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Mein Name ist Haymitch

von

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Erfolg haben, muss gelernt sein

Ich hatte nicht geschlafen, wollte es nicht. Heute würden wir trainieren müssen. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Tag heute durchstehen würde. Die Leistungen, die ich heute in der Arena zeigen würde, beschloss ich, würde unter dem Durchschnitt sein. Weshalb?

Weil die meisten Leute glauben was sie sehen und wenn ich ihnen das Gefühl vermitteln konnte, dass ich leichte Beute sei, könnte ich sie überraschen.

Neben mir hörte ich die Decke rascheln. Rowan war gerade aufgewacht und rieb sich verschlafen die Augen. Sie lächelte leicht, als sie erkannte, dass ich ihre Seite nicht verlassen hatte. Unglaublich wie sehr sie doch meinem kleinen Bruder Nate glich. Ein kurzer Schmerz durchfuhr meine Brust, als ich an ihn dachte. Doch ich schob ihn weg. Setzte ihr Gesicht vor seines und versuchte zu lächeln. Rowan nahm meine Hand, wie sooft in letzter Zeit und schrieb mit ihren kleinen, feingliedrigen Fingern etwas hinein. Es dauerte eine Weile, bis ich verstand. „Ja, Rowan ich weiss wofür ich wieder aus dieser Hölle ausbrechen will und was ist mit dir?“ Sie dachte kurze Zeit nach und schüttelte dann den Kopf. „Es gibt nichts, was du vermissen wirst? Niemanden?“ Erneut schüttelte sie den Kopf. Das machte mich unendlich traurig, doch sie selbst schien damit kein Problem zu haben. „Wenn wir hier rauskommen, nehme ich dich mit, dann hast auch du etwas, dass dich hoffen lässt! Und jetzt zieh deinen Trainingsanzug an. Heute wird ein anstrengender Tag und übernimm dich nicht, ja?“ Rowan stolperte davon um sich umzuziehen. Kaum war sie fertig, standen auch schon unsere „Leibwächter“ auf der Matte, um uns nach unten in die Trainingshalle zu begleiten.

Das Trainingscenter war riesig. Überall standen verschiedene Stationen. Als erstes fielen mir die Hindernisparcours auf. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, doch ich besann mich eines Besseren und erinnerte mich daran, was ich mir für heute vorgenommen hatte. Ich sah mich um, suchte nach einem bekannten Gesicht.

Als erstes entdeckte ich Mian, von dem ich, obwohl er aus demselben Distrikt kam, überhaupt nichts wusste. Er hatte sich zur Station der Zweikämpfe begeben. Passte zu seiner Statur. Zwar hatte ich selbst durchaus Muskeln, doch gegen die seinen, schienen meine ein Witz zu sein. Er stand da wie ein Fels in der Brandung. Unverrückbar und beständig. Einen Moment dachte ich darüber nach, ob Rowan nicht besser bei ihm aufgehoben wäre. Doch im selben Moment traf mich Rowans vorwurfsvoller Blick, der zu sagen schien: „Denk nicht Mal daran. Was fällt dir ein dich schlechter zu machen, als du bist.“ Ich blickte zu ihr zurück und zuckte mit den Schultern, als ob es nichts gewesen wäre. Da hörte ich ein Surren in der Luft. In dem Pfosten neben mir steckte ein Wurfstern. Rowan musste ihn geworfen haben, doch ich hatte sie doch vorhin die ganze Zeit angesehen. Wie war das möglich? Keiner hatte es bemerkt. Jeder stand bei seiner Station und auch die Experten hatten nichts mitgekriegt. Nun winkte mich Rowan zu sich hinüber. Fragend sah ich sie an und sie kicherte leise. Dann forderte sie mich auf, den Wurfstern selbst zu werfen. Meiner blieb sichtbar, während der ihrige nach kurzer Zeit verschwand. Sie nahm einen neuen aus dem Arsenal und zeigte mir, was sie damit getan hattte. Am Anfang sah es so aus, als ob sie keine Ahnung hatte, was sie damit tun sollte. So wild wie sie mit dem Ding herumfuchtelte. Doch langsam verblasste der Wurfstern. Erst da erkannte ich, dass es sich bei dem Metall um eine Sonderanfertigung handelte, die die nette Nebenwirkung, der Luftunverträglichkeit besass.

Rowan war ein verdammt kluges Mädchen. Aufmunternd klopfte ich ihr auf die Schulter und wandte mich dann der Station fürs Fallen stellen zu. Ich mochte meine Stärken haben, doch Schwächen hatte ich jede Menge. Ich kannte mich mit vielem noch nicht wirklich aus und so begann ich meine ersten einigermassen erfolgreichen Versuche an dieser Station. Da konnte ich nur hoffen, dass ich Talente hatte, die ich selbst noch nicht kannte. Aber das würde ich noch früh genug herausfinden. Spätestens in der Arena. Aber bis dahin blieb noch ein bisschen Zeit.



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