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Pretty Young Things

KPop/JRock Crossover
von

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Ausnahmezustand

Hey there ^^/)
 

Ich habe heute meine Vorabiklausur in Englisch hinter mich gebracht *schwitz* und dachte, ich lade Kapitel 1 heute noch hoch, ehe ich jetzt am Wochenende für Geschichte pauke ^^°
 

Außerdem ist mir während der Planung eine andere Geschichtsidee gekommen und wurde sofort von mir festgehalten XD

Und vor zwei Tagen schließlich abgetippt -> sie wartet gerade noch auf Freischaltung ;)

Titel: Danger -Only One Shot- (Hauptcharaktere sind B.A.P und BTS [oh wunder XD]; allerdings ist es diesmal eine AU und es geht um Drogenhandel etc. -> inspiriert durch das "One Shot" MV von B.A.P)
 

Würde mich freuen, wenn ihr da auch mal vorbeischauen mögt ;)
 

Pretty Young Things

Kapitel 01 - Ausnahmezustand

Teil: 2/13
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 1 ist safe, spätere Kapitel werden zum Teil MA
 

Personen: V, J-Hope, Jimin, Rap Monster, Suga, Jin & Jungkook (BTS), Minsu (Boys Republic), Reno & Ryouga (ViViD), Yongguk & Daehyun (B.A.P)

Pairings: Yongguk x Daehyun, erwähnt Onew x Key, erwähnt Seungho x G.O, erwähnt Baro x Sandeul, weitere folgen ;)

Disclaimer: Keiner der hier erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit

 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

V wischte sich den Schweiß von der Stirn und griff nach seiner Wasserflasche, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Sie probten nun schon seit Stunden und allmählich war bei ihm der Punkt erreicht, an dem er nicht mehr konnte. Seine Beine fühlten sich an wie Blei und er bekam beim Tanzen kaum mehr die Arme hoch, weil seine Muskeln schmerzten. Aber auch die anderen schienen ausgepowert. Jimin lehnte an der Wand, um sich zu entlasten und Jungkook stützte die Hände auf die Knie.
 

V schreckte hoch, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte und ihm jemand die Flasche abnahm. Rap Monster war neben ihn getreten und atmete schwer, seine Haut glänzte unter einer dünnen Schweißschicht und seine Wangen waren gerötet. V biss sich auf die Unterlippe, als er seinen Leader dabei beobachtete wie er etwas trank und anschließend zufrieden aufseufzend den Kopf in den Nacken legte. Der Jüngere schluckte und wandte den Blick ab. Bestimmt war sich Rap Monster gar nicht bewusst wie verdammt verführerisch er in diesem Moment aussah. Und sein Gekeuche direkt an Vs Ohr machte es keineswegs besser. „Oh Gott“, seufzte der Ältere und ließ seine Schulter kreisen, „Macht was ihr wollt, aber ich mach für heute Feierabend!“
 

Jin und Suga links von ihnen jubelten erschöpft und schnappten ihre Taschen. Jimin, Jungkook und J-Hope hatten es nicht ganz so eilig, aber auch sie sahen erleichtert aus, dass ihr Leader das Training für heute beendete. Suga, Jimin und J-Hope alberten beim Packen ihrer Sachen und normalerweise würde V sich ihnen anschließen, aber er war noch immer viel zu abgelenkt. Der Körper neben ihm strahlte eine unglaubliche Hitze aus und die Hand auf seiner Schulter schien ihn zu verglühen. Als Rap Monster sie schließlich wegnahm und sich herunterbeugte, um seine eigene Tasche zu packen, hätte er beinahe auf geseufzt.
 

