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Last Desire 13

von

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Die Stürmung des Instituts

Nachdem sie eine Weile ungeduldig gewartet hatten und sich so langsam fragten, warum das alles dauerte, öffnete sich endlich das Tor und sie gingen hindurch, woraufhin Nastasja zu ihnen dazustieß. Sie war ein wenig außer Atem und man sah ihr an, dass es wohl ein wenig turbulent zugegangen war. „Hat ja alles wunderbar geklappt“, bemerkte Lacie zufrieden. „Naja“, murmelte die Russin und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich musste zwar ein paar Wachmänner schlafen schicken, aber bis jetzt hat mich wohl keiner bemerkt.“ Sie gingen ins Gebäude hinein und sogleich führte Lacie sie durch die Gänge und ermahnte die Gruppe, sich unauffällig zu verhalten. Sie steuerte zunächst einen Raum an, in welchem sie kurz verschwand und wie sich herausstellte, hatte sie ihren Mantel abgelegt und stattdessen einen Laborkittel angezogen, um sich zu tarnen. Sie erklärte, dass dies nötig sei, damit niemand misstrauisch wurde und damit sie nachher problemlos ihren Alleingang machen konnte. Da sich in den oberen Stockwerken und im Erdgeschoss nur die Verwaltung und die einfachen Labore befanden, gestaltete es sich nicht gerade als sonderlich schwer, sie alle zu den Aufzügen zu bringen, ohne dass jemand großartig Verdacht schöpfte und das Sicherheitspersonal alarmiert wurde. Es lief schon fast zu glatt, hätte man meinen können. Zwar wurden sie mal kurz angesprochen, aber Lacie konnte ihr Wissen über das Institut geschickt einsetzen, um sich als Mitarbeiterin auszugeben, welche die neuen Kollegen einweisen sollte. Und tatsächlich konnte sie die Leute mit Bravour überzeugen, was aber auch daran lag, dass sie ein wenig ihren Charme und ihre Reize spielen ließ, um die Männer um den Finger zu wickeln. Sie selbst mochte es eigentlich überhaupt nicht, so etwas zu machen, aber außergewöhnliche Situationen erforderten eben außergewöhnliche Maßnahmen. Nachdem sie noch ein paar Wachleute erfolgreich bequatschen konnte, die sie kurz aufhielten, erreichten sie endlich die Aufzüge, die sie zu den unteren Ebenen bringen sollten. Als sie drin waren, gab Lacie einen Zahlencode ein, doch als plötzlich nach einer Zugangskarte verlangt wurde, da wurde sie merklich blasser. „Ach herrje“, sagte sie. „An so etwas erinnere ich mich gar nicht. So ein Mist, wir…“ „Darf ich mal?“ Beyond drängte sich nach vorne und zog eine Karte durch das Lesegerät und tatsächlich: es funktionierte. Erstaunte Blicke ruhten auf den Serienmörder und sogleich fragte L „Woher hast du die?“ „Ich hab gesehen, wie die Leute vom Sicherheitspersonal mit ihrer Karte die Türen geöffnet haben und da hab ich einfach mal eine „ausgeliehen“, als Lacie mit den Wachleuten gesprochen hat. Ich hatte schon irgendwie im Gefühl, dass wir die Karte vielleicht mal brauchen könnten. Man kann ja nie wissen.“ Als immer noch alle Blicke auf ihn ruhten, zuckte er nur mit den Achseln und meinte „Was denn? Ich hab eben mehr drauf, als nur Leute umzubringen.“ „Na wenigstens hast du mitgedacht. Gut gemacht“, lobte Nastasja ihn und klopfte ihm lobend auf die Schulter. Nun konnten sie endlich in die unterste Etage und Jeremiel retten und vor allem Alice ein für alle Male aufhalten und sie daran hindern, noch einen Genozid zu starten. „Hast du das Serum dabei?