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Main hoon na - Ich bin immer für dich da

Yugi x Yami
von

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Der Fürst der Drachen

Der Fürst der Drachen
 

Yugi fühlte sich wie gerädert. Langsam öffnete er seine Augen. Alles um ihn herum war dunkel und stickig. Sein Kopf schmerzte, sein Körper verweigerte ihm den Dienst, seine Hände waren gefesselt, ihm war schlecht... Yugi runzelte seine Stirn. Seine Hände waren gefesselt? Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er sah sich in Ketten gelegt. Er hörte merkwürdige Geräusche und langsam erkannte er das Glucksen von Wasser. Yugi war in Ketten gelegt und lag im Schiffskerker. Na super! Stöhnend schloss er wieder seine Augen. Wo war er da nur hingeraten. „Pruiii...“ hörte er da ein beruhigendes Gurren. Kuriboh...? Wieder öffnete der kleine Dieb die Augen und sah in die Goldenen seines Koboldes. „Wo bin ich hier?“ fragte er. „Auf einer spanischen Galeere.“ Antworte da ein anderes Monster an Kuribohs Stelle. Yugi blickte zu dem Monster auf. Es war ein Maha Vailo und trug ein Halsband. „Das spanische Königshaus hat eine hohe Belohnung auf dich ausgesetzt, weil du die Drachen beherrschst. Du wirst nun zum Fürsten Astaroth gebracht, der dich deiner annehmen wird...“ murmelte der Magier. Kuriboh umarmte Yugi sanft und machte dann auf den Absatz kehrt. „Kuriboh... wo willst du hin?“ fragte der Kleine fast schon panisch. „Ich lasse Kuriboh aufs Festland bringen, damit er Faisal Bescheid geben kann, wo du hin gebracht wirst. Der kleine Kobold wollte solange warten, bis du wieder wach bist.“ Wieder war es Maha Vailo, der antwortete. Yugi konnte keinen klaren Gedanken fassen. Faisal? Warum Faisal? Was konnte dieser ausrichten? Er brauchte die Hilfe des Pharaos! „Geh, Kuriboh... Hol Atemu...“ hauchte der Dieb noch leise und versank wieder in tiefer Bewusstlosigkeit. Kuriboh schloss sanft seine Augen und mit Hilfe des Magiers machte er sich auf den Weg zum Pharao.
 

Unsicher trat Yugi auf die Schiffsplanke, als er von der Galeere geführt wurde. Seine Hände waren auf den Rücken gekettet. Ketten an den Füßen verhinderten, dass er große Schritte machen konnte und an dem Eisenring, den er um den Hals trug, war eine Kette, die ein Wächter fest in den Fäusten hielt. Die Sonne blendete ihn und dennoch genoss er die warmen Strahlen auf seiner Haut. Er wusste nicht, wie lange er eingekerkert war. Allerdings war es zu lange, so wie er nach den Sonnenstrahlen und der frischen Luft lechzte. Langsam verließen sie das Schiff und näherten sich einer geschlossenen Kutsche. Die wenigen Schritte vom Schiff zur Kutsche hatten Yugi so ermüdet, dass er einfach nur froh war, als er in dem Gefährt saß. Er hatte seine Umgebung geprüft und er wusste, dass mehrere Magier ihn mit Bannsprüchen belegten, so dass er kaum Kraft und Energie besaß. Ironisch musste er lächeln. Ich brauche nur ein paar Sekunden... dachte er sich und hörte in sich hinein. Er war noch immer mit dem roten Magier verbunden, also konnte er diesen jederzeit rufen. „Ihr Narren...“ murmelte er leise und schloss seine Augen.