„V, kommst du?“, rief da J-Hope von der Tür aus und V nickte, schnappte seinen Rucksack und eilte hinaus, weg von seinem Leader. Er war froh, den Raum verlassen zu können und Rap Monster vorerst den Rücken zuzukehren. Auf dem Weg nach draußen hörte er J-Hope jedoch nur mit einem Ohr zu, als dieser ihm von seiner letzten Eroberung erzählte. J-Hope weihte den Jüngeren gerne in seine sexuellen Abenteuer ein, ließ dabei keine Details aus und sprach über Stellungen und Praktiken, als rede er über das Wetter oder etwas ähnlich Banales. V selbst war noch Jungfrau und manchmal schoss ihm das Blut in den Kopf, wenn er sich die lebhaften Beschreibungen des Älteren bildlich vorstellte. In diesen Momenten war er überglücklich, dass niemand seine Gedanken lesen konnte, weil das, was dann vor seinem inneren Auge ablief, war einfach zu privat, zu intim. Denn während er J-Hopes Geschichten lauschte, fantasierte er darüber wie jemand ganz Bestimmtes dasselbe mit ihm tat. Wieder hörte er das Keuchen seines Leaders, sah die von Schweiß bedeckte Haut, fühlte seinen erhitzten Körper...
 

„Hörst du mir überhaupt zu?“ Perplex sah V auf und stellte fest, dass J-Hope stehen geblieben war und ihn mit verschränkten Armen böse ansah. Schnell blinzelte er und verscheuchte das Bild von sich und Rap Monster und befeuchtete seine trockenen Lippen. „Eh, ja, klar“, stotterte er und sein Gegenüber hob skeptisch eine Augenbraue. Ein Zeichen dafür, dass er ihm kein Wort glaubte.
 

Ohne dass V es mitbekommen hatte, waren die beiden Freunde im Innenhof angelangt und J-Hope nahm prompt eine der Bänke in Anspruch. V blieb stehen und sah in den Himmel. Es war früher Nachmittag und die Sonne wärmte angenehm ihre Haut, während ein leichter Wind wehte. Das perfekte Wetter. Bereits seit einigen Tagen war der Himmel aufgeklart, nachdem es beinahe zwei Wochen ununterbrochen geregnet hatte, und verlockte einen dazu sich auf den Balkon oder in den Park zu setzen und sich zu sonnen.
 

Gerade als J-Hope auf seinem Handy die Uhrzeit checkte, kam jemand auf sie zu und gewann seine Aufmerksamkeit. Es war Minsu. V mochte ihn. Er war zwei Jahre älter als er, hatte ein sympathisches Lächeln und war Tänzer und Rapper bei Boys Republic. J-Hope und Minsu hatten sich in den letzten paar Monaten oft – zuerst durch Zufall – draußen in den Pausen getroffen und einige Gemeinsamkeiten entdeckt und sich viel unterhalten und auch V hatte den Älteren in sein Herz geschlossen. Auch wenn er sich an den Gesprächen der beiden, die sich oft um Sex drehten, nicht beteiligen konnte. Doch wenn er mit dem Tänzer einmal allein war, erwies er sich als guter Zuhörer und weit weniger offenherzig als er es in J-Hopes Gesellschaft war. In diesen Momenten wirkte er angenehm reif, aufrichtig und anständig auf V.
 

„Na, Feierabend?“, fragte der Tänzer und gesellte sich zu ihnen. J-Hope grinste, ehe er die Frage bejahte und schon kurze Zeit später waren sie in eine ihrer üblichen Diskussionen vertieft. V hatte festgestellt, dass es zwei Fragen gab, denen beide gerne nachgingen. Entweder sie philosophierten über bekannte Paare, wer denn nun oben und wer unten war oder einer schlug zwei Musikerkollegen vor und der andere musste wählen, mit wem er lieber die Nacht verbringen würde. Auf diese Weise hatte V schon, weiß Gott, mehr erfahren als er eigentlich wissen wollte. Es war zwar durchaus unterhaltsam, doch verstand er nicht wie die beiden – insbesondere J-Hope – sich mit soviel Eifer damit beschäftigen konnten. Um ehrlich zu sein, hatte V noch nie einen Gedanken daran verschwendet, wer denn nun oben war; Onew oder Key, Seungho oder G.O, Baro oder Sandeul... Schließlich hatte ihn das auch nicht zu interessieren, aber J-Hope und Minsu sprachen gerne über derlei Themen und versüßten sich damit ihre Pausen.
 

