Zum Inhalt der Seite

Das Herz will, was das Herz will

Link x Dark / Link x Salia (ein bisschen)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

12

Salia kam langsam auf die beiden Männer zu. Ihr Blick war voller Misstrauen. Der Held der Zeit blieb still, überlegte, wie er jetzt reagieren sollte. Nur kurz herrschte dieses eisige Schweigen.

„Bitte nimm diesen Bann von ihm. Bitte vertrau mir. Er ist nicht mehr böse.“, meinte Link leise und sah Salia durchdringender an. Die Weise biss sich auf die Unterlippe, schien zu überlegen.

„Du bist eine Weise. Ich bitte dich. Du würdest doch kein Lebewesen töten. Egal wie böse seine Seele einmal war.“ Der junge Mann biss seine Zähne aufeinander. Er hatte nicht gedacht, dass er Salia mit ihrer Funktion als Weise einmal versuchte zu erpressen. War Dark ihm schon so viel wert? Hatte er sich etwa gerade entschieden. Er schallte sich wegen dieses Gedankens. Er würde so auch für Salia handeln. Vorsichtig sah er sie an. Es war ihr ganz offensichtlich sehr unangenehm und viel zu wider, doch sie nickte. Sie verschränkte ihre Finger, als wolle sie beten und schloss die Augen. Ein leuchtender grüner Schimmer legte sich um sie und gab dem Deku-Baum einen mystischen Schimmer. Link sah sich fasziniert um. Dieses Leuchten war wunderschön. Als es wieder verschwand sah er erneut auf Dark. Dieser war noch immer ohnmächtig, doch floss der Nebel nicht mehr aus seinem Körper.

„Du bist viel zu gutgläubig. Ich bitte dich. Sei nicht zu naiv. Vertrau ihm nicht zu sehr, sonst hintergeht er dich!“

Link erhob sich und nahm Dark dabei auf die Arme.

„Ich werde es beherzigen, doch ich bin wer ich bin.“, meinte er leise und ging zu Salia, welche einen Schritt zurücktrat, als Dark ihr so nahe kam.

„Ich werde ihm helfen und ich glaube, dass er einen guten Kern hat. Ich vertraue auf Zeldas Intuition und auf mein Herz.“ Link war selbst überrascht, wie tief diese Worte aus ihm kamen. Dies hier hatte nichts mit den Zärtlichkeiten zu tun, die die beiden Männer ausgetauscht hatten. Gerade jetzt sah er Dark als das hilflose Wesen, welches er beschützen musste, so wie er einst Hyrule und die Welt beschützen musste. Dies schien auch Salia zu spüren, welche nun hinter Link und Dark zurück ins Dorf ging. Der Held der Zeit hörte ihr Zähne knirschen nicht, konnte ihren Unmut jedoch sehr genau spüren, als er Dark mit in sein Haus nahm. Trotz machte sich in dem jungen Blonden breit. Es war noch immer sein Haus und er bestimmte, wer über dessen Schwelle treten durfte und auch er war es, der bestimmte ob diese Person ein Gast oder ein Feind war.
 

Vorsichtig legte er seinen dunklen Schatten auf das Sofa und drehte sich zu Salia, fasste sie sanft an den Oberarmen.

„Du musst nichts für ihn tun, ihn nicht versorgen und wenn du es nicht willst ihn nicht einmal sehen. Ich werde jetzt den Keller für ihn herrichten. Ich denke die Ruhe und Dunkelheit dort wird ihm gut tun. Ich bitte dich nur, bring ihn die nächsten Stunden nicht um, bis ich fertig bin.“ Ein bittendes Lächeln zog sich über seine Lippen und Salia seufzte laut.

„Du hast dich schon immer um jedes verletzte Eichhörnchen gekümmert. Mach, was du nicht lassen kannst. Aber ich werde ihn ignorieren. Ich bin immer noch böse auf ihn!“ Sie drohte Link mit ihrem Zeigefinger, dann gab sie ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Du bist zu gut für diese Welt!“ Ihre Stimme war nur ein Hauchen, dennoch traf sie Link mitten ins Herz.

„Das bin ich nicht!“, gab er nur als Antwort. Salia konnte darüber nur schmunzeln. Die junge Weise war überzeugt, dass ihr strahlender Held ein reines, gutes Herz hatte. Sie verabschiedete sich, wollte sie doch nicht allein mit Dark in einem Raum sein. Sie wollte ins Bett, welches ihrer Hoffnung nach noch nach Link roch. Er nickte ihr zu, sah dann auf Dark. Sein Herz wurde schwer und er fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht, atmete geräuschvoll aus. Dies war eine Geste, die er in letzter Zeit zu oft benutzte um sich nicht entscheiden zu müssen.

