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Immer der Freiheit entgegen

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Damit du auch mal lachst

Damit du auch mal lachst
 

„Piraten sorgen für Unruhen auf Wheroisland“
 

Die friedliche Herbstinsel auf der Grandline bietet vielen Reisenden einen erholsamen Zwischenstopp mit wundervollen Naturgegebenheiten. Bekannt ist die Insel für ihre markante Farbe Rot, die auch im Namen wiedergegeben wird. Nicht nur die Stadt, sondern auch die Natur werden dem Namen gerecht, sei es durch die Farbe der Bäume oder den Häusern der Stadt.
 

Sehr selten werden auch Piraten von der Herbstinsel angezogen, da dank der Marinebasis solche Unruhestifter vorab fernbleiben.
 

Vor nicht allzu langer Zeit allerdings, lag niemand anderes vor Anker als Whitebeard höchstpersönlich. Der Kaiser selbst blieb jedoch bedeckt, so bekam man erst recht spät mit, dass sich die Piraten dort befanden. Wäre dies der Marine früher aufgefallen, hätte man sicherlich einen Erfolg erzielen können.
 

Dennoch gibt es wohl einen Zuwachs bei den Piraten. Niemand anderes als Portgas D. Ace, auch bekannt als Feuerfaust Ace, wurde in Begleitung mit Lio, die Rote gesichtet. Zeugen berichten, dass die zwei doch sehr jungen Piraten gemeinsam in der Stadt gesehen wurden. Als es zum Angriff der Marine kam, kämpften beide Seite an Seite. Zu einer erfolgreichen Festnahme kam es nicht, da die Piraten dem Kampf entflohen waren. Es gab keine Verletzten seitens der Marine, ebenso blieben alle Inselbewohner verschont und kamen ohne Verletzungen davon.
 

Trotz allem darf man nicht außer Acht lassen, dass weitere gefährliche Piraten dem Kaiser beitreten. Ob Feuerfaust Ace nun wirklich Bestandteil der Bande ist oder nicht, wird noch genauestens untersucht. Dennoch sollte jedem Marinesoldaten gemeldet werden, sobald man einen Piraten…
 

Shanks las sich mehrmals den Artikel durch, der auf der ersten Seite der Zeitung prankte. Ein breites Grinsen hatte sich mit jedem Mal Lesen noch stärker intensiviert und als er gesehen hatte, dass seine Tochter ein neues Kopfgeld bekommen hatte, konnte er sich nicht mehr zusammenreißen.
 

„Wir müssen feiern!“, kam es laut von ihrem Captain, der breitgrinsend mit der Zeitung hin und her winkte. Wie es schien, gab es wohl gute Neuigkeiten, denn in den vergangenen Wochen war die Laune ihres immer munteren Captains eher schwach. Zwar war schon einige Zeit vergangen, seitdem sie Lio zurückgebracht hatten, doch merkte man Shanks sehr wohl an, wie sehr sie ihm fehlte.
 

Ben hatte den Bericht bereits gelesen und konnte sich denken, dass sein jahrelanger Freund nun feiern wollte. Dass der Rote nun derartig gute Laune hatte, erfreute natürlich jeden, wobei noch nicht jeder wusste, was ausschlaggebend war. Yasopp war der Erste, der sich dazu äußerte: „Was gibt’s denn?“ Der Rothaarige kam näher und hielt stolz den Steckbrief seiner Tochter den Männern entgegen. „Der Marine wurde mal wieder ordentlich in den Arsch getreten und Lio hat ein neues Kopfgeld!“
 

~*~
 

Müde drehte die Rothaarige sich mehrmals in ihrem Bett. Sie wusste, dass es keinen Sinn mehr machte, aber aufstehen wollte sie dennoch nicht. Mit einem Seufzer drehte sie sich auf den Rücken und richtete ihren Blick zur Decke. Vor nicht mal einem Tag hatte sie erfahren, dass Ace Ruffys älterer Bruder war und die Zwei dann auch noch die Enkel des Vizeadmirals waren. Das war doch für einen Tag einiges an Informationen. Ob ihr Vater davon wusste? Sicherlich wusste er davon, zumindest von dem Teil, dass Ruffy und er Brüder waren. Änderte das etwas? Nicht im Geringsten. Wieso sollte es auch etwas ändern? Schließlich kannte sie seinen jüngeren Bruder nicht und wenn nur von Erzählungen, sei es von Shanks oder von Ace selbst.
 

