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Die erste Polizistin

Sebastian x Oc
von

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Der Brief

Wird man mir vergeben? Würde mein Vater mir vergeben? Was würde er dazu sagen, wenn er es wüsste. Auch an diesem Abend habe ich gesündigt und mich dem Teufel hingegeben. Ich bereue es zwar nicht, doch man würde mir niemals vergeben. So standhaft ich auch bleiben will, werden meine Beine zittrig und mein Herz spielt verrückt. Auch meine Gedanken sind die meiste Zeit bei ihm. Fühlt es ich so an, wenn man verliebt ist? Dennoch kann ich mich nicht dementsprechend verhalten. Ich will mich nicht verarschen lassen und auch nicht meine Gedanken von ihm vernebeln lassen. Obwohl ich letzteres nicht verhindern kann. Zum ersten mal in meinem Leben, verspüre ich den drang ihn zu berühren. Aber ich muss meine Fassung bewahren. Auch wenn es schwer ist. Und wenn ich irgendwann mal falle, dann nehme ich das auch in Kauf. Schließlich bin ich dann selber dran Schuld.
 

Langsam stehe ich auf, spüre immer noch ein Kribbeln auf meiner Haut. Ich schaue zu dem kleinen Tisch am Fenster und sehe meine Kleidung. Sofort nehme ich sie mir und mache mich fertig. Auf dem Gang sehe ich Maylene, die gerade um eine Ecke abbiegt. Sofort kommt das schlechte Gewissen hoch. Sie ist doch auch in ihn verliebt. Ich schüttele den Kopf, um die Gedanken beiseite zu schaffen. Ich habe mich entschieden und diese Entscheidung bleibt. Auch wenn ich dann ein schlechtes Gewissen gegenüber Maylene habe.

Ich laufe die Treppen runter und gelange in die große Eingangshalle. Sebastian steht an der großen Tür und nimmt einige Briefe entgegen. Danach schließt er die Tür, schaut sich die Briefe an und erblickt dann mich. „Ein Brief für dich.“, meint er und hält einen hoch. Schnell will ich den Brief nehmen, aber er zieht seine Hand weg und hält den Brief hoch, so dass ich nicht mehr rankomme. „Hey! Was soll der scheiß!? Gib ihn bitte her!“ „Dies bedeutet wahrscheinlich wieder, dass du von hier verschwinden wirst und das kann ich nicht zulassen.“ Ich stemme die Hände in die Hüften. „Ich bin nicht euer Eigentum, auch wenn mein Leben in euren Händen liegt. Dennoch kann ich meine Freizeit so verbringen, wie ich es möchte.“ Sebastian seufzt und händigt mir den Brief aus. „Dir kann man auch nichts ausreden.“, meint er. Ich schüttele daraufhin den Kopf. „Nein, das kannst selbst du nicht.“ Ich öffne den Brief und lese ihn durch. Daraufhin gehe ich die Tür raus und reite richtung Scotland Yard.
 

„Sie haben mir den Brief geschickt. Warum?“, frage ich Mister Abberline als ich in Scotland Yard bin. „Sie wollte mit dir reden. Deswegen habe ich dir nur diesen Brief geschickt. Sie meinte, sie hätte etwas Wichtiges zu sagen. Und du vertraust ihr. Also habe ich ihr diesen Wunsch erfüllt und dich hierher bestellt.“ Ich nicke. „Und wissen Sie, was das für ein Anliegen ist?“ „Nein, das hat sie mir nicht verraten.“ „Ok. Danke. Wie geht es eigentlich Ihrer Frau und Ihrem Kind?“ Er strahlt mich an. „Prächtig. Sie hatte einen gesunden Jungen zur Welt gebracht.“ „Das freut mich. Ich werde euch mal in nächster Zeit besuchen kommen.“

