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Pretty Young Things

KPop/JRock Crossover
von

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Ungewissheit

Hallo ^^

*vorsichtig hervorlugt*
 

Es tut mir wirklich leid, dass ihr dieses Mal so lange warten musstet... Wer mal auf meinem Profil vorbeigeschaut hat weiß, dass ich zuerst einige Tage bei meiner Ma war, weil sie operiert werden musste - und direkt im Anschluss hat mein Modem das Zeitliche gesegnet (es möge in Frieden ruhen...).
 

Ich habe gestern endlich ein neues bekommen und bin nun wieder online ^^/)

Aaaaaaber: In meiner internetlosen Zeit habe ich PYT fertig geschrieben :) ! Wie geplant sind es Prolog + 11 Kapitel + Epilog geworden ^^
 

Gute Nachrichten für die Leser von Danger -> jetzt wo ich PYT abgeschlossen habe (zumindest auf meinem Laptop), werde ich mich nun intensiv um meine Mafia-AU kümmern können ;) ! Ich schreibe dort bereits am nächsten Kapitel ^^
 

Aber nun zu Kapitel 10...
 


 

Pretty Young Things

Kapitel 10 - Ungewissheit

Teil: 11/13
 

Warning: OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 10 ist safe
 

Personen: V & Jimin (BTS), Minsu (Boys Republic), Jongup (B.A.P), Ruki (the GazettE)

Pairings: Jongup x Jimin

Disclaimer: keiner der Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit

 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

Seufzend ließ sich V auf die Bank sinken. Es war anstrengender als er gedacht hatte. Dass er zudem vollkommen übermüdet war, machte es nicht besser.
 

Nach Rap Monsters und seinem „Gespräch“ gestern, hatte der Blonde alle nach Hause geschickt. Er hatte keine Ahnung, wie ihr Leader das dem Manager verklickert hatte, aber im Grunde genommen war es ihm auch egal. An Training war jedenfalls nicht mehr zu denken gewesen. Vorhin hatte er durch Zufall aufgeschnappt, dass Jin wohl bei Rap Monster geblieben und mit ihm zusammen zu der Besprechung mit dem Manager gegangen war. Aber er hatte keine Ahnung, ob die beiden miteinander gesprochen hatten und Jin mittlerweile auch Bescheid wusste.
 

Auch das war ihm gerade egal.
 

Es war die Ungewissheit, die ihn mürbe machte. 'Gib mir Zeit. Taehyungie... gib mir Zeit, okay?' … Also würde V ihm Zeit geben. Wie lange? Unbekannt. Das Ergebnis? Unklar.
 

V hatte Verständnis – immerhin hatte er selbst auch eine Weile gebraucht, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er schwul war – aber er war auch verzweifelt. Was wenn Rap Monster zu dem Schluss kam, dass er es nicht versuchen wollte? Wenn er doch keine Gefühle für ihn hegte und es bloß eine sonderbare, körperliche Reaktion gewesen war, die ihn dazu gebracht hatte ihn zu küssen? Er hatte ihm gestanden, dass er es gewollt hatte – aber auch, dass er es nicht verstand. V knibbelte an seiner Unterlippe, als er an seinen Leader dachte. Er musste schrecklich durcheinander sein. Zu gerne würde er ihn jetzt in den Arm nehmen und sagen, dass alles gut werden würde. Doch der Ältere wahrte Abstand und V versuchte sich ihm gegenüber so normal zu verhalten wie es ging. Und es war anstrengend. Und tat weh.
 

Mit einem weiteren Seufzen lehnte er sich zurück und blinzelte hinauf in den Himmel; er war grau und schwere Wolken waren in der Nacht aufgezogen. Ein schlechtes Omen...
 