Lio ließ den Tag nochmal Revue passieren und erinnerte sich an den Moment, kurz bevor die Marine angegriffen hatte. Sie hatte den Schwarzhaarigen darauf ansprechen wollen, was das vor zwei Tagen war. Es musste doch irgendwie möglich sein, dass sie dieses Thema bald abhaken konnten, oder? Es wurmte sie, dass sie nicht wusste, was das alles war. Was war es überhaupt? War es überhaupt was?
 

Ein genervtes Aufstöhnen war zu hören und sie drückte sich ihr Kissen ins Gesicht. Eigentlich hatte sie nicht im Geringsten das Interesse, sich Gedanken darüber machen zu müssen. Immerhin verstanden sie sich gut, ziemlich gut sogar und alles andere würde es doch nur komplizierter machen, oder? Zumal sie eh keinen Schimmer hatte, wie es ablaufen würde. Was wäre, wenn er etwas für sie empfinden würde, aber sie nicht für ihn oder aber sie etwas für ihn, aber er nicht für sie? Was wäre, wenn beide etwas füreinander empfinden würden oder keinerseits das der Fall war? Genervt warf die Rothaarige das Kissen ans Fußende und stierte es wütend an. Ja, sie sollte dringend mal mit Ace sprechen.
 

Geräuschvoll ließ die Rothaarige sich auf den Platz zwischen Thatch und Haruta fallen. Miesgelaunt stützte sie ihre Ellbogen auf den Tisch ab und verfrachtete ihren Kopf auf die Handflächen. „Schlecht geschlafen?“, hörte man den vierten Kommandanten fragen. Statt ihm zu antworten, schüttelte sie lediglich den Kopf. Schlecht geschlafen hatte sie keineswegs, doch die Gedanken, die sie bereits an so einem frühen Morgen hatte, waren ausreichend, um ihr schlechte Laune zu verpassen. „Vielleicht hat sie ja noch Kopfschmerzen“, sagte Marco recht leise, dennoch laut genug, dass jeder es am Tisch verstand. „Meinem Kopf geht es gut“, kam es ihr mürrisch über die Lippen und funkelte ihren Kommandanten ein wenig an. „Vielleicht besänftigt die Zeitung ja deine Laune?“, fragte der Blonde und hielt ihr das Papierbündel hin.
 

Anstatt darauf einzugehen, erhob sie sich wieder und verschwand mit einem „Bin mal frische Luft schnappen.“ Weshalb sie jetzt genau so schlechtgelaunt war, wusste natürlich niemand der Kommandanten. Zumal es doch auch gute Neuigkeiten gab, die sie bestimmt aufmuntern würden. Doch wie es schien, wollte sie es nicht erfahren, also blieb nichts anderes übrig, als dass sie von allein wieder runterkam.
 

Als Lio an Deck trat, pfiff ihr ein starker Wind um die Ohren. Der Himmel war wolkenbedeckt, doch kein Tropfen Wasser fiel. Gerade wollte die Rothaarige auf die Galionsfigur springen, als jemand sie aufhielt. Eine warme Hand hatte sie am Arm festgehalten und augenblicklich setzte ihr Herz einen Schlag aus. Mit ihm hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, wollte doch für einen kurzen Moment nur allein sein, um einen klaren Kopf zu kriegen, da gerade er der Grund für ihre Laune war. Sie wandte sich zu ihm und sah in sein strahlendes Gesicht. Man sollte meinen, dass sein Grinsen ansteckend war, doch in diesem Moment wehrte die Piratin sich vehement gegen gute Laune. Obwohl.. was sprach gegen gute Laune?
 