Dann gehe ich zu Lina. Ich betrete den Raum und sofort schaut sie zu mir auf. „Warum sollte ich kommen?“ „Es tut mir so leid! Ich habe es total vergessen. Ich hätte es dir damals geben sollen!“ „Ganz ruhig! Beruhig dich. Was ist los? Von was redest du?“ „Damals hatte mir dein Vater einen Brief gegeben. Für den Fall, dass wenn er nicht mehr zurückkehrt. Aber ich hatte nie die Gelegenheit ihn dir zu geben. Es ist mir erst gestern wieder eingefallen.“ Mit großen Augen starre ich sie an. „Und das fällt dir erst jetzt ein!? Wo ist dieser besagte Brief!?“ „Noch in der Wohnung. Oben in meinem Zimmer versteckt. Ich habe hinter eines der Regale ein kleines Versteck errichtet. Dort liegt er drin. Ich habe ihn nie geöffnet, weil er für dich bestimmt war.“ Sofort renne ich raus. Dabei läuft mir Daniel über den Weg, mit dem ich fast zusammenstoße. Sofort hält er mich fest. „Hey, was ist denn los?“ Aber statt ihm zu Antworten reiße ich mich einfach los und renne raus. Ich renne quer durch die Stadt, bis ich an dem Haus ankomme. Zu meinem Glück geht die Tür auf und ich betrete einfach die Wohnung. Ich renne nach oben und durchsuche alles, um das geheimversteckt zu finden. Ich nehme ein paar Regale raus. Eher reiße ich sie raus und entdecke sofort den Brief. Den nehme ich mir und reiße ihn förmlich auf. Vielleicht stehen wichtige Anhaltspunkte darin!
 

Meine liebste Tochter,
 

wenn du diesen Brief liest, dann werde ich schon nicht mehr am Leben sein. Es tut mir weh zu wissen, dass ich dich verlassen muss. Aber ich kann daran nichts ändern. Vermutlich hast du es schon herausbekommen, aber der Serienmörder, der auch mich auf dem Gewissen hat, hatte deine Mutter umgebracht. Trotz dass ich mich wieder verliebt habe, konnte ich dies all die Jahre nicht akzeptieren. Jetzt ist er hier wieder in London und ich will ihn aufhalten. Es handelt sich bei dem Mörder um einen skrupellosen Teufel, der sich Seelen mit Gewalt nimmt. Auch tötet er nur aus Spaß, ohne seinen Hunger zu stillen. Ich bin jetzt nah dran und habe eine Spur! Ich kann mir das nicht mehr Anschauen. Auch wenn ich sterbe. Nein, es ist sicher dass ich sterbe. Er hat es jetzt auch auf mich abgesehen, weil ich die Ermittlungen nicht eingestellt habe. Vor meinem Schicksal kann ich nicht mehr fliehen.

Auch wenn ich es dir vermutlich nicht ausreden kann, so bitte ich dich inständig ihn nicht zu fassen. Wenn du nach ihm suchst, so wirst auch du sein Opfer sein. Du wirst es nicht schaffen. Ich könnte es mir nicht verzeihen wenn du, nur weil ich dich nicht aufhalten konnte, durch ihn sterben würdest. Auch ohne dass du ihn schnappst, bin ich unheimlich stolz auf dich.

Ich hoffe, dass du nicht alleine sein wirst und Daniel, Abberline und auch Lina bei dir hast.

Wenn du dich allerdings doch dazu entschieden hast, und ich dich überhaupt nicht aufhalten kann, dann suche Undertaker auf. Er wird dir wahrscheinlich helfen, auch wenn er dir nicht alles sagt. Mir hatte er damals sehr geholfen. Auch wenn seine Bezahlung recht komisch ist. Aber was ich in der Zeit über ihn gelernt habe ist, dass er nicht Menschlich ist. Und dumm ist er schon einmal gar nicht. Er weiß genau was er tut und weiß mehr Dinge, als du dir jemals vorstellen könntest. Das sollte dich allerdings nicht beunruhigen. Du kannst auf seine Hilfe zählen.

Ich liebe dich.
 

Auch noch nach dem lesen starre ich das Blatt an. Meine Hände haben angefangen zu zittern und der Text kreist in meinen Gedanken rum. Er hatte Gewusst um was es sich handelt. Auch hatte er gewusst, dass er das nicht überleben wir. Warum hatte er es dann getan!? Nie dachte er an Rache. Doch als der Teufel wieder zugeschlagen hatte, konnte er nicht anders? Warum musste er mich bewusst verlassen!? Er hatte eine Tochter. Hatte er sich da keine Gedanken gemacht, wie es mir gehen könnte!? Der Brief macht es bei der ganzen Sache nicht viel besser. Wenigstens weiß ich endlich um was es sich handelt. Um einen scheiß Teufel. Aber mit einem hatte er recht gehabt: Er kann mich nicht davon abbringen den Kerl zu Töten. Außerdem hat er es schon lange auf mich abgesehen. Es ist zu spät.
 