„Hey!“, grüßte ihn da plötzlich jemand und V schreckte aus seinen düsteren Gedanken. Er guckte nach rechts und sah wie Minsu gerade über den Innenhof auf ihn zu geschlendert kam. Der Tänzer lächelte freundlich, als er sich im Schneidersitz auf einer zweiten Bank niederließ. Er sah munter aus wie immer und irgendwie empfand V das als angenehm. Aber auch irritierend. Es geschah gerade so viel in seinem Leben, alles schien Kopf zu stehen – und doch lief alles weiter seinen gewohnten Gang. Die anderen Musiker gingen ihrer Arbeit nach, lachten, scherzten; alles war in Ordnung und die Welt drehte sich weiter.
 

„Sag mal“, begann er vorsichtig und Minsu hob seinen Blick vom Handy-Dsiplay, „kann ich dich was fragen?“ Der Tänzer sah kurz überrascht drein, nickte aber. „Ja, klar, schieß los“, meinte er unbekümmert und ließ das Mobiltelefon in der Jackentasche verschwinden. V schätzte die aufmerksame Geste.
 

„Hast du schon mal jemanden geliebt, der offensichtlich nicht schwul war?“, fragte er dann gerade heraus und schämte sich ein wenig dafür. Doch sein Gegenüber lachte nicht, lächelte nicht einmal und dachte kurz nach, ehe er antwortete: „Ja, schon. Da gab es jemanden.“ Als Minsu nicht weiter sprach, dachte V einen Moment lang, dass es vielleicht zu persönlich war und er nicht darüber reden wollte. Doch nach einer kurzen Pause fuhr er fort. Er wischte sich eine Strähne aus den Augen und begann zu erzählen. „Das ist schon ein paar Jahre her, ich war gerade sechzehn. Wir waren im selben Englisch-Kurs und er... Er war ein wunderbarer Mensch.“ Minsu rang sich ein kleines Lächeln ab, doch seine Augen blickten traurig. Die Erinnerung an diesen Jungen schien den Tänzer sehr zu bewegen und V bereute es, dass er gefragt hatte. „Ich war damals ziemlich still und schüchtern“, lachte Minsu, „und ich hab mich immer nach ganz hinten in die Kursräume gesetzt, weg von den anderen. Es war in unserer dritten gemeinsamen Stunde, als er zu mir rüber sah und meinte, ich solle doch zu ihnen aufrutschen.“
 

Der Tänzer sah zu ihm auf und strahlte. V fragte sich, ob er schon einmal jemandem davon erzählt hatte. Ob J-Hope von ihm wusste? Er bezweifelte es; die beiden schienen keine wirklich ernsthaften Gespräche miteinander zu führen.
 

„Das ganze restliche Jahr über habe ich in Englisch neben ihm gesessen. Es war der einzige Kurs, den wir zusammen hatten. Er war... Immer wenn ich den Raum betreten habe, hat er aufgesehen und mich angelächelt – ich habe dieses Lächeln geliebt. Ich habe nie eine Englisch-Stunde verpasst, nur weil ich bei ihm sein wollte. Es gab diese kleinen Momente, weißt du? Eine Berührung seiner Hand, eine Umarmung...“ Minsus Lächeln fiel langsam wieder in sich zusammen, als er einige Augenblicke abwesend in die Luft starrte. V glaubte Tränen in seinen Augen zu sehen, aber der Tänzer erlaubte es sich nicht zu weinen. „Er war einer der liebsten Menschen, die ich je getroffen habe. Er war immer für mich da und hat alles stehen und liegen lassen, wenn ich was brauchte.“ Jetzt lächelte er wieder. „Einmal hatte ich Streit mit meinen Eltern und ich hab ihn angerufen und... Dieser verrückte Kerl! Es hat in Strömen geregnet und er hat sich aufs Fahrrad geschwungen und ist vierzig Minuten bis zu mir in den nächsten Ort geradelt! Er war nass bis auf die Knochen, als er vor meiner Tür stand – und fragt dann allen Ernstes, ob es mir gut geht! Ist das zu glauben?“ Er lachte warm und sanft und V konnte nicht anders als zu lächeln.
 

