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Was in meinem Kopf so vorgeht...

... wollt ihr gar nicht wissen.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder etwas aus dem Deutschunterricht. Diesmal ein kleiner Text, den wir im Rahmen "Großstadtlyrik" zum Thema "Augen in der Großstadt" schreiben sollten.
Ich habe mich für etwas ziemlich morbides, tagebuchartiges entschieden. Was auch sonst.
Jedenfalls viel Spaß! :D Komplett anzeigen

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Augen in der Großstadt

Liebes Tagebuch,

du bist das Einzige in dieser Stadt, was mir noch bleibt. Meine Freunde, meine Familie... alle sind sie verschwunden in dem Meer aus Lichtern, falschen Hoffnungen und verlogenen Versprechen. Ich weiß, ich habe nur noch wenige Tage zu leben.

Sollte ich Angst haben?

Ich weiß es nicht.

Diese Stadt ist nicht mehr die, die sie einmal war. Früher war sie voller glänzender bunter Lichter, sie war chaotisch und voller Lärm und Autos, doch ich liebte sie trotzdem. Denn es war meine Heimatstadt, voller Erinnerungen an eine glückliche Kindheit.

Nun aber ist die Stadt nur grau in grau, gelegentlich unterbrochen vom Aufblitzen der Neonröhren auf den gigantischen Werbetafeln. Riesige Wolkenkratzer ragen seelenlos in den Himmel auf. Die Lichter der Skylines rasen über den dunklen Himmel und ersetzen die Sterne, die schon lange nicht mehr zu sehen sind. Die Menschen sind misstrauisch und gehen sich gegenseitig aus dem Weg, keine Zuneigung oder Freude ist zu spüren.

Am schlimmsten aber sind ihre Augen.

Ihre Augen sind willenlos, gehorchend. Als hätten sie vergessen, wer sie einmal gewesen sind und als wären sie selbst nur Gefangene dieser Stadt, die geduldig auf ihren Tod warten.

Sollte ich also Angst haben?

Nein.

Ich bin froh darüber, dass ich sterben werde. Eigentlich... kann ich es kaum noch erwarten.

Bis dann und alles Liebe,

Mira von Frye



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2015-04-01T19:58:40+00:00 01.04.2015 21:58
Tüdeldü, sie haben einen neuen Anruf. :D

Meine Freunde, meine Familie... alle sind sie verschwunden in dem Meer aus Lichtern, falschen Hoffnungen und verlogenen Versprechen. Ich weiß, ich habe nur noch wenige Tage zu leben.

Ich würde sagen, dass zwischen "verschwunden" und "in" ein Komma fehlt. :D
Und dieser Satz danach... du hast ein Talent dafür, Sätze so plötzlich einzubauen, dass der Leser den Faden verliert. xD Nein, jetzt ernsthaft, magst du das nicht mit einer feinfühligen Metapher oder so noch überbinden? Weil erst denkt der Leser so, oh, jetzt kommt die große Stadtkritik, und dann, oh, was hat die Großstadt denn jetzt mit Tod zu tun? Verstehst du, was ich meine? :D

Bis dann und alles Liebe,
Mira von Frye


Da auch, das ist so... du beendest den Brief irgendwie so gefühllos, obwohl du gerade erst Gefühle aufgebaut hast. :'D Überhaupt, würde ich die Kopfzeile und das Ende weglassen. Das gibt dem Ganzen viel mehr Bedeutung, die Briefform passt irgendwie nicht...