Mit einer Laterne in der Hand ging er in den Keller. Er baute eine Liege zusammen und schlug Kerzenhalter in das Holz der Wände. Link wollte, dass es Dark hier so gut wie nur irgend möglich ging. Er stellte noch einen kleinen Tisch an das gemachte Bett und sah sich um. Er hatte gut vier Stunden gebraucht, doch nun hatte der kleine Raum etwas Einladendes. Rings herum erhellten Kerzen den kleinen, fast kreisrunden Raum. Das Regal hatte Link entstaubt und mit Kleidung zum wechseln sowie Handtücher und Elixiere aufgefüllt. Auch einen Vorleger hatte er vor das Bett gelegt. Es war ein seltsamer Gedanke, doch er wollte nicht, dass Dark kalte Füße bekam, sollte er in der Lage sein sich zu erheben. Die Leiter, welche hoch ins Wohnzimmer führte hatte der junge Mann etwas schräger an die Wand gelehnt und befestigt. Das sollte den Auf- und Abstieg erleichtern. Kurz nickte Link zufrieden und trug Dark auf seiner Schulter hinunter, legte ihn ins Bett.

Lange sah Link seinen Schatten an, strich ihm vorsichtig durch das Haar und atmete durch. Es schien ihm nicht schlechter zu gehen, doch gut ging es ihm auch nicht. Zähe Gedanken flossen Link durch den Geist und erneut fuhr er sich mit einer Hand durch das Gesicht und die Haare. Er fühlte eine unangenehme Enge in der Brust und stand auf, lief etwas durch den Raum. Er glaubte nicht, dass seine Bewegung Dark stören würde, dafür war sein Schatten zu weit von ihm entfernt. Link musste sich eingestehen, dass er diese Entfernung als unangenehm und beklemmend empfand und doch war er erleichtert, dass Salia und Dark im Moment nicht wirklich auf einander treffen konnten. Leise stieg der Held der Zeit die Leiter hinauf ins Wohnzimmer und trat vor die Tür seines Hauses. Er sah in den frühmorgendlichen Himmel. Seine rechte Hand legte er auf seine Brust und schloss die Augen.

„Methusa. Du guter, treuer Freund. Ich brauche dich. Ich bitte dich um Hilfe. Bitte sei mir erneut ein Gefährte.“ Es dauerte nicht lange bis ein Schatten am Himmel erschien, immer größer wurde und zielstrebig auf Link zukam. Die Eule setzte sich auf einen Ast in Links Baum und drehte ihren Kopf.

„Du hast mich gerufen junger Held.“ Die Stimme der Eule lies Link lächeln. Sie hatten sich so lange nicht gesehen. Mehr als zehn Jahre waren vergangen, doch sein Freund hielt ihm die Treue.

„Ich brauche dich für eine Botschaft. Ich bitte dich. Überbring Zelda die Nachricht, dass ich ihren Rat, ihre Weisheit benötige.“ Methusa blieb still. Die Eule drehte ihren Kopf erneut und verabschiedete sich, ehe sie in Richtung Hyrule-Stadt davon flog. Link betrat sein Haus und lies sich auf das Sofa nieder. Er war erschöpft. Erschöpft von den Geschehnissen der letzten Stunden und Tage, erschöpft von den unzähligen Gedanken in seinem Geist, erschöpft von dem Chaos an Gefühlen in seinem Herzen. Er wusste, dass er sich entscheiden musste, doch er wusste noch immer nicht für wen. Link hoffte, dass er sich bald entscheiden konnte, hoffte, dass er sich richtig entscheiden konnte.
 

Link schlief bin in den Tag hinein. Er wurde von einem betörenden Duft geweckt und setzte sich, sich die Augen reibend, auf. Salia stand mit dem Rücken zu ihm in der Küche. Sie kochte und summte leise. Erst jetzt fiel dem Helden der Zeit auf, dass Salia immer summte, wenn sie kochte. Langsam er hob er sich und streckte sich. Die Tunika mit dem Kettenhemd darunter war sehr unbequem beim Schlafen gewesen. Links Blick wanderte zum Keller. Dark hatte sein Kettenhemd ebenfalls unter der Tunika getragen. Der Blonde beschloss ihm dieses später auszuziehen. Dark sollte wenigstens bequem liegen.