Also saßen die beiden nebeneinander auf der Bank und amüsierten sich. „Okay, okay!“, lachte J-Hope, „Yongguk oder Himchan?“ Minsu überlegte nicht lange. „Yongguk, natürlich. Taemin oder Suwoong?“ Vs Bandkollege dachte scharf nach und neigte den Kopf nach rechts und nach links. „Das ist schwer... Hmmm... Suwoong. RapMon oder Zico?“ Minsu streckte ihm grinsend die Zunge raus. „RapMon!“
 

V stellten sich sämtliche Nackenhaare auf. Wie bitte?
 

Doch noch ehe V den Gedanken verarbeiten oder J-Hope und Minsu ihr Gespräch weiter vertiefen konnten, wurden sie von zwei Männern abgelenkt, die die Bank schräg gegenüber in Beschlag nahmen. Es waren Musiker der PS Company, die sich gerade eine Zigarette ansteckten und sie grüßten. J-Hope, Minsu und V erwiderten den Gruß. „Ihr seid die Neuen, ne?“, fragte einer der beiden und V hob eine Augenbraue. 'Die Neuen', so waren sie schon lange nicht mehr genannt worden. Aber in gewisser Weise hatten sie natürlich Recht, waren sie ja neu hier auf dem Gelände. „Jepp, wir sind 'die Neuen'“, meinte J-Hope und grinste, „Und wer seid ihr?“ Ihre Gegenüber lächelten zurück und stellten sich vor. „Das ist Reno und ich bin Ryouga. Wir sind die Gitarristen von ViViD.“ „Ich bin J-Hope und das sind mein Bandkollege V und mein Kumpel Minsu.“
 

V, der noch immer stand, stellte fest, dass die beiden Musiker in etwa so groß waren wie er selbst. Er erinnerte sich an seine Begegnung mit Chanyeol heute Morgen, der ihm mitgeteilt hatte, dass die beiden Musiker von gestern 'verdammt klein' gewesen seien – allerdings war irgendwie jeder klein im Vergleich zu Chanyeol...
 

„Okay, weiter geht's“, meinte da J-Hope, ignorierte die Anwesenheit der beiden Fremden und widmete sich wieder Minsu, „Chanyeol oder Kris?“ V warf einen vorsichtigen Blick zu Reno und Ryouga und sah, dass die beiden sie interessiert musterten. „Chanyeol. Außerdem war ich an der Reihe. Ehm, Zelo oder Sehun?“ Ein Glucksen unterbrach sie und sie wandten sich zu den beiden Gitarristen um. „Was macht ihr da?“, fragte Reno und zog schmunzelnd an seiner Zigarette. V schloss die Augen und betete, dass seine beiden Kollegen nicht die Wahrheit sagen würden. Doch J-Hope kannte kein Schamgefühl und klärte die beiden Fremden auf, die etwas näher getreten waren. Ryouga lachte schließlich dreckig. „Darüber diskutiert man nicht, das macht man.“ Vs Ohren glühten und er wünschte der Boden unter seinen Füßen würde sich auftun. Die anderen hingegen lachten. „Ganz meine Rede!“, freute sich J-Hope und Minsu schüttelte grinsend den Kopf.
 

Vielleicht bildete V sich das ein, aber Reno und Ryouga musterten J-Hope und Minsu eingehend – vor allem Minsu. Aus den Gesprächen der vorigen Monate wusste V, dass Minsu gerne unten lag und einen Moment lang fragte er sich, ob man ihm das ansehen konnte. Aber natürlich war das Unsinn. Dennoch machte ihm Ryougas Blick kurz Sorgen und als dieser sich schließlich zu ihm wandte und frech zwinkerte, fühlte V sich irgendwie unwohl. „Ich fahr dann mal nach Hause“, verabschiedete er sich schnell und ließ die vier allein zurück. Er hörte seine beiden Kollegen mit den PSC Musikern weiter angeregt diskutieren, während er sich eilends entfernte. Na, da hatten sich ja welche gefunden...
 