Ich soll also zum Undertaker gehen, aber da war ich schon. Dennoch schrieb er, dass Undertaker nicht Menschlich sei. Was ist er dann? Mir ist nichts dergleichen aufgefallen. Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist dass er einfach nur sehr komisch ist. Auch schrieb er, dass er es mit der Zeit rausgefunden hatte. Es klingt für mich so, als ob er Tage lang zu ihm gekommen ist, aber warum? Nicht immer handelte es sich bei seinen Fällen um außergewöhnliche Dinge. Deshalb brauchte er auch nicht oft zu ihm zu gehen. Vielleicht interpretiere ich auch zu viel in diesen Satz rein aber ich werde doch noch zu im Hingehen.
 

Plötzlich höre ich es unten Poltern und schrecke auf. Dann höre ich, wie mein Name gerufen wird. Schnell stecke ich den Brief in meine Jackentasche. Daraufhin geht auch die Tür auf, und ein atemloser Daniel steht in der Tür. „Was machst du hier?“ „Ich habe mir Sorgen gemacht! Du bist nach draußen gerannt! Ich habe mich bei Lina erkundigt, wo du hin wolltest. Lass mich raten, es geht um deinen Vater, oder?“ Ich versuche ein paar Tränen zurückzuhalten, was mir aber nicht gelingt. Sofort nimmt er mich in seine Arme. „Hör doch endlich auf damit! Das macht dich doch ganz kaputt. Du kannst nichts mehr daran ändern.“ „Ich kann aber den Mörder daran hintern, weiter zu Morden.“ „Und zu welchem Zweck!? Das du nicht mehr mit dem Leben davon kommst!? Der Mörder hat es schon auf dich abgesehen. Willst du es wirklich noch weiter herausfordern!?“ „Ich muss aber. Sonst kein anderer könnte ihn schnappen.“ „Woher willst du das wissen? Was weißt du über ihn!? Wenn du mir mal davon erzählen würdest, dann könnte ich dir auch helfen!“ Ich schüttele kraftlos den Kopf. „Nein, dich will ich nicht in Gefahr bringen. Du könntest sowieso gegen ihn nichts ausrichten. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich es selber kann.“ Er seufzt. „Warum lässt du dir nicht helfen?“ „Du verstehst es einfach nicht.“ „Kannst du mir wenigstens sagen, was dich jetzt aus der Fassung gebracht hat?“ Weitere Tränen finden den Weg zum Boden. „Mein Vater wusste, dass er sterben würde und hatte sich dennoch in die Gefahr begeben.“ „Und genau dasselbe machst du gerade auch.“, seufzt er. „Ich habe aber keine Tochter, die ich alleine lasse.“ „Du hast hier aber deinen besten Freund, den du alleine lassen würdest. Außerdem noch Abberline und seine Frau, die dich fast schon wie ihre eigene Tochter gern hat. Auch lässt du Lina alleine.“ „Mein Vater hatte euch alle ebenfalls alleine gelassen.“ „Das hat so keinen Sinn. Beruhig dich erst einmal. Wir gehen zu mir und da reden wir.“ „Zu dir? In einem Gasthaus? Sollten wir dann nicht lieber zu mir kommen?“ Er fängt an, etwas zu lachen. „Keine Sorge. Ich habe mir hier eine Wohnung besorgt.“ „Wirklich? Dann gehen wir zu dir.“
 