„Guten Morgen, Schlafmütze!“, holte Salias engelsgleiche Stimme ihn aus seinen Gedanken und er blickte in sanfte Augen. Er war erleichtert diese Sanftheit wieder in ihnen zu sehen. Sie hatte sich zu ihm gedreht und war ein paar Schritte auf ihn zugekommen. Sanft fasste er ihr an die Wangen. Er war ihr so dankbar dafür, dass er sie hatte so unter Druck setzten dürfen und sie ihn nun auch noch dafür anlächelte. Link gab ihr einen weichen Kuss auf die Stirn, jedoch war es nicht der junge Mann, sondern das Klopfen an der Tür, welches den Kuss beendete. Er löste sich von seiner Verlobten und öffnete die Tür. Ein Palastbote stand vor ihm und reichte ihm einen Brief. Der geschwungenen Schrift zu folge war er von Zelda. Link bedankte sich, schloss die Tür und las den Brief.

„Lieber Freund,

auf besorgten Flügeln erreichte nicht deine Botschaft. Ich weiß, dass du mich an deiner Seite wissen musst, doch kann ich dir diesen Wunsch nur auf dem Papier erfüllen. Ämter verlangen meine Anwesenheit im Palast, doch habe ich auch ein Gespür für dich und deine Sorgen. Ich bin mir sicher dich beschäftigt unser gemeinsames Gespräch.

Ich bitte dich, vertrau meinem Boten. Lass mich deine Gedanken auf dem Papier mit dir teilen.

Liebster Gruß,

Zelda“
 

Link seufzte lautlos und faltete den Brief zusammen. Er war froh, dass Zelda keine Namen erwähnte. Ihre Diskretion beeindruckte ihn immer wieder. Auf Salias Fragen antwortete er nicht. Er aß mit ihr und sah sie dabei immer wieder an. Ihr fragender Blick rieb an seinen Nerven.

„Du weist schon, dass ich auch kochen kann?“, stellte er fragend fest und Salia lachte auf.

„Ja. Du hältst ein Stück Fleisch über das Feuer halten und ein paar Beeren dazu legen ja auch für Kochen“ Ihr Lachen hallte ein wenig von den Wänden wieder, bis sie sich fing und erklärte, dass sie in den Waldtempel gehen würde. Link blieb nichts anderes übrig als zu nicken. Kurz nach dem Essen verabschiedete sie sich, gab Link einen Kuss auf die Wange und lief durch das Dorf zu den verlorenen Wäldern. Der Held der Zeit fuhr sich durch die Haare. Ihm war bewusst, dass Salia sich mit den anderen Waisen in Verbindung setzen würde. Er schrieb schnell noch eine Antwort an Zelda, in der er ihr offen die Geschehnisse seit ihrem Treffen darlegte und ging mit etwas zu Essen in den Keller, als der Bote mit dem Brief Richtung Hyrule lief.

Das Essen stellte er auf den kleinen Tisch und kniete sich vor Darks Nachtlager. Link fiel auf, dass dieser sich nicht einmal bewegt hatte seit er hier lag. Etwas umständlich begann er seinem Schatten die Tunika und das Kettenhemd auszuziehen. Als dieser nur noch in seinem Leinenhemd vor ihm lang sah er für Link noch geschwächter, noch verletzlicher aus. Sanft strich er Dark über die Wange, hoffte auf eine Reaktion, doch er wurde enttäuscht. Der junge Held der Zeit drehte sich zu dem Regal, legte das Kettenhemd hinein und konnte dem Drang nicht widerstehen an Darks Tunika zu riechen, ehe er auch diese faltete und in das Regal legte.
 

Lange saß er am Bett seines Schattens. Immer wieder hatte er versucht ihn zu wecken. Doch ohne Erfolg. Link sorgte sich um seine dunkle Seite. So schwach wie er aussah musste er bald etwas Nahrung zu sich nehmen, sonst würde sein Körper nicht mehr lange durchhalten. Er wischte sich diesen furchtbaren Gedanken mit seinen Händen aus dem Gesicht und aus dem Geist. Sein Blick legte sich auf Darks Gesicht, seine blasse Haut, seine geschlossenen Augen. Innig hoffte der junge Mann darauf, dass seine dunkle Seite ihn jeden Moment mit seinen roten Irden durchdrang. Doch auch diese Hoffnung wurde von der verstreichenden Zeit zerschlagen.