„Hast du... Hast du's ihm gesagt?“, fragte er vorsichtig und Minsu senkte den Blick, schüttelte mit dem Kopf. „Nein“, sagte er und seufzte tief, „Weißt du, er hatte eine Freundin. Ein tolles Mädchen, jeder hat sie geliebt. Sie war bei mir in Bio; klug, schön, freundlich – du weißt schon. Sie waren sehr verliebt ineinander... Ich konnte es ihm nicht sagen. Wieso hätte ich das auch tun sollen? Er war so glücklich – und das hat mich glücklich gemacht. Ich war einfach nur froh, dass er mein Freund war.“
 

V hatte Minsu wohl noch nie so bewundert wie in diesem Augenblick. Er konnte sich in etwa vorstellen wie schmerzhaft das für ihn gewesen sein muss. Und doch hatte er sich über das Glück seiner heimlichen Liebe gefreut und geschwiegen. Selbstlos; das war wohl das passende Wort.
 

Plötzlich fühlte V sich furchtbar egoistisch. „Taehyungie? Was ist, warum weinst du?“ Erschrocken fuhr er sich über die Augen und wischte energisch die Tränen fort. Dann atmete er tief durch und sah Minsu in das besorgte Gesicht. „Danke, dass du mir das erzählt hast. Ich... Ich bewundere dich – wirklich! Das ist... Ich hätte das nicht ausgehalten...“ Minsu erhob sich von der Bank und setzte sich neben V, um ihn in den Arm nehmen zu können. „Hey“, flüsterte er beruhigend, „Was ist denn los? Du weinst doch nicht einfach so... Wo ist der kleine, fröhliche V hin, huh?“ Doch V schüttelte nur den Kopf und versicherte ihm, dass es ihm gut ginge. Nach einer letzten Umarmung trennte er sich von Minsu und ging wieder hinein.
 

Zurück im Trainingsraum suchten seine Augen sofort Rap Monsters große Gestalt. Er stand neben Jin und unterhielt sich gut gelaunt mit ihm. Als V durch die Tür kam, sah der Blonde kurz zu ihm und deutete ein kleines Lächeln an, ehe er sich erneut an den Band-Ältesten wandte und das Gespräch wieder aufnahm. Vs Mundwinkel bogen sich verliebt nach oben; er konnte warten. Rap Monster war es wert. Ja, vielleicht war er egoistisch gewesen. Aber er wollte es nicht bereuen.
 

Er wollte nicht in einigen Monaten oder Jahren zurückschauen und wie Minsu mit Tränen in den Augen an seine erste große Liebe denken und daran, dass er nie erfahren würde, was passiert wäre wenn...
 

Nach seinem Gespräch mit Minsu, fiel es ihm die nächsten Tage sehr viel leichter sich in Rap Monsters Gegenwart zu entspannen. Ihm war sogar wieder zum Scherzen zumute und er lachte über Jimins, J-Hopes und Sugas Witze und Eskapaden. Er wusste nicht, warum ihm auf einmal so leicht ums Herz war, aber er genoss die nächsten Tage. Die Proben verliefen nahezu unbeschwert und es fühlte sich fast wieder so an wie vor der Sache mit Rap Monster. Zu lange hatte er Trübsal geblasen, zu viel geweint und sich den Kopf zerbrochen – und er war es leid. Ihr Comeback stand am Wochenende bevor und er wollte ihre Fans nicht enttäuschen, ihnen den V zeigen, den sie kannten und liebten: den 4D Alien V.
 

Erfreut stellte er zudem fest, dass Rap Monster ebenfalls lockerer wurde. Scheinbar war der Blonde darüber erleichtert Vs altes Ich wiederzusehen; es überschattete die Ereignisse der letzten Tage. In einigen Trainingspausen standen sie sogar zusammen im Innenhof – allein oder mit Kollegen – und unterhielten sich als wäre nichts gewesen. Sie lachten, umarmten sich und waren sich so nah wie schon lange nicht mehr. Die Ungewissheit blieb, aber sie war nun erträglicher.
 