Als V am nächsten Tag das PSC Gelände betrat war es noch dunkel und der Innenhof wurde von den Außenbeleuchtungen in dämmriges Licht getaucht. Hier und da sah er einige Gestalten in den Gebäuden verschwinden, andere standen in Grüppchen zusammen und schienen sich leise zu unterhalten.
 

V war noch müde und aus unerfindlichen Gründen schlecht gelaunt, also war er nicht scharf drauf jetzt jemandem zu begegnen und vollgelabert zu werden. Also machte er einen Bogen um den Hof und ging an der Gebäudewand entlang, um den anderen Musikern auszuweichen. Er öffnete eine Seitentür und betrat den kahlen Flur. Sich über die Augen reibend machte er ein paar Schritte hinein und blieb dann abrupt stehen, als er flüsternde Stimmen hörte. Er nahm die Hand vom Gesicht und sah sich mit gespitzten Ohren im Halbdunkeln um. Der Gang zweigte sich ein paar Meter weiter vor ihm nach links und rechts ab; rechts lang ging es zu einer Treppe in den ersten Stock, wo sich die Tanzstudios befanden und links ging es eine Treppe nach unten in den Keller des Gebäudes. Vorsichtig schlich er sich vorwärts und versuchte die Stimmen zu identifizieren, aber sie sprachen zu leise. Bevor sie schließlich gar nicht mehr miteinander redeten und stattdessen andere Töne von sich gaben. Erschrocken blieb V erneut stehen, war beinahe erstarrt. Wer zum Teufel- ?
 

Ehe er es wirklich registriert hatte, war er bis zur Ecke geschlichen und sah nach links. Die Neugier elektrisierte ihn, sodass sein Nacken kribbelte und er hielt den Atem an, als er versuchte etwas zu erkennen. Was er dann sah, ließ ihn erschrocken nach Luft schnappen: Yongguk hatte Daehyun mit seinem Körper gegen die Wand gepresst und küsste ihn – und das nicht gerade unschuldig! Der Größere hatte den Sänger hart am Kinn gepackt und plünderte dessen Mundhöhle. Doch Daehyun wehrte sich nicht, hatte genießend die Augen geschlossen und stöhnte anrüchig. Yongguks andere Hand hielt den Hüftknochen des Jüngeren fest und doch schaffte es Daehyun irgendwie sich näher an ihn zu drängen, sich regelrecht an ihm zu reiben. Die Zungen der beiden Männern umschmeichelten sich, tauchten immer wieder in den Mund des Anderen, leckten über dessen Lippen und kosteten voneinander. Daehyuns Hand krallte sich in Yongguks starken Oberarm, als er seinen Schritt gegen dessen Oberschenkel presste und begann seine Hüfte kreisen zu lassen. Der Rapper zog langsam seine Zunge aus dem heißen Mund und lauschte dem melodischen Stöhnen des Sängers, seufzte erregt bei seinem Anblick und leckte sich über die volle Unterlippe. Dann packte er ihn mit einem Mal recht grob und pinnte den Unterleib des Anderen so stark gegen die Wand, dass Daehyun sich nicht mehr rühren konnte. Der Jüngere wimmerte und schnappte nach den Lippen vor ihm, doch Yongguk ließ den Kuss nicht zu. Stattdessen begann er Stoßbewegungen zu imitieren, sodass Daehyun erneut in Stöhnen ausbrach, das irgendwo zwischen reiner Lust und purer Verzweiflung lag.
 