„Es gibt Neuigkeiten! Schau mal..“, gerade wollte er der Rothaarigen, ihren Steckbrief zeigen, da hatte sie ihm eine Hand auf den Mund gelegt. Sofort hielt er inne und sah sie mit großen Augen an. Ein schelmisches Grinsen umspielte ihre Lippen und Ace wusste nicht, wie er es deuten sollte. Vorsichtig nahm sie die Hand wieder von seinem Mund und meinte dann: „Wie wäre es mit unserer Wette?“ Nun musste der Rookie ebenfalls grinsen. Sie wollte also wiedermal wetten? Das konnte ja nur nach hinten losgehen wie die ganzen anderen Male. „Wie immer?“, fragte er und erhielt ein Nicken.
 

Da es noch recht früh war, waren nur wenige an Deck, die der Wette beiwohnen konnten. Doch war es für die zwei Piraten nicht von Bedeutung. Bereit in Position standen sie am üblichen Mast und zählten gemeinsam bis zum Start. Als das Startsignal gefallen war, zögerte die Rothaarige nicht. Diesmal würde sie gewinnen und das ganz absichtlich. Es war ihr ein leichtes mit den hakiverstärkten Sprüngen aufwärts zu kommen. Ihren Gegner hatte sie völlig links liegen lassen und hatte sich nur dem Aufstieg gewidmet. So war es ihr auch gelungen, nach kürzester Zeit im Krähennest anzukommen. Den Rookie sah sie, wie er einige Maste weit unter ihr war und völlig geschockt zu ihr aufblickte. Das siegessichere Grinsen konnte er ihr nun nicht mehr nehmen.
 

„Wie.. ich meine.. ich hab doch immer gewonnen?“, fragte Ace als er ebenfalls im Krähennest angekommen war. „Vielleicht hab ich dich ja auch immer gewinnen lassen?“, meinte sie und zog eine Augenbraue hoch. „Du hast mich wirklich immer gewinnen lassen?“, kam es unsicher von ihm. Er konnte es gar nicht fassen, immerhin hatte er doch wirklich immer gewonnen, auch wenn es oft knapp ausfiel. Lio ging nicht nochmal auf die Frage ein und meinte nur: „Heute geht der Pudding also an mich?“ Sprachlos sah er sie an und als sie das Krähennest wieder verlassen wollte, hielt er sie auf „Ich will eine Revange!“, argwöhnisch sah sie ihn an. „Gleich zwei Niederlagen an einem Tag? Verkraftest du das denn?“ Lio riss sich sehr zusammen, über seine Verwirrtheit nicht zu lachen, auch wenn es ihr sehr schwer fiel. Dagegen konnte der Schwarzhaarige nicht nachvollziehen, wie das alles möglich war. Immerhin hatte er die letzten Male immer gewonnen, wirklich ohne Ausnahme. Das konnte doch jetzt nur Zufall gewesen sein.
 

„Jetzt sofort nochmal“, meinte er sicher und wartete die Antwort der Rothaarigen ab, welche sich fragend ans Kinn tippte. „Und um was wetten wir diesmal?“, kam ihr die Frage über die Lippen und gespannt wartete sie ab, was der Rookie sagen würde. Er überlegte nicht lang und sagte: „Wenn ich gewinne, kriege ich den Pudding zurück“, „Und was bekomme ich, wenn ich gewinne?“, fragte Lio umgehend. Ja, das war eine gute Frage, denn er wusste es nicht. Immerhin gab es täglich immer nur eine Schale voll Pudding und falls sie wirklich wieder gewinnen würde, gäbe es keinen Gewinn.
 

Ein böses Grinsen schlich sich auf ihre Lippen und Lio schlug einen Einsatz vor: „Wenn ich gewinne, läufst du den ganzen Tag in einem Kleid rum“, die Vorstellung war zu köstlich. Ace dagegen konnte nicht sagen, dass ihm der Einsatz gefiel. Schließlich stand seine Ehre auf dem Spiel, die er sicherlich verlieren würde, sobald die gesamte Mannschaft ihn im Kleid sehen würde. Aber wie hoch konnte die Wahrscheinlichkeit sein, dass sie erneut gewann? Es musste einfach Zufall gewesen sein, er musste das Risiko eingehen. „Ist gut“, bestätigte er ihr und bereute es innerlich bereits ein wenig. Ob das alles gut gehen würde?
 