Wie lange die Kutsche fuhr, wusste Yugi nicht. Er öffnete nur leicht verblüfft seine Augen, als das Gefährt plötzlich still stand und er Stimmen hörte. Der Verschlag wurde geöffnet und der Kleine musste aus der Kutsche treten. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne blendeten ihn leicht. Langsam gewöhnten seine Augen sich an das Licht und er stand in der Mitte einer riesigen Anlage. Verblüfft blieb Yugi der Mund offen stehen, als er das Bild in sich aufnahm. Der Platz, auf dem er stand war von Mauern eingesäumt. Allerdings waren die Mauern soweit von Yugi entfernt, dass sie in der Ferne sehr winzig wirkten. Direkt vor ihm war ein riesiges Herrenhaus mit angrenzenden Stallungen. Rechts neben ihn waren eingezäunte Kampfplätze, Übungsplätze und wieder Gebäude. Links neben ihn erhob sich ein riesiges Kolosseum. Zu Füßen dieses Gebäude waren Wiesen, Plätze und kleinere Gebäude. Und überall wimmelte es nur von Soldaten und Monstern. Wobei Letztere interessierte und neugierige Blicke auf Yugi warfen. Es war ein Stimmengewirr sondergleichen, was plötzlich abbrach und ein tiefes Schweigen legte sich über den Platz. Yugi blickte auf und direkt zu einer männlichen Person, die wohl die Ursache dieses Schweigens war und sich langsam den kleinen Dieb näherte. Er kam vom Herrenhaus. Die Person war hochgebaut, trug lange schwarze Haare und einen kurzen Vollbart. Eine Kriegsverletzung hatte sein rechtes Auge aufgeschlitzt. Er trug eine dunkle leichte Rüstung. Ein Schwert hing um seine Hüfte. Der Umhang, der hinter ihn her flatterte war schwarz mit goldenen Stickereien. Sein Blick war kalt und unheilverkündend. Ja, die Augen leuchteten regelrecht vor boshafter Begeisterung! Yugis Augen verengten sich leicht. Er wurde noch größer und sein ganzer Körper spannte sich an. Als die Person vor ihm stehen blieb, huschte ein verächtliches Grinsen über die Lippen. „Na, wen haben wir denn da... Du bist also dieser legendäre Drachenfürst, dem sogar die weißen Drachen mit den eisblauen Augen gehorchen... Ziemlich winzig und ziemlich schwach auf der Brust!“ – „Lass das mal meine Sorge sein! Ich kämpfe nicht, ich überlebe nur!“ knurrte Yugi zur Antwort. Er mochte den Kerl nicht! Der war gefährlich und heimtückisch! „Gute Worte...“ grinste der Kerl. „Ich bin Fürst Astaroth und für deine Ausbildung zuständig – wenn du die Nacht überlebt hast.“ Yugi versteifte sich. „Ausbildung?“ – „Du wirst lernen mir und dem Königshaus zu gehorchen! Du wirst für uns die Drachen in den Krieg schicken.“ Yugi schnaubte verächtlich und spie aus. „Niemals!“ fauchte er empört. Astaroth starrte auf die Stelle, wo Yugi hin gespien hatte. Einen anderen hätte er nun getötet. Doch der Kleine gefiel ihm und er freute sich schon darauf, diese Seele zu zerbrechen und hörig zu machen. „Glaub mir, Kleiner! Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mir aus der Hand fressen!“ lachte er laut auf. Dann gab er einen Wink und marschierte Richtung Kolosseum. Yugi wurde durch die Ketten gezwungen, dem Kerl zu folgen.