Vielleicht würde ich sogar damit beginnen, dass sie stirbt. Und dann langsam die Umgebung beschreiben, in der sie stibt, sodass der Leser sich schnell einfinden kann. Also weißt du, dass sie darüber nachdenkt, was das Leben für eine Bedeutung für sie hatte etc., und dabei kommt sie auf die Stadt zu sprechen. Wenn es übrigens einfach eine Kritik an Großstadt etc. sein soll, dann würde ich das mit dem Sterben vielleicht ganz weglassen, und höchstens irgendwo erwähnen, dass es den Wunsch weckt, zu sterben. So würde mir da nämlich irgendwo der Sinn fehlen, und das ist schade, weil sonst ist die Bedeutung eine sehr schöne. Nur das mit dem Sterben ist für mich... etwas too much. :'D

Ach ja, und allgemein erinnert es mich an das Thema "Großstadt" in der Neuen Sachlichkeit, so von den Beschreibungen her. :D Jedenfalls mag ich die Bedeutung. :3

Arielle ♪♫
Antwort von:  AtriaClara
02.04.2015 11:26
Tüdeldü, sie haben einen neuen Anruf. :D
Über Anrufe freue ich mich immer. :D

Mit diesem Kapitel bin ich sogar noch weniger zufrieden als mit dem letzten, aber gut, für "innerhalb-einer-Viertelstunde-im-Deutschunterricht-zusammengeschreibselt" fand ich es ganz okay. ;)
Du hast natürlich Recht, es ist nicht das Gelbe vom Ei, aber das Sprunghafte im Text hat hauptsächlich damit zu tun, dass es um den Tagebucheintrag einer Todkranken geht, die geistig nicht mehr so ganz auf der Höhe sein könnte. X)
Versteh mich nicht falsch, ich bin dir durchaus dankbar für deine Kritik, nur steht das Überarbeiten dieses Kapitels momentan nicht so ganz oben auf meiner Prioritätenliste :'D
(Ich werde es aber mit Sicherheit irgendwann machen ;))

Wir sehen uns!
LG AtriaClara
Antwort von: abgemeldet
02.04.2015 13:21
Ist doch kein Problem, ich geb ja nur meinen Senf dazu. :D
Von:  m0nstellar
2015-04-01T11:30:51+00:00 01.04.2015 13:30
Du kannst wirklich toll mit Sprache umgehen. :) Auch hier wieder ein oder zwei Anregungen:

Die Stadt ist nicht mehr die, die ich einmal gekannt habe.
Du solltest dich in diesem Satz entscheiden, worauf du dich beziehen willst. Geht es dir um die Stadt, muss es heißen: Die Stadt ist nicht mehr die, die sie einmal war, geht es dir um 'deinen' Eindruck über die Stadt, solltest du dir besser einen anderen Satz dazu überlegen, zB: Diese Stadt habe ich ganz anders in Erinnerung.

Ihre Augen sind willenlos, gehorchen, so, als hätten sie vergessen, wer sie einmal gewesen sind und als wären sie selbst nur Gefangene dieser Stadt, die geduldig auf ihren Tod warten.
1. Was für ein langer Satz!
2. Wir besitzen im Deutschen mehr als nur 2-3 Satzzeichen, was für dich bedeutet, dass du sie auch nutzen darfst! ;)
Hier ein Beispiel, wie man das Lesen angenehmer gestalten kann: Ihre Augen waren willenlos, gehorchen - Als hätten sie vergessen, wer sie einmal gewesen sind; als ob sie selbst nur Gefangene dieser Stadt wären, die geduldig auf ihren Tod warten.
Ich will dich deiner Wortwahl nicht berauben, du verstehst glaube ich auch so, was ich meine. ;)

Eigentlich sogar kann ich es kaum noch erwarten.
Hier ist Satzbau-technisch bissl was schief gelaufen, hm? ;) Außerdem: Entscheide dich zwischen 'eigentlich' oder 'sogar', beides zusammen ist doppelt gemoppelt.
Ich kann es eigentlich/sogar kaum noch erwarten.