Link sah sich etwas um, hatte das Gefühl sichergehen zu müssen, dass niemand ihn beobachtete. Er legte seinen Kopf auf Darks Brust und schloss die Augen. Er lauschte dem leisen, gleichmäßigen Herzschlag. Er hörte wie Darks Körper Luft in die Lungen zog und wieder abstieß. Link wurde ruhiger. Solange er diese zwei Geräusche vernehmen konnte, lebte sein Schatten noch. Solange gab es noch Hoffnung. Der Held sah etwas auf. Er verschränkte seine Arme auf Darks Brust, legte sein Kinn darauf ab und beobachtete seinen Schatten. Unter ihm spürte er Darks Atem, sein Herz schlagen. Sein Blick nahm jeden Zentimeter von Darks Gesicht auf, wollte ihn sich für den schlimmsten aller Fälle für immer ins Gedächtnis brennen.

„Du darfst nicht gehen! Ich brauche dich!“, hauchte Link leise, strich seinen anderen Seite sanft durchs Gesicht. Wie lange würde er wohl ohne Nahrung auskommen? Ohne Trinken? Würde er überhaupt wieder erwachen? Diese Gedanken trafen den Blauäugigen jedes Mal tief ins Herz. Er stand auf, ging die Leiter hinauf und atmete durch.

„Du machst dir wirklich Sorgen?!“, stellte Salia fest, als sie ihren Link so sah. Dieser blickte sie nur an. In seinen Augen erkannte sie die Angst um den Anderen und sie schluckte. Langsam kam die junge Waise zu ihm, nahm seine Wangen in ihre kleinen Hände.

„Ich wusste nicht, wie sehr es dich mitnimmt. Es tut mir leid. Ich wollte ihm so etwas nie antun. Ich wollte ihn nur von dir fern halten. Ich hatte Angst, dass er dich mir wegnimmt.“ Ihre Stimme war so sanft, dass Link seine Augen schloss und bei ihr kurz entspannen wollte. Doch als er sich ihre Worte wieder ins Gedächtnis rief riss er die Augen auf.

„Was?“, fiel es ihm geschockter, als beabsichtigt über die Lippen und er sah sie verwirrt an. Salia nahm Links Hand und führte ihn zum Sofa, setzte sich mit ihm, lies seine Hand nicht los. Verlegen sah sie auf die Finger, welche sie streichelte, konnte Link jetzt nicht ansehen.

„Ich wollte nicht, dass er gewinnt.“, erklärte sie leiser, lächelte beschämt. Der junge Mann brauchte lange um diese Worte zuordnen zu können, überlegte dann jedoch ernsthaft ob das eine Falle war in die er tappen und sich und Dark so verraten sollte. Er wiederholte seine Frage noch einmal und starrte Salia an.

„Ich habe gespürt, dass du nicht immer ganz bei mir warst. Ich habe gespürt, dass dich ein Schleier umhüllt. Und besonders in dieser einen Nacht …. Du warst bei ihm, nicht wahr?“ Salias Stimme wurde leiser, trauriger und Link war nun froh zu sitzen. Seine Beine wurden unglaublich weich, sein Blick drohte zu verschwimmen und in seinen Ohren rauschte sein Blut schmerzhaft durch die feinen Adern.

„Du …. Du hast es gewusst?!“, stellte er schockiert fest und spürte, wie sein Magen sich zusammenzog.

„Es tut mir so leid!“, brachte er nur hervor. Sein Blick wurde schmerzverzerrt und er stand langsam auf, schwankte ein wenig auf dem Weg zum Fenster, auf dem er sich aufstützte. Er sah in den Abend. Die Sonne ging hinter den Bäumen und Felsen langsam unter. Links Blick sank gen Boden. Der Schmerz in seinem Inneren lies ihn leicht keuchen.

„Ich hätte es dir sagen müssen. Ich weiß, dass es falsch war es zu verheimlichen.“, gestand er leise und verlegen. Er wusste, dass es nun viel zu spät für eine ehrliche Entschuldigung war.

„Liebst du mich?“ Link sah erschrocken auf, starrte Salias Spiegelbild an. Sie saß ruhig auf dem Sofa. Die Hände im Schoß gefaltet. Kurz überlegte Link, wie sie nur so ruhig sein konnte, während ihn sein Magen versuchte umzubringen.

„Ja.“, gab er als kurze Antwort. Er straffte sich und drehte sich um, lehnte sich mit der Hüfte ans Fensterbrett. Er konnte sie jetzt nicht ansehen, doch nun konnte er ihr auch die ganze Wahrheit sagen.

„Ich liebe dich. Sehr sogar …. Doch ich liebe auch ihn.“ Stille beherrschte den Raum. Die Luft erschien Link zum zerschneiden dick.