V schoss das Blut in den Kopf, doch er brauchte einige Momente, ehe er seinen Blick von den beiden abwenden konnte. So schnell er konnte hechtete er den Gang entlang auf die Treppe zu, um in den ersten Stock zu sprinten. Er schrie beinahe erschrocken auf, als er direkt in Rap Monsters Arme rannte. Der Blonde zuckte zusammen, riss überrumpelt die Augen auf und starrte den Jüngeren perplex an. Als der Schreckmoment nur zwei Sekunden später verflogen war, lachte Rap Monster erleichtert, beschämt und erheitert zugleich auf. Vs Herz jagte im Galopp, aber auch er rang sich ein kleines Lachen ab und stützte sich außer Atem auf seine Knie, um dem Leader nicht ins Gesicht sehen zu müssen.
 

„Was stürmst du denn hier so rein? Du siehst aus, als wäre der Teufel persönlich hinter dir her!“ 'Der Teufel nicht – aber verfolgt werde ich garantiert!', dachte sich V nur und schüttelte den Kopf, um die Bilder aus seinem Gedächtnis zu verbannen. „Alles bestens“, seufzte er und richtete sich wieder auf, sah seinem Leader dabei zu wie dieser begann sich aufzuwärmen. Als ob die Begegnung gestern mit Reno und Ryouga nicht schon gereicht hätte, jetzt erwischte er auch noch zwei Freunde beim Rummachen! Was war hier nur los? Er hatte das Gefühl, dass alle am durchdrehen waren, seitdem sie in diesem Gebäude trainierten! Vielleicht lag das an den Musikern im Nebengebäude? Er hatte noch zu genau das dreckige Grinsen von diesem Ryouga vor dem inneren Auge, das freche Zwinkern...
 

„Morgen!“ J-Hopes Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er schien bester Laune zu sein und grinste über das ganze Gesicht. „Hey, V! Warum bist du gestern so schnell abgehauen? Reno und Ryouga sind echt korrekt!“ V zog eine Grimasse. „Ich bin sicher, ihr habt euch glänzend verstanden.“ Der Ältere lachte und legte einen Arm um seine Schultern. „Ach komm, sei nicht einschnappt. Aber es war wirklich sehr unterhaltsam, da hast du Recht!“ Als sich J-Hope wieder von ihm löste und ebenfalls damit begann sich zu stretchen, sah V noch einmal kurz zu Rap Monster. 'RapMon oder Zico? - RapMon!' Er biss sich auf die Unterlippe. Der Gedanke, Rap Monster könnte mit- Nein. Ihr Leader war hetero. Er würde niemals mit Minsu oder einem anderen Mann ins Bett steigen.
 

Seltsamerweise war dies zugleich erleichternd wie entmutigend.
 

Als schließlich die anderen eingetrudelt waren, begannen sie mit dem Tanztraining und V versuchte sich voll darauf zu konzentrieren, um sich abzulenken. Doch immer wieder kreisten seine Gedanken um J-Hopes und Minsus blödes Spiel, die Kommentare und Blicke von Reno und Ryouga, den Anblick von Yongguk und Daehyun... und einen verschwitzten und keuchenden Rap Monster, der genießend mit geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken legte...
 

Er kam aus dem Takt, stolperte und landete auf seinen vier Buchstaben. Irritiert blieb Jimin neben ihm stehen und kurz danach stoppte die Musik. Sich den Blicken der anderen bewusst, rappelte V sich wieder auf und entschuldigte sich. Rap Monster zog zwar verwirrt eine Augenbraue nach oben, startete die Musik dann aber wieder, um ihr Training fortzusetzen. „Alles okay?“, fragte Jimin noch und schien ernsthaft besorgt, doch der Jüngere winkte ab und folgte wieder ihrer Choreographie.
 