Während ihrer Comeback-Shows am Wochenende würde die Band wieder in einem Hotel übernachten und Rap Monster und V würden sich das Zimmer teilen – wie auch die letzten Male. Der Jüngere hatte damit gerechnet, dass sein Leader die Zimmereinteilung würde ändern wollen, um noch ein wenig Abstand zu bewahren, doch er hatte sich geirrt. Der Blonde hatte keinen Moment gezögert, als er ihnen die Räumlichkeiten zugewiesen hatte, keine Zweifel oder Bedenken geäußert und schien es als selbstverständlich zu betrachten mit dem Sänger in einem Raum zu schlafen. Was war schon dabei? Auf Vs überraschten Blick hatte er lediglich mit einem Achselzucken reagiert und gemeint: „Du hast doch nichts dagegen, oder?“
 

Natürlich hatte er das nicht.
 

Einen Tag vor ihrem Comeback saß er mit Jimin in der Kantine und genehmigte sich gerade seinen Nachtisch, als er seinem besten Freund zum wiederholten Male verkündete wie erleichtert er war. „Er will sich tatsächlich das Zimmer mit mir teilen!“, plapperte er und löffelte dabei überglücklich seinen Pudding, „Und ich dachte, er würde Hoseok-hyung oder Jin-hyung um einen Wechsel bitten – aber er will bei mir sein!“
 

Jimin saß ihm gegenüber und grinste von einem Ohr zum anderen, als V enthusiastisch seinen Löffel durch die Luft schwang und etwas von dem Dessert auf den Tisch kleckerte. „Fuchtel nicht so rum beim Essen“, mahnte er schmunzelnd, „Das erweckt bestimmt keinen guten Eindruck, hier so eine Schweinerei zu hinterlassen.“ V schnappte sich schnell ein Tuch und beseitigte die Puddingkleckse.
 

Seit einigen Tagen durften die koreanischen Musiker nun auch die Kantine der PSC nutzen, die im Erdgeschoss genau zwischen Haupt- und Nebengebäude lag und V und Jimin waren heute zum zweiten Mal zum Mittagessen hier. Die leeren Tabletts standen gestapelt neben ihnen und während V sich über seinen Nachtisch hergemacht hatte, warf Jimin immer wieder einen Blick auf sein Handy, das vor ihm auf dem Tisch lag. Das benutzte Tuch mit den Puddingresten landete auf dem dreckigen Teller, gefolgt von dem Dessertbecher. Den Löffel behielt V in der Hand und spielte nachdenklich mit ihm, während er seinen besten Freund musterte.
 

„Wartest du auf etwas Bestimmtes?“, fragte er schließlich und steckte sich den Löffel wieder in den Mund. Jimin sah von dem Handy-Display auf und wirkte schüchtern, als er lächelte. „Jongup wollte schreiben, wenn er Pause hat“, antwortete er zurückhaltend und kratzte sich am Hinterkopf. V konnte sich nur schwer ein Grinsen verkneifen; zu süß sah der Tänzer dabei aus. Und da erinnerte er sich wieder an den Morgen, als er die beiden zusammen im Bett hatte liegen sehen. Sie hatten bis heute nicht darüber gesprochen, was genau Jongup in der Nacht in Jimins Wohnung gewollte hatte, doch jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten und ließ den Löffel wieder aus dem Mund gleiten. „Ich wusste gar nicht, dass ihr so eng befreundet seid.“ Er bemühte sich so beiläufig zu klingen wie möglich, warf dem Schwarzhaarigen aber einen intensiven Blick über den Rand des Bestecks hinweg zu. Der errötete und wand sich unruhig auf seinem Platz. „Um ehrlich zu sein“, begann er zögernd, „sind wir zusammen. Schon seit ein paar Wochen...“
 

Der Löffel entglitt Vs Fingern und landete scheppernd auf der Tischplatte, sodass Jimin erschrocken zusammenzuckte. Er sah auf und lächelte entschuldigend, als er Vs großen Augen begegnete, die ihn ungläubig anstarrten. „Ich wollte es dir eigentlich sofort sagen, aber du warst so traurig wegen RapMon und... es kam mir gemein vor, dir das dann unter die Nase zu reiben...“
 

In dem Moment vibrierte das Handy, das zwischen den beiden Jungen auf dem Tisch lag und V erwachte aus seiner Starre. Er blinzelte, während Jimin die Nachricht las. Schon seit einigen Wochen? Wow, er musste ja echt völlig weggetreten gewesen sein, dass er das nicht mitbekommen hatte...
 

