Zum Inhalt der Seite

Stay

...by my side
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

presents

Die Tür des Häuschens knarrte als sie sich öffnete. Kaum setzte Jaken einen Schritt über die Schwelle des Hauses, schon merkte er wie sich zwei schlanke Arme um seinen kurzen Nacken legten.

„Jaken! Wie schön, dass du her gefunden hast.“

Rin strahlte über ihr ganzes Gesicht. Das Mädchen von damals war verschwunden. An ihrem Platz war nun ein herzförmiges Gesicht, welches von weichen, leicht erröteten Wangenknochen umrahmt wurde. Unter ihren geschwungenen Augenbrauen blicken zwei rehbraune schillernde Augen hervor und ihre Stupsnase führte hinab zu ihren vollen Lippen, auf denen ein Lächeln lag. Sie war in der Tat eine bildhübsche Frau geworden. Freier würden wohl schon bald bei ihr Schlange stehen müssen.

„Es ist mir jedes Mal eine Freude. Es scheint, dass du von Jahr zu Jahr …nun …“

Die einzige Person, für die sich Jaken Komplimente aufsparte war sein Herr, doch er konnte nicht umhin ihre Schönheit zu bemerken. Rin legte nur sacht ihren Kopf schief, wodurch ihre langen glänzenden Haare geschmeidig über ihre weiblichen Schultern fielen.

„Schon gut, Jaken, ich danke dir. Ich weiß ja, dass du nicht sonderlich redegewandt bist, was diesbezüglich angeht. Sag, hast du an meinen Wunsch gedacht, den ich dir letztes Jahr äußerte?“

Behutsam legte der Gast das Geburtstagsgeschenk, welches äußerst königlich verpackt war, auf einer Kommode ab und befreite sich von seinem Mantel. Der Weg vom Schloss bis in dieses Dorf schwächte selbst einen Youkai in gewissermaßen.

„Mein Herr ist eigen. Er scheut Menschen und in besonderer Feierlaune ist er ohnehin nie…Es tut mir sehr Leid, Rin, ich wünschte ich hätte deinen Wunsch erfüllen können.“

Rins erwartungsvoller Blick trübte sich ein wenig und sie gesellte sich zu ihrem Gast an den Tisch. Jaken sah, dass nicht nur Rins Gesicht reifer geworden war. Sie überragte ihn mittlerweile, obwohl er für diese Verhältnisse als recht durchschnittlich galt mit seinen 1,70 m. Auch andere Körperregionen waren anscheinend gewachsen, so hielt sich der Kappa zurück sie mehr als nötig anzustarren.

„Wie schade. Ich würde alles dafür geben deinen Herren einmal kennen zu lernen. Besonders da es bald einen so besonderer Anlass dafür gibt. Ich wünschte so sehr, er wäre dabei. Bis heute weiß ich so gut wie nichts über ihn. Ich kenne noch nicht einmal sein Gesicht. Außerdem stellte sich für mich bis heute die Frage, warum er mir jedes Jahr zu meinem Geburtstag diese Geschenke zu kommen lässt.“ „Es ist mir nicht befugt darüber zu reden, Rin. Aber sag mir, was ist denn dieser besondere Anlass von dem du eben noch gesprochen hast?“ „Ja, das stimmt. Vor einigen Tagen hatte ich ein Omiai*. Meine Eltern haben den perfekten Partner für mich ausgesucht. Die Heirat wird übermorgen stattfinden. Die Vorbereitungen sind schon im vollen Gange.“

Für den Hauch einer Sekunde schien es als würde der Kappa in ihrem Blick Betrübnis sehen. Doch nicht etwa weil Sesshomaru nicht mitgekommen war, sondern es schien, dass ihr die Hochzeit ein paar Bauchschmerzen bereitete.

„Deine Eltern haben das entschieden? Und was ist dabei mit dir? Ich meine, wolltest du nicht immer aus Liebe heiraten?“ „Ich weiß, Jaken. Aber das wird nun mal on mir erwartet. Was soll ich schon tun? Ich will meine Eltern nicht enttäuschen und Daisuke wird sicher gut für mich sorgen. Es wird alles so kommen, wie es das Beste für mich und meine Eltern ist.“

Sie zwang sich trotz allem zu einem Lächeln. Jaken würde wohl nie die Menschen verstehen. Warum würde man nur so etwas freiwillig zulassen? Er kannte solche Situationen vom Palast des Inu no Taishou, aber dieses Mädchen vor ihm war nur ein gewöhnliches Mädchen. War es nicht einmal einfachen Menschen vergönnt aus Liebe zu heiraten?

Er streckte sich, um an das abgelegte Paket heranzukommen um es Rin zu überreichen. Ohne darüber großartig nachzudenken, schob er ihn zu ihr herüber.

„Mein Meister ahnte schon etwas in der Art. Deshalb hat er dies für dich anfertigen lassen.“

Erwartungsvoll entfernte sie das Geschenkpapier des Pakets, wodurch sich ihr ein Bild eines wunderschönen weißen Kimonos offenbarte, auf dem ein edles Stickmuster eingearbeitet wurde.

„Um Himmels Willen, Jaken! Der ist ja atemberaubend. Dein Herr muss unglaublich wohlhabend und spendabel sein. Womit habe ich solche Geschenke nur verdient" „Nicht doch, nicht doch. Es ist schließlich seine freie Entscheidung. Im Übrigen scheint es vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, doch dies wird das letzte Jahr sein, in dem ich dich besuchen werde. Da du nun in den Bund der Ehe eingehen wirst, wird es einen Mann geben, der einen Eid ablegt sich gut um dich zu kümmern und dementsprechend auch für dich sorgen.“

Sofort ließ sie das Geschenk fallen und schob es von sich. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Augen waren vor Schreck etwas geweitet. Wie konnte er das nur sagen? Warum ausgerechnet jetzt?

„Aber Jaken das kann doch nicht wahr sein, bitte, sag mir das du dir nur einen bösen Scherz erlaubst, ja?“ „Ich befürchte nicht, tut mir Leid.“

Jaken schwieg eine Zeit lang bis er sich schließlich aus seinem Schneidersitz erhob. Sein Weg führte ihn zurück zur Tür, durch die er das Haus betreten hatte.

„Ich werde ihn fragen, ob er kommt, aber ich werde besser nichts versprechen.“
 

*Omiai: Treffen eventueller zukünftiger Ehepartner, meistens von den Eltern arrangiert.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jaelaki
2014-12-31T22:39:04+00:00 31.12.2014 23:39
Eine nette Idee!
Manchmal verwendest du aber unpassende Adjektive. Alles in allem ist dein Schreibstil aber angenehm.
In den ersten beiden Kapitel spinnst du mögliche Konflikte, was die Geschichte spannend macht.
Ob Sesshomaru kommen wird?

Gruß,
Jaelaki


Zurück