Je mehr sich der Trupp, begleitet von neugierigen Blicken, dem Tor näherte, desto unruhiger wurde Yugi. Er hatte kein gutes Gefühl. Alles in ihm wehrte sich, auch nur einen Schritt weiter zu marschieren. Sein Magen verkrampfte sich, seine Nackenhaare stellten sich auf und plötzlich verweigerten die Füße ihren Dienst. Yugi blieb abrupt stehen. Sein Atem war schnell und flach, kalter Angstschweiß stand ihm auf der Stirn, die Augen waren panisch aufgerissen. Er spürte eine mächtige, bedrohliche Präsenz hinter den Toren. Er spürte Wut, Hass und reine blutrünstige Mordgier! Yugi wurde die restlichen Meter bis zum Tor geschoben. Astaroth hatte den Kleinen die ganze Zeit beobachtet und er war verblüfft über das Verhalten des angeblichen Drachenfürsten. Na, da war er mal gespannt, ob der Kleine sich schlagen würde... „Wir werden dir die Ketten abnehmen. Du wirst die Nacht im Kolosseum verbringen. Du kannst dich frei bewegen. Bin mal gespannt, ob wir uns morgen wiedersehen...“ kicherte Astaroth boshaft, als man Yugi die Ketten abnahm. Auf einen Zuruf wurden die großen Tore geöffnet und Yugi wurde blitzschnell durch die entstandene Öffnung geschupst. Ein brutales, kreischendes Brüllen empfing den kleinen Dieb, als hinter ihm schon wieder die Tore geschlossen wurden. Yugi ahnte mehr, als dass er sah, dass er angegriffen wurde und blitzschnell rief er seinen roten Magier, der sofort hinter ihm erschien und in einer einzigen Bewegung beschwor Yugi unter sich einen Bannkreis, den der Magier blitzschnell hochzog und mit all seiner Kraft stärkte. Kaum war der Bannkreis über Yugi geschlossen, schlug auch schon der Angriff ein. Es war eine Mischung aus Wasser, Wind, Feuer und Erde. Der Krach den die explodierende Attacke am Bannkreis verursachte war Ohrenbetäubend. Yugi hielt sich entsetzt die Ohren zu, die Erde unter ihm bebte so stark, dass er in die Knie fiel und panisch schrie er auf, als plötzlich sämtlicher Sauerstoff innerhalb des Bannkreises weg war. Yugi bekam keine Luft mehr und er musste den Bannkreis auflösen. Kaum wehte der Wind wieder an ihn ran, schnappte er gierig nach Luft. Er hatte scheinbar einen Fehler bei der Beschwörung gemacht. Noch einmal beschwor er nun den Bannkreis. Doch diesmal erfolgte kein Angriff. Yugi blickte vor sich hin. Dort war ein Drache... Langsam hob der Kleine den Blick gen Himmel, um in das Gesicht des Drachens zu schauen. Yugi erstarrte.

Vor ihm verharrte ein riesiges Wesen. Der Körper war schlangenartig und lang. Er schien aus Nebel und Wolken zu bestehen – eine geisterhafte Erscheinung. Der Drache hatte keine Flügel und glitt wie eine Schlange schlängelnd durch den Himmel. Der Kopf war spitz und scharfkantig, gesäumt von einer prächtigen Mähne. Zwei lange Barthaare, die an Fühler erinnerten, hingen links und rechts von seiner Schnauze herab und zwei lange, aber zierliche Hörner krönten den Schädel. Seine Beine waren kurz, stämmig und mit kräftigen messerscharfen Klauen besetzt. Die Augen waren silbergrau. Genau wie der ganze Körper des Drachen: Eine Mischung aus weiß und silbergrau – wie die Wolken. Obwohl der Körper des Drachen fest war, hatte er keine scharfen Konturen. Es schien als ob er auf Wolken reiten und vom Nebel getragen würde. Yugi hatte noch nie einen so schönen Drachen gesehen! „Der Götterdrache Ragnarok...“ murmelte der rote Magier leicht verblüfft. Wie konnte so ein Wesen in die Gefangenschaft der Menschen geraten?

„Was willst du, kleiner Mensch?!“ knurrte der Drachen gefährlich und stellte seine Mähne auf. Schon fletschte er die Zähne und holte zum erneuten Angriff aus. „Überleben...“ murmelte Yugi wie abwesend. Er war nach wie vor gefangen von dem Anblick dieses Drachen. Spöttisch blitzten die Augen des Drachens auf, als schon der nächste Angriff auf den Bannkreis abgegeben wurde. Kaum war die Explosion verraucht, litt Yugi wieder unter Atemnot und musste den Bannkreis öffnen. „Was ist das?“ fragte der Kleine verwirrt, als er gierig nach Luft schnappte. „Es heißt, die Götter haben ihm die Macht gegeben, die Welt im Wasser zu ertränken. Er ist der Bote des Weltunterganges und er lebt eigentlich hoch über den Wolken über den Meeren...“ erklärte der rote Magier leise. „Jeder Angriff hinterlässt den Zustand, wie wenn du unter Wasser wärst. Da du Lungen besitzt kannst du nicht atmen, obwohl du nicht unter Wasser bist.“ – „Na super...“ murmelte Yugi. Er verkniff es sich jetzt, noch einmal einen Bannkreis zu ziehen. Auch hatte er keine Lust, zu den Drachen aufzublicken. Langsam entfernte er sich von dem Tor und schaute sich im Kolosseum um. Er fand keine Versteckmöglichkeit. Also musste er sich mit den Drachen Wohl oder Übel arrangieren... Yugi wollte so eben wieder sich Ragnarok zu wenden, als er etwas Riesiges hinter den Götterdrachen erkannte.