„Jongup hat jetzt Pause und kommt hierher“, meinte Jimin und seufzte dann, als er nach Vs Händen griff und ihn mit seinem besten Hundeblick ansah, „Sei mir nicht böse, Taehyungie. Ich wollte es dir am Wochenende sagen, im Hotel, jetzt wo die Sache mit Namjoon nicht mehr so-“ „Ist okay“, unterbrach V seinen besten Freund und lächelte, „Ich freu mich für dich, wirklich! Lass uns da morgen drüber sprechen.“ Jimins Blick wurde sanft und er beugte sich etwas weiter vor über den Tisch, um seine Arme um den Jüngeren zu schließen. V erwiderte die Umarmung. „Danke“, murmelte der Tänzer und V streichelte ihm kurz über den Rücken. „Nicht dafür.“
 

Als Jongup kurze Zeit später die Kantine betrat, zog sich das Pärchen an den Nebentisch zurück, um etwas ungestört zu sein. V hatte ihm zuvor versichert, dass es ihm nichts ausmachte; er wollte den beiden ein wenig Privatsphäre gönnen. Jongup hatte den Sänger mit einem freundlichen Lächeln und Jimin mit einer innigen Umarmung begrüßt, ehe er sich ebenfalls sein Mittagessen abgeholt und sich mit seinem Freund etwas abseits gesetzt hatte.
 

V versuchte die beiden nicht anzustarren, doch er konnte sich nicht davon abhalten, hin und wieder hinüber zu linsen und sie zu beobachten. Während Jongup seine Mahlzeit zu sich nahm und zwischen den Bissen etwas zu erzählen schien, saß ihm sein bester Freund gegenüber, die Arme auf der Tischplatte gekreuzt und hörte ihm zu. Er hatte ein Lächeln auf dem Gesicht und kommentierte die Geschichte des anderen Tänzers ab und an mit einem kleinen Lachen, die Augen nicht von ihm abwendend. V fand es schön ihn so verliebt zu sehen. Er war Jimin nicht böse, dass er ihm nicht sofort von der Beziehung erzählt hatte, denn er hatte Recht: In gewisser weise war es ein Schlag ins Gesicht. Aber er gönnte es ihm. Die beiden sahen sehr glücklich zusammen aus und während er sie so ansah, begann V ein wenig vor sich hin zu träumen... Wie schön es wäre, wenn Rap Monster ihn so ansehen würde...
 

Er schreckte hoch, als sich plötzlich jemand neben ihn setzte. Mit einem Mal war Ruki da und lehnte sich etwas herüber, um über den Rand seiner riesigen Sonnenbrille hinweg zu Jimin und Jongup zu schielen. „Wer sind die beiden?“, fragte er und nickte mit dem Kopf in die Richtung des Paars. V brauchte einen Moment, um sich zu fangen. Der Japaner war wie aus dem Nichts aufgetaucht und brachte den jungen Sänger etwas aus der Fassung. Es war das erste Mal, dass er ihn wiedersah, nachdem sie miteinander geschlafen hatten – und im Gegensatz zu anderen war V es nicht gewohnt unvorbereitet auf ehemalige Bettgefährten zu stoßen... Er beäugte den anderen kurz aber gründlich. Der ältere Musiker war schlicht gekleidet, in Jeans und T-Shirt, trug aber einige auffällige Ringe und Armbänder und die Sonnenbrille bedeckte fast das halbe Gesicht – auf V wirkte er unglaublich cool. Und es machte ihn nervös – seine Nähe machte ihn nervös.
 