Die zweite Runde begann kurz nachdem die Piraten wieder vom Krähennest gesprungen waren. Sie zählten den Countdown und sprangen mit erstaunlicher hoher Geschwindigkeit die Maste hinauf. Für Ace war eines klar. Er durfte nicht verlieren. Er würde sich nicht die Blöße geben und in einem Kleid den Tag verbringen. Was würden die Anderen nur von ihm denken?! Es ging nicht anders, er musste gewinnen. Für Lio war, wenn sie verlieren würde, der Verlust kein großer, doch die Freude umso größer, wenn sie den Piraten im Kleid sehen würde. Die Vorstellung spornte sie dermaßen an, dass sie mit wenigen Sprüngen wieder als erstes im Krähennest gelandet war. Nur kurz nach ihr war auch die Feuerfaust dort oben angekommen, blickte jedoch niedergeschlagen zu Boden und ließ die Schultern hängen. Mit einem Schulterklopfen meinte sie: „Keine Sorge, ich suche dir auch ein schönes Kleid aus.“ Diesen Tag würde sie niemals vergessen.
 

Den ganzen Weg über zu ihrer Kajüte blieb es stumm zwischen den Beiden. Ace konnte es nicht fassen. Wie hatte er verlieren können und das zweimal in Folge! Er hatte doch nie gegen sie verloren, wieso so plötzlich? Lio grinste unaufhörlich und ging in Gedanken schon einige Kleider durch, die der Rookie tragen könnte. Im Moment favorisierte sie stark eins, welches sie selbst immer aufgrund der Farbe gehasst hatte – ein hellrosanes mit gelben Blümchen drauf. Ein Kleid, welches jegliche Männlichkeit untergraben würde.
 

„Hereinspaziert mein Lieber“, trällerte sie fröhlich und ließ den Schwarzhaarigen in ihre Kajüte eintreten. Schon jetzt war er mehr als frustriert, dabei hatte er noch absolut keinen Schimmer, was ihn erwarten würde. Lio drückte den Piraten auf einen Stuhl und widmete sich vollstens ihrem Kleiderschrank, in dem sie sich auf die Suche nach dem scheußlich mädchenhaften Kleid machte. Nachdem ihre Suche erfolgreich war, hielt sie es dem Rookie hin.
 

Panik stand in seinen Augen geschrieben, als er den rosa Stoff sah, den die Rothaarige ihm vor die Nase hielt. Das sollte er anziehen? Das war doch nicht länger als eines seines T-Shirts und dann auch noch diese Farben? Wollte sie ihn dermaßen bloßstellen? Gequält sah er erst das Kleid dann die Piratin an. „Muss ich wirklich..?“, fragte er mit leiser Stimme und grinsend nickte sie. „Es wird bestimmt etwas zu klein sein, aber ich helfe dir“, meinte sie und legte sich das Kleid über den Arm. Sie trat zu dem Piraten, der immer noch auf dem Stuhl saß und sich keineswegs bewegen wollte. Mit Leichtigkeit hatte sie ihm seinen Hut abgenommen und auf den Tisch gelegt. Ihre Hand machte eine Bewegung, um ihn zu verdeutlichen, dass er aufstehen sollte. „Lio..“, sagte er leise und hoffte immer noch darauf, dass es alles nur ein schlechter Witz war. Doch so war es nicht.
 

„Soll ich dir beim Ausziehen helfen oder schaffst du das allein?“, fragte die Rothaarige und grinste ihn verschmitzt an. „Ich schaff das auch allein“, meinte der Rookie nur und zog sich das Hemd von den Schultern. Dagegen grinste die Rothaarige nur ununterbrochen, man sollte fast meinen, dass es inzwischen wehtun musste. Nachdem er seinen Oberkörper freigemacht hatte, hielt sie ihm das Kleid hin und nur zögerlich nahm er es ihr ab. Völlig frustriert zog er es sich über den Kopf und Körper. Da er einige Schwierigkeiten mit dem Stück Stoff hatte, half die Rothaarige ihm und zog es weiter hinunter, sodass es zumindest ein Stück unter seinem Hosenbund war. Zufrieden grinste sie und meinte: „Steht dir echt gut“, dabei verkniff sie sich genauestens, nicht direkt loslachen zu müssen. Mit einem Finger zeigte sie allerdings auf seine Hose und sagte: „Die Hose passt aber gar nicht dazu“, kopfschüttelnd sah er sie flehentlich an. Dagegen nickte sie nur, „Wettschulden sind Ehrenschulden“ und widerwillig zog er auch die Hose aus. Das Kleid lag hauteng an seinem Körper und war gefühlt einen halben Meter zu kurz, verdeckte aber glücklicherweise doch alles Notwendige.
 