Dort lag am Boden, schwer atmend, mit an den Körper gefesselten Flügeln, ein weißer Drache mit eisblauen Augen! Yugi erblasste. Dieser Drache war dreimal so groß wie Narbengesicht! „Er ist sehr alt...“ erklärte der Magier leise. Yugi hob schon den Fuß, um sich den Drachen zu nähern, als Ragnarok plötzlich vor ihm stand, warnend fauchte und durch eine blitzschnelle Bewegung seines Schwanzes Yugi von den Beinen riss und ihn gegen die Steinmauer des Gebäudes katapultierte. Yugi schrie gepeinigt auf und sank sofort in die Knie. Er bekam kaum Luft, alles vor seinen Augen verschwamm. Er hatte noch nie so große Drachen gesehen, wurde aber auch noch nie mit dieser Brutalität konfrontiert. Bis gerade eben dachte Yugi, dass Drachen nie absichtlich ihre volle Stärke einsetzen würden, wenn sie nicht in Lebensgefahr schweben. Selbst da hielten sie sich zurück – dachte Yugi bis jetzt. Tränen glitzerten in seinen Augen, als der Schmerz so groß wurde, dass er bewusstlos zusammenbrach. Der rote Magier zog einen Schutzbann um den Kleinen und verharrte abwartend. Auch er war verwirrt. Was er hier bei diesen Drachen spürte, hatte er schon Jahrhunderte nicht mehr gespürt. Er war sich nun nicht mehr sicher, ob sie die Nacht überleben würden...

Der weiße Drache litt und er stöhnte immer wieder gepeinigt auf vor Schmerzen. Ragnarok hielt Wache und ließ keinen Feind an den Weißen ran. Schon seit Wochen attackierte er jeden Menschen und jedes Monster, was sich dem weißen Drachen näherte. Ragnarok beobachtete den kleinen Menschen zu seinen Füßen. Der Bannkreis, den der Magier gezogen hatte, war lächerlich! Das wussten Beide. Dennoch verharrte der Drache abwartend, da der Kleine keine Feindseligkeit gezeigt hatte. Langsam schlug Yugi seine Augen wieder auf. Mühsam rappelte er sich auf und blickte sich verwirrt um. „Geht es dir wieder besser?“ fragte der Magier leise. Yugi erhob sich schwankend und nickte. Er blickte zu Ragnarok. „Er hat nicht angegriffen?“ Der rote Magier schüttelte nur leise den Kopf. Yugi löste den Bannkreis auf und setzte sich in Bewegung. Er wollte zu den Weißen. Plötzlich versperrte Ragnarok ihm erneut den Weg. „Noch einen Schritt näher und ich töte dich!“ knurrte der Drachen bedrohlich. Yugi schnaubte verächtlich. „Versuch es...“ und er trat noch einen Schritt näher heran. Da öffnete der Drache sein großes Maul. „JETZT!“ befahl Yugi und der rote Magier zielte mit seinen Stab auf den Drachen. Ein dunkelvioletter Lichtball schoss auf Ragnarok zu und fing dessen Attacke direkt in seinem Maul ab. Die Wucht der Explosion der zwei Attacken ließ den Drachen weg- und gegen die Wände des Kolosseums schleudern. Yugi zog sofort einen Bannkreis um den Drachen, den der Magier nutzte um den Drachen zu bannen. Ragnarok konnte sich nicht mehr bewegen. Er war wie gelähmt. Wütend schrie er auf. Sein Brüllen ging durch Mark und Bein. Yugi zitterte am ganzen Körper und er vergewisserte sich mehr als nur einmal, ob Ragnarok wirklich gebannt war. Dessen Augen glühten wie flüssiges Silber vor unkontrollierter Wut.