Als wir vor seiner Tür stehen, bittet er mich rein und ich schaue mich in der kleinen Wohnung um. Viel steht noch nicht drin. Ein paar kleine Schränke, ein kleiner Tisch und am Fenster steht ein einfaches Bett. Persönliche Dinge gibt es hier kaum welche. „Ja, sieht noch ein bisschen leer aus aber wie ich schon erwähnt habe, ich muss nochmal zurück nach Deutschland und meine Sachen holen. Vielleicht sieht es dann einladender aus.“ Er schmeißt sich auf sein Bett und streckt sich einmal. „Komm her.“, meint er und winkt mich zu sich. Ich setze mich neben ihn. Er zieht mich daraufhin zu sich runter und ich liege mit dem Kopf auf seine Brust. „Geht es dir etwas besser?“, fragt er und streicht durch meine Haare. „Ich habe mich schon vorhin ausgeheult. Es ist alles wieder gut.“ „Was ist daran so schlimm wenn du weinst? Es ist hier außerdem keiner der dich sieht außer mir. Besser du lässt alles auf einmal raus, anstatt alles in dich hineinzufressen.“ „Nein, es geht wirklich wieder.“ „Du bist so ein Sturkopf. Ich werde dich nicht davon abbringen können dein Leben in Gefahr zu bringen, oder?“ „Es tut mir leid.“ Er seufzt. „Ich werde dich noch irgendwie davon abbringen. Aber ein anderes Thema. Wie läuft es bei dem kleinen Zwerg? Außerdem fällt mir gerade ein, du warst gestern gar nicht da!“ „Ja, Entschuldigung. Ich wollte gestern im Anwesen helfen, weil momentan sowieso nichts los ist und dann kam ich nicht dazu hierher zu kommen.“ „Lass mich raten, Sebastian hatte absichtlich dafür gesorgt, dass du nicht hierher kommen kannst.“ „Auch möglich.“ „Naja, ich sollte ihm für einige Dinge lieber dankbar sein.“ „Warum das denn?“, lache ich. „Schließlich hatte er dich ein paar Mal gerettet.“ „Ja, das hatte er.“ „Was ist das denn für ein komischer Ton?“ Ich schaue leicht zu ihm hoch. „Was für ein Ton?“ „Empfindest du was für ihn?“ Schlagartig werde ich rot. „W…wie kommst du darauf.“ „Dein Stottern sagt alles. Außerdem, kenne ich dich in und auswendig. Auch wenn ich ein paar Jahre weg war. Erzähl es mir.“ „Ja, ich habe mich in ihn verliebt. Aber nicht nur das. Ich…habe mit ihm schon geschlafen.“
 

„Was!?“, meint er geschockt und geht mit einem Ruck hoch. Fast falle ich dadurch von seiner Brust aber ich halte mich an ihm fest. „Hey! Ich habe keine Lust von dem Bett runterzufallen.“ „Das ist doch nicht dein ernst!?“ Er starrt mich mit großen Augen an. „Du bist mit ihm zusammen und erzählt erst jetzt davon!?“ „Ich konnte es ja vor kurzem selber noch nicht einsehen. Und mich dementsprechend kann ich mich auch nicht verhalten.“ „Aber er ist doch der Butler von dem jungen. Kann das überhaupt etwas werden? Schließlich muss er bis an Ciels Lebensende ihm dienen.“ „Nein, das kann nichts werden aber aus anderen Gründen. Dennoch kann ich nichts an meinen Gefühlen ändern.“ „Jetzt verliebst du dich mal, und dann in so jemanden wo du keine Zukunft hast.“ „Ich sollte mich wohl eher in jemanden wie dich verlieben, oder?“ „Nein, so habe ich das nichts gemeint. Ich bin froh, dass du glücklich bist. Aber schließlich ist das doch der Job des besten Freundes misstrauisch zu sein.“ Er lächelt mich an und streicht mir über die Wange. Dann legt er sich wieder zurück und auch ich lege mich wieder auf seine Brust. Ich schließe die Augen. „Darf ich dich was fragen?“, murmel ich. „Und was?“ „Hattest du jemand?“ Er seufzt. „Nicht gerade Dinge über die ich gerne rede. Aber ich hatte so einige, sehr kurze Beziehungen. Wenn du verstehst was ich meine.“ „Ist das dein ernst? Das wäre das letzte woran ich bei dir gedacht habe.“ „Darauf bin ich auch nicht stolz. Aber stress und Sehnsucht, hat mich nun mal so weit gebracht.“ „Sehnsucht? Wonach?“ „Nach dir.“ „Aber das du dich deswegen hinreißen gelassen hast?“ „Wie schon gesagt, stress kommt auch noch dazu.“ Er schließt ebenfalls die Augen.

Daher dass er auch nichts mehr sagt, bedeutet es, dass er dazu auch nichts mehr sagen will. Das muss er allerdings auch nicht. Mich geht das nichts an. Schließlich habe ich ihn von Sebastian und mir als erstes auch nichts gesagt. Weiter möchte ich auch ehrlichgesagt nicht nachbohren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  shadow-queen
2015-07-08T20:23:15+00:00 08.07.2015 22:23
Wow, mit einem Brief von ihrem Vater hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Und Daniel ist wirklich mitfühlend. Ein wirklich guter Freund.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Von:  fahnm
2015-07-08T02:10:32+00:00 08.07.2015 04:10
Spitzen Kapitel
Mach weiter so


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