“ fragte die Russin schließlich den Mafiaboss, der wortlos ein kleines Fläschchen hervorholte und es ihr gab. Diese begann nun eine Spritze mit dem Serum aufzuziehen und sie soweit vorzubereiten. Dabei erklärte sie den anderen „Ich hab Liam vorsorglich gebeten, das Serum mitzubringen, falls es von Nöten sein sollte. Zwar können wir Alice damit nicht helfen, aber dafür zumindest Jeremiel. Wichtig ist, dass ihr es ihm schnellstmöglich injiziert und am besten alles. Und vor allem: passt ja auf! Die Injektion reicht nur für einen und ich habe auch keine Zeit gehabt, um eine zweite Ampulle vorzubereiten. Das heißt also: es gibt nur diesen einen Versuch. Am besten gebe ich es dir, Beyond. Du weißt ja, wie man eine Spritze setzen muss. Liam wird ihn dann derweil festhalten. Lacie, wie sieht dein Plan aus und wie wirst du vorgehen, um das Projekt zu Ende zu bringen?“ Die blonde Engländerin dachte kurz nach und erklärte dann „Es gibt eine Anlage, die auch der ENSOF-Reaktor genannt wird. Dieser Reaktor dient dazu, das Neshama zu sammeln und im Anschluss zu fusionieren.“

„Neshama?“

„Der hebräische Begriff für „Seele“. Da Ain Soph in diverse Fragmente gespalten wurde und aus diesen neues Leben entstanden ist, lebt sie quasi in diesen weiter. Auch in unserer Seele ist ein Teil von ihrem alten Selbst drin und dieses wird „Neshama“ genannt. Der Reaktor funktioniert wie ein Magnet. Er absorbiert das Neshama von Lebewesen und Toten und speichert es. Das Neshama wird in pure Energie umgewandelt und so kann es zusammengesetzt werden. Auf diese Weise versucht man, Ain Sophs Kraft wiederherzustellen und ihr Bewusstsein zu rekonstruieren. Wenn ich mit der Arbeit am Reaktor fertig bin, komme ich zu euch dazu, um Alice zu helfen. Wichtig ist, dass ihr versucht, ihr Bewusstsein zu wecken und sie dazu zu bringen, als Alice und nicht als Alpha-Proxy in Erscheinung zu treten. Im Krankenhaus war sie so stark von Elohim beeinflusst, dass sie nicht ganz sie selbst war. Die Art und Weise, wie sie gesprochen hat und wie sie sich sonst verhalten hat, das war der Alpha-Proxy und allein der Grund, warum sie von Alice wie von einer fremden Person spricht, ist ein klarer Beweis dafür. Versucht sie irgendwie dazu zu bringen, mehr aus sich herauszukommen und direkt von sich als Alice zu sprechen, sodass sie nicht mehr in die Rolle des Alpha-Proxys schlüpfen kann. Vielleicht funktioniert es ja am besten, wenn ihr sie auf die Vergangenheit ansprecht und sie mit ihrem Namen anredet. Wahrscheinlich wird sie abstreiten, dass sie Alice ist, aber ihr müsst beharrlich bleiben. So kann sie sich von Elohim ein Stück weit abkapseln und für sich selbst sprechen. Wenn ihr es schafft, dass Alice den dominanten Part hat und sie sich in dem Moment auch von Elohims Einfluss abnabelt, dann wartet auf mich und ich werde den Rest erledigen.