Sie probten ihre Intro Performance für das KPop-Konzert in drei Tagen, dann Bulletproof, Danger und War of Hormones – mehr Lieder waren für sie nicht vorgesehen. Aber wenn man bedachte, dass ja auch noch einige andere Bands auftraten und das gesamte Konzert gute drei Stunden dauern würde, war das verständlich. Von Minsu wusste er, dass Boys Republic ihren Part mit The Real One eröffnen würden. Bei einer Konferenz am Nachmittag würde die genaue Reihenfolge und die Songs aller Acts festgelegt werden und morgen begannen dann die Kostümproben und die letzten Feinschliffe in ihren Performances. V war aufgeregt. Das war eine Riesenveranstaltung und viele befreundete Bands waren dabei. Das Chaos im Backstagebereich war schon mal vorprogrammiert, aber das Konzert war das erste dieser Art und sollte ein voller Erfolg werden! Umso mehr ärgerte er sich darüber, dass er nicht völlig bei der Sache war und ständig abgelenkt wurde.
 

Als Rap Monster sie nach zwei Stunden in die erste Pause entließ, flüchtete V regelrecht aus dem Raum und hinaus auf den Innenhof. Er stoppte erst, als er mitten im Hof stand und legte den Kopf in den Nacken, atmete einmal tief durch und schloss die Augen. Die frische Luft tat ihm gut, füllte seine Lungen und klärte langsam seine Gedanken.
 

Allerdings blieb er nicht lang allein. Er hörte schnelle Schritte näher kommen und ahnte wer es war. „Es ist alles in Ordnung“, sagte er, bevor Jimin ihn erreichte und hoffte ihn abwimmeln zu können. Doch der freundliche Junge tat ihm den Gefallen nicht und legte ihm einen Arm um die Schultern, drückte mit seiner Hand kurz zu. „Willst du mir nicht erzählen was los ist?“, fragte er ruhig und musterte ihn aus seinen sanften Augen, „Denn mit dir ist nicht alles in Ordnung.“ V seufzte. Er und Jimin waren gut befreundet, im selben Alter und hatten schon oft das Zimmer und Geheimnisse und Sorgen geteilt. Unter normalen Umständen wäre der Tänzer seine erste Anlaufstelle für sein Problem gewesen – aber das hier waren keine normalen Umstände. In ihren Leader verliebt zu sein war definitiv ein Ausnahmezustand und nichts, was sich einfach durch Reden beheben ließ. Außerdem schämte er sich viel zu sehr für seine unanständigen Gedanken, als dass er sich Jimin anvertrauen konnte. „Jimin, ich...“, er hielt kurz inne, wusste nicht, wie er es formulieren sollte, „Ich kann es dir nicht sagen. Es tut mir leid... ehrlich.“ Vs und Jimins Blicke trafen sich für einen Moment und er sah es kurz verletzt in den Augen vor ihm aufblitzen, ehe sein Freund nickte. „Okay. Aber... du weißt, dass ich da bin und dir zuhöre, wenn du reden willst?“ Der Schwarzhaarige zog ihn ein wenig enger und V legte schließlich dankbar seine Arme um ihn. Er sog kurz den Duft des Haares ein und schloss die Augen. Der Geruch und die Nähe beruhigten ihn und er fühlte sich ein wenig leichter, als ob Jimin ihm eine schwere Last abgenommen hätte. „Ich weiß... Danke, Jimin...“
 

Später, während der Konferenz, saß Jimin neben ihm und jedes Mal, wenn V ihn ansah, lächelte dieser ihm lieb zu, sodass ihm ganz warm ums Herz wurde. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er nicht mit ihm sprach, ihm nicht sein Geheimnis anvertraute... Aber er brauchte selbst noch Zeit, um mit der Situation fertig zu werden. Immerhin war er bis vor ein paar Monaten noch davon ausgegangen er wäre hetero! Es war verwirrend plötzlich einen seiner besten Freunde mit ganz anderen Augen anzusehen und sich... Dinge vorzustellen, die er nicht wagte beim Namen zu nennen.
 