Ansonsten ist es echt schön, wie du mit wenigen Sätzen und toller Wortwahl eine Stadt zum Leben erwecken kannst! :) Ich mags. :)

GLG Psynn aus dem Feedback-Club ♪♫
Antwort von:  AtriaClara
01.04.2015 15:43
Hier ist auch schon die dritte Antwort. (Ja, ich muss auf alles einzeln antworten, das ist so eine merkwürdige Angewohnheit. Nur, dass du sich nicht wunderst. :D)

Danke für die Verbesserungen, ich finde es immer gut, wenn man nicht nur kritisieren, sondern auch Verbesserungen vorschlagen kann. ;)

Du kannst wirklich toll mit Sprache umgehen. :)
Vielen Dank! *-*

1. Was für ein langer Satz!
Jaah, die mögen mich. Aber da müsstest du mal andere Sachen von mir lesen, da ist das noch viel schlimmer. ^^' Das mit den Satzzeichen merke ich mir, danke dafür!

Wir sehen uns!
LG AtriaClara
Von:  Sas-_-
2015-03-14T10:51:26+00:00 14.03.2015 11:51

Dein Gedicht ist lustigerweise ewas synchron mit einer Kurzgeschichte, die ich mal mit ... 18? geschrieben habe :DDD
Ich fand es interessant die Eindrücke dieser Person zu lesen, es hatte auch ein bisschen was von einem Greis, der die typische "Ja, damals ...-"Geschichte erzählt :] Der Zahn der Zeit, die Dinge verändern sich ständig; wie oft besuchen wir Orte, von denen wir wissen, wie sie vor Jahren ausgesehen haben? Ich bin jetzt nicht alt :D aber trotzdem kenne ich das, alles verändert sich so schnell, Städte insbesonders. Ich glaube, darum brauchen viele von uns etwas, dass sich nicht verändert, dass immer gleich bleibt. Dann hängen wir an irgendwelchen Gegenständen, Wohnung oder Personen, irgendwas, das Halt verspricht.
Du schreibst auch davon, wie die Stadt ihre Farben verliert. Das ginge sogar andersherum, dass alles immer schriller und bunter wird, immer abgedrehter, den Eindruck habe ich selber manchmal :] Sterne sind für mich auch etwas wie Hoffnungsträger, dass sie nicht mehr zu sehen sind kann man auch symbolisch betrachten.
Hast du darauf eigentlich eine Note bekommen? :DDD

LG
Sas-_-
Antwort von:  AtriaClara
14.03.2015 18:10
Und hier meine nächste Antwort, yay! :D

Dein Gedicht ist lustigerweise ewas synchron mit einer Kurzgeschichte, die ich mal mit ... 18? geschrieben habe :DDD
Wirklich? Ist ja fast schon gruselig... :D
(Mit 18 also... dann bin ich etwas früher dran ;))

es hatte auch ein bisschen was von einem Greis
Sollte es auch :) In meinem Kopf war die Protagonistin zwar jung, aber sie wirkt viel älter, was zum Teil wohl auch an ihrer tödlichen Krankheit liegt.

Den folgenden Abschnitt kommentiere ich jetzt mal nicht, ich sage nur, dass es mir gelungen ist, dich zum Nachdenken anzuregen ;D

Das ginge sogar andersherum, dass alles immer schriller und bunter wird, immer abgedrehter
Stimmt, jetzt, wo du es sagst...
Allerdings war ich in dem Punkt etwas von unserem Unterricht beeinflusst, da wir meistens von grauen, seelenlosen (?) Großstädten geredet haben ;)

Hast du darauf eigentlich eine Note bekommen? :DDD
Leider nein, aber ich durfte es laut vorlesen und alle haben applaudiert. XD

Wir sehen uns!
LG AtriaClara

(P.S.: Da es vermutlich eh niemand merken wird, sage ich es jetzt: der Nachname der Tagebuchperson ist eine Referenz zu einer Kurzgeschichte von LacrimaDraconis, die mich sehr beeindruckt hat. Da gab es auch eine Tagebuch schreibende Person, deren Nachname ebenfalls "von Frye" war.
So, jetzt weißt du's. :D)


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