Mit gemischten Gefühlen näherte sich Yugi nun den weißen Drachen. Er war wirklich riesig! Narbengesicht konnte er noch mit seinen Armen am Hals oder Kopf um schlingen. Dieser hier war so groß, dass der Kopf selber genauso hoch war wie Yugi groß. Der Drache atmete schwer. Laut waren seine Atemzüge zu hören. Die Augen waren geschlossen. Automatisch suchte Yugi den Kontakt mit den Drachen, doch er spürte nichts. Keine Gefühle, keine Gedanken... Nichts. Vorsichtig berührte der Kleine den Körper des Drachen. Keine Reaktion. Er löste das Magiehalsband vom Hals des Drachen, doch noch immer konnte er nichts spüren oder fühlen. Unsicher glitten Yugis Hände Richtung den großen Flügeln. Plötzlich stießen diese gegen eine magische Barriere. Yugi hatte seine Hände in Magie eingehüllt, um sich vor den magischen Fesseln zu schützen. Dennoch zuckte der Kleine erschrocken zurück. Die Magie war stark und böse! „Ich kann die Fesseln nicht lösen...“ murmelte Yugi entsetzt. Der Magier blickte leicht erschrocken zu dem Menschen. „Wenn ich sie löse, wird Ragnarok dich angreifen...“ murmelte der Magier in Yugis Gedanken. Dieser nickte und antwortete. „Ich weiß. – Nur diese Fesseln nehmen auch seine Lebensenergie. Wenn sie ihn nicht abgenommen werden, dann stirbt er... Ich weiß nicht, wie stark er noch ist. Ich kann ihn nicht spüren und nicht fühlen!“ Der Magier blickte betroffen zwischen den Weißen und Yugi hin und her. Sollten sie es hier mit Drachen aus den Zeiten der Mär zu tun haben? „Ich wähle sein Leben...“ murmelte Yugi laut und ergeben schloss der Magier seine Augen. Er legte das Schicksal des Jungen in die Klauen der Drachen! Dann blickte der Magier mit festem Blick zu Ragnarok. „Sein Angriff wird schneller sein, als du deinen Bannkreis hochziehen kannst!“ Die Worte hallten laut von den Wänden des Kolosseums wider. Yugi nickte und formte mit seiner Magie eine scharfe Klinge. Hatte er das ungute Gefühl, dass Magie allein nichts nützen würde. Seine linke Hand ließ er auf den Hals des Drachens liegen und er wartete, mit dem Rücken zum Magier und Ragnarok.

In dem Moment, wo der Magier den Bann löste, spürte Yugi den scharfen Wind und die glühende Wärme, mit der der Angriff auf ihn zu raste. Yugis Herz blieb stehen und er hielt den Atem an. Wann würde endlich die Magie des Magiers wirken? Würde der Angriff Ragnaroks ihn eher treffen und vernichten? Plötzlich glühte es neben ihn und Yugi keuchte auf. Verzauberte normale Fesseln! Blitzschnell warf er seine Magieklinge in Richtung der Fesseln und im Nu zerfielen diese zu Staub.

In dem Moment prallte der Angriff des Drachens gegen Yugis Rücken. Doch es war kein Schmerz da, auch keine Wucht. Yugi starrte verblüfft neben sich. Er stand in einem Nebelstrahl, der durch ihn und um ihn herum floß. Gnade... Er hatte Gnade walten lassen... Das hieß, Ragnarok gab ihm eine Chance! Blitzschnell wirbelte Yugi herum und sah auch schon, wie der große Drache sich ihn mit glühenden Augen im Nebel rasend schnell näherte! Der kleine Dieb wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als fast schon flehend seine rechte Handfläche hochzuhalten und Blick sowie Haupt demütig zu neigen. Der Aufprall der Drachenstirn mit Yugis Handfläche war heftig, brutal und doch so sanft wie eine Feder! Der Nebel verwirbelte sich um die Beiden. Sofort schlug der Mensch wieder seine Augen auf, als er die Haut des Drachens spürte und blickte in die Augen des Wesens. Zögerlich löste er alle Grenzen und ließ den Götterdrachen sanft in seine Gedanken- und Gefühlswelt dringen.