„Komm mal mit“, sagte Lio und zog den Mann im Kleid direkt vor den Spiegel und voller Entsetzen blickte er in sein Spiegelbild. Das konnte doch unmöglich er sein? Er, Portgas D. Ace, einer der stärksten Rookies seiner Zeit, in einem Kleid! In einem gottverdammt rosafarbenen Kleid!
 

Da war es auch um Lio geschehen. Denn kurz nachdem sie gesehen hatte, dass der Feuerfaust alles aus dem Gesicht gefallen war, schallte lautes Gelächter durch den Raum. „Du.. das Kleid.. rosa!“, nur japsend brachte sie die wenigen Worte hervor und konnte sich vor Lachen noch kaum auf den Beinen halten. Man sollte meinen, dass es vergehen würde, doch der Anblick, der sich ihr bot, ließ alles andere als Beruhigung zu. Denn umso länger sie lachte, desto entgeisterter schaute er sie an.
 

„Die Anderen müssen das auch sehen! Komm mit“, rief sie motiviert und wollte ihn gerade aus der Kajüte ziehen, als er sie plötzlich gegen die Tür gedrückt hatte. Augenblicklich verstummte ihr Lachen und sie sah geschockt in das Gesicht des Rookies, der ihr in diesem Moment so verdammt nah war. Mit seinen Händen hatte er ihre Arme neben den Kopf gepinnt und drückte sie eng gegen die Tür, sodass es schon beinahe wehtat. Sein Blick war wütend und er schien mit sich zu ringen.
 

„Ace“, hauchte sie leise, denn es hatte ihr völlig den Atem verschlagen, dass er plötzlich so nah war. So verdammt nah, dass sie Angst hatte, er könne ihr Herz schlagen fühlen, welches kurz davor war, ihr aus der Brust zu springen. Ob ihm überhaupt klar war, was seine Nähe in ihr auslöste? Unfähig sich zu bewegen, sah sie den Piraten an, der sich wohl langsam zu beruhigen schien, seinen Griff dennoch nicht löste.
 

Als Ace bewusst wurde, wie nah er überhaupt war, zuckte er innerlich zusammen. Deutlich spürte er den Herzschlag der Rothaarigen und fragte sich kurzzeitig, was sie so aus der Fassung brachte. War es etwa der minimale Abstand zwischen ihnen, der dem Schwarzhaarigen erst jetzt wirklich bewusst wurde? Vor wenigen Sekunden wollte Ace sie nur davor aufhalten, in den Gang zu stürmen und den anderen Bescheid zu geben, dass er in einem lächerlich weiblichen Kleid steckte. Doch in diesem Moment wollte er etwas anderes – mehr von dieser Nähe. Er spürte ihren Herzschlag, ihre Wärme, sogar ihr Atem streifte sein Gesicht. Sein Blick glitt von ihren unendlichen Seelenspiegeln, die unsicher in seine blickten, zu ihren Lippen. Könnte er jetzt vielleicht herausfinden, wonach sie schmeckten?
 

Lio war unfähig sich zu bewegen und das lag nicht nur daran, dass die Feuerfaust sie an die Tür gedrückt hatte. Sie war nicht im Stande den Blick von seinen Augen zu nehmen, welche sich mittlerweile auf ihre Lippen gelegt hatten. Sein Mund war leicht geöffnet und deutlich spürte sie den Atem des Älteren auf ihrer Haut.
 