Rap Monster saß im Konferenzraum auf der gegenüberliegenden Seite des langen Tisches, ein paar Plätze weiter vorn. Er nahm seine Aufgabe als Leader sehr ernst und notierte sich alles genau, was besprochen wurde. Sein Gesicht war ernst, doch seine langen schlanken Finger spielten gedankenverloren mit dem Stift, während er nicht schrieb und zuhörte. V versuchte sich auf die Besprechung zu konzentrieren, doch seine Augen wanderten immer wieder zu Rap Monsters Hand auf dem Notizblock. Der Stift kreiste über den Daumen, hielt kurz inne, kreiste erneut und stoppte wieder. Dann ließ der Blonde den Stift ähnlich einer Münze von einem zum nächsten Finger wandern – und das alles ohne hinzusehen. V war wie hypnotisiert und starrte unentwegt auf die schöne Hand. Die Finger waren lang und schlank, wohlgeformt, nicht krumm oder knochig, die Nägel waren ordentlich geschnitten und die Haut sah ganz weich aus. Vollkommen in seine stumme Tätigkeit vertieft, musste er an einige von J-Hopes Erzählungen denken... Daran was lange, schlanke Finger alles mit einem machen konnten...
 

V schluckte und spürte wie ihm wieder heiß wurde. Schnell wandte er seinen Blick nach unten auf seine eigenen Hände und begann unruhig an seinem T-Shirt-Saum zu zupfen. Er wusste, wie auffällig er sich verhalten musste und könnte sich dafür ohrfeigen, doch sein Hirn setzte einfach aus, sobald er seinen Leader sah. Er wünschte sich einfach nur noch, dass alles so wie vorher war...
 

Erleichtert sank er abends in seiner kleinen Ein-Zimmer-Wohnung ins Bett, froh darüber einen weiteren Tag in Rap Monsters Nähe überstanden zu haben. Es wurde immer schwieriger, sich halbwegs normal in seiner Gegenwart zu verhalten. Seit Monaten führte er diesen Eiertanz auf und es war nur eine Frage der Zeit, bis nicht nur Jimin sondern auch die anderen in der Band bemerken würden, dass er sich früher verabschiedete, Rap Monster privat nicht mehr näher kam als nötig und nicht mehr so viel herumalberte wie gewöhnlich.
 

Warum nur musste ihm das passieren? Er hatte sich vorher nie für Männer interessiert! Also warum jetzt? Und warum ausgerechnet für seinen absolut heterosexueller Leader? Es war zum verzweifeln. Er vergrub sein Gesicht im Kopfkissen und seufzte kellertief – als sein Handy plötzlich auf dem Nachttisch vibrierte. Ein Blick auf den Radiowecker verriet ihm, dass es bereits beinahe Mitternacht war und er hob irritiert eine Augenbraue, als er die Hand nach dem Mobiltelefon ausstreckte.
 

Jimin: 1 neue Nachricht
 

Neugierig öffnete V den Messenger, ließ seine Augen über die Mitteilung wandern und lächelte dann. 'Hey, Taehyungie~ Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht. Du warst vorhin wieder so schnell weg... Ich wünsche dir eine gute Nacht und schöne Träume :) Wir sehen uns morgen!' Jimin war zu gut für diese Welt. Er überlegte kurz, ob er noch antworten sollte, doch da er sich sicher war, dass sein Freund nicht in den letzten sechzig Sekunden eingeschlafen war, tippte er eine kurze Rückmeldung: 'Lieb von dir :) Ich wünsch dir auch eine gute Nacht~ Bis morgen!'
 

Dann legte er das Handy zurück auf den Nachttisch und schloss mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht die Augen. Auf seinen besten Freund war eben Verlass. Der Gedanke spendete ihm Trost und nur wenige Augenblicke später war er fest eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-03-08T11:22:52+00:00 08.03.2015 12:22
na da bin ich mal gespannt wie es weiter geht :-)

LG kai


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