Mensch und Drache schauten sich tief in die Augen. Alles um sie herum verschwand in einem Nichts; in Dunkelheit! Nur der Nebel umwaberte sie Beide. Laut und langsam gingen die tiefen Atemzüge des Drachen. Schnell und heftig schlug das Herz des Menschen. Angst, Verwirrung, Unsicherheit und Sehnsucht roch der Drache. Kraft, Stärke, Wärme und Sanftmut spürte der Mensch. Der Wunsch zu leben und die Bitte um Gnade sah der Drache. Wie im Trance löste der Mensch die Berührung. Yugi sank vor dem Drachen in die Knie. Es war unverzeihlich, was die Menschen diesen Wesen angetan hatten. „Es tut mir so Leid...“ wisperte der Kleine. Ragnarok schnaubte tief durch. Seit man ihn aus seinem Versteck gejagt und ihn in die Gefangenschaft getrieben hatte, war er noch keinem menschlichen Wesen begegnet, der ihn respektierte und ihm Achtung entgegenbrachte. Kein Mensch hatte ihn den respektvollen Gruß entgegengebracht, wie es seit alters her Brauch war. Verunsichert blickte der Götterdrache zu dem Weißen, der seine Augen geöffnet hatte und Yugi musterte. „Mein Leben gehört dir...“ raunte der Weiße nach einer sehr langen Zeit. Yugi erschrak sichtlich beim Erklingen dieser tiefen, dunklen Stimme und er blickte ruckartig zu den weißen Drachen. Als Ragnarok dies hörte, schloss er seine Augen und legte sein Haupt vor Yugi in den Dreck. „Auch mein Leben gehört dir, mein Herr!“

Langsam kam Yugi wieder auf die Beine. „Bitte... lieg nicht so im Staub...“ bat er den Götterdrachen und berührte ihn sanft. Dieser erhob sich leicht, so dass der Kopf auf Augenhöhe des Menschen war. „Ich danke euch!“ sprach Yugi nun tränenerstickt und ergriffen, als er seine Stirn an den Hals des weißen Drachen legte. „Bitte heile ihn...“ murmelte er leise und sein roter Magier, der alles ehrfürchtig beobachtet hatte, nickte. Es dauerte nicht lange, da breitete der Weiße seine mächtigen Flügel aus. „Ich danke dir ergebenst, Yugi.“ Yugi zuckte zusammen. „Woher kennst du meinen Namen?“ Der Weiße schmunzelte leicht. Ich habe ihn in deinem Herzen, in deinen Gedanken und in deiner Seele gesehen.“ Yugi war sprachlos und erschüttert. Er fühlte sich so klein und unbedeutend neben diesen großen Drachen.
 

All dies hatte Astaroth beobachtet. Er konnte nicht hören, ob und was gesprochen wurde, doch sah er eindeutig, dass diese Drachen sich vor dem Kleinen verneigten. „Also ist er tatsächlich der Drachenfürst aus den alten Sagen... Interessant!“ murmelte er vor sich hin, als er sich schließlich abwandte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  lebedeinentraum66444
2015-04-18T10:19:55+00:00 18.04.2015 12:19
Dieser Astaroth soll Yugi ja in Ruhe lassen. Und wow ich hab mir diesen Götterdrache Ragnarok gut vorstellen können. Ich bin gespannt wie es weiter geht. (^o^)
LG
lebedeinentraum66444
Von:  Meli-chii
2015-04-16T21:18:58+00:00 16.04.2015 23:18
Nyu dieser typ soll ja yuugi in ruhe lassen '0' sonst werde ich sauer und rape ihn und lasse ihn von einem drache zerfleischen und vierteilen und nyu '^' wo bleibt verdammt noch mal Atemu! Der soll endlich seinen königlichen hintern zu seinem kleinen kawaii drachenfürsten bewegen '0'

Ansonst tolle ff *^* hab heute alles durchgelesen xD sogar in der schule. Hatte Glück das meine Lehrer nichts mit bekommen haben ^0^

Grüße
Meli-chii
Von:  Aibouneko
2015-04-16T19:00:58+00:00 16.04.2015 21:00
Schönes Kapi :3
Wobei ich diesen Astaroth gerne ungespitzt in den Boden rammen möchte, der soll bloß seine Dreckspfoten von Yugi lassen, will garnicht wissen was der mieses fieses vorhat. Atemu schwing die Hufe zu deinem Schnuckel und befrei ihn schnell.

Lg
Sephi


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