„Jimin“, brachte er schließlich hervor, „Mein bester Freund. Und Jongup. Sein... fester Freund.“ Ruki nickte verstehend. „Die beiden sehen gut zusammen aus“, urteilte er, lehnte sich lässig zurück und stützte sich dann auf die rechte Hand. Er schien V durch die dunklen Gläser seiner Brille hindurch zu mustern und dieser verkrallte angespannt seine Hände ineinander.
 

Dann nahm der Ältere die Sonnenbrille ab und hob interessiert eine Augenbraue. „Du bist doch nicht in einen von ihnen verliebt, oder?“ V schüttelte den Kopf und sein Gegenüber lächelte. „Gut“, meinte er und der Koreaner runzelte die Stirn. Er konnte mit diesem Kommentar nichts anfangen, aber er wollte auch nicht darüber nachdenken. Er kam auch gar nicht dazu, denn Ruki sprach bereits weiter. „Und sonst alles klar bei dir?“ Von der Frage etwas überrascht, zuckte V unkoordiniert mit den Schultern. „Eh, ja, eigentlich schon“, gab er unsicher zurück und beobachtete wie Ruki skeptisch das Gesicht verzog. „Eigentlich?“, hakte er nach. Der Jüngere hatte keine Ahnung, was der PSC-Musiker hören wollte und nickte deswegen einfach nur bekräftigend, ehe er seine Aussage wiederholte. „Ja, schon.“
 

Ruki gab ein leises Lachen von sich, bevor er wieder ernster wurde und sich zu ihm rüber beugte. „Bist du sicher?“, fragte er leise und V glaubte Besorgnis im Unterton der tiefen Stimme zu erkennen, „Es ist doch nicht wegen der Nacht mit Reita, dir und mir, oder?“ V spürte, wie sich seine Wangen erhitzten und er wich dem Blick des Älteren aus, ließ seine Augen über die Anwesenden in der Kantine schweifen. „Nein, es-“, da blieb er bei Jimin und Jongup hängen und seine Gedankengänge wurden unterbrochen. Ruki bemerkte, dass V von etwas abgelenkt wurde und sah ebenfalls hinüber zu dem Paar am Nachbartisch. Er schien dem Jüngeren jedoch nicht folgen zu können.
 

„Du und Reita... Seid ihr zusammen?“
 

Ruki schien mit dieser Frage nicht gerechnet zu haben, lächelte dann aber und V erkannte in ihm dasselbe Funkeln wie in Jimins Blick wenn er Jongup ansah. Es war nicht ganz so offensichtlich, aber es war da. „Ja, Reita und ich sind zusammen. Wieso fragst du?“
 

V dachte an die Nacht mit den beiden Japanern zurück. Er war zwar vor Erregung benebelt gewesen und hatte nicht alles klar und deutlich mitbekommen, aber doch war nicht alles einfach an ihm vorüber gezogen. Als er in Rukis Armen gelegen und um Luft gerungen hatte, hatte er über sich beobachten können wie die beiden sich geküsst hatten. In dem Moment hatte er sich nichts dabei gedacht – immerhin hatten sie ihn auch geküsst – aber jetzt im Nachhinein kam ihm dieser Kuss doch sehr vertraut vor. Genau wie jede andere ihrer Gesten; ihr gesamter Umgang miteinander ließ darauf schließen, dass sie sich blind verstanden und vertrauten. Dies ging über einfache Freundschaft hinaus und sei sie noch so tief.
 

Der junge Koreaner zuckte mit den Achseln. „Einfach so“, antwortete er, „Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann...“ Er ließ seinen Satz unvollendet, doch sein Blick haftete wieder auf Jimin und Jongup. Ruki schmunzelte. „Wir sind seit fast zehn Jahren zusammen. Ich denke mal, das macht sich bemerkbar.“ Mit einer Mischung aus Unglauben und Bewunderung starrte V den Älteren an. 'Zehn Jahre??' wollte er schreien, doch er riss sich zusammen. Stattdessen hauchte er einen dünnes „Wow“. Ruki lachte.
 

