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Über Erzengel

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Der 4. Erzengel

Luzifer schlenderte mit Michael durch einen Himmel. Die Brüder besprachen gerade die Erschaffung einer neuen Spezies, als Raphael auf sie zuflog. „Luzifer!“, rief er. Raphael war zwar kein Küken mehr, aber ein ausgewachsener Engel war er auch noch nicht. Jeder wusste, dass seine Flügel noch zu klein für seine Grösse waren, was in einigen witzigen Flugszenen endete. Jedenfalls hatten sowohl Luzifer als auch Michael immer ein offenes Ohr für ihren kleinen Bruder, auch wenn der Michael Luzifer klar vorzog. Daher war Luzifer auch überrascht, als sein kleiner Bruder nach ihm suchte.

„Raphael, was ist los?”, fragte der schwarzgeflügelte Erzengel den Jüngeren.

Raphael grinste leicht, immer noch ausser Atem von der Anstrengung, die das Fliegen für ihn bedeutete. „Es ist Vater. Er will dich sehen und zwar sofort.“

Michael und Luzifer waren beide überrascht von diesen Worten. „Vater will mich sehen?“, fragte Luzifer irritiert nach.

„Hat er dir gesagt warum?“, wollte Michael wissen.

Raphael schüttelte nur den Kopf. Er wandte sich nun wieder eher an Michael als an Luzifer: „Nein, hat er nicht. Er hat nur betont, dass es dringend ist.“

Luzifer seufzte, breitete seine Schwingen aus und schoss in den Himmel so schnell er konnte. Er liebte es mit seinem Vater Zeit zu verbringen. Er liebte seinen Vater mehr als alles andere. Er dachte lange darüber nach, weshalb sein Vater ihn so plötzlich dringend sehen wollte. Es schien etwas sehr wichtiges zu sein. Zum Glück gab es keinen Engel im Himmel, der es auch nur ansatzweise mit seiner Geschwindigkeit aufnehmen konnte.

Nur wenige Momente später kam Luzifer im Himmel seines Vaters an. Er betrat ihn etwas unsicher und rief: „Vater? Du wolltest mich sehen?”

„Ja, Luzifer, das wollte ich. Bitte, komm näher. Ich habe ein Geschenk für dich“, verkündete sein Vater.

Luzifer war überrascht. Ein Geschenk für ihn? Er näherte sich seinem Vater, neugierig was es sein könnte. „Wirklich? Ein Geschenk?“ Sein Flügel zuckten fröhlich, als er versuchte einen Blick auf das zu erhaschen, was in den grossen Händen seines Vaters lag.

Sein Vater lachte, als er die Ungeduld des Erzengels bemerkte. „Hier, öffne deine Arme, mein Sohn“, forderte er.

Luzifer tat, wie ihm geheissen wurde, und sein Vater legte ein kleines Bündel aus goldenen Federn in seine Hände. Luzifer brauchte einen Moment um zu begreifen, dass er einen Babyengel hielt. Die kleine Kreatur kuschelte sich in seine sechs winzigen Flügel. Er schlief fest und packte unbewusst einen von Luzifers Daumen. Auf seinem Kopf waren ein paar dunkelblonde Locken und er hatte runde Bäckchen. Luzifer verliebte sich auf den ersten Blick in den kleinen Engel. Er lächelte auf das winzige Küken hinab und sah dann wieder zu seinem Vater auf.

Sein Vater lächelte den Erzengel stolz an und sagte: „Er ist dein kleiner Bruder und von nun an wird er dein Schützling sein. Pass auf ihn auf und zieh ihn gross. Es ist eine ziemliche Verantwortung, aber ich vertraue darauf, dass du es schaffst, mein Sohn. Weisst du schon, wie du ihn nennen willst?”

Luzifer lächelte seinen kleinen Bruder an. „Gabriel.“



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