„Wer?“, fragte Salia und der Mann, der noch lange über das gesagte sinnierte schluckte hart. Wollte er diese Frage wirklich beantworten? Wollte er einen offenen Konkurrenzkampf eröffnen? Sollte er sich jetzt nicht sofort für seine Verlobte entscheiden, die er in wenigen Monaten heiraten sollte? Sollte er sich nicht spätestens jetzt entscheiden können? Link biss die Zähne so fest auf einander, dass die Muskeln seines Kiefers hervor traten.

„Ich weiß es nicht.“, es war nur ein Wispern, doch es hörte sich für ihn wie ein Schrei an. Wie konnte seine Stimme nur so laut sein.

„Dark!“, kam es gehaucht an sein Ohr und er sah auf. Es war Salia, die geschockt in Richtung des Kellers sah. Links Geist brauchte einige Sekunden um zu verstehen, dass es wirklich Dark war, der geschrien hatte.
 

Ohne nachzudenken rannte Link los, lies sich die Leiter hinuntergleiten und kam zu Dark. Dieser lag auf seinem Lager, griff in seine Brust, das Gesicht vor Schmerzen zur Fratze verzogen. Sein Atem ging nur stoßweise und sein Körper schien zum zerreißen gespannt. Ratlos stand Link vor ihm, sein Herz raste. Nur kurz konnte er einen Blick auf Darks Augen werfen, konnte das Flehen darin erkennen. Eine Hand krallte sich krampfhaft in sein Leinenhemd, zogen daran.

Link lies sich auf Darks Bett sinken, griff nach ihm und zog ihn fest an sich, griff ihm durch das Haar, fühlte den Schweiß der angestrengten Atmung.

„Link!“, keuchte Dark, krallte sich an seine lichte Seite, konnte sich ganz langsam etwas beruhigen, doch dem Angesprochenen ging das zu langsam. Er hörte, wie Darks Herz immer öfter auf dem Takt geriet und sah ihn an, spürte, wie der Abstand zwischen ihnen, Darks Zustand wieder verschlechterten. Nur kurz sah der Held der Zeit zur Leiter, wollte nicht, dass Salia auch noch sah, was sie jetzt unweigerlich spüren würde. Link presste seine Lippen auf Darks. Er hoffte, dass diese Nähe Dark retten könnte, hatte doch die Entfernung von ihm seinen Zustand erst hervorgerufen. Darks Lippen bebten an seinen, wurden langsam ruhiger, erwiderten den Kuss ganz vorsichtig, bis der Schatten sanft in den Kuss seufzte. Langsam löste Link sich von Dark, sah ihn in das erschöpfte Gesicht.

„So kannst du mich öfter retten!“, kam es nur als ein Hauchen von Dark, ehe er vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf sank. Ein eher trauriges Lächeln zog sich über Links Gesicht, als er Dark zurücklegte und ihn zudeckte. Das Ziehen seines Magens wurde härter, als er die Leiter nach oben stieg und Salias Blick auf seinem Rücken spürte. Er wagte nicht sich jetzt zu ihr umzudrehen. Ihm war mittlerweile sehr deutlich klar geworden, dass Salia und Dark einige Fähigkeiten besaßen, welche die Folgen seiner Entscheidung nur noch schwerwiegender werden lassen würden.

„Du hast ihm das Leben gerettet.“ Link presste die Augen zusammen. Er spürte den Vorwurf, die Wut, die Enttäuschung und den Schmerz in Salias Stimme bis ins Mark.

„Ja.“, war alles was er sagen konnte. Ohne ein weiteres Wort stand Salia auf und ging die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Link legte seinen Kopf in den Nacken und seufzte schwer. Erneut wischte er sich mit seinen Händen durch sein Gesicht. Wie sollte er diese Situation nur auflösen? Träge legte sich der Held der Zeit auf das Sofa, sackte sogleich in einen erschöpften Schlaf voller Alpträume und Zweifel.
 

Nach einem weiteren Alptraum schreckte er auf. Sein Körper war von Scheiß überzogen. Sein Herz raste. Nachdem er sich die Nacht vom Gesicht und aus den Haaren gestrichen hatte sah er auf und stutzte. Ein Zettel lag auf dem Tisch vor ihm. Mit zitternden Fingern nahm Link das Papier hoch und las.
 

„Ich leihe mir dein Ross.

D.“
 

Erst seufzte Link erleichtert auf. Salia hatte ihn nicht verlassen. Doch dann sah er besorgt aus dem Fenster. Dark war so schwach gewesen und nun war er auf Epona in der Steppe unterwegs?! Link stand auf, ging langsamer als es ihm lieb war aus dem Haus, sah auf Eponas leeren Platz.

„Ich hoffe du weist, was du tust.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück