ich da schon so morbide Gedanken hatte? Keine Ahnung. u_u
Wie auch immer, viel Spaß! :D Komplett anzeigen

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Erfrieren

Ihr war kalt.

So kalt.

Von ihrer Nase und ihrem Kinn ragten lange Eiszapfen hinab, die Hälfte ihres Gesichts war eingefroren und ihre Arme und Beine spürte sie schon lange nicht mehr. Ihre Haare waren steif gefroren, auf ewig wehend im eisigen Wind.

Ich muss es schaffen. Ich muss ankommen.

Dabei wusste sie nicht einmal genau, wo, seit der Schneesturm plötzlich aufgekommen war und ihre Spuren im Schnee verweht hatte. Völlig orientierungslos stapfte sie nun im Schnee umher, mechanisch einen Fuß vor den anderen setzend. Vielleicht lief sie schon seit Stunden im Kreis. Sie wusste es nicht.

Ich muss es schaffen... Ich muss... ankommen...

Die harten Eiskristalle prasselten ihr mit voller Wucht ins Gesicht, aber sie spürte nur leichte Stiche auf der Haut. Sie musste unbedingt in Bewegung bleiben, sonst würde sie eingeschneit werden. Aber all ihre Kraft war bereits aufgebraucht. Bald würde kein Leben mehr in ihr sein.

Ich muss... es schaffen... ich muss...

Es war erschreckend unspektakulär, wie ihr Körper vornüber in den Schnee fiel und innerhalb von kürzester Zeit eingeschneit wurde. Bald schon war kein Zipfel ihrer Kleidung mehr zu sehen, kein Finger, keine Haarsträhne. Es war nichts mehr da, was an sie erinnerte, und niemand, der nach ihr suchen würde.

Ihre Seele aber stieg aus ihrem Körper auf, flog unversehrt durch den Schneesturm und durchbrach schließlich die Wolkendecke.

Dann schwebte sie der strahlenden Sonne entgegen.



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