Der Abstand, der die Zwei noch voneinander trennte, wurde immer kleiner, als Ace sich etwas zu ihr herabbeugte. Würde er endlich erfahren, wie es war sie zu küssen? Er suchte ihren Blickkontakt, als letzte Bestätigung und schloss schließlich seine Augen.
 

Eines stand fest. Er würde sie küssen und nichts in ihr wollte sich dagegen wehren. Woher kam diese Wendung? Sie ignorierte die Frage und sah in seine Augen, als er ein letztes Mal ihren Blickkontakt suchte. Er hatte seine Augen geschlossen und war nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt. Gleich war es soweit und sie könnte seine Wärme nur noch deutlicher spüren. Ein letztes Mal schaute sie ihn an und da fiel ihr etwas in ihr Sichtfeld.
 

Sie prustete los und konnte vor Lachen kaum noch Luft holen. Ganz vergessen war es, dass er in dem hellrosanen Kleid steckte. Verwirrt öffnete der Schwarzhaarige die Augen und sah das Mädchen an, welche sich unter seinem Griff zu kugeln begann. Was war auf einmal so witzig?
 

„Das.. Kleid!“, japste sie und Ace verstand. Langsam ließ er die Rothaarige los und fluchte innerlich. Er war so kurz davor gewesen, so kurz und dann musste dieses verdammte Kleid ihm alles zunichtemachen. Bevor er etwas darauf erwidern konnte, drückte jemand die Tür von außen auf und sagte: „Du hattest vorhin so schlechte Laune und ich wollte mal schauen, ob alles wieder mit dir in Ordnung ist. An Deck warst du ja nicht mehr..“
 

Thatch hielt augenblicklich inne, als er den Rookie in dem rosa Fetzen sah. Lio stand genau daneben und hielt sich vor Lachen bereits den Bauch, der so langsam zu schmerzen begann. „Ähm“, kam es vom Brünetten, welcher verwirrt abwechselnd zu den Piraten schaute. „‘tschuldigung für die Störung?“, fragte der Smutje, da er nicht wusste, was die Situation zu bedeuten hatte. „Du kommst genau richtig“, meinte die Rothaarige nur und versuchte zu erklären: „Er hat die Wette verloren!“ Ace äußerte sich nicht dazu, war immer noch enttäuscht davon, sie nicht geküsst zu haben. Wieso hatte er auch gezögert?
 

„Ihr wettet doch normalerweise um Pudding?“, fragte der Smutje nach und überlegte kurz. Aber ja, im Normalfall wetteten die Zwei immer um Pudding. „Genau, normalerweise. Aber der Gute hier meinte ja, dass er gewinnen würde“, dabei klopfte sie dem Schwarzhaarigen auf die Schulter.
 

„Wie es scheint, ist deine Laune auch schon gut genug ohne das hier“, dabei wedelte der Kommandant mit der Zeitung herum. Verwundert hörte sie auf zu lachen und sah den Brünetten fragend an. „Was meinst du?“, die Rothaarige griff nach der Zeitung und sofort sprang ihr der erste Artikel entgegen. „Piraten sorgen für Unruhen auf Wheroisland“, las sie vor und erinnerte sich daran, dass sie vor kurzer Zeit erst dort vor Anker lagen und es einige Unstimmigkeiten mit der Marine gab. Schnell überflog sie die Zeilen und musste schließlich breit grinsen. „Ace! Wir stehen in der Zeitung!“, rief die Rothaarige übereifrig und der Schwarzhaarige nickte: „Das wollte ich dir vorhin schon sagen.“ So langsam verstand Lio, denn wie es schien, wussten schon einige Leute mehr davon, bestimmt hatte Marco sie beim Frühstück auch darauf aufmerksam machen wollen.
 

„Das ist aber noch nicht alles“, sagte der Smutje und zog den Steckbrief des Mädchens aus seiner hinteren Hosentasche. „Hier“, er hielt ihr das Stück Papier hin und ohne Zögern griff Lio danach. Gespannt entfaltete sie den Zettel und sah in ihr eigenes Gesicht. Unter ihrem Bild prangten die Buchstaben DEAD OR ALIVE – LIO – 55.000.000 Berry.



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