“ Soweit klang es ja ganz gut, aber Elohim hatte da noch einen leisen Zweifel, dass sie es alleine schaffen sollte, so ganz ohne Hilfe. Zwar hatte sie eine Pistole bei sich und auch eine kugelsichere Weste, aber sie hatte keine besonderen Fähigkeiten wie die anderen Proxys. Sie konnte ihre Verletzungen nicht zurücksetzen, oder Menschen mithilfe der Resonanzkatastrophe töten. Er machte sich wirklich Sorgen um sie, eben weil sie sich schon seit dem Zeitpunkt so seltsam verhielt, als sie erfahren hatte, dass sie ein Proxy war. Und seit er ihr dieses merkwürdige Geschenk von Samajim überreicht hatte, wirkte sie irgendwie melancholisch und sehr nachdenklich. Als würde sie irgendetwas beschäftigen, was sie ganz mit sich alleine ausmachen wollte, weil sie diesen Weg alleine gehen wollte. In diesem Moment war sie genauso wie Alice, die auch alles immer mit sich selbst ausgemacht hatte und letzten Endes zum Alpha-Proxy geworden war. „Soll nicht vielleicht jemand mit dir gehen?“ Doch sie schüttelte nur den Kopf und erklärte „Wenn ihr Jeremiel und Alice beschäftigt, werde ich das alles problemlos alleine schaffen. Keine Sorge. Hey, wir schaffen das schon.“ Damit gab sie ihm einen Kuss und umarmte ihn. „Es wird alles gut werden und mir wird schon nichts passieren.“ „Pass trotzdem gut auf dich auf.“ Als sich die Tür des Fahrstuhls öffnete, trennten sich ihre Wege, nachdem Lacie ihnen den gezeichneten Plan mitgab und ihnen erklärte, welchen Weg sie gehen sollten, um durchzukommen. Sie teilten sich auf ihre Gruppen auf und gingen je ihre zugewiesenen Wege. Lacie ging alleine. Liam, Beyond und L nahmen die erste rechte Abzweigung und fanden ein Schild, wo „Zu den Laboren“ geschrieben stand. Liam ging voran und orientierte sich ganz nach seinem Gefühl. Er konnte Jeremiel oder besser gesagt Sam Leens deutlich wahrnehmen und konnte sich daran hervorragend orientieren. Endlich konnte er ihn hier rausholen und ihn zurück nach Boston holen. Es war ohnehin ein Fehler gewesen, ihn nicht nach England zu begleiten. Wäre er mit ihm mitgegangen, dann hätte es nicht so weit kommen müssen und Jeremiel wäre jetzt nicht in dieser Situation. Schon seit er von der Entführung erfahren hatte, machte er sich schwere Vorwürfe und wusste einfach nicht, wie er diesen schweren Fehler jemals wieder gut machen sollte. Nur weil er nicht da gewesen war, hatte es so weit kommen müssen und er wusste nicht, ob er sich das selbst jemals verzeihen konnte. Dabei hatte er doch versprochen gehabt, Jeremiel zu beschützen und nicht zuzulassen, dass ihm etwas passiert.

Die Flure der untersten Ebene waren im Gegensatz zu den Gängen des Erdgeschosses kahl, grau, von flackernden Neonröhren erleuchtet und erinnerten mehr an ein Gefängnis. Dabei hatte das Erdgeschoss mit seinem spiegelglatten Glanzboden, den hell erleuchteten sauberen Fluren und der edlen Einrichtung einen so aufgeräumten Eindruck gemacht. Man hätte meinen können, man würde das Innere eines sehr gut florierenden Konzerns besuchen. Die unteren Ebenen mit ihren schweren Metalltüren und dem leichten Geruch von Blut und Desinfektionsmitteln und den kalten düsteren Gängen wirkten hingegen wie ein starker Kontrast. Es war wirklich ein beklemmendes Gefühl, sich hier aufzuhalten und man konnte nur ahnen, was für ein Leben dieser Ort für die Proxys bereithielt, die schon von klein auf hier gefangen gehalten, gefoltert und zum Töten ausgebildet wurden. Hier an diesem Ort war Jeremiel zu einem Proxy gemacht worden, hier hatte man Frederica und die Proxys gefangen gehalten, bevor James Brown mit ihnen nach Amerika abgehauen war.

Gerade bogen sie um eine Ecke, da wurde eine der schweren Stahltüren urplötzlich aufgestoßen und im nächsten Augenblick hörten sie Beyond schreien und blieben abrupt stehen. Ein weißhaariger abgemagerter junger Mann mit einer langen Narbe über seinem Brustkorb, der halb nackt war und dessen Gesicht zum größten Teil bandagiert war, griff ihn an und stieß ihn gegen die Wand. Auf seinem Oberarm hatte man „Echo“ eintätowiert und offenbar war das auch ein Proxy. Er riss sich die Bandagen runter, um seinen Mund zu öffnen und dabei eine Reihe spitz gefeilter blutverschmierter Zähne zu entblößen. Mit einem lauten Aufschrei stieß er Beyond gegen die Wand, schlug er seine Zähne in dessen Schulter und biss so fest zu, dass die Zähne die Haut des Serienmörders durchbohrten und blutige Wunden rissen. Liam war sofort zur Stelle und versetzte dem Angreifer einen Hieb mit dem Schwert, welches eine tiefe Wunde in seinen Rücken riss. Augenblicklich ließ der Weißhaarige von Beyond ab, schrie laut auf und war für einen Moment wie erstarrt, dann aber ergriff er augenblicklich die Flucht. L war sofort bei Beyond, der eine Hand auf seine blutende Wunde presste und sich schwer atmend mit dem Rücken zur Wand lehnte und kurz zu Boden sackte. „Beyond, alles in Ordnung?“ „Ja, verdammt“, murmelte der Serienmörder und kam wieder auf die Beine. „Dieser verdammte Psycho hat einen ganz schönen Biss drauf. Ich frag mich echt, was mit dem bloß los war.“ Da es nur eine Bisswunde war und sonst nichts Ernstes vorlag, gingen sie weiter und kamen dabei an der Zelle des Proxys vorbei, der sie attackiert hatte. Und was sie da sahen, war ein einziges blutiges Massaker. Leichenteile lagen verstreut herum und so wie es aussah, hatte der Kerl offenbar eine etwas außergewöhnliche Vorliebe für menschliches Fleisch. „Na großartig, murmelte Beyond, als er das sah. „Jetzt sind die Proxys nicht nur Killermaschinen, sondern auch Menschenfresser. Und mich hatte er gleich zum Fressen gern.“ Sie eilten weiter, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und passten dieses Mal besonders auf. Es war gut möglich, dass noch mehr Proxys durch Alice aufgehetzt werden würden. Dann würde es noch richtig schwierig werden, zu Jeremiel durchzukommen, wenn Liam gleichzeitig noch L und Beyond beschützen musste. Schließlich erreichten sie eine weitere Abzweigung und fanden zwei Schilder. „Proxy-Zellen“ und „Trainingsräume“. Liam blieb kurz stehen und dachte nach. Was hatte Lacie noch mal gesagt? Ja richtig, sie mussten in die Richtung der Trainingsräume. Also ging es dieses Mal nach links und Liam wurde immer schneller. Teilweise hatten L und Beyond Mühe, ihm zu folgen, da sie nicht so schnell laufen konnten wie er. Sie ließen die diversen Zellen hinter sich und glaubten schon, aus dem Schlimmsten erst mal raus zu sein, doch da kam es zu einer erneuten Überraschung, als sie an einer Zelle vorbeieilten, die allerdings nicht abgeschlossen war. Irgendetwas ergriff plötzlich L’s Bein, sodass er den Halt verlor und zu Boden stürzte. Eine Hand hielt ihn fest gepackt und jemand zog mit aller Kraft an ihm, als wolle er ihn in die Zelle zerren oder sich mit seiner Hilfe aus der Zelle zu befreien. „Helft mir…“, hörten sie eine von Schmerz und Angst geplagte Stimme flehen und L gefror das Blut in den Adern als er sah, dass die Person, die ihn gepackt hatte, niemand anderes als James Brown war. Jene Person, die seinen Bruder damals im Institut erschossen, Frederica jahrelang grausam gefoltert und Andrew, Elion, Sariel und die anderen Proxys schwer misshandelt und unzählige Male vergewaltigt hatte. Nun war er selbst in einer fürchterlichen Verfassung. Die Augen waren ihm ausgestochen worden, seine Beine mehrfach gebrochen und vollkommen verdreht und aus seinen Armen ragten mehrere Nägel, die man ihn in den Körper geschlagen hatte. Am ganzen Körper hatte er Schnittwunden und wies auch Spuren von Verbrennungen auf. Als wäre er selbst auf eine bestialische Art und Weise lange Zeit gefoltert worden, sodass er fast völlig entstellt war und kaum noch einem Menschen ähnlich war. Es war ein entsetzlicher Anblick und er litt Höllenqualen. Noch nie in seinem Leben hatte L so etwas Entsetzliches direkt vor seinen Augen gesehen und als er in dieses blutige und zerschnittene Gesicht sah, war er wie erstarrt. „Nimm deine Dreckspfoten von meinem L, du dreckiger Psychopath!!!“ rief Beyond und verpasste ihm einen kräftigen Tritt ins Gesicht, der dem Schwerverletzten die Nase brach und einen Zahn ausschlug. Er zog sein Messer und ging direkt zu ihm hin und seine Shinigami-Augen funkelten mörderisch. Sein Gesicht war von Hass und purer Verachtung gezeichnet und man sah ihm an, was er vorhatte: er wollte James Brown töten. „Ich bringe dich gerne noch ein zweites Mal um, wenn es sein muss. Du wirst bezahlen für das, was du Andrew und den anderen angetan hast. Ich kastrier dich eigenhändig und lass dich an deinem eigenen Sack ersticken, du mieser Dreckskerl!“ Gerade wollte Beyond zustechen, doch Liam hielt ihn davon ab. „Lass den Blödsinn und komm mal wieder runter. Wegen dem da brauchst du deine Energie ganz gewiss nicht zu verschwenden.“

„Aber er hat…“ „Ich weiß. Und deswegen solltest du den Quatsch sein lassen, ihn von seinem Leid zu befreien. Er ist damit schon genug gestraft und er ist es nicht wert, dass man ihn umbringt.“ Beyond kämpfte wirklich mit sich. Denn James Brown hatte genug Verbrechen begannen, für die er den Tod verdiente. Allein schon, was er Andrew und den Proxys angetan hatte, war unverzeihlich und er hätte ihn am liebsten tausend Male dafür umgebracht. Aber andererseits… Liam hatte Recht. Er war es nicht wert, dass man sich wegen ihm die Hände schmutzig machte. Und im Grunde hatte er nur bekommen, was er verdient hatte. Er sollte genauso leiden wie seine Opfer und ihn zu töten, würde ihn nur von dieser Qual erlösen. L ergriff schließlich seine Hand und sah ihn fest an. „Beyond, Liam hat Recht. Dieser Kerl ist es einfach nicht wert. Also beruhige dich bitte und lass uns weitergehen.“ Und damit ließ Beyond von ihm ab, versetzte ihm aber noch einen Tritt ins Gesicht und half L wieder hoch. „Ihr habt Recht. So wie es jetzt ist, hat er es nicht anders verdient. Und du…“ Damit wandte er sich an den blinden und schwer verletzten James Brown. „Ich hoffe, du stirbst möglichst langsam und schmerzvoll!“ Sie gingen weiter und ließen den vor Schmerz schreienden und stöhnenden James Brown zurück, welcher völlig hilflos war und nichts tun konnte, als über den Boden zu kriechen und darauf zu hoffen, dass sich irgendjemand erbarmen würde, ihm zu helfen. Doch bei seinem kranken Sadismus und seinem widerwärtigen Charakter würde es sie wundern, wenn sich tatsächlich irgendjemand finden würde, der ihm freiwillig half. Schließlich erreichten sie eine Treppe, die nach unten führte. Eine Gruppe bewaffneter Wachmänner stellte sich ihnen in den Weg, um sie aufzuhalten, doch Liam räumte sie schnell aus dem Weg, damit sie nicht noch mehr an kostbarer Zeit verloren. Gerade wollten sie um eine Ecke biegen, doch da riss Liam L im allerletzten Moment zurück, als auch schon eine Kugel haarscharf an seinem Kopf vorbeisauste und ihn fast tödlich getroffen hätte. Sie schlug direkt in die Wand ein und sogleich sahen sie auch, wer die Kugel abgefeuert hatte. Nämlich niemand anderes als Sam Leens. Mit vollkommen ausdrucksloser Miene starrte er sie an und seine eisblauen Augen wirkten matt und leer, als befände sich nichts Lebendiges darin. Er war es tatsächlich… „Jeremiel!“ rief L, als er ihn sah und beinahe wäre er losgeeilt, doch der Mafiaboss stieß ihn unsanft zurück, sodass der Meisterdetektiv zu Boden stürzte und Beyond ging direkt zu ihm hin, um ihm hochzuhelfen. „Ihr bleibt zurück und macht keinen Blödsinn, kapiert? Ich regle das schon“, wies der Unvergängliche sie an und zog sein Schwert. „Er wird euch sofort abknallen, wenn ihr aus eurer Deckung rauskommt. Er ist nicht umsonst ein Meisterschütze und trifft problemlos auf 60 m Entfernung. Lasst mich das nur machen. Ich hab das schnell geklärt.“ Damit zog der Mafiaboss sein Schwert und kam aus seiner Deckung hervor. Sofort schoss Sam Erneut, doch Liam wehrte jede Kugel mühelos mit seinem Schwert ab, sodass kein einziger Schuss ihn wirklich traf. Ein Mensch hätte das kaum hingekriegt. „Eines solltest du dir hinter die Ohren schreiben: erstens können Unvergängliche die Laufbahn der Kugeln stoppen und problemlos zurücksetzen, wodurch Schusswaffen gegen uns eigentlich absolut unbrauchbar und überflüssig sind. Und zweitens: selbst das brauche ich nicht mal, um Kugeln abzuwehren. Wenn du mir die Stirn bieten willst, brauchst du schon mehr.“ Sam zeigte sich unbeeindruckt und schoss weiter. Er nahm schließlich noch eine zweite hinzu, doch da machte der Mafiaboss einen Satz nach vorne, kassierte einen Streifschuss an der linken Schulter und an seinem rechten Bein, als er selbst zum Angriff überging. Mit der stumpfen Rückseite seines Schwertes schlug er Sam die Waffe aus der Hand, packte seine andere und drehte ihm die andere Pistole aus der Hand und konnte ihn somit blitzschnell entwaffnen. Sam versuchte sich loszureißen und wollte zuschlagen, aber einen muskulösen zwei Meter großen Mann wie Liam J. Adams, der zudem auch kein Mensch war, konnte er nicht in die Knie zwingen. Das wussten sie beide. Dennoch wollte er nicht aufgeben, weil es ihm eben so befohlen wurde. Schließlich aber rang Liam ihn zu Boden und hielt ihn fest. „Los!“ rief er Beyond zu, der hinter der Deckung hervorlugte, um den Kampf beobachten zu können. „Spritz ihm schon endlich das Serum!“ Der Serienmörder eilte herbei und wollte die Spritze hervorholen, welche er von Nastasja bekommen hatte. Doch als er in seine Tasche griff, fand er die Spritze nicht. Obwohl er sich hundertprozentig sicher war, die Spritze sicher genau dort verwahrt zu haben, war sie plötzlich nicht mehr da, selbst an seinen anderen Taschen. „Wird’s bald?“ fragte Liam, der langsam ungeduldig wurde. Beyond durchsuchte seine ganzen Taschen noch mal, aber die Spritze war nicht mehr da. „Scheiße verdammt“, rief er und hätte sich am liebsten selbst erwürgt. „Sie ist weg. Die Spritze mit dem Serum ist weg! Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass ich sie vorhin noch hatte, aber… sie ist nicht mehr da!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  pri_fairy
2015-02-04T21:00:08+00:00 04.02.2015 22:00
Super Kapitel! :)
Von: abgemeldet
2015-02-03T18:04:42+00:00 03.02.2015 19:04
Wow ein geniales Kapitel^^


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