„Aber – Aber warum habt ihr dann...?“ Ruki wusste, wie die Frage lautete, auch wenn V sie nicht aussprach. Allerdings wusste er nicht, wie er darauf antworten sollte, ohne den Jungen total zu verstören. Immerhin hatten die koreanischen Künstler aus dem Nebengebäude keine Ahnung davon was in der PSC ablief. Und viele von ihnen waren noch sehr jung und Ruki kannte niemanden von ihnen so gut, dass er hätte einschätzen können, wie die so drauf waren – was Sex betraf. Er musterte Vs hübsches Gesicht und wusste, dass er ihm keineswegs Details nennen konnte. Zumindest jetzt noch nicht. Also versuchte er etwas auszuweichen und es so harmlos wie möglich auszudrücken. „Sagen wir so... Reita und ich haben eine sehr spezielle Beziehung. Und es war auch nicht das erste Mal, dass wir noch jemanden bei uns im Bett hatten.“ V blinzelte irritiert. „Aber ihr seid doch ein Paar“, warf er ein und runzelte die Stirn, „Ich meine – Wie – Bringt das nicht ein Haufen Probleme? Eine Beziehung ist doch... was... sehr Intimes...?“ Zum Ende hin war er immer leiser geworden und schien beinahe ein wenig beschämt über seine Worte. Rukis Blick wurde sanft und er wuschelte ihm liebevoll durch die Haare. „Hach, du bist süß“, meinte er, „Auch wenn es dir jetzt seltsam erscheint, vielleicht verstehst du es irgendwann.“
 

V kam sich vor wie ein kleines Kind, dem man sagte, dass das Erwachsenenthemen wären und er das verstehen würde, wenn er groß sei... Er fühlte sich ein wenig gekränkt, andererseits musste er zugeben, dass er wirklich keine Erfahrungen mit Beziehungen hatte.
 

Aber waren Beziehungen wirklich alle so verschieden? Er war bislang davon ausgegangen, dass sie sich im Grunde alle ähnelten, hatten sie doch gemeinsam, dass es sich um Menschen handelte, die sich liebten und zusammen sein wollten. Und obwohl er natürlich schon von solchen Dingen wie dem berühmten Dreier gehört hatte – seiner Freundschaft zu J-Hope sei Dank – hatte er doch nicht geglaubt, dass dies auch in Beziehungen eine Rolle spielte. Er hatte es bislang immer mit reinem sexuellem Vergnügen in Verbindung gebracht, welches nichts mit Liebe zu tun hatte. Wenn man in einer Beziehung war, dann war man sich doch treu und schlief nicht mit anderen. Oder gab es das auch? Beziehungen schienen doch komplizierter zu sein als er bislang angenommen hatte...
 

Ruki ahnte, dass es in Vs Kopf begann zu arbeiten und er gab ihm noch einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, ehe er sich wieder erhob. „Zerbrich dir nicht den Kopf, Kleiner“, sagte er, „Aber wenn dir mal was auf dem Herzen liegen sollte, dann komm ruhig zu uns. Reita und ich haben immer ein offenes Ohr für dich. Okay? War schön dich wiederzusehen!“
 

Der japanische Sänger hob zum Abschied die Hand und ging davon. Einige Augenblicke lang saß V noch verwirrt da, versuchte das alles zu verarbeiten, ehe er leicht den Kopf schüttelte und damit kurzfristig seine Gedanken klärte. Als er anschließend wieder zum Nachbartisch hinüber sah, waren Jimin und Jongup nicht mehr da...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-06-20T23:09:44+00:00 21.06.2015 01:09
Mann ich liebe ruki einfach xDD
Der arme V versteht die Beziehung der PSC untereinander nicht, aber es wird mal langsam zeit!
Antwort von:  Maya
21.06.2015 23:16
Ich liebe ihn auch XDD
In PYT wird V (bzw. werden BTS und Co) es nicht mehr erfahren :/
Aber danke für dein Review ;) !


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